Der Weg des Aspiranten

ich selbst durchlaufe/durchlief die Prüfungen des Aspiranten doch es ist nicht sinnvoll hier über mich zu sprechen.
Es ist nur sinnvoll über die Widerstände zu sprechen.
Warum will ich das tun?
ICH will oder würde es nicht tun, weil es meine Angelegenheit ist und es eigentlich völlig ohne Wert ist zu versuchen MEINE Erfahrungen zu teilen.
Sie können nicht nachvollzogen werden.
Nicht wirklich.
Am Ende wären es Worte.
Tot wie jede Schrift.
Begründet auf der Illusion des Selbst.
Es kann und soll hier aber über die Widerstände gesprochen werden, da es SINN mancht bestehende Irrtümer auszuräumen.
Wie soll Vertrauen zu Gott oder einem Avatar gefasst werden, wenn in Wahrheit keine Vorstellung von
Einweihung/Erleuchtung/Avatar oder Gottesbewusstsein existiert?
Der Weg zum Wachstum ins wahre Bewusstsein vergessen wurde?

Es geht hier NICHT um eine Religion.
Es geht hier um die KLÄRUNG einer Vorstellung.

Es gibt eine solche Vielzahl von Religionen, Wegen, Vorstellungen, das vergessen wurde, das sie alle EINS sind.
Klärung im Bewusstsein kann helfen den Weg zu ERKENNEN, der immer bereit vor jedem liegt.
Täglich geht jeder an diesem Weg vorbei und sieht Ihn nicht.
Täglich beschreitet jeder diesen Weg und nimmt Ihn nicht wahr.
Es begründet sich auf eine ENTSCHEIDUNG diesen Weg zu beginnen.

Der Weg des Aspiranten ist ein Weg in die Bewusstwerdeung..ein Weg in die Wahrheit, das wahre/wirkliche Sein Gottes das über jede Form der Schrift steht.
So kann es nur ein Aufklärung geben über falsche Vorstellungen aber keine Aufklärung über den Weg.
Dies soll den Suchenden unterstüzen, das Vorhaben ist es eine Karte anzubieten, die davon erzählt was der Weg bedeutet.
Die Karte bietet eine Hilfe an, doch sie ersetzt das finden des EIGENEN Weges nicht!
Der LEHRER auf diesem Pfad ist Gott, Eure Seele, der Teil von Euch selbst der Gott am nächsten steht, mit dem Ihr eins seid.

Dieser Teil ist real, das was Ihr seid, zu sein glaubt, das Werkzeug der Seele Gottes um Illusion zu erfahren.
Keine Erfahrung währe möglich ohne Euch.
So seid Ihr Hände, Augen, Füsse und Stimme Eurer Seele,
die sonst keine Augen hätte, weil sie alles wahrnimmt,
die keine Hände hätte, weil sie in Wahrheit ALLES bewegt,
die keine Füsse wahrnimmt, weil sie in Wahrheit ÜBERALL ist
und keine Stimme erklingen läßt, weil es nichts gibt das sie NICHT ausdrückt.

Ich hoffe das dieses Unterfangen hier in diesem Licht gesehen werden kann,
denn etwas zu erfahren/zu wissen und dieses Wissen weiter zu geben sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

So hoffe ich auf Eure Nachsicht und kann nur sagen
ich werde mich bemühen

Regina
 
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Regina.Svoboda schrieb:
"Wenn du zum ersten Mal die Welt des No-Mind, jenseits des Verstandes, betrittst, sieht es wie Wahnsinn aus: Es ist die "dunkle Nacht der Seele". Die Nacht des Wahnsinns der Seele. In allen Religionen ist man auf diese Tatsache gestoßen. Deshalb halten sie es für unumgänglich, dass du einen Meister findest, bevor du die Welt des "No-Mind betrittst.... Ja manchmal kommt es vor, dass jemand ohne Meister arbeiten muß. Wenn kein Meister da ist, muß man ohne Meister arbeiten, aber dann wird die Reise sehr gefährlich."


Nun, ohne Meister scheint die Reise wesentlich gefährlicher - ja, das stimmt es SCHEINT gefährlich . . . . . . .weil wir den INNEREN Meister unserer selbst ja noch nicht kennen . . . . . SCHEINTS ein waghalsiges Abenteuer zu sein . . . . . .denn niemand wird uns in dieser Phase verstehen, weder wir selbst noch Andere . . . .drum sollten wir nur mit denen drüber sprechen, die es selbst erleben oder wirklich schweigen- bis wir den Inneren Meister gefunden haben , dann ist`s gleich was Andere sagen, denken und wir sehen es war nur eine scheinbare Gefahr- nie wahrhaftig wahr.

Diana
 
Diana das ist nicht mein Zitat sondern OSHOS Zitat und ich habe bereits an anderer Stelle erwähnt, dass er die 3. Schlange , die Schlange der Weisheit nicht erwürgen konnte.
Auch DARAN erkennt man das, an eben diesen Worten.
Du hast recht, es ist nicht gefährlich, der beste Meister ist in Dir und leitet Dich an.
Du brauchst kein Aussen, Du brauchst aber diesen Kontakt zu Dir selbst und das Vertrauen auf diese Führung um sie nicht an ein Aussen abzugeben.
LG
Regina
 
Ich habe beschlossen diese Thema hier zunächst nicht mehr weiter zu verfolgen...
Ich denke es ist sinnlos.

Regina
 
das das meiste von dem hier gesagten
missverstanden
oder
nicht verstanden wird.
Egal wie lange ich damit warte.
Es stellt sich hier immer die Frage der Sinnhaftigkeit und die ist in diesem Fall wirklich schwer zu klären den sie liegt nicht an mir.
Ich brauche dieses thread nicht.
Vielleicht macht es Sinn, vierlleicht nicht.
Das entscheidet der Leser.
Aber wenn ich es nicht poste erübrigt sich diese Entscheidung.
Also werde ich hier zunächst einmal weitermachen

Jede Seele die inkarniert tut dies mit einem Vorhaben.
Und keine Seele die inkarniert bekommt irgendetwas geschenkt.
Eine Seele die mit dem Wunsch Anwärter/Aspirant zu werden inkarniert muss sich in Ihren vergangenen Leben bereits eine Bewusstwerdung erarbeitet haben
Und
Sie muss frei sein von Karma.
Ich schrieb bereits (in anderen threads) das frei sein von Karma zwar bedeutet das die Bindung an den Planeten aufgehoben ist aber nicht zu Gott führt.
Der Weg zu Gott ist ein Bewusstwerdungsprozess, ein Prozess geistigen Wachstums.
Diese geistige Wachstum oder sich selbst als Seele bewusst zu werden muss eine willentliche Entscheidung sein die Schritt für Schritt in der Illusion, also dem was wir als wirklich und real erachten, durchgeführt wird.
Die Seele die beschließt diese Inkarnation zu nutzen verleiht sich selbst also ein bestimmtes Umfeld indem dieser Wachstumsprozess möglich ist UND legt die erlangte Sensibilität in eben diese Inkarnation.
Sensibilität ist kein Vorteil sondern macht vieles was anderen leicht fällt schwerer.
Für das gesetzte Ziel wird diese geistige Sensibilität in großem Ausmaß gewählt (alles was bereits in vergangenen Leben erreicht wurde) und gleichzeitig geschützt.
Das ist der Brustpanzer von dem wir bei Herkules lesen.
Dieser Schutz soll es ermöglichen das Bewusstsein schmerzfreier heranwachsen und wählen zu lassen als es ohne diesen geistigen Schutz möglich wäre.

In der ersten Prüfung die in dieser Verkörperung durch vorangegangene ähnlich Zyklen bewusst gewählt werden müssen um es überhaupt dazu kommen zu lassen,
wird dieser Schutz entfernt.

Der Aspirant wird so mit der vollen Wucht der Emotionen konfrontiert die herrschen.
„Die dunkle Nacht der Seele“, die Ängste..was immer zu erfahren gewählt wurde für diesen spez. Anwärter.
„Wir sind alle eins“ ist schnell dahin gesagt..nun erfährt der Aspirant was es bedeutet wenn die Trennung zu dieser Energie zum ersten mal gelüftet wird.
Es ist Schmerz und es ist Liebe, es ist beides und Osho beschreibt es nicht ganz ungerechtfertigt auch als eine Form des Wahnsinns.

Diese starken emotionalen Kräfte bewirken eine Wandlung, einen Tod und eine Wiedergeburt und der Aspirant entscheidet über den UMFANG der Erfahrung.
Das ist Abderis der zerschmettert liegt.

Nichts kann diese Wandlung wieder rückgängig machen, so schreitet Herkules weiter und Abderis liegt tot.
Der Schmerz um den Tod, der Schmerz der Erfahrung ist nun an seiner Seite und macht Ihn klüger. Zum ersten mal beginnt der Aspirant die Intensität der Energien zu erahnen, denen er sich auf dem Weg zu Gott zugewandt hat.

Von nun an ist dieser Teil der Seele der im Prozess der Wandlung in Ihn eingeflossen ist, ein Teil von Ihm und hat Ihn für immer verändert.

Die 2. Prüfung des Herkules.......
 
Hi Regina,

deine Ausführungen in Ehren, aber warum schreibst du das?

Ich mein, wenn keiner drüber sprechen möchte, hat es überhaupt einen Sinn?

Nicht falsch verstehen, aber mir kommt es wie Lehrer ohne Schüler vor.


Lieben Gruß,
Ananda
 
Ananda Du hast recht.
Von daher auch meine Überlegung das hier abzubrechen.
Aber dann dachte ich weiter.
Wer kann sagen was mit einer Saat geschieht, wenn man sie ausgestreut hat?
Vergebens..vielleicht?
Niemand kann das sagen, auch ich nicht.
Es ist jedoch so, dass wird die Saat nicht ausgestreut, wird mit Sicherheit GAR NICHTS geschehen und mit der Wahl zwischen
mit Sicherheit ohne Wert
oder
vielleicht für den einen oder anderen von Wert liegt hier die Möglichkeit.
Ich habe mich für das 2. entschieden.
Es spielt für mich keine Rolle, ob das was ich hier schreibe für irgendjemanden eine Bedeutung hat oder nicht.
Es ist einfach eine Wahl es nun zu tun ..mehr ist es nicht.
Und so treffe ich nun diese Wahl.

Ich hoffe es stört Dich nicht (lächel).

Regina
 
Die zweite Arbeit


Gefangennahme des Kretischen Stiers




Er, der den Vorsitz führt, sprach zum Lehrer des Menschen, dessen Licht hervorleuchtete unter den Menschensöhnen, welche die Söhne Gottes sind:


«Wo ist der Mensch, der mächtig vor den Göttern stand, ihre Gaben empfing und durch das weit offene Tor trat, um an seiner Aufgabe zu arbeiten?»


«Er ruht, o Grosser, und denkt über sein Versagen nach. Er trauert um Abderis und sucht nach Hilfe in sich selbst.»


«Es ist gut. Die Gaben des Fehlschlags garantieren den Erfolg, wenn richtig verstanden. Lass' ihn sich nochmals mühen, durch das zweite Tor gehen und rasch zurückkehren.»


Das zweite Tor stand weit offen und aus dem Licht, das die entfernte Szenerie verschleierte, erklang eine Stimme: «Geh' durch das Tor, schreite fort auf dem Weg. Verrichte deine Arbeit, dann kehr' zu mir zurück und berichte über dein Tun.»


Allein und traurig, sich seiner Not bewusst und müde vom tiefen Schmerz, ging Herkules langsam durch die Säulen des Tors in das Licht, das dort strahlt wo der heilige Stier steht. Am Horizont erhob sich die schöne Insel wo der Stier weilte und kühne Männer das weite Labyrinth betreten konnten, das sie in die Verwirrung lockt - den Irrgarten des Minos, Königs von Kreta, des Hüters des Stieres.

Den Ozean überquerend, nach der sonnigen Insel, (wiewohl uns nicht erklärt wird, wie) begann Herkules seine Aufgabe, den Stier zu suchen, ihn zu finden und zu dem heiligen Ort zu führen, wo die einäugigen Menschen wohnen. Von Ort zu Ort verfolgte er den Stier, geführt von einem schimmernden Stern, der auf der Stirn des Tieres glänzte, strahlende Leuchte an dunklem Ort. Dies Licht, das mit dem Stier sich bewegte, führte ihn von Ort zu Ort.

Allein suchte er den Stier, allein verfolgte er ihn zu seinem Lager, allein fing er ihn ein und stieg auf seinen Rücken. Um ihn standen der Schwestern sieben, die ihn auf seinem Weg weitertrieben, und in dem strahlenden Licht ritt er den Stier über das schimmernde Wasser, von der Insel Kreta bis zu dem Land, wo drei der Cyklopen wohnten.


Diese drei grossen Söhne Gottes erwarteten seine Rückkehr und beobachteten sein Näherkommen durch die Wellen. Er ritt den Stier als wäre er ein Pferd, und mit den singenden Schwestern näherte er sich dem Land.


«Er kommt mit Kraft», sagte Brontes und ging ihm zum Strand entgegen.


«Er reitet im Licht,» sagte Steropes, «sein inneres Licht wird heller werden,» dann fachte er das Licht zu plötzlicher Flamme.


«Er kommt mit Eile,» sagte Arges, «er reitet durch die Wellen.»


Herkules kam näher, er drängte den heiligen Stier auf dem WEG indem er das Licht auf die Spur richtete, die von Kreta bis zum Tempel des Herrn in der Stadt der einäugigen Männer führte. Auf dem Festland, wo die Wellen enden, standen diese drei Männer, packten den Stier und nahmen ihn Herkules fort.


«Was hast du da?» sagte Brontes und hielt Herkules auf dem WEG fest.


«Den heiligen Stier, o Anbetungswürdiger.»


«Wer bist du? Sag' uns jetzt deinen Namen,» sagte Steropes.


«Ich bin der Sohn der Hera, ein Menschensohn und doch ein Sohn Gottes. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Bringt nun den Stier an den heiligen Ort und rettet ihn vor drohendem Tod. Minos wünscht ihn zu opfern.»

«Wer hat dir aufgetragen, den Stier zu suchen und zu retten?» sagte Arges und wandte sich nach dem heiligen Ort.


«In mir selbst fühlt' ich den Drang und suchte meinen Lehrer. Mit Auftrag des grossen Vorsitzenden schickte er mich auf den Weg wo ich nach langer Suche und grosser Plage den Stier dann fand, vermittels seines heiligen Lichts und ritt ihn durch sich teilende Wogen hierher an diesen heiligen Ort.»


«Geh' nun in Frieden, mein Sohn, dein Werk ist getan.»


Der Lehrer sah ihn kommen und ging ihm entgegen auf dem WEG. Über die Wasser kamen die Stimmen der Schwestern sieben. Sie umsangen den Stier und näher noch der Gesang der einäugigen Männer im Tempel des Herrn, hoch in dem heiligen Ort.

«Du kommst mit leeren Händen, o Herkules,» sprach der Lehrer.


«Meine Hände sind leer, denn ich habe die Aufgabe erfüllt, die mir zubestimmt gewesen. Der heilige Stier ist gerettet, ist sicher bei den Drei'n. Was nun?»


«Im Licht wirst das Licht du sehen; wandle in diesem Licht und dort sieh Licht. Dein Licht muss heller scheinen. Der Stier ist in dem heiligen Ort.»
 
Die erste Prüfung hat den Aspirant erschüttert.
Er weiss nun um die Kräfte die um Ihn herschen.
Er hat an Erfahrung gewonnen.
Die 2. Prüfung beinhaltet zweierlei.
Das eine ist ein tiefe Verbindung der Liebe in und mit der Materie.
Das zweite ist das Vertrauen zu Gott.

"in das Licht, das dort strahlt wo der heilige Stier steht. Am Horizont erhob sich die schöne Insel wo der Stier weilte und kühne Männer das weite Labyrinth betreten konnten, das sie in die Verwirrung lockt - den Irrgarten des Minos, Königs von Kreta, des Hüters des Stieres."

Die Suche nach dieser Liebe in Verbindung mit der Materie hält viele Irrwege bereit in denen der Mesch sich verlaufen kann.

"Von Ort zu Ort verfolgte er den Stier, geführt von einem schimmernden Stern, der auf der Stirn des Tieres glänzte, strahlende Leuchte an dunklem Ort. Dies Licht, das mit dem Stier sich bewegte, führte ihn von Ort zu Ort."

Es geht um eine Liebe. Eine Liebe geboren und geformt in der Materie (es muss sich hier NICHT um einen Sexualpartner handeln(!)) die den Aspiranten führt. Ihm halt Sicherheit und Zuflucht bietet.
Neben der geistigen Quelle aus der er schöpft bietet dieser Ort/Mensch/ was immer es ist dem Aspiranten Sicherheit.
Diese Liebe hilft Ihm seinen Weg zu finden (führt Ihn von Ort zu Ort), doch wir lesen, das der Aspirant sie zurücklassen muss.
In und mit seinem Herzen muss er diese Liebe frei geben und darauf vertrauen das es in Ordnung ist.
Die einäugigen Riesen symbolisiert die Welt der Meschen, die in geistiger Hinsicht noch blind sind. Trotzdem liegt es nun an dem Aspiranten seine Liebe frei zu geben und in der Welt der Einäugigen zu belassen.
Das ist die Vertrauensfrage.
Der Aspirant stellt sich nun der Kraft seiner eigenen Emotionen und Ängste.
Dies kann Ihm schwer fallen oder leicht.
Oft oder meist geht ein Verlassen der Familie Hand in Hand mit dieser Prüfung.
 
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es gibt SEHR VIEL was über die einzelnen Aspekte der Prüfungen noch gesagt werden kann.
Diese erdgebundene Liebe.dadurch lernt das Ego und der Geist der das Ego bildet ZU LIEBEN, das Wesen der Liebe zu verstehen.
Es ist EIN WICHTIGER SCHRITT der getan werden muss und vollends verstanden und integriert werden muss, bevor der Aspirant WIRKLICH weiterschreiten kann.
Wie die Mutter die zunächst nährt, das Kind wachsen lässt und das Kind dann LERNT aus eigener Fähigkeit heraus los zu lassen.
So ist diese Liebe.
Sie ist somit Quelle des Wachstums und wenn die Zeit REIF ist, wird sie losgelassen.

Die 3. Prüfung

Der Mythos


Der grosse Eine, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn, hatte die Arbeiten des Sohnes der Menschen, der ein Sohn Gottes ist, beobachtet. Er und der Lehrer sahen das dritte grosse Tor sich öffnen vor dem Sohn der Menschen, das eine neue Gelegenheit enthüllte zum Weitergehen auf dem WEG. Sie sahen, wie der sich Mühende aufstand und sich anschickte, die Aufgabe zu beginnen.


«Schickt aus das Wort, den heiligen Baum zu hüten. Lasst Herkules die Kraft entfalten zur Suche ohne Entmutigung, Täuschung oder allzugrosse Eile. Lasst ihn Beharrlichkeit beweisen. Bis jetzt hat er es gut gemacht.» So ging das Wort hinaus.


Weit in entferntem Land stand der heilige Baum, der Baum der Weisheit, und auf ihm wuchsen die goldenen Äpfel der Hesperiden. Der Ruhm dieser süssen Früchte war weit in die Lande gedrungen und alle Söhne der Menschen, die sich gleichermassen als Söhne Gottes kannten, begehrten sie. Auch Herkules wusste von diesen Früchten und als das Wort ausging, sie zu suchen, ging er zu seinem Lehrer und fragte ihn, auf welchem Weg der heilige Baum zu finden sei, damit er die Äpfel pflücke.


«Sag' mir den Weg, o Lehrer meiner Seele. Ich suche nach den Äpfeln und brauche sie rasch zu meinem Nutzen. Zeige mir den schnellsten Weg und ich will gehen.»


«Nicht so, mein Sohn», antwortete der Lehrer. «Der Weg ist lang. Zwei Dinge nur will ich dir anvertrauen und dann ist es an dir, die Wahrheit dessen, was ich sage, zu beweisen. Bedenke, dass der heilige Baum gut bewacht ist. Drei schöne Jungfrauen pflegen den Baum und hüten seine Früchte gut. Ein Drache mit hundert Köpfen beschützt die Maiden und den Baum. Hüte dich wohl vor Stärke, die deine Kräfte übersteigt, vor Listen, die zu fein gesponnen für dein Begreifen. Sei wachsam. Das zweite, was ich dir zu sagen habe ist dies, dass deine Suche dich so lenken wird, um den fünf grossen Prüfungen auf deinem Weg zu begegnen. Jede bietet dir ein Wirkungsfeld für Weisheit, Verstehen und Geschicklichkeit. Sei wachsam. Ich fürchte sehr, mein Sohn, dass diese Punkte auf dem Weg du nicht erkennen wirst. Doch nur die Zeit allein wird es beweisen. Gott helfe dir bei deiner Suche.»




Mit Zuversicht, weil weder Erfolg noch Fehlschlag ihm etwas anhaben konnten, ging Herkules voran auf seinem Weg, sicher seiner selbst, seiner Weisheit und seiner Stärke. Durch das dritte Tor ging er gen Norden. Er durchstreifte das Land, den heiligen Baum zu suchen, doch er fand ihn nicht. Er fragte alle Menschen, die er traf, aber keiner konnte ihn auf seinen Weg bringen; keiner kannte den Ort. Die Zeit verging, noch immer suchte er, von Ort zu Ort wandernd und oft zurückkehrend zum dritten Tor. Traurig und entmutigt suchte er dennoch überall.


Der Lehrer, der ihn von fern beobachtete, sandte Nereus um nachzusehen, ob er ihm helfen könnte. Immer und immer wieder kam er in verwandelter Form und mit anderen Worten der Wahrheit, aber Herkules reagierte nicht und erkannte in ihm nicht den Boten, der er war. Obwohl er gewandt war in der Rede und klug, mit tiefer Weisheit eines Gottessohnes, versagte Nereus, denn Herkules war blind. Er erkannte die Hilfe nicht, die ihm so fein geboten wurde. Schliesslich kehrte Nereus traurig zum Lehrer zurück und sprach von Fehlschlag.


«Die erste der fünf kleineren Prüfungen ist vorbei», antwortete der Lehrer, «und Fehlschlag zeichnet diese Stufe. Lass Herkules fortfahren.»


Da Herkules auf dem nördlichen Weg den heiligen Baum nicht fand, wandte er sich nach Süden und setzte am Ort der Dunkelheit seine Suche fort. Zuerst träumte er von raschem Erfolg, aber Antaeus, die Schlange, begegnete ihm auf seinem Weg, rang mit ihm und überwand ihn in jedem Punkt.


«Er bewacht den Baum», sagte Herkules, «das wurde mir gesagt. So muss der Baum in seiner Nähe sein. Ich muss die Wache sprengen und, indem ich ihn zerstöre und ihn niederwerfe, die Früchte pflücken.» Aber obwohl er mit all seiner Kraft kämpfte, überwand er ihn nicht.


«Worin liegt mein Fehler?» fragte Herkules. «Warum kann mich Antaeus überwinden? Als Kind schon in der Wiege habe ich eine Schlange getötet. Mit meinen eigenen Händen hab' ich sie erwürgt. Warum versage ich jetzt?»


Wieder rang er mit all seiner Kraft mit der Schlange, ergriff sie mit beiden Händen, hob sie hoch in die Höhe, fort vom Boden. Und siehe! die Tat war getan! Besiegt sprach Antaeus: «Ich komme wieder in anderer Gestalt am achten Tor. Bereite dich, erneut mit mir zu ringen.»


Der Lehrer, der von ferne schaute, sah alles was geschah. Er sprach zu dem Grossen, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn und berichtete ihm von der Tat. «Die zweite Prüfung ist bestanden. Die Gefahr ist überwunden. An diesem Punkt zeichnet Erfolg seinen Weg.» Und der grosse Eine antwortete: «Lass' ihn fortfahren.»



Glücklich und vertrauensvoll schritt Herkules weiter, seiner selbst sicher und mit neuem Mut für die Suche. Nun wandte er sich nach Westen und als er sich dorthin wandte, befiel ihn Unglück. Gedankenlos ging er in die dritte Prüfung, versagte und war für lange Zeit auf seinem Weg aufgehalten.


Denn hier traf er Busiris, den grossen Erzbetrüger, den Sohn der Wasser, ein naher Verwandter des Poseidon. Sein Werk ist es, den Söhnen der Menschen durch Worte scheinbarer Weisheit Täuschung zu bringen. Er behauptet die Wahrheit zu kennen und allzu schnell glauben sie ihm. Er spricht schöne Worte und sagt: «Ich bin der Lehrer. Mir ist Kenntnis der Wahrheit gegeben; opfere jetzt für mich. Nimm den Weg des Lebens an durch mich. Ich allein weiss und niemand sonst. Meine Wahrheit ist richtig. Alle andere Wahrheit ist unrichtig und falsch. Höre auf meine Worte, bleibe bei mir und sei errettet.» Und Herkules gehorchte ihm und wurde täglich mehr geschwächt auf seinem frühen Wege (3. Prüfung) und suchte nicht weiter nach dem heiligen Baum. Seine Kraft wurde untergraben. Er liebte Busiris, bewunderte ihn und nahm alles an, was er sagte. Von Tag zu Tag wurde er schwächer, bis dann der Tag kam, wo sein geliebter Lehrer ihn an den Altar band und während eines ganzen Jahres dort festgebunden hielt.


Plötzlich, eines Tages als Herkules damit rang, sich zu befreien und allmählich Busiris als das erkannte, was er war, kamen ihm Worte in Erinnerung, die Nereus vor langer Zeit zu ihm gesprochen hatte: «Wahrheit liegt in dir selbst. Es gibt eine höhere Macht und Stärke und Weisheit in dir selbst. Wende dich nach innen und erwecke die ewige Kraft, die Macht und Erbe aller Menschensöhne ist, die gleichermassen Söhne Gottes sind.» Schweigend lag er als ein Gefangener auf dem Altar, an allen vier Ecken gebunden, ein ganzes Jahr. Dann, mit der Stärke, welche die Stärke aller Söhne Gottes ist, sprengte er die Fesseln, ergriff den falschen Lehrer, der vorher ihm so weise schien, und band ihn an seiner Stelle an den Altar. Er sprach kein Wort, liess ihn nur dort, zu lernen.


Der über ihn wachende Lehrer beobachtete von ferne den Augenblick der Befreiung, wandte sich zu Nereus und sagte: «Die dritte grosse Prüfung ist vorüber. Du lehrtest ihn, ihr zu begegnen und zu rechter Zeit zog er daraus Nutzen. Lass' ihn nun fortschreiten auf dem WEG und das Geheimnis des Erfolgs lernen.»


Geläutert, doch voll fragender Erleichterung, setzte Herkules seine Suche fort und wanderte weiter. Das Jahr, das er auf dem Altar liegend verbringen musste, hatte ihn viel gelehrt. Mit grösserer Weisheit begab er sich auf den Weg.


Plötzlich verhielt er seinen Schritt. Ein Schrei voll tiefer Qual drang an sein Ohr. Einige kreisende Geier über einem entfernten Felsen fesselten seine Aufmerksamkeit. Dann ertönte der Schrei wieder. Sollte er seinen Weg fortsetzen, oder den, der in Not schien, suchen und so wieder Zeit verlieren? Er sann über das Problem der Verzögerung nach; ein ganzes Jahr hatte er verloren und fühlte die Notwendigkeit, sich zu beeilen. Da erscholl wieder der Schrei und Herkules eilte raschen Schrittes seinem Bruder zu Hilfe. Er fand Prometheus an einen Felsen geschmiedet und in grosser Pein, weil die Geier an seiner Leber zerrten und ihn so langsam töteten. Er zerbrach die Ketten und befreite Prometheus, jagte die Geier in ihren entfernten Horst und pflegte den kranken Mann, bis er von seinen Wunden geheilt war. Dann machte er sich nach viel Zeitverlust wieder auf den Weg. (Siehe auch unter der 10. Arbeit).


Der Lehrer, der ihn von fern beobachtete, sprach nun zu seinem suchenden Schüler diese klaren Worte, die ersten, die zu ihm gesprochen wurden, seit die Suche begann: «Das vierte Stadium des Weges zum heiligen Baum ist durchschritten. Es war keine Verzögerung. Die Regel auf dem gewählten Pfad, die allen Erfolg beschleunigt, heisst: Lerne dienen.»


Der Eine, der den Vorsitz führt in der Ratshalle des Herrn, sprach: «Er hat es gut gemacht. Fahrt fort mit den Prüfungen!»




Auf allen Wegen ging die Suche weiter. Im Norden, Süden, Osten und Westen wurde der heilige Baum gesucht, aber nicht gefunden. Dann kam ein Tag, da, müde und erschöpft vor Furcht, nach langem Wandern das Gerücht durch einen Pilger auf dem Pfad zu ihm drang, der Baum sei in der Nähe eines entfernten Berges zu finden. Das war der erste wahre Bericht, der ihm bisher gegeben wurde. Deshalb wandte er seine Füsse nach den hohen Bergen des Ostens und an einem strahlend sonnigen Tag sah er den Gegenstand seiner Suche und beschleunigte die Schritte. «Jetzt werde ich den heiligen Baum berühren», rief er voll Freude, «den Wächterdrachen überwinden, die hochberühmten schönen Maiden sehen und die Äpfel pflücken.»


Doch wieder wurde er zurückgehalten durch das Verständnis tiefer Not. Atlas trat ihm entgegen, wankend unter der Last der Welten auf seinem Rücken. Sein Gesicht war leidgezeichnet, die Glieder schmerzgebeugt, die Augen in Agonie geschlossen. Er bat nicht um Hilfe. Er sah Herkules nicht, sondern stand niedergebeugt von Schmerz unter der Last der Welten. Zitternd beobachtete ihn Herkules und ermass die Grösse der Last und Pein. Er vergass seine Suche. Der heilige Baum und die Äpfel schwanden aus seinem Gedächtnis; er dachte nur dem Riesen zu helfen und ohne Zögern; stürmisch eilte er vorwärts, hob die Bürde von den Schultern seines Bruders und lud sich die Last der Welten auf die eigenen Schultern. Er schloss die Augen, richtete sich mit Mühe auf und siehe, die Last rollte ihm vom Rücken und er stand frei, und gleicherweise Atlas.


Vor ihm stand der Riese und hielt in seiner Hand die goldenen Äpfel, die er liebend Herkules bot. Die Suche war beendet.


Die drei der Schwestern hielten noch mehr goldene Äpfel in Händen, drückten sie ihm gleichfalls in die Hand und Aigle, jene schöne Jungfrau, die der Glanz der untergehenden Sonne ist, sagte zu ihm, indem sie ihm einen Apfel in die Hand legte: «Der WEG zu uns ist immer durch Dienen gekennzeichnet. Taten der Liebe sind Wegweiser auf dem PFAD.» Dann gab ihm auch Erystheia, die das Tor hütet, das alle passieren müssen bevor sie allein vor dem grossen Einen stehen, der den Vorsitz führt, einen Apfel, in dessen Schale mit Licht das goldene Wort DIENEN eingegraben war. «Denke daran», sagte sie. «Vergiss es nicht.»


Zuletzt kam Hesperis, das Wunder des Abendsterns, und sprach mit Klarheit und Liebe: «Gehe nun und diene und wandle den Weg aller Weltdiener von jetzt an und für immer.»


«So gebe ich denn die Äpfel zurück für jene, die nachfolgen», sagte Herkules und kehrte zurück von wo er gekommen war.




Dann stand er vor dem Lehrer und gab genauen Bericht von allem, was geschehen war. Der Lehrer sprach das Wort der Ermunterung und wies dann mit dem Finger nach dem vierten Tor, indem er sagte: «Geh' nun durch jenes Tor. Fange die Hindin und betritt erneut den heiligen Ort!»
 
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