Dreicksbeziehung

diabolo

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Braid trieb dem was er Hypnose nannte das Spirituelle wieder aus!

Was Witze bilden betrifft gehe ich davon aus, daß Witze eine Gestalt haben, wobei eine Gestalt mehr ist als die Summe ihrer rationalen Elemente. Ähnlich wie die Poesie etwas Überrationales enthält, etwas was das Rationale nicht erreichen kann, so scheint es auch mit dem Witz zu sein. Ein Witz kann somit nicht erdacht werden, er kann nur als "Ganzes" einfallen.

Ein Dinosaurier ist eine schreckliche (deinos) Echse. In diesem "schreckliche Echse" drückt sich das Dystone aus, das Identifikationsfremde, man könnte auch sagen terroristische Echse. Dinosaurier erscheinen so übermächtig und zugleich so weit weg, daß sie wohl optimale Selbstprojektionen hergeben..........für viele gefährlich erscheinende Mächte des eigenen Selbst. Drachen, riesige Schlangen, Amphibien, die Dinosaurier übertreffen alle diese Tiere und können so die potentesten Projektionen auf sich ziehen.

Was Schlangen betrifft fühle ich mich im Inneren von einer riesigen Schlange umwunden, sie raubt mir etwas den Atem, schnürt mich etwas ein, eine Vorstellung die ich im "Innersten" nur unscharf zu bemerken, immer schon hatte. Für welche realen Urkräfte mag diese Schlange stehen, warum empfinde ich sie als mir den Atem einschnürend?

Eine wichtige Rolle spielt für mich der Geist aus der Flasche, aus Aladins Wunderlampe. Und es stellt sich die Frage, wie kann man die Kräfte eines solchen "Geistes" als Symbol des eigenen Selbstes freisetzen oder aktivieren.........und kann es sein, daß wenn man die Geister aktiviert sie nicht mehr los wird.

Was passiert wenn man mit seiner "Anima" (Archetyp C.G. Jung) in Kontakt kommt...........wird man dann wahnsinnig, weil das Ich mit solchen Mächten im direkten Erleben nicht klarkommen kann, da es dazu zu schwach ist..........oder kann man doch ein "Kugelmensch" werden, ein Hermaphrodith der ebenso weibliche wie männliche Elemente realisiert und so ein "Ganzmensch"
wird.

Vor 10 Jahren oder schon länger, hatte ich mal ein seltsames Erleben in einem Waldstück bei Bayreuth. Mit einer Bekanndten bewegte ich mich auf einer Wiese nahe diesem kleinen Wald. Ganz plötzlich spürte ich eine Anziehung aus dem Waldstück auf mich wirken, lies mich auf dieses Gefühl ein und folgte der Anziehung in den Wald. Sie leitete mich sicher bis zu einem bestimmten Punkt im Wald, wo ich dann plötzlich vor mir einen mich überragenden Geist spürte. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein und außerdem das Empfinden, daß dieser Geist dort auf mich gewartet hatte. Er schien mich denn auch zu begleiten in den folgenden Jahren und fiel vor allem dadurch auf, daß er immer wieder inneren Druck auf mich ausübte, mich mit der Musik Wagners zu befassen. Er wurde ruhiger als ich dem bestimmter nachgekommen war.

Da ich Spiritualität als etwas real erlebbares betrachte ist natürlich die tatsächliche Existenz von Geistwesen auch eher wahrscheinlich für mich, trotzdem fragt es sich natürlich ob ich hier in diesem konkreten Fall einem "Wahnerleben" aufgesessen bin oder nicht.

Ist der innere Kontakt mit solchen Geistwesen real, dann sind natürlich auch Besessenheitsphänomene sozusagen als pathologische Variante solcher Kontakte möglich und der Exorzißmus hat eine reale Grundlage. Man kann sich dann auch denken, daß eine "magische" Figur wie Hitler auch geistbesessen "geführt" worden sein kann oder daß jemand bis zur transienten Ich-Auslöschung von einem Geist besessen werden kann, was dann als Schizophrenie fehlverstanden werden kann.

Ein unheimliche Figur ist natürlich das Teuflische, welches im Archetyp des "Schattens" seine Entsprechung findet! Welche Kräfte fließen einem zu wen man diese diabolischen (alle Ordnung durcheinander machen wollenden) Anteile integrieren kann. Wie Ganz wie Vollständig, wie heilig kann Einer werden........in diesem Leben!

Und was das Tierische betrifft, so bin ich ohnehin der Meinung, daß der heutige Mensch, weitgehend von unbewußter (tierischer) Gier getrieben ist, er wird überwiegend gesteuert, von einer eher abgespaltenen Tierischkeit, die ihm mehr unbewußt bleibt, aber so mächtig, daß das eigentlich Menschliche kaum Raum finden kann. Und diese Eigenart (Grundlage von Eigentum und Kapitalismus) ist im Materiellen gefangen, fern der Väterlichkeit (Spiritualität) und somit eigentlich präoedipal und incestuös unbewußt an die materielle Welt fixiert.

Der Mensch ist aber ein Doppelwesen, ein Tier und ein Mensch zugleich und es stellt sich die Frage wieweit der spirituell erkennende Mensch seine Tierischkeit bewußt erfahren kann und damit gewissermaßen oedipal wird und in eine Dreiecksbeziehung zwischen Geist - Materie - Ich gelangt.

Es geht aber noch weiter: Erkennt der Mensch, daß die Formel Mikrokosmos = Makrokosmos stimmt, so gibt es für Alles in der "großen Ordnung" eine korrespondierende Entsprechung in der "kleinen Ordnung".

Gibt es einen Diabolus dann gibt es in jedem Menschen auch dessen entsprechende Funktion und gibt es einen Gott, dann gibt es in jedem Menschen auch die göttliche Flamme.

Hieraus ergibt sich aber die Frage, ob der Mensch, nicht selber Gott ist. Folgt man nun mutig dem "Aude sapere" muß man diese Frage mit ja beantworten.

Ist der Mensch aber selber Gott, bzw. noch ein Gott im Keimstadium dann liegt der Sinn des Lebens darin, diese göttliche Wesenshaftigkeit zu entwickeln, zur Reife zu bringen! Zunächst im noch unbewußten Menschen ist Gott so fern und unheimlich (gottesfürchtig) wie besagter Dinosaurier, aber längst schon eine narzißtische Projektion eigener Selbstanteile.
Man sieht dann Dinge die man sich selber noch nicht zuordnen kann zu denen man in dystonem verhältnis steht, dann noch in irgendeiner (letztlich beliebigen) Gottesvorstellung oder eben auch in einem Dinosaurier.

Wenn an dem ganzen was dran ist, erklärt dies auch die Schwierigkeit eigner Subjektivität, die Schwierigkeit die subjektive Persönlichkeit zu entwickeln, da könnte dann schnell der Genius, die "göttliche" Person durchscheinen (personare=durchtönen)
und heutzutage kann man sich dann leicht fuß- und handgefesselt in einem Irrenhaus wiederfinden, wenn man allzu gläubig an sich selber Psalmen rezitieren würde. :)

Sicher Du hast recht, die praeoedipalen amorphen Borderliner sehnen sich nach einem strukturgebenden Führer, wir sind alle noch sehr königsgeschädigt............aber wenn in allen diesen "Kümmerexistenzen" das Göttliche keimhaft angelegt ist, wird es dann nicht Zeit es endlich mal herauszuzkitzeln und zu einer "göttlichen Anarchie" voranzuschreiten!

Super-ego delendum esse!
 
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