es gibt SEHR VIEL was über die einzelnen Aspekte der Prüfungen noch gesagt werden kann.
Diese erdgebundene Liebe.dadurch lernt das Ego und der Geist der das Ego bildet ZU LIEBEN, das Wesen der Liebe zu verstehen.
Es ist EIN WICHTIGER SCHRITT der getan werden muss und vollends verstanden und integriert werden muss, bevor der Aspirant WIRKLICH weiterschreiten kann.
Wie die Mutter die zunächst nährt, das Kind wachsen lässt und das Kind dann LERNT aus eigener Fähigkeit heraus los zu lassen.
So ist diese Liebe.
Sie ist somit Quelle des Wachstums und wenn die Zeit REIF ist, wird sie losgelassen.
Die 3. Prüfung
Der Mythos
Der grosse Eine, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn, hatte die Arbeiten des Sohnes der Menschen, der ein Sohn Gottes ist, beobachtet. Er und der Lehrer sahen das dritte grosse Tor sich öffnen vor dem Sohn der Menschen, das eine neue Gelegenheit enthüllte zum Weitergehen auf dem WEG. Sie sahen, wie der sich Mühende aufstand und sich anschickte, die Aufgabe zu beginnen.
«Schickt aus das Wort, den heiligen Baum zu hüten. Lasst Herkules die Kraft entfalten zur Suche ohne Entmutigung, Täuschung oder allzugrosse Eile. Lasst ihn Beharrlichkeit beweisen. Bis jetzt hat er es gut gemacht.» So ging das Wort hinaus.
Weit in entferntem Land stand der heilige Baum, der Baum der Weisheit, und auf ihm wuchsen die goldenen Äpfel der Hesperiden. Der Ruhm dieser süssen Früchte war weit in die Lande gedrungen und alle Söhne der Menschen, die sich gleichermassen als Söhne Gottes kannten, begehrten sie. Auch Herkules wusste von diesen Früchten und als das Wort ausging, sie zu suchen, ging er zu seinem Lehrer und fragte ihn, auf welchem Weg der heilige Baum zu finden sei, damit er die Äpfel pflücke.
«Sag' mir den Weg, o Lehrer meiner Seele. Ich suche nach den Äpfeln und brauche sie rasch zu meinem Nutzen. Zeige mir den schnellsten Weg und ich will gehen.»
«Nicht so, mein Sohn», antwortete der Lehrer. «Der Weg ist lang. Zwei Dinge nur will ich dir anvertrauen und dann ist es an dir, die Wahrheit dessen, was ich sage, zu beweisen. Bedenke, dass der heilige Baum gut bewacht ist. Drei schöne Jungfrauen pflegen den Baum und hüten seine Früchte gut. Ein Drache mit hundert Köpfen beschützt die Maiden und den Baum. Hüte dich wohl vor Stärke, die deine Kräfte übersteigt, vor Listen, die zu fein gesponnen für dein Begreifen. Sei wachsam. Das zweite, was ich dir zu sagen habe ist dies, dass deine Suche dich so lenken wird, um den fünf grossen Prüfungen auf deinem Weg zu begegnen. Jede bietet dir ein Wirkungsfeld für Weisheit, Verstehen und Geschicklichkeit. Sei wachsam. Ich fürchte sehr, mein Sohn, dass diese Punkte auf dem Weg du nicht erkennen wirst. Doch nur die Zeit allein wird es beweisen. Gott helfe dir bei deiner Suche.»
Mit Zuversicht, weil weder Erfolg noch Fehlschlag ihm etwas anhaben konnten, ging Herkules voran auf seinem Weg, sicher seiner selbst, seiner Weisheit und seiner Stärke. Durch das dritte Tor ging er gen Norden. Er durchstreifte das Land, den heiligen Baum zu suchen, doch er fand ihn nicht. Er fragte alle Menschen, die er traf, aber keiner konnte ihn auf seinen Weg bringen; keiner kannte den Ort. Die Zeit verging, noch immer suchte er, von Ort zu Ort wandernd und oft zurückkehrend zum dritten Tor. Traurig und entmutigt suchte er dennoch überall.
Der Lehrer, der ihn von fern beobachtete, sandte Nereus um nachzusehen, ob er ihm helfen könnte. Immer und immer wieder kam er in verwandelter Form und mit anderen Worten der Wahrheit, aber Herkules reagierte nicht und erkannte in ihm nicht den Boten, der er war. Obwohl er gewandt war in der Rede und klug, mit tiefer Weisheit eines Gottessohnes, versagte Nereus, denn Herkules war blind. Er erkannte die Hilfe nicht, die ihm so fein geboten wurde. Schliesslich kehrte Nereus traurig zum Lehrer zurück und sprach von Fehlschlag.
«Die erste der fünf kleineren Prüfungen ist vorbei», antwortete der Lehrer, «und Fehlschlag zeichnet diese Stufe. Lass Herkules fortfahren.»
Da Herkules auf dem nördlichen Weg den heiligen Baum nicht fand, wandte er sich nach Süden und setzte am Ort der Dunkelheit seine Suche fort. Zuerst träumte er von raschem Erfolg, aber Antaeus, die Schlange, begegnete ihm auf seinem Weg, rang mit ihm und überwand ihn in jedem Punkt.
«Er bewacht den Baum», sagte Herkules, «das wurde mir gesagt. So muss der Baum in seiner Nähe sein. Ich muss die Wache sprengen und, indem ich ihn zerstöre und ihn niederwerfe, die Früchte pflücken.» Aber obwohl er mit all seiner Kraft kämpfte, überwand er ihn nicht.
«Worin liegt mein Fehler?» fragte Herkules. «Warum kann mich Antaeus überwinden? Als Kind schon in der Wiege habe ich eine Schlange getötet. Mit meinen eigenen Händen hab' ich sie erwürgt. Warum versage ich jetzt?»
Wieder rang er mit all seiner Kraft mit der Schlange, ergriff sie mit beiden Händen, hob sie hoch in die Höhe, fort vom Boden. Und siehe! die Tat war getan! Besiegt sprach Antaeus: «Ich komme wieder in anderer Gestalt am achten Tor. Bereite dich, erneut mit mir zu ringen.»
Der Lehrer, der von ferne schaute, sah alles was geschah. Er sprach zu dem Grossen, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn und berichtete ihm von der Tat. «Die zweite Prüfung ist bestanden. Die Gefahr ist überwunden. An diesem Punkt zeichnet Erfolg seinen Weg.» Und der grosse Eine antwortete: «Lass' ihn fortfahren.»
Glücklich und vertrauensvoll schritt Herkules weiter, seiner selbst sicher und mit neuem Mut für die Suche. Nun wandte er sich nach Westen und als er sich dorthin wandte, befiel ihn Unglück. Gedankenlos ging er in die dritte Prüfung, versagte und war für lange Zeit auf seinem Weg aufgehalten.
Denn hier traf er Busiris, den grossen Erzbetrüger, den Sohn der Wasser, ein naher Verwandter des Poseidon. Sein Werk ist es, den Söhnen der Menschen durch Worte scheinbarer Weisheit Täuschung zu bringen. Er behauptet die Wahrheit zu kennen und allzu schnell glauben sie ihm. Er spricht schöne Worte und sagt: «Ich bin der Lehrer. Mir ist Kenntnis der Wahrheit gegeben; opfere jetzt für mich. Nimm den Weg des Lebens an durch mich. Ich allein weiss und niemand sonst. Meine Wahrheit ist richtig. Alle andere Wahrheit ist unrichtig und falsch. Höre auf meine Worte, bleibe bei mir und sei errettet.» Und Herkules gehorchte ihm und wurde täglich mehr geschwächt auf seinem frühen Wege (3. Prüfung) und suchte nicht weiter nach dem heiligen Baum. Seine Kraft wurde untergraben. Er liebte Busiris, bewunderte ihn und nahm alles an, was er sagte. Von Tag zu Tag wurde er schwächer, bis dann der Tag kam, wo sein geliebter Lehrer ihn an den Altar band und während eines ganzen Jahres dort festgebunden hielt.
Plötzlich, eines Tages als Herkules damit rang, sich zu befreien und allmählich Busiris als das erkannte, was er war, kamen ihm Worte in Erinnerung, die Nereus vor langer Zeit zu ihm gesprochen hatte: «Wahrheit liegt in dir selbst. Es gibt eine höhere Macht und Stärke und Weisheit in dir selbst. Wende dich nach innen und erwecke die ewige Kraft, die Macht und Erbe aller Menschensöhne ist, die gleichermassen Söhne Gottes sind.» Schweigend lag er als ein Gefangener auf dem Altar, an allen vier Ecken gebunden, ein ganzes Jahr. Dann, mit der Stärke, welche die Stärke aller Söhne Gottes ist, sprengte er die Fesseln, ergriff den falschen Lehrer, der vorher ihm so weise schien, und band ihn an seiner Stelle an den Altar. Er sprach kein Wort, liess ihn nur dort, zu lernen.
Der über ihn wachende Lehrer beobachtete von ferne den Augenblick der Befreiung, wandte sich zu Nereus und sagte: «Die dritte grosse Prüfung ist vorüber. Du lehrtest ihn, ihr zu begegnen und zu rechter Zeit zog er daraus Nutzen. Lass' ihn nun fortschreiten auf dem WEG und das Geheimnis des Erfolgs lernen.»
Geläutert, doch voll fragender Erleichterung, setzte Herkules seine Suche fort und wanderte weiter. Das Jahr, das er auf dem Altar liegend verbringen musste, hatte ihn viel gelehrt. Mit grösserer Weisheit begab er sich auf den Weg.
Plötzlich verhielt er seinen Schritt. Ein Schrei voll tiefer Qual drang an sein Ohr. Einige kreisende Geier über einem entfernten Felsen fesselten seine Aufmerksamkeit. Dann ertönte der Schrei wieder. Sollte er seinen Weg fortsetzen, oder den, der in Not schien, suchen und so wieder Zeit verlieren? Er sann über das Problem der Verzögerung nach; ein ganzes Jahr hatte er verloren und fühlte die Notwendigkeit, sich zu beeilen. Da erscholl wieder der Schrei und Herkules eilte raschen Schrittes seinem Bruder zu Hilfe. Er fand Prometheus an einen Felsen geschmiedet und in grosser Pein, weil die Geier an seiner Leber zerrten und ihn so langsam töteten. Er zerbrach die Ketten und befreite Prometheus, jagte die Geier in ihren entfernten Horst und pflegte den kranken Mann, bis er von seinen Wunden geheilt war. Dann machte er sich nach viel Zeitverlust wieder auf den Weg. (Siehe auch unter der 10. Arbeit).
Der Lehrer, der ihn von fern beobachtete, sprach nun zu seinem suchenden Schüler diese klaren Worte, die ersten, die zu ihm gesprochen wurden, seit die Suche begann: «Das vierte Stadium des Weges zum heiligen Baum ist durchschritten. Es war keine Verzögerung. Die Regel auf dem gewählten Pfad, die allen Erfolg beschleunigt, heisst: Lerne dienen.»
Der Eine, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn, sprach: «Er hat es gut gemacht. Fahrt fort mit den Prüfungen!»
Auf allen Wegen ging die Suche weiter. Im Norden, Süden, Osten und Westen wurde der heilige Baum gesucht, aber nicht gefunden. Dann kam ein Tag, da, müde und erschöpft vor Furcht, nach langem Wandern das Gerücht durch einen Pilger auf dem Pfad zu ihm drang, der Baum sei in der Nähe eines entfernten Berges zu finden. Das war der erste wahre Bericht, der ihm bisher gegeben wurde. Deshalb wandte er seine Füsse nach den hohen Bergen des Ostens und an einem strahlend sonnigen Tag sah er den Gegenstand seiner Suche und beschleunigte die Schritte. «Jetzt werde ich den heiligen Baum berühren», rief er voll Freude, «den Wächterdrachen überwinden, die hochberühmten schönen Maiden sehen und die Äpfel pflücken.»
Doch wieder wurde er zurückgehalten durch das Verständnis tiefer Not. Atlas trat ihm entgegen, wankend unter der Last der Welten auf seinem Rücken. Sein Gesicht war leidgezeichnet, die Glieder schmerzgebeugt, die Augen in Agonie geschlossen. Er bat nicht um Hilfe. Er sah Herkules nicht, sondern stand niedergebeugt von Schmerz unter der Last der Welten. Zitternd beobachtete ihn Herkules und ermass die Grösse der Last und Pein. Er vergass seine Suche. Der heilige Baum und die Äpfel schwanden aus seinem Gedächtnis; er dachte nur dem Riesen zu helfen und ohne Zögern; stürmisch eilte er vorwärts, hob die Bürde von den Schultern seines Bruders und lud sich die Last der Welten auf die eigenen Schultern. Er schloss die Augen, richtete sich mit Mühe auf und siehe, die Last rollte ihm vom Rücken und er stand frei, und gleicherweise Atlas.
Vor ihm stand der Riese und hielt in seiner Hand die goldenen Äpfel, die er liebend Herkules bot. Die Suche war beendet.
Die drei der Schwestern hielten noch mehr goldene Äpfel in Händen, drückten sie ihm gleichfalls in die Hand und Aigle, jene schöne Jungfrau, die der Glanz der untergehenden Sonne ist, sagte zu ihm, indem sie ihm einen Apfel in die Hand legte: «Der WEG zu uns ist immer durch Dienen gekennzeichnet. Taten der Liebe sind Wegweiser auf dem PFAD.» Dann gab ihm auch Erystheia, die das Tor hütet, das alle passieren müssen bevor sie allein vor dem grossen Einen stehen, der den Vorsitz führt, einen Apfel, in dessen Schale mit Licht das goldene Wort DIENEN eingegraben war. «Denke daran», sagte sie. «Vergiss es nicht.»
Zuletzt kam Hesperis, das Wunder des Abendsterns, und sprach mit Klarheit und Liebe: «Gehe nun und diene und wandle den Weg aller Weltdiener von jetzt an und für immer.»
«So gebe ich denn die Äpfel zurück für jene, die nachfolgen», sagte Herkules und kehrte zurück von wo er gekommen war.
Dann stand er vor dem Lehrer und gab genauen Bericht von allem, was geschehen war. Der Lehrer sprach das Wort der Ermunterung und wies dann mit dem Finger nach dem vierten Tor, indem er sagte: «Geh' nun durch jenes Tor. Fange die Hindin und betritt erneut den heiligen Ort!»