Der Weg des Aspiranten

Wir lesen Abderis war schwach und FÜRCHTETE die Aufgabe.
Schmerz zerbricht die Psyche eines Menschen.
Schmerz und Furcht sind idente Energien.
Die Psyche kann den Schmerz den der Krieg..das ungezügelte Wirken dieser Kräfte
auslöst nicht besiegen.
Dem Aspiranten wird eine Erfahrug ereilen die MEHR ist, als er ertragen kann.
Das ist die erste und bitterste Lektion.
Denn er FÜHLT sich ja bereits auf dem Weg..ist voll Selbstsicherheit.
So wird dieser Schmerz unvermittelt und UN-BEWÄLTIGBAR auf Ihn hereinbrechen und er wird sein wie der Abderis
Und er wird sein wie der Herkules.
innerlich tot und zerbrochen
äußerlich kramgebeugt.

was ist der SINN dieser Aufgabe?
Was die Lektion?
Sie beinhaltet zweierlei.
zum einen die Heilung durch die göttliche Quelle und die Erfahrung das es eine Heilquelle gibt, die das ego nicht produzieren oder erzeugen kann.
Es macht die GRENZEN des EGOS klar.
Wo seine Kraft ENDET und die UNENDLICHKEIT der Kraft/Energie der Seele beginnen.

Ist die Seele die sich hier erfährt ist so doch geläutert, Sie weiss nun, die Kraft die IHRE ist, ist NICHT die Kraft Ihres Spiegelbildes, des Egos.
Das EGO kann scheitern, die Seele nicht(!)
So lernt die Seele etwas über die Zerbrechlichkeit des Geistes, das sie als unbegrenzt und ewigliche Energie nicht kennt und der Geist(das ego) etwas über die unbegrenztheit der Seele/der Quelle die in Ihm ist.
BEIDE erhalten IN DER ILLUSION so Ihre Lektion.
 
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Vielleicht etwas wichtiges.
Das ego lernt mit beiden Energien umzugehen..dem Vertrauen und der Angst.
Der Aspirant wird Dir niemals sagen: ich bereue, den Weg begonnen zu haben, den das was er ERLANGT ist mehr als hier in Worte gefasst werden kann, er erlangt die SICHERHEIT eine Unsterbliche Seele zu sein, mit jedem Schritt, den er setzt wird das EGO sich seiner Seele bewusster und die Seele lernt was Begrenzung ist (was Erfahrung beinhaltet).
So ist "der Weg" das Verschmelzen der beiden dualen Aspekte..der Beginn davon.
Der Weg des Aspiranten.



Warum wir der Abderis als tot geschildert?
Diese Erfahrung ist so einschneidend das wirklich eine grosse Wandlung eintritt..so gesehen ist die "alte" Persönlichkeit "tot".
 
sollte Euch das nun abschrecken möchte ich Euch einen Ratschlag geben..
lest noch ein bischen weiter über diese erste Prüfung, dann wird sie klarer und verliert Ihren "Schrecken", denn "schrecken" will ich Euch hier nicht..nur ein bischen Klarheit schaffen.
Von daher bleiben wir hier auch noch ein wenig bei diesem ersten Ereignis und werden Querverbindungen aufzeigen, die Euch verstehen helfen.
Nur für heut geh ich zu Ruh
mir fallen gleich die Äuglein zu..
LG
Regina
 
Hallo Regina,

wie kommst du am Anfang des Treads auf die Formulierung "vielzählig wie die Fische im Wasser" das würde mich doch interessieren. Ich zitieren nämlich auch gerne aus dem Werk in dem diese Formulierung benutz wird. Es ist vermutlich die am längsten erhaltene "Einweihungsgeschichte". Du kannst mir das ja als PM schicken, dann wird der tread nicht noch mehr als durch meine Frage unterbrochen.

Paolo.
 
Bei allem was ich tue werde ich angeleitet...und manchmal spricht meine Seele lauter und manchmal ich.
Die Formulierung stammt von dem Teil meiner Selbst das mehr weiß als mein ego, aber wir arbeiten hier eben ständig zusammen und so überlass ich diesem Teil auch mal das Wort.
LG
Regina
PS ich betrachte das als Erweiterung und nicht als Unterbrechung
 
Wir finden hier folgenden Text (Quelle)
Die vorliegende Abhandlung wurde ursprünglich für ein Buch über The Saints (Die Heiligen) geschrieben und erschien als allgemeine Einleitung in einem Werk über Bhagavan mit dem Titel „Ramana Maharshi and his Philosophy of existence“.


Scheinbar durch Zufall hörte Venkataraman von Arunachala als er sechzehn Jahre alt war. Eines Tages besuchte ein älterer Verwandter die Familie in Madurai. Der Junge fragte ihn, wo er herkäme. Der Verwandte antwortete: „Vom Arunachala!“. Der Name „Arunachala“ wirkte wie ein Zauberspruch auf Venkataraman, und mit sichtbarer Aufregung stellte er dem älteren Herrn die nächste Frage: „Was, vom Arunachala? Wo ist das?“. Und er bekam die Antwort, daß Tiruvannamalai Arunachala ist.

Sich auf dieses Ereignis beziehend, sagt der Weise später in einer seiner Hymnen an Arunachala: „O großes Wunder! Er steht als ein lebloser Berg. Seine Funktion ist für jeden schwer zu verstehen. Seit meiner Kindheit erschien Arunachala meinem Verstand als etwas sehr großartiges. Aber sogar, als mir jemand sagte, daß er das gleiche wie Tiruvannamalai war, verstand ich seine Bedeutung nicht. Als er sich zu mich hinaufzog, meinen Geist beruhigte und ich nahe kam, stellte ich fest, daß er das Unbewegliche ist.“

Kurz nach jenem Zwischenfall, der Venkataramans Aufmerksamkeit auf Arunachala gelenkt hatte, folgte ein weiteres Ereignis, das auch dazu beitrug, das Interesse des Jungen auf tiefere spirituelle Werte zu richten. Zufällig fiel ihm ein Exemplar von Sekkilar’s Periyapuranam in die Hände, welches von den Leben der Saiva-Heiligen erzählt. Er las das Buch und war davon gefesselt. Das war das erste Stück religiöser Literatur, das er las. Das Beispiel der Heiligen faszinierte ihn, und in den inneren Tiefen seines Herzens fand er eine zustimmende Antwort. Ohne irgendeine sichtbare frühere Vorbereitung stieg in ihm ein Verlangen auf, den Geist der Entsagung und Hingabe, der das Wesen eines heiligen Lebens darstellte, nachzuahmen.

Die spirituelle Erfahrung, die sich Venkataraman nun sehnlichst wünschte, kam bald und ganz unerwartet. Es war Mitte des Jahres 1896, Venkataraman war damals sechzehn. Eines Tages saß er allein im ersten Stock im Haus seines Onkels. Er war gesund wie immer. Aber plötzlich ergriff ihn eine unverkennbare Todesangst. Er fühlte, daß er sterben wird. Warum er dieses Gefühl hatte, wußte er nicht. Trotzdem entmutigte ihn das Gefühl des bevorstehenden Todes nicht. Er dachte in Ruhe darüber nach, was er tun sollte. Er sagte zu sich selbst: „Nun, der Tod ist gekommen. Was bedeutet das? Was ist es, das stirbt? Dieser Körper stirbt.“ Unmittelbar danach legte er sich auf den Boden, streckte Arme und Beine aus und hielt sie steif, so, als wenn die Leichenstarre eingesetzt hätte. Er hielt seinen Atem an und seine Lippen fest geschlossen, so daß sein Körper vom äußeren Anschein her eine Leiche war. Nun, was würde geschehen? Er dachte folgendes: „Nun, dieser Körper ist tot. Er wird auf den Scheiterhaufen gelegt und zu Asche verbrannt. Aber bin ich mit dem Tod dieses Körper tot? Ist der Körper „Ich“? Dieser Körper ist stumm und leblos. Aber ich fühle die volle Kraft meiner Persönlichkeit und die Stimme des „Ich“ unabhängig vom Körper. Also bin ich der GEIST, der den Körper transzendiert. Der Körper stirbt, aber der GEIST, der ihn transzendiert, kann vom Tod nicht berührt werden. Das bedeutet, ich bin der unsterbliche GEIST.“ Als Bhagavan später diese Erfahrung seinen Devotees erzählte, sah es so aus, als ob das ein Vorgang des Denkens war. Aber er legte Wert darauf, zu erklären, daß das nicht so war. Die Verwirklichung durchfuhr ihn wie ein Blitz. Er erkannte die Wahrheit direkt. „Ich“ war etwas sehr Wirkliches, das einzig Wirkliche. Die Todesangst war ein für allemal verschwunden. Von da an blieb das „Ich“ wie die Sruti-Note, die allen anderen zugrunde liegt. So fand sich der junge Venkataraman auf dem Höhepunkt der Spiritualität ohne irgendein mühsames oder langes Sadhana. Das Ego war in der Flut des Selbstgewahrseins verloren. Ganz plötzlich wurde der Junge, der Venkataraman genannt wurde, zu einem Weisen und Heiligen.

Man bemerkte einen völligen Wandel im Leben des jungen Weisen. Die Dinge, die er früher schätzte, verloren nun ihren Wert. Die spirituellen Werte, die er bis dahin ignoriert hatte, wurden die einzigen Objekte seiner Aufmerksamkeit. Schulstudien, Freunde, Verwandtschaft - nichts von dem hatte jetzt noch eine Bedeutung für ihn. Er wurde äußerst gleichgültig gegenüber seiner Umgebung. Demut, Sanftmut, Widerstandslosigkeit und andere Tugenden wurden zu seiner Zierde. Er mied Gesellschaft und zog es vor, allein dazusitzen - ganz versunken in Konzentration auf das Selbst. Jeden Tag ging er zum Minaksi-Tempel und erfuhr eine Begeisterung, wenn er vor den Bildern der Götter und Heiligen stand. Tränen flossen aus seinen Augen. Die neue Vision war ständig in ihm. Sein Leben war nun vollständig verwandelt.

Venkataramans älterer Bruder beobachtete den großen Wandel, der sich bei ihm vollzog. Er rügte ihn mehrmals für sein gleichgültiges und Yogi-artiges Verhalten. Ungefähr sechs Wochen nach dem großen Wandel kam die Wende. Es war am 29. August 1896. Venkataramans Englischlehrer hatte ihm aufgetragen, als Strafe für sein Desinteresse an seinen Studien eine Lektion aus Bain’s Grammatik dreimal abzuschreiben. Der Junge schrieb sie zweimal ab, aber hörte auf, als ihm die völlige Sinnlosigkeit dieser Aufgabe bewußt wurde. Er warf sein Buch und die Unterlagen weg, setzte sich hin, schloß seine Augen und wandte sich in Meditation nach innen. Der ältere Bruder, der Venkataramans Benehmen die ganze Zeit über beobachtet hatte, ging zu ihm und sagte: „Was hat das alles für einen Sinn für jemanden wie dich?“ Das war offensichtlich als ein Tadel für Venkataramans unweltliche Art und sein Vernachlässigen der Studien gemeint. Venkataraman gab keine Antwort. Er gestand sich selbst ein, daß es keinen Sinn hatte, so zu tun als ob er studierte und als ob er so wie vorher wäre. Er entschied sich, sein Zuhause zu verlassen und erinnerte sich daran, daß es einen Ort gab, wo er hingehen kann - nämlich Tiruvannamalai. Aber wenn er seine Absicht seiner Familie darlegen würde, würden sie ihn nicht gehen lassen. Also mußte er List anwenden. Er sagte seinem Bruder, daß er diesen Mittag in die Schule geht und eine besondere Klasse besucht. Daraufhin bat ihn sein Bruder, fünf Rupees unten aus der Büchse zu nehmen und seine Studiengebühr in dem College, wo er studierte, zu bezahlen. Venkataraman ging nach unten, seine Tante gab ihm eine Mahlzeit und die fünf Rupees. Er nahm einen Atlas, der im Haus war und stellte fest, daß der nächste Bahnhof bei Tiruvannamalai in Tindivanam war. Tatsächlich wurde aber eine Zweiglinie nach Tiruvannamalai selbst gelegt, aber da es ein alter Atlas war, war diese Strecke darin nicht verzeichnet. Er rechnete aus, daß drei Rupees für die Reise reichen würden. Also nahm er sich gerade so viel, und ließ den Rest zusammen mit einen Brief an einer Stelle im Haus, wo sein Bruder ihn leicht finden konnte, und machte sich auf den Weg nach Tiruvannamalai. In dem Brief schrieb er folgendes: „Ich bin aufgebrochen auf der Suche nach meinem Vater gemäß seinem Befehl. Dieser (sich selbst meinend) hat ein tugendhaftes Unternehmen begonnen. Deshalb sollte niemand hierüber betrübt sein. Und es braucht kein Geld ausgegeben zu werden, um diesen zu suchen. Eure Studiengebühr wurde nicht bezahlt. Anbei zwei Rupees.“
Es lag ein Fluch auf Venkataramans Familie - in Wahrheit war es ein Segen - daß einer aus jeder Generation ein Bettelmönch werden soll. Dieser Fluch wurde von einem Wanderasketen verhängt, der - so sagt man - im Hause von einem von Venkataramans Vorfahren um Almosen bat, und zurückgewiesen wurde. Ein väterlicher Onkel von Sundarama Aiyer wurde ein Sannyasin, genauso wie Sundarama Aiyer’s älterer Bruder. Nun war Venkataraman an der Reihe, obwohl niemand vorhersehen konnte, daß sich der Fluch auf diese Weise verwirklicht. Leidenschaftslosigkeit fand Platz in Venkataramans Herzen, und er wurde ein Parivrajaka.

Es war eine epische Reise, die Venkataraman von Madurai nach Tiruvannamalai machte. Ungefähr zur Mittagsstunde verließ er das Haus seines Onkels. Er ging zum Bahnhof, der etwa eine halbe Meile entfernt war. Zum Glück hatte der Zug an diesem Tag Verspätung, sonst hätte er ihn verpaßt. Er schaute auf den Fahrpreisplan und stellte fest, daß die Fahrt dritter Klasse nach Tindivanam zwei Rupees und dreizehn Annas kostete. Er kaufte sich eine Fahrkarte, und behielt die restlichen drei Annas. Hätte er gewußt, daß es eine Eisenbahnstrecke direkt bis nach Tiruvannamalai gab, und hätte er auf den Fahrpreisplan geschaut, dann hätte er festgestellt, daß die Fahrt genau drei Rupees gekostet hätte. Als der Zug ankam, stieg er ruhig ein und setzte sich hin. Ein Maulvi, der auch in dem Zug reiste, begann ein Gespräch mit Venkataraman. Von ihm erfuhr Venkataraman, daß es eine Zugverbindung nach Tiruvannamalai gab, und daß man nicht bis Tindivanam fahren mußte, sondern in Viluppuram umsteigen konnte. Das war eine nützliche Information. Als der Zug in Tiruccirappalli ankam, wurde es bereits dunkel. Venkataraman hatte Hunger. Er kaufte sich für ein halbes Anna zwei Wildbirnen, und seltsamerweise war sein Hunger mit dem ersten Biß gestillt. Etwa um drei Uhr morgens kam der Zug in Viluppuram an. Dort stieg Venkataraman aus dem Zug mit der Absicht aus, den Reist der Reise nach Tiruvannamalai zu Fuß zurückzulegen.
Bei Tagesanbruch ging er in die Stadt und suchte den Wegweiser nach Tiruvannamalai. Er sah eine Schildertafel, auf der „Mambalappattu“ stand, aber er wußte nicht, daß Mambalappattu auf dem Weg nach Tiruvannamalai lag. Bevor er sich weiter bemühte, herauszufinden, welchen Weg er nehmen mußte, wollte er sich stärken, weil er Hunger hatte und müde war. Er ging in ein Hotel und bat um Essen. Er mußte bis zum Mittag warten, bevor das Essen fertig war. Nachdem er seine Mahlzeit gegessen hatte, bot er zwei Annas als Bezahlung an. Der Hotelbesitzer fragte ihn, wieviel Geld er hatte. Als ihm Venkataraman sagte, daß er nur zweieinhalb Annas hatte, lehnte er ab, das Geld anzunehmen. Von ihm erfuhr Venkataraman auch, daß Mambalappattu ein Ort auf dem Weg nach Tiruvannamalai war. Venkataraman ging zurück zum Bahnhof von Viluppuram und kaufte eine Fahrkarte nach Mambalappattu, wofür sein Geld gerade reichte.

Irgendwann am Nachmittag kam Venkataraman in Mambalappattu mit dem Zug an. Von da aus machte er sich nach Tiruvannamalai zu Fuß auf den Weg. Er ging etwa zehn Meilen, und es war spät am Abend. In der Nähe war der Tempel von Arayaninallur, der auf einem großen Felsen gebaut ist. Dort ging er hin, wartete, bis die Türen geöffnet wurden, und setzte sich in die Säulenhalle. Dort hatte er eine Vision - eine Vision glänzenden Lichtes, das den ganzen Ort umgab. Es war kein gewöhnliches Licht körperlichen Ursprungs. Es leuchtete eine Weile und verschwand dann. Venkataraman blieb in einer Stimmung tiefer Meditation sitzen, bis er von den Tempelpriestern geweckt wurde, die die Türen abschließen und zu einem anderen Tempel eine dreiviertel Meile von Kilur entfernt zum Dienst gehen wollten. Venkataraman folgte ihnen, und als er im Tempel war, war er wieder in Samadhi verloren. Nachdem die Priester ihre Pflichten erfüllt hatten, weckten sie ihn auf, aber gaben ihm nichts zu essen. Der Tempeltrommler, der das unhöfliche Benehmen der Priester beobachtet hatte, flehte sie an, dem fremden Jungen seinen eigenen Anteil des Tempelessens zu geben. Als Venkataraman nach etwas Trinkwasser fragte, wurde er zum Haus eines Sastris geschickt, welches sich in einiger Entfernung befand. Als er in dem Haus war, wurde er ohnmächtig und fiel zu Boden. Nach ein paar Minuten kam er wieder zu sich und sah, wie ihn eine kleine Gruppe Menschen neugierig anschaute. Er trank das Wasser, aß etwas, legte sich hin und schlief.

Am nächsten Morgen wachte er auf. Es war der 31. August 1896, der Gokulastami-Tag, der Tag von Sri Krishnas Geburt. Venkataraman setzte seine Reise fort und ging ein Stück zu Fuß. Er war müde und hatte Hunger. Also wollte er zuerst etwas essen, und dann nach Tiruvannamalai gehen - wenn möglich mit dem Zug. Es kam ihm der Gedanke, daß er sich der beiden goldenen Ohrringe, die er trug, entledigen könnte, und so das notwendige Geld aufbringen könnte. Aber wie sollte er das machen? Er ging weiter und stand vor einem Haus, das einem gewissen Muthukrishna Bhagavatar gehörte. Er bat den Bhagavatar um Essen, und wurde zur Hausfrau geschickt. Die gute Frau freute sich, den jungen Sadhu zu empfangen, und gab ihm am Geburtstag Sri Krishnas zu Essen. Nach dem Essen ging Venkataraman noch einmal zum Bhagavatar und sagte ihm, daß er seine Ohrringe für vier Rupees verkaufen wollte, um seine Pilgerreise vollenden zu können. Die Ohrringe waren etwa zwanzig Rupees wert, aber soviel Geld brauchte er nicht. Der Bhagavatar untersuchte die Ohrringe, gab ihm das Geld, um das er gebeten hatte, notierte die Adresse des Jungen, schrieb seine eigene auf ein Stück Papier und sagte ihm, daß er die Ohrringe jederzeit zurückkaufen könnte. Venkataraman aß im Haus des Bhagavatars sein Mittagessen. Die fromme Dame gab ihm ein Päckchen Süßigkeiten, das sie zum Gokulastami-Tag vorbereitet hatte. Venkataraman verabschiedete sich, zerriß die Adresse, die ihm der Bhagavatar gegeben hatte, weil er nicht vorhatte, die Ohrringe zurückzukaufen, und ging zum Bahnhof. Da vor dem nächsten Morgen kein Zug mehr fuhr, verbrachte er die Nacht dort. Am Morgen des 1. Septembers 1896 stieg er in den Zug nach Tiruvannamalai ein. Die Reise dauerte nicht lange. Er stieg aus dem Zug aus und eilte zum großen Arunacalesvara-Tempel. Alle Tore standen offen - sogar die des inneren Heiligtums. Im Tempel waren keine Menschen - nicht einmal die Priester. Venkataraman betrat das Allerheiligste, und als er vor seinem Vater Arunacalesvara stand, erfuhr er tiefe Ekstase und unaussprechliche Freude. Die epische Reise war zu Ende. Das Schiff hatte den Hafen sicher erreicht.
 
Ich schließe nicht aus das die länge des Textes überfordert doch es ist mein Anliegen
-den Interessierten ein wenig Quellenmaterial zu bieten
-herauszustreichen das der Weg des Apiranten nichts mit einer bestimmten Religion oder Denkweise zu tun hat
-gelegenheit geben sich selbst ein differenziertes Bild zu machen

Die erste Prüfung findet sich in diesem Absatz geschildert:

Die spirituelle Erfahrung, die sich Venkataraman nun sehnlichst wünschte, kam bald und ganz unerwartet. Es war Mitte des Jahres 1896, Venkataraman war damals sechzehn. Eines Tages saß er allein im ersten Stock im Haus seines Onkels. Er war gesund wie immer. Aber plötzlich ergriff ihn eine unverkennbare Todesangst. Er fühlte, daß er sterben wird. Warum er dieses Gefühl hatte, wußte er nicht. Trotzdem entmutigte ihn das Gefühl des bevorstehenden Todes nicht. Er dachte in Ruhe darüber nach, was er tun sollte. Er sagte zu sich selbst: „Nun, der Tod ist gekommen. Was bedeutet das? Was ist es, das stirbt? Dieser Körper stirbt.“ Unmittelbar danach legte er sich auf den Boden, streckte Arme und Beine aus und hielt sie steif, so, als wenn die Leichenstarre eingesetzt hätte. Er hielt seinen Atem an und seine Lippen fest geschlossen, so daß sein Körper vom äußeren Anschein her eine Leiche war. Nun, was würde geschehen? Er dachte folgendes: „Nun, dieser Körper ist tot. Er wird auf den Scheiterhaufen gelegt und zu Asche verbrannt. Aber bin ich mit dem Tod dieses Körper tot? Ist der Körper „Ich“? Dieser Körper ist stumm und leblos. Aber ich fühle die volle Kraft meiner Persönlichkeit und die Stimme des „Ich“ unabhängig vom Körper. Also bin ich der GEIST, der den Körper transzendiert. Der Körper stirbt, aber der GEIST, der ihn transzendiert, kann vom Tod nicht berührt werden. Das bedeutet, ich bin der unsterbliche GEIST.“ Als Bhagavan später diese Erfahrung seinen Devotees erzählte, sah es so aus, als ob das ein Vorgang des Denkens war. Aber er legte Wert darauf, zu erklären, daß das nicht so war. Die Verwirklichung durchfuhr ihn wie ein Blitz. Er erkannte die Wahrheit direkt. „Ich“ war etwas sehr Wirkliches, das einzig Wirkliche. Die Todesangst war ein für allemal verschwunden. Von da an blieb das „Ich“ wie die Sruti-Note, die allen anderen zugrunde liegt. So fand sich der junge Venkataraman auf dem Höhepunkt der Spiritualität ohne irgendein mühsames oder langes Sadhana. Das Ego war in der Flut des Selbstgewahrseins verloren. Ganz plötzlich wurde der Junge, der Venkataraman genannt wurde, zu einem Weisen und Heiligen.


Was gut erkennbar ist, ist das die erste prüfung des Aspiranten die Aufälligste ist, die die von der Umwelt wahrgenommen wird, häufig geschildert und doch völlig unbekannt das für den Aspiranten der Weg beginnt wo er für das "Puplikum" endet.

Auch Oshos Gotteserfahrung fällt in die Reihe der ersten Prüfung des Weges des Aspiranten.
zum Vergleich möchte ich auch sie hier hereinstellen.
 
"Wenn du zum ersten Mal die Welt des No-Mind, jenseits des Verstandes, betrittst, sieht es wie Wahnsinn aus: Es ist die "dunkle Nacht der Seele". Die Nacht des Wahnsinns der Seele. In allen Religionen ist man auf diese Tatsache gestoßen. Deshalb halten sie es für unumgänglich, dass du einen Meister findest, bevor du die Welt des "No-Mind betrittst.... Ja manchmal kommt es vor, dass jemand ohne Meister arbeiten muß. Wenn kein Meister da ist, muß man ohne Meister arbeiten, aber dann wird die Reise sehr gefährlich."
 
BHAGAVAN RAMANA
und
OSHOS

Schilderungen ähneln sich nicht zufällig.
Odho spricht von "der dunklen Nacht der Seele"
Bhagavani von
"Aber plötzlich ergriff ihn eine unverkennbare Todesangst. Er fühlte, daß er sterben wird. "
 
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ich werde nun versuchen zu schildern wie die Hintergründe einer solchen Erfahrung aussehen...was sich "hinter den Kulissen" abspielt, was geschieht und warum.
..Pause
 
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