naglegt
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 25. September 2012
- Beiträge
- 2.888
I.
»Du hast keinen Plan.«
Ihre Worte dröhnten donnernd in sein Gehirn und Herz. Er versuchte noch, sie irgendwie loszuwerden, abzuschütteln doch war er sich seiner Erfolglosigkeit gewiss.
Sie hatte recht.
Er wusste es.
Schon zu lange.
Doch scheute er sich, es so prägnant, so präzise, so offen auszudrücken. Er hatte allenfalls »Plänchen«.
»Wem der große Wurf gelungen ...« dringt als ungesungenes Lied in sein Ohr. Und dazwischen?
»Du hast keinen Plan.«
Die Plänchen, die er gemacht hatte waren nett. Er war immer weiter verweichlicht, bis zu dem Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen musste - seine Freundin hatte ihm damals schon helfen können. Diese Entscheidung damals fiel in seinem Herz, das wußte er heute intuitiv und damals hatte er sie nicht bemerkt: diese Entscheidung fürs Leben. Er war ein Selbstmord-Kandidat - wenn nicht am Stück, so doch auf Raten. Alles war ihm mißraten und er hatte alles früher oder später aufgegeben, weil es nicht mit einem ihm selbst noch unbekannten Suchbild übereinstimmte. Da das Suchbild so vage war und die Realität so knallhart, war er daran erkrankt, wenn nicht gebrochen. Heute war er ein blühendes Beispiel dafür, dass Hans lernt, was Hänschen nicht lernte (und nicht lernen konnte, weil keine Lehrer da waren).
»Du hast keinen Plan.«
Ja, ich traute mich gar nicht mehr einen zu machen, denn schon meine Plänchen wurden nichts, meistens jedenfalls und für einen Plan fühlte ich mich zu schwach - wozu also echt planen? Nur um mir zu beweisen, dass ich zu doof und zu schwach bin es umzusetzen?
Er erinnerte sich an die Trias der Hoffungslosigkeit seiner Kinder- und Jugendzeit: 1. »Das brauchst Du nicht.« Im Sinne von: Du hast doch schon alles, es gibt nichts zu tun. 2. »Hauptsache Du bist gesund.« Im Sinne von: Wenn Du gesund bist, ist das meiste schon getan - welch ein Irrtum. Und zu guter Letzt: 3. »Die Gedanken sind frei.« Sind sie das wirklich?
Das war dann auch sein Jugend-Plan gewesen:
1. Gesund sein.
2. Nichts tun, weil ja nichts zu tun war.
3. Frei sein.
Sein Forschungsergebnis: Diese Glaubenssätze sind ein absolut sicheresTodesurteil. Führt innerhalb von 10 bis 20 Jahren zum sicheren Tod, falls der Delinquent zu schwach ist, sich selbst am Stück zu töten, so wird er es schleichend tun.
Durch ein ihm noch nicht bekanntes, noch nicht beschreibbares Wunder war er wiederauferstanden von seinem eigenen geglaubten Tod. Ab und zu zuckte Glückseeligkeit durch sein Adern und es war ein natürlicher Zustand - nichts großartiges und doch, die Öffnung für einen unerwartet paradiesischen Zustand ...
...
»Du hast keinen Plan.«
Ihre Worte dröhnten donnernd in sein Gehirn und Herz. Er versuchte noch, sie irgendwie loszuwerden, abzuschütteln doch war er sich seiner Erfolglosigkeit gewiss.
Sie hatte recht.
Er wusste es.
Schon zu lange.
Doch scheute er sich, es so prägnant, so präzise, so offen auszudrücken. Er hatte allenfalls »Plänchen«.
»Wem der große Wurf gelungen ...« dringt als ungesungenes Lied in sein Ohr. Und dazwischen?
»Du hast keinen Plan.«
Die Plänchen, die er gemacht hatte waren nett. Er war immer weiter verweichlicht, bis zu dem Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen musste - seine Freundin hatte ihm damals schon helfen können. Diese Entscheidung damals fiel in seinem Herz, das wußte er heute intuitiv und damals hatte er sie nicht bemerkt: diese Entscheidung fürs Leben. Er war ein Selbstmord-Kandidat - wenn nicht am Stück, so doch auf Raten. Alles war ihm mißraten und er hatte alles früher oder später aufgegeben, weil es nicht mit einem ihm selbst noch unbekannten Suchbild übereinstimmte. Da das Suchbild so vage war und die Realität so knallhart, war er daran erkrankt, wenn nicht gebrochen. Heute war er ein blühendes Beispiel dafür, dass Hans lernt, was Hänschen nicht lernte (und nicht lernen konnte, weil keine Lehrer da waren).
»Du hast keinen Plan.«
Ja, ich traute mich gar nicht mehr einen zu machen, denn schon meine Plänchen wurden nichts, meistens jedenfalls und für einen Plan fühlte ich mich zu schwach - wozu also echt planen? Nur um mir zu beweisen, dass ich zu doof und zu schwach bin es umzusetzen?
Er erinnerte sich an die Trias der Hoffungslosigkeit seiner Kinder- und Jugendzeit: 1. »Das brauchst Du nicht.« Im Sinne von: Du hast doch schon alles, es gibt nichts zu tun. 2. »Hauptsache Du bist gesund.« Im Sinne von: Wenn Du gesund bist, ist das meiste schon getan - welch ein Irrtum. Und zu guter Letzt: 3. »Die Gedanken sind frei.« Sind sie das wirklich?
Das war dann auch sein Jugend-Plan gewesen:
1. Gesund sein.
2. Nichts tun, weil ja nichts zu tun war.
3. Frei sein.
Sein Forschungsergebnis: Diese Glaubenssätze sind ein absolut sicheresTodesurteil. Führt innerhalb von 10 bis 20 Jahren zum sicheren Tod, falls der Delinquent zu schwach ist, sich selbst am Stück zu töten, so wird er es schleichend tun.
Durch ein ihm noch nicht bekanntes, noch nicht beschreibbares Wunder war er wiederauferstanden von seinem eigenen geglaubten Tod. Ab und zu zuckte Glückseeligkeit durch sein Adern und es war ein natürlicher Zustand - nichts großartiges und doch, die Öffnung für einen unerwartet paradiesischen Zustand ...
...