Die Geschichte von meinen Möwen

danke ihr Lieben:umarmen::danke:

und auch Cerambyx für das Gedicht:umarmen:








Heute möchte ich mal wieder von meinen Möwen berichten

das war im Dezember 2010

Die Fremdattacken der zwanzig Jungmöwen sind nach dem schlechten Wetter vorbei
Und: es gab Ente und so bei den Möwen auch, am nächsten Tag!
Das war ein wahres Freudenfest… die Stücke vom Hals oder vom Flügel wurden zuerst quer in den Schnabel gesteckt, dann in die Längsrichtung gebracht und sofort herunter geschlungen. Ich stand da und staunte, wie Amanda und Diogo in Windeseile alles auf fraβen und dann erst einmal wegflogen.

Stundenlang waren sie verschwunden und das hat mich sehr gefreut. Ich weiβ nun: meine Möwen werden satt und fliegen nach der Fütterung los zum Meer…
der Entenschmaus ging zwei Tage lang, so dass sie heute Brot mit Leberpaté und Ziegenkäse in Würfeln gar nicht einmal auffraβen… das bleibt dann für morgen zum Frühstück

morgens setzten sich beide so in Position, dass sie bei mir zum Küchenfenster reinschauen
und wenn sie sehen, dass ich das Licht ausmache, wissen sie, dass ich hoch komme und dann kommen beide herbeigeflogen.








diese Bilder habe ich heute Nachmittag gemacht, es schien die Sonne
gerade richtig um zu turteln…





um zu fotografieren, mache ich mich erst ganz klein und dann erhebe ich mich langsam
denn ich habe nicht durch das Glas fotografiert sondern durch die offene Tür:













und hier Diogo bei der Landung auf meinem Balkon













LG Ali







 
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die Fotos sind alle wunderschön Alice.

Aber das *Anbinden* und Gewöhnen von Wildtieren an Menschen durch regelmäßiges Füttern, die selbst genug Futter finden können...find ich ehrlich gesagt nicht so dolle.

Das hat auch nix mit besonderem Vertrauen oder einem besonderen Verhältnis zu tun, wenn die dann *zutraulicher* werden.

Ich hab fast jedes Jahr brütende Kohlmeisen in einem Kasten auf dem Balkon.

Und wenn es dann sonnig wird, dann bin ich eben auch auf dem Balkon, keine 2 m vom Kasten entfernt.

Dann wird ein paarmal mit aufgestelltem Kopfgefieder ordentlich geschimpft und ich antworte darauf mit Meisenbegrüßungspfeifen.

Nach wenigen Malen bekomme ich Antwort, kein Schimpfen mehr.

Sie sitzen friedlich in den Balkonpflanzen und ich im Liegestuhl.

Alles ohne Füttern.

Manchmal kommen sie sogar kurz in die Wohnung geflattert und drehen dort eine kleine Runde.

Zugefüttert hab ich nur ein Mal, da hatten sie 8 kleine Zwerge im Nest.

Da hab ich ein wenig mit Mehlwürmern ausgeholfen.

Das habe ich danach nicht mehr getan - egal wie viele kleine Meischen im Kasten krähten.

Das Angebot der Jahreszeit reguliert die Nachkommen, sind es zuviele, die künstlich durchgepäppelt werden, dann werden sie anschließend verhungern, es sei denn man füttert weiter.

Da bepflanz ich besser die kahlen Baumscheiben auf der Straße und sorg so für Vogelnahrung.

Ich war die erste vor 15 Jahren, die das in der Straße tat, wo ich wohne...

Es blieben viele Nachbarn stehen und freuten sie über Rosenbüsche, Lavendel, Hibiskus, Mohn, Margeriten, Malven usw...

Und manche folgtem dem Beispiel....mittlerweile sind fast alle Baumscheiben bepflanzt.

Dieses Frühjahr hatten die Rosen Massen von Blattläusen. Ich hab nix dagegen gemacht.

Die ersten Knospen gehen gerade auf und es sind reichlich viele fette Marienkäferlarven auf allen Büschen. Sie sind sogar bis zur 3 Meter entfernten Hauswand gewandert, wo einige zum Verpuppen kleben.

Viel Futter für die Meisen und andere Vögel.

:zauberer1
 
nizuz
danke für deine Gedanken hierzu
ein andermal mehr dazu...



das war Dezember 2010

meinen Möwen geht es prächtig!
die Weihnachtstage waren ein Festschmaus
denn es gab Entenkochen kleingeschnitten

sie klopfen morgens auch nicht mehr ans Fenster
ausser letzten Sonntag, da war das Futter alle
und siehe: Amanda klopfte sehr energisch mehrer Male
an die Scheibe meiner Terrassentür und weckte uns


wir wollten eigentlich friedlich ausschlafen
am Vorabend tranken wir ein Glaserl Wein


aber... punkt Acht Uhr Morgens: klopf klopf klopf





Sonst verläuft mein Morgen so:

ich stehe auf und gehe in die Küche
ab halb acht, wenn es beginnt hell zu werden
höre ich die Möwen hochoben am Himmel

dann gehe ich schnellstens zu einem meiner Balkone
und schaue hinauf zum Himmel
das ist immer ein Schauspiel, wie sie dort schweben

manchmal kommen beide herab und drehen eine Ehrenrunde
direkt über mir





um acht dann, wenn ich zum Computer gehe
dann sitzen sie beide da und begrüssen mich

im Augenblick, wo ich das hier schreibe
sizt Diogo gegenüber auf dem Dach und putztseine Federn
er fährt dann mit dem Schnabel überall rein und lockert so das Gefieder

manchmal machen sie auch Streckübungen:
erst wird das eine Bein nach hinten gestreckt
dann kommt das andere dran
das sieht echt putzig aus

Beim Fressen haben sie folgendes Ritual:
erst kommt Amanda und frisst ein wenig
dann kommt Diogo angeflogen und stellt sich
hinter sie und versucht unbeholfen an den Futternapf
dran zu gelangen...

Amanda aber geht dann über den Futternapf auf die andere Seite
und lässt ihm somit ihren Platz... einfach wunderschön!


Ach ja...

und der Möwen Luzifer darf natürlich auch nicht fehlen

dann gehe ich schnell raus und rufe: "Gock Gock Gock!"

und weg sind die Widersacher....




hier einer der Störenfriede
so wunderschön ist sie...



das ist Diogo
ich wusste da nicht, wer wer ist
so habe ich sie fotografiert und nachher verglichen...
sie flogen davon und jeder auf einen Schornstein
die dritte flog auf ihren Stammplatzt
da wusste ich, das ist nicht der intruser






es ist ein aufregendes Gefühl
wenn so eine Möwe dort hoch oben am Himmel fliegt
und in der nächsten Sekunde auf meinem Balkon landet
als wir Wind hatten
da war es schwierig für sie
der Anblick entsprach den Senkrechtsartern auf Flugzeugträgern...




 





Amanda geht unruhig auf und ab
und erwartet Futter..."besseres Futter"​


also meine Möwen...
ab Montag gab es nach dem Fisch
und Entenfestival über die Feiertage Rührei

der Bericht ist von Anfang Januar 2011

sollte es geben
aber meine Möwen protestierten lautstark
sie sind nur noch das Beste gewöhnt

Amanda ging, lief und flog auf den Futternapf zu
um zu demonstrieren: bitte was ordentliches


Diogo sass oben über mir auf dem Dach und schimpfte
ich bemerke klare Unterschiede zwischen Mann und Frau


er schimpfte und zwar nicht nur; "Gock, Gock, Gock..."

Nein, es war Öck, Öck, Öck


ich übersetzte das meinem Mann und meinte typisch Mann:
"Sch****e noch mal, rück endlich den Fisch raus!"


aber bis Donnerstag gab es immer das gleiche Rührei
die Möwen protestierten jeden Tag
und schieterten sogar auf die Mauer als Protest

Donnerstag gab es dann endlich wieder Fisch
oh war das eine Freude...
sie frassen und frassen riesige Mengen
ich musste Nachschlag herbeiholen


aber das Rührei
da liessen sie ein Drittel am Donnerstag morgen übrig...



natürlich kamen auch die Störenfriede ab und zu
die ich wie gewohnt verscheuchte



heute kamen Amanda und Diogo
um halb Fünf Uhr Nachmittags
das machen sie gerne... mit lautem Rufe
landeten beide und nahmen einen kurzen snack ein
ehe sie zur Küste fliegen und ihre Wohnstätte aufsuchen
ist ja nur 30 Sekunden Luftlinie entfernt...





LG Ali
 
heute möchte ich einmal in der Zeit vorgreifen:


es begann vorgestern morgen
mein Mann berichtete dass
Amanda mit einem Grashalm angeflogen kam
sie legte ihn neben den Wassernapf

das war natürlich mal wieder ein Ereignis
so gab mein Mann gleich den Futterteller hinaus
und sie legte den Grashalm daneben
ich fotografierte es dann




hier noch ein Foto von gestern Nachmittag
man sieht im Hintergrund den dunklen Himmel
wir haben zur Zeit nicht besonderes Wetter
Amanda kommt meistens während meiner Meditation
als ob sie das fühlt...
dass ich dann besonders in der Liebesschwingung bin...





ja und heute war ich einkaufen, im Supermarkt von meiner Nachbarin
sie heisst Dona Carminda und wohnt hoch oben auf dem Berg

Carminda hat Hühner und einen Hahn der beginnt bereits drei Uhr nachts
ausserdem ganz viele Tauben und einen Hund, Cão de Agua der des öfteren
Liebesschmerz hat und tagelang jault...

ich fragte Dona Carminda: "Und die Möwen?"
und sie: "Weisst du eigentlich, dass sie ein Nest auf deinem Dach gebaut haben?"
und ich: "Nein. Wirklich?"
sie nickte. "Ich kann es oben von unserem Haus aus gut sehen."
wir unterhielten uns noch weiter über Möwen und dass sie ihnen
bzw. ihren Hühnern, die Fischreste gibt und die Möwen mitfressen
und wehe ein Huhn lässt der Möwe nicht den Vortritt! Dann stellt die Möwe sich vor das Huhn mit offenem Schnabel und macht: Gock Gock Gock!


Nun gut
eben gerade bin ich mit meinem Küchenhocker hoch aufs Dach gestiegen
damit ich dort über die Mauer gucken kann. Ich machte etwas Lärm mit der Tür und da hörte ich sogleich: "Öh öh öh..."

und da erspähte ich auch schon das Nest
genau an einen der Kamine gebaut, auf die Ostseite, so dass sie besonders
viel Schatten hat. Ich beruhigte Amanda sogleich, rannte hinunter und holte
meine Kamera und voilá:




das Nest befindet sich über unserem Bett
denn der Kamin ist vom Küchenabzug
und der Ofen befindet sich genau unter unserem Bett

da müssen wir ja in der Nacht gut schlafen!



jetzt verstehe ich auch
warum immer nur eine Möwe kommt

ich sehe vor allem Amanda
Diogo kommt selten und frisst hastig


sie wechseln sich beim Brüten ab...


es ist eine wunderbare Vertrauenssache
dass sie sich unser Hausdach zum Netsbau
und zum Brüten ausgesucht haben



das ist ein gutes Omen!:blume:



LG Ali:liebe1:
 
Hi, Ali!

Deine Möwen und meine Raben (und Dohlen) habe beide die natürliche Eigenschaft, "Geschenke" zu überbringen ... in Deinem Fall ist diese Verhaltensweise auf Dich (Euch) offenbar übertragen worden.

@Nizuz (Zum Kommentar, weil Du die Bindung an den Menschen nicht so gut findest): Alle, die wir intensiveren Kontakt zu wildlebenden Tieren aufnehmen, verändern in irgendeiner Form mehr oder weniger das "natürliche" Verhalten dieser Tiere durch "Gewöhnung" - aber auch durch "Erlernen". Und ja, dadurch entstehen für die Tiere (aber auch für die Menschen!) Gefährdung: durch Verlust der Selbständigkeit, Verringerung der Fluchtdistanz, Verlust der lebensrettenden Scheu, usw. Dennoch bleibt es ein wildlebendes Tier und es kann jederzeit auf die VOR dem Kontakt erlernten Muster zurückgreifen - auf jeden Fall kann es Alternativen wahrnehmen! Daher sehe ich die Situation von Alis Möwen nicht als kritisch an.

Die Möglichkeit, wie sie Ali wahrnimmt, über die Geschehnisse zu berichten, bietet im Gegenzug eine hervorragende Möglichkeit, die Wahrnehmung von Tieren (und damit der Natur) in der perönlichen Umgebung zu schärfen, ja überhaupt erst herzustellen! ... und dies einem breiteren Bekanntenkreis bekanntzumachen, als es ausschließlich im Gespräch stattfinden könnte!

Und Natur wahrnehmen ist ein erster Schritt für die Meisten - sie zu mögen, kommt erst danach und schon für viel weniger Menschen in Frage; und sie zu verstehen käme als nächstes - da wird's schon dünne .... und leider erst dann käme der Entschluß, die Natur zu bewahren, sie irgendwo (!) gewähren zu lassen ....

Solche schönen und gefühlvollen Berichte führen ja vielleicht auf einem kurzen Weg zu diesem letzlichen Entschluß ... ?

Danke jedenfalls Ali für diesen Bericht - er ist für mich in allen Belangen stimmig!
Danke aber auch Nizuz, denn er hat nur Richtiges gesagt! :D 'tschuldigung: denn SIE hat nur Richtiges gesagt (hab erst hinterher geguckt weil mir was komisch vorkam!)

Laßt uns gemeinsam weitermachen ...

Liebe Grüße
cerambyx
 

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danke dir Cerambix


ich habe ja voriges Jahr vier Monate gewartet mit Füttern

dann brachten sie Geschenke wie kleine Knochen, Kokospalmenfrüchte etc.


eines ihrer Geschenke von Dezember​




und ich habe immer wieder gestrauchelt mit dem Füttern
so bin ich auch vom Fisch abgekommen und füttere nur ein bisschen bei
damit die Möwen sich woanders noch etwas holen.


das werde ich aber alles noch berichten...


natürlich gebe ich nizuz vollkommen recht
aber die Möwen kamen freiwillig
ich begann erst Monate später mit Futter


die Fischbestände sind zurückgegangen
die Fischer in Carvoeiro fahren statt fischen

Touristen zu sight seaing touren


Dona Carmindas Mann war Fischer
früher konnte sie vom Berg aus sehen, wenn er zurückkam
mit seinem Boot...


und sie hatten auch früher schon eine Möwe
die kam zu ihnen futtern. Sie riefen sie "Carlotta"


Möwen sind inzwischen Stibitzer geworden

(bedenke das Darwin Prinzip der Anpassung)

sie fliegen inzwischen auf die Mülldeponien...
oder sie halten sich in der Nähe von Fischrestaurants auf
da stehen sie wie die Pinguine und warten auf Futter
welches der Grillmann (der Holzkohlegrill steht immer draussen)
ihnen hinwirft...


also sehe ich da keine Sünde gegen die Welt der Möwen
wenn ich ihnen "wenig" Futter kredenze



LG Ali:umarmen:
 
.........

also sehe ich da keine Sünde gegen die Welt der Möwen
wenn ich ihnen "wenig" Futter kredenze



LG Ali:umarmen:

ich auch nicht, wenn man ab und an mal ein Leckerlie mit seinen Mitgeschöpfen teilt.

ist bei dir auf dem Dach noch nen Plätzchen für mich frei (ich werde allerdings nicht brüten) ? :D

Die Verpflegung klingt ziemlich gut.

Bei zuviel Rührei werde ich allerdings mit den Möwen motzen. ;)

Dank dir für den schönen Thread :kiss4:
 
da fällt mir ein

im Winter versammeln sich manchmal Möwen auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses.

Ich wohne ganz oben im 4 Stock mit nicht überdachtem Balkon.

Irgendwann hatte ich mal die Idee, einige Brotstückchen in die Luft zu werfen, wenn eine von ihnen losflog und in die Nähe des Balkons kam.

In Sekundenschnelle war ein kleiner Möwenschwarm zur Stelle, die mit abenteuerlichen Flugmanövern die Brotstückchen in der Luft fingen oder versuchten sie einem erfolgreichen Fänger abzujagen.

Mitten im Winter das Gefühl nicht auf einem Balkon mitten in einer Großstadt zu sein, sondern auf einem Schiff, umringt von kreischenden Möwen :)

Leider hab ich keine Fotos davon - geht auch schlecht, wenn man Brotstückchen schmeißt.

Im Moment freue ich mich über die Mauersegler, die mit ihrem schrillen Pfeifen manchmal ganz nah im Geschwader vorbeijagen.

Wenn ich Anfang Mai erstmals ihre Rufe höre, ist das wie das Einläuten des Sommers.

:)
 
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danke für deine Schilderung
und auch für die Anfrage

der Wohnung für dich auf unserem Dach:D

weiss nicht, ob es nicht da zu Ruhestörungen käme?



ich fütterte im Winter seit Jahren
die Möwen am Wochenende
in Praia da Rocha mit Brot, dass ich dafür sammelte


zu Weihnachten gab es immer 2 Kg Sardinen


es muss sich bis Carvoeiro rumgesprochen haben...
so kamen sie halt zu mir und ich liebe sie
will sie aber keinesfalls an mich binden


heute haben sie kaum gefressen
aber sie kommen zum Wassertrinken und
auf Besuch zum Plauschen


LG Ali:D:danke:
 

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