Ehre deinen Vater und deine Mutter ...

Astrid Lindgren hat es anders gemacht. Es geht. Wenn gewollt wird. Sie hat sich nicht unterstampfen lassen, trotz Spötteleien.
 
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Das ist jedoch keine Allgemeingültige Mehrheitsaussage. Es trifft auf einige zu, ja.
Sollte auch keine allgemeingültige Mehrheitsaussage sein. Kam das missverständlich rüber? *grübel*

Es kommt immer drauf an, ob Rudelschwimmer des Rudels wegen oder Rudelschwimmer des Schwimmens wegen.
So isses.
Das von der angesprochene ist eine inhaltsbezogene Angelegenheit.

Sehr oft bekam ich zu hören: Das ist doch was ganz anderes. (Dabei war es nichts anderes, nur ein anderer Inhalt, was jedoch nicht geblickt wurde)

In dieser Form wiederholt es sich dann. Inhaltsaustausch.

Doch wo auf den Rahmen geblickt wird, dort wiederholt es sich nicht. :)
Quasi dasselbe Theaterstück, nur eine andere Bühne. In meinem Beispie das Richten des Augenmerkes auf nur einen bestimmten Charakterzug oder eine bestimmte Handlungsweise, anstelle der Eltern als ganzen Menschen und komplexes System.
Ich danke Dir für Deinen Beitrag, Du hast ausformuliert, was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging, ohne dass ich es direkt ausformulieren konnte :)
 
Das wage ich mal zu bezweifeln. Was soll jemand einem Kind sagen, außer das, was er selbt mal blind so gelernt hat, ohne Fähigkeit zur Reflexion?
Es gibt durchaus selbstreflektierende Menschen.
Aber Du hast recht, viele Eltern übernehmen das, was ihnen beigebracht wurde und geben es an ihre Kinder weiter. Das ist in vielen Fällen traurig für die Kinder, aber in dem Moment nicht zu ändern, da Kinder auf ihre Eltern angewiesen sind und sich so nicht abgrenzen können.
Was aber im Rahmen des Möglichen liegt ist die spätere Konfrontation der Eltern durch die jetzt erwachsenen Kinder, in der die Kinder die "Steine" die ihnen in den Weg gelegt wurden aufs Tablett bringen. Das ist einer der Momente in denen Eltern im Nachhinein echte Größe beweisen können, indem sie zuhören und annehmen ohne den Versuch das Empfinden ihrer Kinder kleinzureden. Um dann offen und ehrlich Rechenschaft abzulegen, warum sie genau so und nicht anders gehandelt haben. Das kann Blockaden lösen und den Horizont für die eigenen Eltern erweitern. Verständnis und Mitgefühl erzeugen auf beiden Seiten. Menschlich wieder näherbringen, was vielleicht schon früh auseinander gedriftet ist.

Ich durfte einen solchen Moment mit meinem Vater teilen, in dem ich die Verzweiflung eines Abschnitts meiner Kindheit offenlegte und er zuhörte und seine Hilflosigkeit offenbarte. An diesem Tag sah ich ihn zum zweiten Mal in seinem Leben weinen - und ich konnte wieder den Menschen sehen, wo vorher nur Wut war.

Wahrheit? Und dennoch halten Kinder Eltern für (ihre) Götter. Glauben ihnen, vertrauen ihnen. Unfähigen, selbst angeschlagenen, kaputten Krüppeln, letzlich. Die eben mal beim Ficken ein Kind gezeugt haben. Leider!
Womit die Scheiße beginnt.
Da lese ich sehr viel Wut. Das Thema scheint Dir sehr nahe zu gehen.
Aber nicht alle Eltern zeugen ihre Kinder ausversehen nebenbei. Es gibt durchaus Eltern, die sich sehr bewusst für ein Kind entscheiden und die alles menschenmögliche versuchen, um dem Kind einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen.
Dagegen finde ich es immer schwierig, wenn Kinder in die Welt gesetzt werden, weil das "nach der Hochzeit eben so gehört", weil Frauen ihre biologische Uhr ticken hören, als Beziehungskitt etc. Eben all die Gründe, bei denen vordergrünidg nicht um das Kind, sondern um die Befindlichkeiten der Eltern oder Gesellschaft geht.
 
Ja, was bedeutet wirklich "ehren"?
im Hebräischen ist das Wort für "Ehre" verwandt mit dem Wort für "Schwere" und für "Leber".
Es ist das Schwere, das, dem wir Gewicht geben.
Das, was bei uns eben ins "Leben" geht. Leben und Leber gehören ja auch zusammen.
So wie der Alkoholismus die Leber zerstört und ehrlos macht.
Ein Alkoholiker - oder allgemeiner ein schwer Drogenabhängiger - wird alles andere im Leben "leicht" machen, sprich entwerten, als unbedeutend, wertlos, nicht ins Gewicht fallend einschätzen, nur eben die Droge und ihre Beschaffung, das ist dann das einzige was zählt. Dafür sind dann Lügen und Verbrechen völlig gerechtfertigt, hauptsache, es kommt "Stoff" rüber.
der "Stoff", also das Stoff-liche, die Materie, ist ja auch das, was "schwer" ist, was Gewicht hat.

Nun sind Vater und Mutter in jeder Hinsicht diejenigen, aus denen wir in dieser physisch erscheinenden Form hervorgegangen sind. So könnte man sagen, alle grundlegenden Startpunkte wurden von ihnen vorgegeben. Und dann ist es doch einfach weise, alle diese Startpunkte ganz genau zu beleuchten, ganz exakt zu analysieren und ihnen in bester Weise gerecht zu werden.

Es geht also nicht um ein blindes "Verehren", sondern vielmehr um eine Stimmigkeit im Gewicht. Beispiel ein alkoholkranker Vater. Habe ich einen solchen und sehe, was der Alkohol in seinem Leben und im Leben seiner Familie angerichtet hat, ist es eine Form diesen Vater zu ehren, wenn ich diesem Umstand großes Gewicht beimesse und nicht selber leicht-sinnig mit Alkohol umgehe.

Im "Ehren" meiner Ursprünge lege ich größtes Gewicht auf meine Wurzeln, gebe ihnen alle Wichtigkeit, denn aus ihnen lebe ich, aus ihnen komme ich.
Es ist auch ein Teil des sich-selbst-erkennens, wenn ich ihnen große Aufmerksamkeit schenke. Nur im Erkennen woher ich komme kann ich ermessen, wohin mein Sinn zielt.

Anderes Beispiel: Meine Mutter hat sich entschieden, mit mir keinen Kontakt mehr zu pflegen. Ich ehre ihre Entscheidung, gebe ihr größtes Gewicht, und werde keinesfalls zu ihr Kontakt suchen. Ich verehre also nicht ihr gestörtes Kommunikationsverhalten, sondern gebe dem was da ist, seinen Wert, sein Gewicht und seinen Sinn.

Weiteres Beispiel: Ein Vater hat seine Tochter missbraucht. Sie ehrt ihn damit, dass sie sein Verhalten nicht einfach "hinwegliebt", sondern diesem Verhalten großes Gewicht gibt. In dem Fall entscheidet sie sich z.B. dafür, überhaupt keinen Kontakt mehr mit dem leiblichen Vater zu pflegen, lässt also sein Verhalten sehr schwer wiegen, gibt dem große Wichtigkeit. Das, was da ist, soll gewürdigt werden, soll seine Kraft entfalten, soll nicht verleugnet werden.
 
Ja, was bedeutet wirklich "ehren"?
im Hebräischen ist das Wort für "Ehre" verwandt mit dem Wort für "Schwere" und für "Leber".
Es ist das Schwere, das, dem wir Gewicht geben.
Das, was bei uns eben ins "Leben" geht. Leben und Leber gehören ja auch zusammen.
So wie der Alkoholismus die Leber zerstört und ehrlos macht.
Ein Alkoholiker - oder allgemeiner ein schwer Drogenabhängiger - wird alles andere im Leben "leicht" machen, sprich entwerten, als unbedeutend, wertlos, nicht ins Gewicht fallend einschätzen, nur eben die Droge und ihre Beschaffung, das ist dann das einzige was zählt. Dafür sind dann Lügen und Verbrechen völlig gerechtfertigt, hauptsache, es kommt "Stoff" rüber.
der "Stoff", also das Stoff-liche, die Materie, ist ja auch das, was "schwer" ist, was Gewicht hat.

Nun sind Vater und Mutter in jeder Hinsicht diejenigen, aus denen wir in dieser physisch erscheinenden Form hervorgegangen sind. So könnte man sagen, alle grundlegenden Startpunkte wurden von ihnen vorgegeben. Und dann ist es doch einfach weise, alle diese Startpunkte ganz genau zu beleuchten, ganz exakt zu analysieren und ihnen in bester Weise gerecht zu werden.

Es geht also nicht um ein blindes "Verehren", sondern vielmehr um eine Stimmigkeit im Gewicht. Beispiel ein alkoholkranker Vater. Habe ich einen solchen und sehe, was der Alkohol in seinem Leben und im Leben seiner Familie angerichtet hat, ist es eine Form diesen Vater zu ehren, wenn ich diesem Umstand großes Gewicht beimesse und nicht selber leicht-sinnig mit Alkohol umgehe.

Im "Ehren" meiner Ursprünge lege ich größtes Gewicht auf meine Wurzeln, gebe ihnen alle Wichtigkeit, denn aus ihnen lebe ich, aus ihnen komme ich.
Es ist auch ein Teil des sich-selbst-erkennens, wenn ich ihnen große Aufmerksamkeit schenke. Nur im Erkennen woher ich komme kann ich ermessen, wohin mein Sinn zielt.

Anderes Beispiel: Meine Mutter hat sich entschieden, mit mir keinen Kontakt mehr zu pflegen. Ich ehre ihre Entscheidung, gebe ihr größtes Gewicht, und werde keinesfalls zu ihr Kontakt suchen. Ich verehre also nicht ihr gestörtes Kommunikationsverhalten, sondern gebe dem was da ist, seinen Wert, sein Gewicht und seinen Sinn.

Weiteres Beispiel: Ein Vater hat seine Tochter missbraucht. Sie ehrt ihn damit, dass sie sein Verhalten nicht einfach "hinwegliebt", sondern diesem Verhalten großes Gewicht gibt. In dem Fall entscheidet sie sich z.B. dafür, überhaupt keinen Kontakt mehr mit dem leiblichen Vater zu pflegen, lässt also sein Verhalten sehr schwer wiegen, gibt dem große Wichtigkeit. Das, was da ist, soll gewürdigt werden, soll seine Kraft entfalten, soll nicht verleugnet werden.

Damit kann ich leben. Ich danke dir!
Schön transformatief. (Absicht!)
 
Ja, was bedeutet wirklich "ehren"?
im Hebräischen ist das Wort für "Ehre" verwandt mit dem Wort für "Schwere" und für "Leber".
Es ist das Schwere, das, dem wir Gewicht geben.
Das, was bei uns eben ins "Leben" geht. Leben und Leber gehören ja auch zusammen.
So wie der Alkoholismus die Leber zerstört und ehrlos macht.
Ein Alkoholiker - oder allgemeiner ein schwer Drogenabhängiger - wird alles andere im Leben "leicht" machen, sprich entwerten, als unbedeutend, wertlos, nicht ins Gewicht fallend einschätzen, nur eben die Droge und ihre Beschaffung, das ist dann das einzige was zählt. Dafür sind dann Lügen und Verbrechen völlig gerechtfertigt, hauptsache, es kommt "Stoff" rüber.
der "Stoff", also das Stoff-liche, die Materie, ist ja auch das, was "schwer" ist, was Gewicht hat.

Nun sind Vater und Mutter in jeder Hinsicht diejenigen, aus denen wir in dieser physisch erscheinenden Form hervorgegangen sind. So könnte man sagen, alle grundlegenden Startpunkte wurden von ihnen vorgegeben. Und dann ist es doch einfach weise, alle diese Startpunkte ganz genau zu beleuchten, ganz exakt zu analysieren und ihnen in bester Weise gerecht zu werden.

Es geht also nicht um ein blindes "Verehren", sondern vielmehr um eine Stimmigkeit im Gewicht. Beispiel ein alkoholkranker Vater. Habe ich einen solchen und sehe, was der Alkohol in seinem Leben und im Leben seiner Familie angerichtet hat, ist es eine Form diesen Vater zu ehren, wenn ich diesem Umstand großes Gewicht beimesse und nicht selber leicht-sinnig mit Alkohol umgehe.

Im "Ehren" meiner Ursprünge lege ich größtes Gewicht auf meine Wurzeln, gebe ihnen alle Wichtigkeit, denn aus ihnen lebe ich, aus ihnen komme ich.
Es ist auch ein Teil des sich-selbst-erkennens, wenn ich ihnen große Aufmerksamkeit schenke. Nur im Erkennen woher ich komme kann ich ermessen, wohin mein Sinn zielt.

Anderes Beispiel: Meine Mutter hat sich entschieden, mit mir keinen Kontakt mehr zu pflegen. Ich ehre ihre Entscheidung, gebe ihr größtes Gewicht, und werde keinesfalls zu ihr Kontakt suchen. Ich verehre also nicht ihr gestörtes Kommunikationsverhalten, sondern gebe dem was da ist, seinen Wert, sein Gewicht und seinen Sinn.

Weiteres Beispiel: Ein Vater hat seine Tochter missbraucht. Sie ehrt ihn damit, dass sie sein Verhalten nicht einfach "hinwegliebt", sondern diesem Verhalten großes Gewicht gibt. In dem Fall entscheidet sie sich z.B. dafür, überhaupt keinen Kontakt mehr mit dem leiblichen Vater zu pflegen, lässt also sein Verhalten sehr schwer wiegen, gibt dem große Wichtigkeit. Das, was da ist, soll gewürdigt werden, soll seine Kraft entfalten, soll nicht verleugnet werden.

Toll maria.:thumbup:
 
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Ja, was bedeutet wirklich "ehren"?
im Hebräischen ist das Wort für "Ehre" verwandt mit dem Wort für "Schwere" und für "Leber".
Es ist das Schwere, das, dem wir Gewicht geben.
Das, was bei uns eben ins "Leben" geht. Leben und Leber gehören ja auch zusammen.
So wie der Alkoholismus die Leber zerstört und ehrlos macht.
Ein Alkoholiker - oder allgemeiner ein schwer Drogenabhängiger - wird alles andere im Leben "leicht" machen, sprich entwerten, als unbedeutend, wertlos, nicht ins Gewicht fallend einschätzen, nur eben die Droge und ihre Beschaffung, das ist dann das einzige was zählt. Dafür sind dann Lügen und Verbrechen völlig gerechtfertigt, hauptsache, es kommt "Stoff" rüber.
der "Stoff", also das Stoff-liche, die Materie, ist ja auch das, was "schwer" ist, was Gewicht hat.

Nun sind Vater und Mutter in jeder Hinsicht diejenigen, aus denen wir in dieser physisch erscheinenden Form hervorgegangen sind. So könnte man sagen, alle grundlegenden Startpunkte wurden von ihnen vorgegeben. Und dann ist es doch einfach weise, alle diese Startpunkte ganz genau zu beleuchten, ganz exakt zu analysieren und ihnen in bester Weise gerecht zu werden.

Es geht also nicht um ein blindes "Verehren", sondern vielmehr um eine Stimmigkeit im Gewicht. Beispiel ein alkoholkranker Vater. Habe ich einen solchen und sehe, was der Alkohol in seinem Leben und im Leben seiner Familie angerichtet hat, ist es eine Form diesen Vater zu ehren, wenn ich diesem Umstand großes Gewicht beimesse und nicht selber leicht-sinnig mit Alkohol umgehe.

Im "Ehren" meiner Ursprünge lege ich größtes Gewicht auf meine Wurzeln, gebe ihnen alle Wichtigkeit, denn aus ihnen lebe ich, aus ihnen komme ich.
Es ist auch ein Teil des sich-selbst-erkennens, wenn ich ihnen große Aufmerksamkeit schenke. Nur im Erkennen woher ich komme kann ich ermessen, wohin mein Sinn zielt.

Anderes Beispiel: Meine Mutter hat sich entschieden, mit mir keinen Kontakt mehr zu pflegen. Ich ehre ihre Entscheidung, gebe ihr größtes Gewicht, und werde keinesfalls zu ihr Kontakt suchen. Ich verehre also nicht ihr gestörtes Kommunikationsverhalten, sondern gebe dem was da ist, seinen Wert, sein Gewicht und seinen Sinn.

Weiteres Beispiel: Ein Vater hat seine Tochter missbraucht. Sie ehrt ihn damit, dass sie sein Verhalten nicht einfach "hinwegliebt", sondern diesem Verhalten großes Gewicht gibt. In dem Fall entscheidet sie sich z.B. dafür, überhaupt keinen Kontakt mehr mit dem leiblichen Vater zu pflegen, lässt also sein Verhalten sehr schwer wiegen, gibt dem große Wichtigkeit. Das, was da ist, soll gewürdigt werden, soll seine Kraft entfalten, soll nicht verleugnet werden.

Donnerwetter. Bei dieser Definition, die wohl doch zum Ursprung des Sinns zurückreicht, gibt es nur Weniges, dass ich nicht ehre. :)

Das meiste jedoch ehre ich dann nach deinen Worten.

Jetzt käme allerdings drauf an, ob hier wieder großweit gesagt wird: Ach was solls, die Bedeutungen der Begriffe wandeln sich doch eh alle Schalltjahre, man muss mit der Zeit gehen. :rolleyes:

Hier dagegen finde ich, wäre es auch sinnvoll, sich bewusst zu machen, was Ehre tatsächlich bedeutet.

Und jetzt haben wir auch die Möglichkeit, uns mit dieser Bedeutung zu befassen und ihr wieder ihr *echtes Gewicht* zurück zu geben.

Ehren bedeutet demnach: Etwas nicht blind zu wiederholen.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass sich der Sinn des Befehles wegen, verändert hat. (Du sollst)

Denn: Wenn ich etwas soll, und ich es nicht tu, weil ich nicht damit einverstanden bin, wäre es wieder ein *ehren*.
 
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