die liebe familie

Zitat von mitsy: meine einzige wahrheit, ist glaub ich die, dass ich ich selbst sein moechte. und dafuer respektiert werden, wer ich eigentlich bin. dabei mach ich immer nur bloedsinn.diesmal glaub ich, hab ich was sehr boeses getan. und es tut mir so leid.

liebe mitsy,

oh, es tut weh, das zu lesen!

was verdammt noch mal glaubst du, ist deine aufgabe hier auf der welt? die einzige, wirklich die einzige ist die, du selbst zu werden.

wem gibst du das recht, dies zu verhindern? wer außer dir darf das entscheiden? allein das wort "böse" zeigt nicht auf deine maßstäbe, das sind fremde! dein mond, deine nahrung der seele, deine!!!!!! hol ihn dir!

wenn wahrheit trennt - eine wahrheit, die nicht ungefragt dem anderen um die ohren geschlagen wird, eine wahrheit, die nicht dem anderen übergestülpt wird - eine solche wahrheit trennt...
zum beispiel spreu vom weizen...
kein abziehbild sein
nicht nur spiegel für die eitelkeit und wünsche des anderen sein
nicht nur angenommen werden, wenn man lieb ist
wenn man ins bild passt, das der andere von einem hat

ich selbst will mehr. ok, muss im leben erprobt werden, aber ich will mehr.

ich möchte in mir wahr und klar sein.
mich selbst ganz annehmen, mich selbst respektieren, mich wahrnehmen... sollte ich das einmal geschafft haben, bin ich überzeugt, nicht mehr reden zu müssen. das strahlt dann von innen.

und dann kann ich den anderen auch so respektieren, wie ich selbst respektiert werden möchte. dann ist es auf gleich. weniger will ich nicht!

mitsy, tut mir leid, dass ich so emotional schreibe, aber ich möchte es nicht abmildern. es liegt mir so am herzen, da kann und will ich nicht sachlich bleiben...

vermutlich schreib ich hier an mich selbst.

lg moni
 
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ps:

wie lange hält eine beziehung, in der ich nur einen teil von mir einbringen kann?
was ist sie wirklich wert?
und damit meine ich auch mutter-tochter-beziehungen.

wenn ich ihr nur immer recht gebe, dann ist sie für mich eigentlich schon tot.
 
Hallo mitsy,

ich denke, dein Problem hat viel mit dem Erwachsenwerden und dem Abnabeln zu tun, oder?
Du hast dich gegen deine Mutter aufgelehnt, hast dich einbringen wollen, trotzig und nun bist du zurückgerudert und hältst dich für böse.
Aber du bist nicht böse. Und das gute an einem Streit mit der Mutter ist dasselbe wie das schlechte:
Es ist deine Mutter.
Und das heißt doch ncihts anderes, als dass sie der Mensch unter allen ist, der am ehesten wieder auf dich zugehen und eine erneute Annäherung akzeptieren kann.
Vielleicht ist es in vielen Familien nciht so, da kann sien und das ist schade. Aber vielleicht scheint es auch nur nicht so zu sein und dieser Schein beruht nur auf Barrieren, auf Wut und Blockaden in den betreffenden Individuen - vielleicht auch nur in einem.
Du bist nciht böse, weil du schließlich erwachsen werden und deinen Standpunkt finden musst. Weil du eine Frau wirst und bist und deine Mutter eine von dir getrennte Person ist.
Und doch ist ihr Mond der deine, dein Leben lang. Das denke ich jedenfalls. Und doch kannst du ein eigenes Individuum sein, kein Problem.
Das Problem leigt oft darin, dass sich Mutter und Tochter in dieser Phase als Erwachsene begegnen können und dass diese Begegnung von beiden so akzeptiert wird - ich hatte da viele Meetings, bis die Situation sich eingespielt hat. Meine Mutter ist bei einem "Verein", der glaubt, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Und ich war lange voller Wut und hab mit ihr tagein tagaus gestritten, schließlich haben wir uns nur noch gestritten.
Ich weiß nicht mehr, wann sich was geändert hat. aber irgendwann konnte ich mir sagen, dass alles außer der Beziehung zwischen uns egal ist. Ihr gegenüber muss ich meine Überzeugungen nicht verteidigen. Und EIN vernünftiges Gespräch unter Erwachsenen und dann noch eins, über Alltägliches, entschärfend und noch eins und auf einmal ist der Zustand da, der ersehnt wurde und man kann sich endlich Auge in Auge unterhalten ohne Schuldgefühle und ohne Druck und ohne Krallen.
Ich wünsche dir, das das bei dir auch bald so sein kann.

Gruß
Mamalia
 
ihr lieben schreiberlinge,

danke an euch alle, die ihr mir geschrieben habt. da ich noch keine chance auf einen klaren gedanken habe, verschiebe ich das antworten noch mal auf morgen.

abnabeln...stimmt schon...aber

kann es sein...dass ich einfach keine ahnung habe, wie viel gewicht ich diesem mond beimessen soll, im alltag und ueberhaupt ?

dass ich einfach zu wenig ahnung von eigenen gefuehlen habe, welchen stellenwert sie haben duerfen.

das ich noch keine erfahrung damit habe, was es heisst zu agieren anstatt zu reagieren bzw ueberhaupt die emotionen anderer mitzufuehlen.

dass ich mich vor allem auch dafuer schaeme, dass mir in meinem alter so grundlegende faehigkeiten fehlen, wie entscheidungen zutreffen, die nicht andere und mich selber sinnloserweise verletzen.

kann man sowas irgendwo lernen ?

mitsy
 
liebe mitsy,

weißt du wie alt ich bin?

und nein, ich schäme mich nicht, auch in meinem alter alle deine fragen selbst noch zu haben. diese fragen und viele andere und uralte ängste...

mein "wach-mach-buch" war
kraft zum loslassen von melody beattle.

wünsch dir einen schönen tag
und liebe grüße von
moni
 
Liebe mitsy,

du bist 25 Jahre alt. Dieses Alter bedeutet in unserer Gesellschaft für viele, jedenfalls für die, die sich für "den Weg des neunten Hauses" entschieden haben, in den allermeisten Fällen, dass sie noch mitten in der Ausbildung stecken. Die wenigsten sind wirklich schon daheim ausgezogen. Ist ja in der Ausbildung, im Studium viel zu teuer. Die Zeitspanne, in der man Menschen als Jugendlich betrachtet, hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verlängert.
Zu Beginn des Jahrhunderts war man mit 15 in der Lage zu Arbeiten und für sich selbst zu sorgen, mein Großvater mütterlicherseits fing mit 13 Jahren an zu arbeiten und mein Urgroßvater väterlicherseits mit 11. Mein Großvater väterlicherseits war als 15jähriger mitten im Krieg. Als Soldat. Der Vater meines Mannes zählte zu der HJ, die Hitlers letztes Aufgebot war. Mit 16 als Flakdiener. Hm.
Und auch die Frauen (Mädchen) hatten Aufgaben, die weit über das hinausgingen, was heute von jungen Menschen erwartet wird. Die Ausbildung dauert länger, das Nesthocken auch, die Menschen sind jetzt länger Kinder und länger Jugendlich, jedenfalls bei uns (und die Gesellschaft, besonders die Medienlandschaft, tut alles dazu, uns jugendlich zu halten bis wir Greise sind, jedenfalls was die Bedürfnislage und diesbezügliche Impulskontrolle angeht).
Das bedeutet, das auch die grundlegenden Entwicklungsaufgaben später statt finden. Mit 25 Jahren hast du gerade erst angefangen, das junge Erwachsenenalter zu betreten und die Aufgaben des Jugendalters abzuschließen.
Andererseits äugt die letzte und die vorletzte Generation ein wenig misstrauisch: "Als ICH in dem Alter war......"
Damit muss man auch irgendwie umgehen. Es ist alles nicht einfach.
Die Aufgabe zu lernen, den anderen nicht zu verletzen und mit ihm in Eintracht zu leben und gleichzeitig die eigene Persönlichkeit zu integrieren, ist eine der wesentlichen Aufgaben unseres Äons. Schon Jesus hat es formuliert und uns gleichzeitig die Lösung präsentiert: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Wie kannst du auf andere unverletzend zugehen, wenn du dich selbst nciht akzeptierst/nicht liebst, kein Selbstvertrauen, keine erwachsene Identität entwickelt hast?
Das ist unmöglich.
Die Wege, es zu lernen sind vielfältig, einfach und schwer. Du kannst es aktiv versuchen, mit diversen psychologischen Angeboten (die sind nicht nur für den Notfall da :)) oder indem du intensiv versuchst, Neptun zu leben, jeden Tag aufs Neue und bewusst oder auch warten, bis es dir passiv geschieht, so wie mir.
Ich bin durch eine Reihe von Schicksalsschlägen erwachsen geworden (falls ich es denn bin, was ich von Zeit zu Zeit auch immer noch stark bezweifle) und ehrlich gesagt, ist das auch kein wünschenswerter Weg.
Aber eins solltest du nie verlieren: Das Vertrauen, es zu schaffen und die Liebe zu den Menschen um die es geht. Denn die werden dir jederzeit dabei helfen. Und vielleicht kannst du ihnen bei ihren Schritten helfen, die sie schaffen müssen. Denn auch das höhere Erwachsenenalter ist ja nicht frei von Entwicklungsaufgaben.

Gruß Mamalia
 
hallo an diesem neuen tag !

nachdem ihr mir alle soviele worte geschenkt hab, moecht ich noch ein bischen auf das eingehen, was ihr geraten habt, weil ich nicht weiss, wie ich mich revanchieren kann.

die emotionen sind ein wenig abgekuehlt, nachdem viele viele traenen vergossen wurden. tatsaechlich bin ich mir noch immer nicht sicher, ob ich nicht doch einen fehler begangen hab. aber vielleicht gehoert das dazu, und man muss dass lernen. :rolleyes:

ich weiss schon, dass astrologie nichts veraendern kann. aber ich halte mich oft gerne fest an etwas. und die erkenntnis von neulich, warum ich die macht ueber meinen mond erst erlangen muss(te), war eine stuetze, ein bild (eben pluto/saturn) zu haben, vondem ich weiss wohin es gehoert.

zur problematik allgemein. ich wohne schon seit ich 18 bin nicht mehr zu hause. wenn ich das haette muessen- ich waere, ohne zu uebertreiben, heute nicht mehr am leben.
zu meiner mutter. ich kann heute ganz gut mit ihr. durch das weg sein und die zeit, und dadurch, dass ich gemerkt habe, dass sie es nie sein wuerde, die mir helfen wuerde (koennte), zu mir zu finden. und weil man irgendwann eben doch ein bischen erwachsener wird. ich kann heute akzeptieren wer sie ist. als kind hatte ich vorwiegend angst vor ihr. ich empfand sie als kalt und boese. ich habe bis heute das gefuehl, sie mochte mich damals nicht sonderlich, einfach weil ich gar nicht dem entsprach, was sie gerne haette, und es sie nicht interessiert hat wer ich wirklich bin.

aber das ist nicht mehr so wichtig.

ich bin froh heute selbst die verantwortung zu tragen, fuer das was ich bin und sein darf. je weniger angst ich vor meiner mutter hatte, desto mehr wurde ich selbst. und mit der zeit habe ich bemerkt, dass das was ich von mir zeige auch angenommen wird.
seitdem ich das weiss, ist mir auch klar, dass ich sehr viel liebe in mir trage, fuer sie alle, dass ich das zeigen kann, und dass diese liebe seltsamerweise auch dort ankommt. frueher ist sie immer verpufft, oder es hat strafen geregnet.

es ist etwas geschehen mit mir. noch vor einem halben jahr fuehlte ich mich wie ein nichts. gelaehmt und unfaehig. und ich weiss nicht was geschehen ist, meine situation hat sich auch nicht gravierend veraendert. aber auf einmal hab ich das gefuehl, dass alles ganz richtig ist, so wie es ist. und dass alles richtig sein wird, was da kommt. dass dinge ihre zeit brauchen um zu reifen, dass man manchmal einfach geduld haben muss, und dass eigentlich alles schon da ist, immer schon da war, und nur ausgegraben werden muss, oder keimen.

liebe moni, ich freu mich immer sehr ueber deine ratschlaege. sie sind sehr warm und weise. manchmal auch zornig und sehr traurig. aber was weiss ich schon, dass ich dir etwas erklaeren koennte. wann immer du hier im forum schreibst, ist das sehr "wahr und klar". drum kann ich mir nicht vorstellen, dass dus im echten leben anders haeltst. der hier :kiss3: ist nur fuer dich.

mamalia, auch dir danke fuer deine worte. was du ueber ehrlichkeit schreibst, hat schon seine berechtigung. ich bin auch der meinung, dass ich ihr nicht alles unter die nase reiben muss (oder auch den anderen, die emotional verknaeuelt sind). aber ich moechte und muss und werde ihnen auch in zukunft klarmachen, wenn sie meine (emotionalen)grenzen ueberschreiten. und ich wuerde mir auch wuenschen, dass sie im gegenzug dasselbe tun (schliesslich gehoere ich ja dazu, und bin wahrscheinlich nicht soviel anders). allerdings habe ich das gefuehl, dass wir da jeweils unterschiedliche massstaebe anlegen. und da hakt es dann.

die geister die ich rief...das ist es wohl, was meine mutter fuerchtet, aber auch dass ist nur mutmassung.

last but not least: spirit, danke fuer das "geben ist freiwillig..." denn es bestaetigt mich in meiner haltung, dass liebe und pflicht sich ausschliessen (und ich hoffe mal, damit nicht schon wieder falsch zu liegen ).
pflichten erdruecken. aber wenn man etwas schweres aus liebe tut, dann ist das selber schon lohn genug.

ich habe nie erwartet soviel resonanz zu erhalten und dass alle so lieb zu mir sind, drum
ein letztes mal noch :danke: an alle. ihr habt mir sehr geholfen. ich hoffe ich kann euch mal was zurueckgeben, wenns noetig ist.

:) mitsy
 
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nachtrag zu dem „ich will“...

da ist ein garten,
umspannt mit seidenfäden,
zehn quellen, jede anders
wege aus sanftem gras
begleitet von bäumen

weiden über dem wasser
eine bank nicht weit
läd ein zum verweilen
schmetterlinge schaukeln
der lotus öffnet sich
______________

am eingang ein schild
zutritt für den
dem der garten gefällt
entgegen der erwartung
verkümmert dieser

ein neues tor
nur für den
an dem ich freude finde
und der garten blüht
voll auf​
 
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