Wozu verteidigen? Freunde dich mit ihnen an. Und wenn sie nicht wollen, na mei .... dann gehst du eben ein, als Glied in die Nahrungskette
Schöne Idee... aber ich bin nicht der, der mit den Wölfen tanzen will, sondern möchte lieber nur der "einsame Wolf" sein.
Nebenbei bemerkt, stünde dieser utopischen Freundschaft mein unwolfiger Körpergeruch im Weg. Sie würden mich niemals oder erst sehr spät als ihresgleichen akzeptieren, sobald ich kaum mehr wie ein Mensch rieche.
Außerdem habe ich wohl kaum besonders große Lust, im Magen der Wölfe zu landen - da greif ich lieber zum Gewehr und treib sie in die Flucht.
Oder schieße einen von den Wölfen ab, falls ich gerade neue Felle benötige.
all - ein sein bedeutet eins sein mit dem all: der zustand der "aufgestiegenen meister" und erlochteten wesen... dieser zustand is nur in der nutur und im verbundenheit mit ihm zu erfahren, nie in der grosstadt... so leid es mir tut die sagen zu müssen du bist einsam aber nict allein...
Hätte ich den Thread-Titel "Allein leben" genannt, hätte der Leser schmunzeln müssen. Denn allein lebt er ja schon, wer sonst lebt für ihn sein Leben?
Außer natürlich er hält "allein" für das Gleiche wie "einsam".
Ich glaube, ich muss auch hierzu meinen Senf geben...
Weil anscheinend viele sich auf das englische Wörtchen "alone" beziehen, habe ich mich etwas näher damit befasst.
Ich würde im Generellen, nicht nur in Bezug auf "alone", eine striktere Unterscheidung zwischen dem Englischen und dem Deutschen machen...
Ich habe mich dazu ein bisschen informiert:
"alone" kann laut
leo.dict.org sowohl "allein" im deutschen Sinne als auch "einsam" bedeuten. Möchte man explizit Einsamkeit ausdrücken, spricht man eher von "lonely", was von "lone" - einsam, einzig - bedeutet.
Gut, ist wahrscheinlich auch Definitionssache, was genau man damit ausdrücken möchte. Für viele hat das Wörtchen "Einsamkeit" einen negativen Beigeschmack, obwohl es im Grunde wirklich nur bedeutet, dass man einsam, einzig und allein auf sich gestellt lebt. Einsamkeit ist das Gegenteil von Gesellschaft, nämlich keine Gesellschaft.
Ich sehe das so, möglicherweise auch etwas philosophisch betrachtet:
Wir kommen alleine auf die Welt und bleiben es auch ein Leben lang.
Das heißt, jeder ist im Grunde allein, denn kein anderer kann dessen Lebensweg für ihn gehen.
Alleinsein kennt jeder von uns, es ist in uns, es unterscheidet uns von anderen.
So oder so, jeder von uns ist allein.
Egal ob einer einsam ist oder nicht, er ist immer allein.
Doch Alleinsein heißt etwas anderes als Einsam sein.
Einsamkeit ist selten, aber es muss sie geben. Die meisten von uns werden in der Gesellschaft geboren und leben in ihr, was das Gegenteil von einsam ist.
Ob im Dorf oder in der Großstadt, ich bin dort wohl kaum einsam.
In der Großstadt bin ich wohl kaum einsam, weil immer Menschen um mich rum sind - ich bin, ob ich möchte oder nicht, ein Teil dieser großen Gesellschaft, weil sie über mich und meinen Körper verfügen können, indem sie etwa meinen Speiseplan für mich bereitstellen oder mich zu gemeinnütziger Arbeit zwingen.
Alleine ist man immer, egal ob in der Großstadt oder sonstwo. In der Großstadt könnte einem das Alleinsein wegen der großen Menschenmasse und der darausfolgenden Anonymität nur womöglich noch stärker auffallen als auf dem Lande.
Manchmal fällt es einem mehr auf, manchmal weniger.
Nochmal zur Verdeutlichung:
Auch ich kann allein sein, ich bin es sogar jederzeit... ich kann das auch noch deutlicher hervorheben, indem ich mich z.B. in meinem Zimmer einsperre: "Ich möchte jetzt mal einen Moment für mich allein sein" - Da meine ich doch kaum, dass ich jetzt einsam sein möchte.
Denn das wäre ja noch was ganz anderes... dann hätte ich auf der Stelle meine Mitgliedschaft in der jeweiligen Gesellschaft kündigen müssen und wäre ausgewandert.
Oder wenn ich sage:
"Lass mal, ich schaffe das auch alleine" - Das bedeutet ja auch nicht, dass ich den Anderen nicht als Teammitglied schätze oder gleich ganz aus dem Team austreten will.
"Lass mal, ich schaffe das auch einsam" - Das wäre definitiv ein unrealistischer Satz.
Denn damit sage ich ja wohl kaum aus, dass ich ein Mitglied des Teams bin.
Es wäre ein Widerspruch in sich.
Um noch ein Beispiel zu liefern:
Der Film "Kevin allein zu Haus" hätte schließlich eine grundverschiedene Bedeutung gehabt, hätte man ihn stattdessen "Kevin einsam zu Haus" genannt.
Man hat den Titel absichtlich so gewählt, um zu verdeutlichen, dass Kevin immer noch Mitglied einer Familie (sprich Gesellschaft) ist, trotz dass sie (ausversehenerweise) ohne ihn verreiste.
Der Titel hebt also den Fakt des Alleinseins besonders hervor.
Wäre Kevin "einsam zu Haus", hätte er wohl nicht mal eine Familie oder irgendwelche Kontakte zu anderen Menschen... geschweige denn, dass er in eine große Gesellschaft wie etwa eine Großstadt eingegliedert wäre.
Ich hoffe, ich konnte damit den Unterschied zwischen "allein" und "einsam" nochmal deutlich machen.
Dass "Einsamkeit" als Wörtchen für viele einen bitteren Beigeschmack hat, lässt sich eben nicht vermeiden...
Alleine bin ich sowieso, aber zur Einsamkeit ist es noch ein gewaltiger (möglicherweise schaffbarer) Schritt, den ich zu unternehmen zumindest versuchen werde.
Mit freundlichen Grüßen,
Hurz