Lieber Eli,
sorry, wenn ich für einen Augenblick total Off Topic gehe, aber ich bin etwas besorgt, wie es Dir geht. Wie in den Medien zu sehen ist, hatte ja in Haiti „Mattehew“ schlimm gewütet. Ich hoffe, dass Du alles einigermaßen gut überstanden hast.
Off topic
Danke für dein Mitgefühl. Ich gebe es sofort weiter an die
Menschen in Haiti, die soo Vieles erleiden mussten und müssen. 2010 war es das Grosse Erdbeben, anschliessend die Cholera-Epidemie, die von nepalesischen UN-Soldaten eingeschleppt wurde und jetzt dieser Hurrican Cat 4, der nicht nur etwa 900 Menschenleben kostete, sondern die Cholera-Epidemie wieder neu entfachen wird.
Ich lebe hier nur etwa 800 km entfernt, aber bei uns gab es nur starken Sturm mit Regenschauern.
Haiti und die Dominikanische Republik teilen sich die Insel Hispaniola. Haiti war einst durch den Zuckerexport das rechste Land der Karibik, als es von Frankreich beherrscht wurde. 1803 hat sich Haiti die Freiheit erkämpft, musste jedoch hohe Reparationszahlungen leisten, deren letzte Rate an Frankreich erst in den 50er Jahren des 20.Jh. geleistet wurde. Durch die europäische Zuckerrübenproduktion verlor Haiti das Zucker-Primat und verarmte zusehends. Ausserdem gehört Haiti zum Southern Command der USA, einer ideologischen Herrschaft des amerikanischen Imperiums. Dies hat sich auch nach dem Grossen Erdbeben ausgewirkt, indem der UN-Sonderbeauftragte Bill Clinton zwar den Rucksack mit Hilfszusagen der Weltgemeinschaft von 12 Mia USD gefüllt hatte, davon aber bisher nur 1 Mia USD ausgegeben hat und im übrigen die Stadt Port au Prince noch immer in Schutt und Asche liegen lässt.
Haitianische Menschen sind Nachfahren der Afrikaner jenseits der kapverdischen Inseln, die als Sklaven deportiert wurden. Nach meinem Weltbild tragen und ertragen sie die Kolonisationsfolgen der Welteroberer der Neuzeit, deren geraubtes Gold noch heute in den Kirchen prangt. Solange dieses Gold nicht an die rechtmässigen Eigentümer, in welcher Form auch immer, zurückgegeben wird, solange werden die haitianischen Menschen leiden - als Menetekel der Eroberer, deren Nachfolger sich heute wieder weigern, afrikanische Flüchtlinge aufzunehmen und die afrikanischen Haitianer als Bodensatz der Armut niederhalten
A.L.