Die Offenbarung des Johannes 6,1-2 (Bedeutung)

Servus Druide Merlin!


Zuerst muss ich mich wohl entschuldigen, dass meine Antwort relativ spät erfolgt ist.
Das kann ich nur begründen mit anderen philosophischen Aktivitäten in der Zeit.


Aber es ist für Dich bestimmt nichts Neues, wenn ich behaupte Pilatus war vom Syrischen Präfekten zwar im Jahre 36 seiner Statthalterämter enthoben worden,
aber er war im Jahre 36 als auch im Frühjahr 37, sehr wohl aktiv. Denn der „Neue“ wurde zwar eingesetzt, aber Pilatus durfte ihn weiter begleitend unterstützen.


Die beschriebene Szene in der Bibel hat auch solche skurrilen Akzente in die gleiche Richtung:

„Ich wasche meine Hände in Unschuld.“

„An diesem Menschen kann ich keine Schuld erkennen.“

Richtet ihr ihn doch.“

Und bezeichnend, vor dem Fest war „nur“ Pilatus anwesend, vorbereitend wie ich zu erkennen meine,
für ein größeres Ereignis wie die Rückgabe der alten Priesterkleider.
Nicht unwesentlich, denn das Amt des Hohenpriesters war keine vererbte Tradition unter der Römerherrschaft bei den Juden,
sondern wurde von der Obrigkeit vorgegeben und eingesetzt.


Warum poche ich so intensiv auf diese Kleiderübergabe?

Einerseits erfüllen sich zwar damit gewisse Prognosen aus der AT.
Anderseits war die biblische Darstellung bemüht, ausgerechnet in diesem Fall eine Ausnahme zu machen, was die Kleiderübergabe betraf.
Wo sie doch an sonst so erpicht gewesen sind, alles für „ihren“ Messias zu vereinnahmen.
Der womöglich nicht nur einen provinzialen Charakter haben sollte, sondern für ganz Palästina gelten musste.


Aus meiner Sicht kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der neue Messias sehr wohl in den Messgewändern auftreten sollte, nach der damaligen Erwartungshaltung.
Das ist für einen „Jüngling“ um die 30 ein Ding der Unmöglichkeit.
Daran denken – nicht einmal im Traum.


Selbst einem Mann im mittleren Alter, etwa kurz nach dem 40. Geburtstag,
war man aus Gründen der Tradition bei den religiösen Gruppierungen (zuerst Essener, dann Pharisäer; usw.)
diesbezüglich skeptisch gegenübergestanden.
Aber hier träumte man schon davon und durfte sich Hoffnungen machen.


Bezeichnend ein Text aus dem Philippusevangelium, den ich aufgrund der Begleitung durch Philippus, dem Ältesten der Apostelgemeinschaft zuschreiben möchte:

Spruch 27:

Verachtet das Lamm nicht!
Denn ohne es ist es nicht möglich, den König zu sehen.
Niemand wird seinen Weg zum König beschreiten können, wenn er nackt ist.


Die Bestrebungen zurück zur traditionellen Vererbung der Hohenpriesterschaft, mit all seinen Auswirkungen, war also bereits voll im Gange.
Besonders wenn wir uns vor Augen halten, dass der Cäsar Tiberius am 16. März 36 n. Chr. verstarb.
Und ein neuer Cäsar bei seiner Übernahme das eine oder andere Privileg an seine Ländereien verteilte.
Die nicht nur aus einer formellen Kleiderrückgabe allein bestehen sollte.


Kaiphas hatte zwar 2 Töchter, aber nur einen Sohn, einen unehelichen.
Das Dilemma ist offensichtlich, erkannte er diesen an, zum Zwecke der Wiedereinführung des Erbrechtes für das Hohenpriesteramt bei den Juden,
war es eigentlich mit ihm selbst gesellschaftlich vorbei, seine eigene lange Amtsperiode konnte bestenfalls nur in eine schlechte Optik fallen.


Was sollte man machen? Wer sollte wen für was opfern … ?

Ja, und dann erst der „Doppelagent“ Paulus. Mit dem fange ich hier gar nicht erst an.
Nur so viel sei bereits vorweggenommen, in der Betrachtung dieser Szene 36/37 n. Chr,
finden wir auch den Grund, warum sich Philippus („Lukas“) zu Paulus hingezogen fühlte und diesen unterstützte
… und umgekehrt Paulus allein Philippus ("Lukas") zum „Doktor“ machte!


Der Nazaräner verstarb im April 37 n. Chr. - als er selbst unmittelbar vor seinem 42. Geburtstag stand.
(geb. 8. April im Jahre 5 v. Chr. unserer Zeitrechnung - ohne Nulljahr, diese Zahl kannten die Römer nicht.)

Aber, kannst du es sagen, warum sind wir wieder auf diese Schiene gekommen ...?


und ein :D

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Nun ja, und bei den weiteren Verwandtschaftsverhältnissen, die Du schilderst, verstehe ich leider nur noch Brokkoli.o_O

Merlin


Ich habe nichts anderes erwartet.
Entweder man möchte den Text bei Johannes verstehen, oder man liest darüber hinweg.

Joh 19,26-27

Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.



Eine nette Geste am Schluss, so nebenbei; also SMALLTALK, was sonst ...

... oder es machte sich jeder Apostel verantwortlich an den Ereignissen.


und ein :lachen:

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Aber es ist für Dich bestimmt nichts Neues, wenn ich behaupte Pilatus war vom Syrischen Präfekten zwar im Jahre 36 seiner Statthalterämter enthoben worden, aber er war im Jahre 36 als auch im Frühjahr 37, sehr wohl aktiv. Denn der „Neue“ wurde zwar eingesetzt, aber Pilatus durfte ihn weiter begleitend unterstützen.
Nein, ich sehe da einen abgestraften Pilatus, der von Tiberius höchstpersönlich seiner Ämter enthoben wurde und zur Verantwortung nach Rom beordert wurde. Ein Glück für Pilatus, das just in diesem Augenblick Tiberius verstarb und ihm möglicherweise der Büßergang in Rom erspart blieb. Bei all den Gerüchten, die sich um seinen Verbleib ranken, ist gewiss, dass er in der Versenkung der Weltgeschichte versank. Ein Schicksal, dem auch Kaiphas folgte.

Es gab da auch keine Übergabe der Amtsgeschäfte an einen nachfolgenden Statthalter (locum tenens), denn Marcellus wurde als Präfekt über Judäa eingesetzt, da ein Feldzug gegen die Nabathäer vor der Tür stand (36/37). Marcellus war nur kurze Zeit im Amt, weil Calligula mit der Erhebung zum Imperator Roms im Jahr 37 im Reich neue Statthalter einsetzte.

Wenn Jesus als Priester gekleidet aufgetreten wäre, hätte man ihn mit Sicherheit schon beim Einzug in Jerusalem festgenommen. Sein Einzug war ja schon grenzwertig, wenn er tatsächlich so verlief.


Merlin
 
Wenn Jesus als Priester gekleidet aufgetreten wäre, hätte man ihn mit Sicherheit schon beim Einzug in Jerusalem festgenommen. Sein Einzug war ja schon grenzwertig, wenn er tatsächlich so verlief.


Merlin


Seine Kleider wurden aber laut Bibel mit Los aufgeteilt. Aber welche Kleider?

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Aus Wiki:

Ein Ereignis im Sommer des Jahres 36 führte wahrscheinlich zu seiner Absetzung. Pilatus ließ mit brutaler Gewalt den Zug von Leuten aus Samaria auf den heiligen Berg Garizim unterbinden (siehe Geschichte der Samaritaner). Er wurde daraufhin durch den Legaten Syriens, Vitellius, abberufen, um sich vor Tiberius zu rechtfertigen. Zu den Vorwürfen, die man ihm machte, gehörte unter anderem auch, er habe sich am Tempelschatz bereichert und auf Kosten der Staatskasse eine Wasserleitung in sein Haus legen lassen. Philo von Alexandria zählt folgende Anklagepunkte auf: Bestechungen, Beleidigungen, Raub, Gewalttätigkeit, Zügellosigkeit, wiederholte Hinrichtungen ohne juristisches Verfahren, konstante Ausübung von extrem leidvoller Grausamkeit.[3] Vitellius setzte stattdessen Marcellus ein.

Wenn Pilatus im Jahre 36 seines Amtes ganz enthoben wurde,
und man ihn unverzüglich nach Rom transportierte,
frage ich mich ernsthaft warum er bis zum Begräbnis von Tiberius nicht in Rom angekommen war?
(nach dem 16. März des Jahres 37)

Anderseits sprechen Indizien sehr stark dafür – aus den geistigen Werken von „Lukas“ – die besagen es könnte durchaus ein medial veranlagter Mensch den Tod von Tiberius (geboren im Skorpion) im Voraus gesehen und sich rechtzeitig darauf eingestellt haben, um daraus für sich und für seine Umwelt Nutzen zu ziehen.

Lk 10,18-20 : Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden.
Nichts wird euch schaden können.
Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.

Dieser Teil ist sehr nahe an der Auswahl der 12 gelegen, so dass wir quasi angehalten sind die Mission im eigentlichen Sinne als relativ schnell zu betrachten.
Zwar dürfte es davor schon einige Heilungen und anfängliche Gruppierungen gegeben haben, ebenso die Einkehr bei den Essenern vorüber gewesen sein,
aber der konkrete Wirkungsbereich könnte durchaus auf die Jahre 36 und 37 n. Chr. festgelegt werden.

Als der Nazaräner bereits 40 Lebensjahre absolviert hatte, und öffentlich lehren durfte.

Freilich, mit seinem athletischen Körperbau gab man ihm in Zwiegesprächen nicht mehr als 50 Jahre.

Es waren gar keine Lehrvorträge, eigentlich. Sondern Streitgespräche.

und ein :weihnacht

-
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sich wirklich in die Geheimnisse des Johannes-Evangeliums vertiefen will, soll sich das Buch aus dem Link herunterladen und es sehr aufmerksam lesen:

http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/103.pdf

Überhaupt sollte man die Geisteswissenschaft ernsthaft studieren, was den heutigen vom Wohlstand verdorbenen West-Menschen sehr schwer fällt.

Das ist das wichtigste und okkulteste Evangelium überhaupt und darüber Leichtsinniges abzusondern zeugt von keiner seelischen Reife.

Viele Grüße!
 
Wer sich wirklich in die Geheimnisse des Johannes-Evangeliums vertiefen will, soll sich das Buch aus dem Link herunterladen und es sehr aufmerksam lesen:

http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/103.pdf

Überhaupt sollte man die Geisteswissenschaft ernsthaft studieren, was den heutigen vom Wohlstand verdorbenen West-Menschen sehr schwer fällt.

Das ist das wichtigste und okkulteste Evangelium überhaupt und darüber Leichtsinniges abzusondern zeugt von keiner seelischen Reife.

Viele Grüße!
Dankesehr :)
 
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Gestern kam in Arte eine wirklich ernsthafte und gut fundamentierte Dokumentation über die Offenbarung. Ich bin jetzt zwar kein Freund dieser Schrift aus dem neuen Testament und werde das auch jetzt nicht werden. Dennoch ist mir jetzt klargeworden, wie und warum Offenbarung überhaupt in das Neue Testament mit aufgenommen wurde.

Hier einmal ein paar Punkte aus dieser Dokumentation:

Einige noch erhaltene sehr frühe Originale der Offenbarung wurden einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen, wobei deutlich wurde, dass sich der Schreibstil wesentlich, von dem des Evangeliums nach Johannes unterschieden. Die Offenbarung lässt deutlich den Bezug des Schreibers zu Jerusalem erkennen, während das Evangelium mehr einen griechischen Hintergrund aufweist. Das bedeutet, dass die beiden Bibeltexte nicht aus der gleichen Feder stammen können.

Der Verfasser der Offenbarung hatte sich sehr dem Sprachstil und den Gedanken der frühen Propheten aus dem Alten Testament angeglichen (z. B. Ezechiel, Jesaja, Joel usw.). Daraus stammen dann auch die Elemente, wie Reiter, Drachen usw.

Abweichend von dem, was ich bisher angenommen hatte, schrieb Johannes bei der Offenbarung aber nicht von einem Ereignis, das irgendwann in der Zukunft geschehen würde. Nein, er schrieb von etwas, das sich für ihn im Hier und Jetzt bereits angebrochen war. Es richtet diese Botschaft an die Gemeinden in Ephesos, die an der Erlösung aus der Knechtschaft Roms zu zweifeln begangen.

Als Vorzeichen galt für ihn die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. oder auch der Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr., bei dem sich die Erde mit Feuer, Schwefel und Rauch auftat. Ich erinnere dazu noch an den großen Brand Roms im Jahre 64, die Regentschaft Neros und dessen Tod im Jahr 68. Nero wurde aus gutem Grund nicht namentlich genannt, sondern als Tier hinter der Zahl 666 verschlüsselt – wie auch manch andere Dinge aus der Offenbarung:

Offb 13[18] Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

Nun ja, alles aus dieser Dokumentation kann und möchte ich an dieser Stelle nicht weiter anführen. Wer aber Lust und Zeit hat, kann sie auf nachstehendem Link einmal selbst anschauen:

https://www.zdf.de/dokumentation/do...chluessel-zum-letzten-buch-der-bibel-100.html


Merlin
 
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