Der verhinderte Alchemist

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Heute sah er auch noch innere Filme aus anderen Leben. Wo er seine Mutter, seine Frau und seine Kinder verkaufte. Seine Töchter bot er dem Meistbietenden zur Entjungferung an. Er hatte sie vorher schon in den A* gefickt. Es war für ihn normal, dass alle ihm zu Diensten waren. In anderen Inkarnationen, als Frau, machte er sich lustig über Männer und wie leicht sie zu kriegen waren. Hochmut war seine vorzüglichste Eigenschaft. Und er oder sie fühlte sich sichtlich wohl in dieser Rolle. Andere vor Angst zitternd sehen. Andere herunterputzen für nichts. Andere an ihrem Trieb verarschen. Kinder schänden. Er lies nichts aus. Keine Männer und keine Frauen. Ein menschenverachtendes Individuum.

Das ist etwas was mich sehr mitnimmt diese Erfahrungen aus früheren Inkarnationen. Doch ziehe ich den Hut davor wie du es schafft das sogar auf öffentliche Weise zu verarbeiten, denn wer könnte das schon ?

Opfer zu sein von Hexenverfolgung gehört ja schon fast zum guten Ton in Esoterikkreisen. Hast du mal von jemandem gelesen der öffentlich zu gibt Inquisitor gewesen zu sein ?

Die Emotionen, die einen überspülen können bei dieser Art von Erinnerung kann ich gut nachvollziehen, denn auch mein Leben ist in überdurchschnittlich starkem Masse den Wiederbegegnungen und dem Ausgleich alten Karmas gewidmet.

Wofür ich allerdings plädieren möchte ist aus diesen reinen Täter-Opfer-Schemata auszubrechen. Es gibt zwar durchaus Situatione wo es so scheinen mag, dass man nur das eine oder andere war, doch ist die eigentliche Lebensrealität dahinter viel komplexer und man hat immer auch die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen genau wie man mit einer bestimmten Rolle umgeht.
Ein Opfer kann Würde beweisen. Ein Täter kann Auswege suchen.

Ein Beispiel. In einem meiner früheren Leben war ich eine junge, hübsche, feurige, freiheitsliebende, familienverbundene Zigeunerfrau mit speziellen Fähigkeiten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Wie das in der Geschichte unseres Volkes gang und gäbe war wurden wir verfolgt, vertrieben, getötet, die Frauen geschändet, verteufelt, mit Vorurteilen überschüttet.
Ich lebte in den Wäldern einer wunderschönen ländlichen Gegend und verliebte mich in einen stattlichen bürgerlichen Mann. Eine Liebe, die unter diesen Umständen nur schwerlich funktionieren konnte. Er wurde zur Miliz eingezogen und nun war es seine Aufgabe uns zu bekämpfen.

Eigentlich war er ein sehr gutmütiger Mensch, der niemandem schaden wollte und doch auch wieder Opfer seiner Erziehung. Er versuchte sich aus Tötungen und Schändungen herauszuhalten, tat aber auch nie etwas diese zu verhindern.
Er versuchte mir zu helfen, dafür aber hätte ich meine Herkunft verleugnen und meine Familie aufgeben müssen. Wir hätten zusammen fort gehen können. Dafür hätte er aber seine eigenen wohlsituierten Verhältnisse aufgeben müssen.
Beide hatten wir die Wahl und haben uns gegen die Liebe und damit für die gruseligen Konsequenzen entschieden.

Nun traf ich diesen Mann wieder und beide waren wir zum Teil immer noch das was wir damals waren, teilweise auch anders. Wir haben uns damals gegenseitig verraten und unsere Gefühle verleumdet und wie kann man in dieser Zeit nun einen Ausgleich schaffen ?
Wer ist der Bösere ? Wer hat mehr Schuld und damit Wiedergutmachung zu leisten ?

Man sollte sich vielleicht nicht zu sehr an alten Geschichten aufreiben, sondern nur das beste hier und jetzt versuchen.

:umarmen:
 
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Sich als Täter in die Augen zu schauen,
sich als Täterin selbst zu vergeben,
sich als Täter selbst anzunehmen
und bei sich als Täterin zu bleiben.

Sich seine Taten anzusehen
und zu wählen: dies hatte ein gemeinsames Wohl als Ergebnis,
und dies war für alle eine Qual, aha!
Wähle sagt auch Gott in der Bibel, aber sei nicht lau.

Wie kann ich etwas tun,
was meine Untaten in eine Balance bringt
zwischen Gut und Böse,
im Nullpunkt davon ist der Ausgang -
in jeder Sekunde.

Opfer können die fieseren Täter sein,
indem sie dem Täter nie vergeben
und ihn ewig bluten lassen für eine einzige Tat.

Die Fragen sind für jeden Einzelnen
und für die Gesellschaft nicht gelöst:
Was wollen wir mit Hitler tun?
Wie sollen wir uns als Deutsche zum Beispiel fühlen,
bezogen auf den zweiten Weltkrieg?
Wo liegt die Wurzel in uns als Gesellschaft
und in jedem Einzelnen individuell,
dass wir so fühlten, wie wir als Volk fühlten,
als wir mit Mehrheit Hitler hinterherliefen?
Nur die Wurzel des Übels, wenn wir sie finden
und ausreissen wird uns befreien.
Nur unter dieser Voraussetzung ist die
Beschäftigung mit der Vergangenheit sinnvoll.
Nur ewig Böses zu wiederholen macht keinen Sinn,
wenn es nicht verstanden, verstanden mit Herz und Hirn, wird und
dann eine neue Entscheidung gefällt wird,
von jedem einzelnen Menschen,
wie auch von der Gemeinschaft.
Die Verweigerung von Aggression
zwingt Aggression in einen Überdruckkessel
aus dem sich die Aggression an den schwächsten Punkten
(Menschen und Nationen) gewitterartig entlädt
und bei Unachtsamkeit auch mal den ganzen Kessel in die Luft sprengt.
Aber Aggression ist nicht schlecht,
sie nicht zu leben, jeden Tag, dort wo sie angebracht ist,
das ist schlecht
und führt zu Stauungen und Krankheiten.

Alle Deutschen haben ein gemeinsames Problem:
sie können nicht sinnstiftend und lebendig mit Aggression umgehen
und sie haben sogar mehr davon als viele.

Fussball, Holzhacken und in den Wald gehen und schreien
sind nur gute Tipps für blutige Anfänger, aber wir brauchen Profis.

Aggression ist Tatkraft, ist Durchsetzung, ist Zielorientierung.
Aggression ist der zarte grüne, winzige Trieb eines Löwenzahnes,
der den viele Zentimeter dicken Aspahlt durchdringt.
Aggression ist die Möglichkeit, sein eigenes Leben
in einer Gemeinschaft zu leben, ohne unterzugehen
und ohne andere zu unterdrücken.
Aggression ist vital, lebendig und stark.
Mit Aggression liese sich eine wunderschöne Welt aufbauen,
wenn wir wissen, wie wir dieses starke Pferd Aggression
für unser Wohl im Wohle aller einsetzen können.

Wir müssten Profis für Aggression werden,
damit es uns gut geht.
Wir dürfen wissen lernen, wie wir mit dieser riesigen Kraft
umgehen können, damit sie uns dient.

Lange Zeit schien es, als ob Aggression alles kaputt macht.
Dies ist nur scheinbar der Fall.
Aggression läßt sich eben so gut für ein friedliches Leben einsetzen.
Aggression ist eine Kraft Gottes.
Es ist egal, welchen Namen wir ihr geben.
Es ist reine starke Kraft.
Bullig. Mächtig.

Im Schutz dieser Kraft
könnten zartere Menschen
ein beschütztes und behütetes Leben leben.

Diese Kraft könnte die Eierschale
für ein weiches Inneres sein, das sich selbst keine Form geben kann.

Diese Kraft könnte uns beim Umsetzen
unseres Lebenstraumes helfen.

Diese Kraft könnte uns selbst schützen.

Noch werden die meisten nur krank von ihr,
weil sie nur Angst vor ihr haben, oder sie falsch verehren.
Noch wird sie nur unterdrückt,
statt würdig ausgedrückt.

Wenn wir uns als Täter
in die Augen schauen,
wissen wir, dass wir diese Kraft Gottes
zur Zerstörung benutzt haben
und zum Eigennutz
und dieselbe Kraft kann uns nun unterstützen,
wie der Löwenzahn, Wege zu finden
aus unserer Welt ein Paradies zu machen.

Die Welt ist jetzt schon so,
wie wir sie erschaffen haben.
Wenn uns also etwas nicht an ihr gefällt,
so liegt es an uns, etwas zu ändern.

Wie gut, dass wir diese bullige, mächte Kraft haben,
die uns hilft, das Paradies auf Erden aufzubauen.
Schwächlinge werden das nicht schaffen, das ist sicher.

Es ist nicht falsch, Aggression früher mal falsch eingesetzt zu haben,
aber es wäre falsch, sie weiterhin zu unterdrücken und wegzumachen.

Täter und Täterinnen sind die Akteure, die Aktivposten im Leben,
aber sie sind deswegen nicht besser, als die Passivposten des Lebens.
Täter und Täterinnen sind mitreissend und passioniert,
doch kümmert es den Fluß, wenn er eine Sandbank verschiebt?

Solange wir nicht lernen zu verstehen, dass unsere Seele es so wollte,
dass wir als Täter und als Opfer ein Spiel gemeinsam spielten, wird dieses Spiel
nie enden.
Wenn wir nicht sehen können, dass jede Schandtat auch eine gemeinsame
Vereinbarung ist, die aber nie ein Ende findet, weil Opfer und Täter immer weiter
nebeneinander her gehen, später bestenfalls als Freunde, die viel
miteinander erlebt haben.
Mal waren wir Opfer und mal waren wir Täter.
Wir sammelten Erfahrungen und speicherten sie in unserem Inkarnationsspeicher ab.
Doch das Spiel ist zuende.
Seit etwas mehr als zweitausend Jahren verlassen immer mehr Menschen
das Spielbrett vom Täter-Opfer-Spiel.

Es ist logisch, dass wir als passionierte Spieler göttlicher Spiele, die wir sind,
alle unsere Kräfte in das "alte" Spiel gelegt haben und nun spielen wir
ein neues Spiel.

Auch mit allen unseren Kräften. Logisch.
Doch wenn wir so eine mächtige Kraft wie Aggression unterdrücken,
können wir das neue Spiel gar nicht spielen.
So viele haben Angst davor, dass ihre Aggression nur wieder in die alte Leier einrastet.
Sie liegen damit nicht ganz falsch, aber doch ziemlich.
Rückzug und Nicht-Konfrontation war eine Zeitlang möglich, jetzt immer weniger.

Das gute Leben, das göttliche Sein will mit Macht gelebt werden.
Mächtig gut!
Allmacht!


:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle und tiefgründige Gedanken


Opfer können die fieseren Täter sein,
indem sie dem Täter nie vergeben
und ihn ewig bluten lassen für eine einzige Tat.

Genau das dachte ich heute auch immer wieder, und gestern, und......

Wir müssten Profis für Aggression werden,
damit es uns gut geht.
Wir dürfen wissen lernen, wie wir mit dieser riesigen Kraft
umgehen können, damit sie uns dient.

Lange Zeit schien es, als ob Aggression alles kaputt macht.
Dies ist nur scheinbar der Fall.
Aggression läßt sich eben so gut für ein friedliches Leben einsetzen.
Aggression ist eine Kraft Gottes.
Es ist egal, welchen Namen wir ihr geben.
Es ist reine starke Kraft.
Bullig. Mächtig.

Diese Kraft könnte die Eierschale
für ein weiches Inneres sein, das sich selbst keine Form geben kann.

Aggression (lateinisch aggressiō vom Deponens aggredī ‚heranschreiten‘, ‚sich nähern‘, ‚angreifen‘)

:danke: für deine Gedanken.
 
Einmal traf ich eine Frau.
Wir sprachen über Vergewaltigungen und sie sagte, bei ihrer letzten Vergewaltigung sei es so gewesen, dass sie die Sache einfach geschiehen ließ und danach ganz normal weiterlebte. Ohne das Gefühl einer Schuld oder Unschuld oder Scham. Es haftete nicht an ihr an, sie machte sich nicht zum Opfer, den anderen nicht zum Täter.
Diese Haltung hat mich jahrelang stark beschäftigt...
 
Einmal traf ich eine Frau.
Wir sprachen über Vergewaltigungen und sie sagte, bei ihrer letzten Vergewaltigung sei es so gewesen, dass sie die Sache einfach geschiehen ließ und danach ganz normal weiterlebte. Ohne das Gefühl einer Schuld oder Unschuld oder Scham. Es haftete nicht an ihr an, sie machte sich nicht zum Opfer, den anderen nicht zum Täter.
Diese Haltung hat mich jahrelang stark beschäftigt...

Danke für Deinen Dank.

Und meine persönliche Hochachtung für jeden und jede, die dies, wie die Frau oben, in ihrem eigenen Leben und am eigenen Leib umsetzen kann. Dies ist kein leichter Weg und doch, so sagt man mir, der einzige Weg, bei sich zu bleiben und zu wachsen.
 
Bisher, dachte er, war ich der Meinung, dass ich ganz anders bin, als alle anderen. Und in meiner Beschränktheit wollte ich es auch gerne so sehen. Andre sah ich auch so, solange sie meinen Wünschen bedingungslos zu willen waren. Ganz schön beschränkt, dachte er jetzt sehr laut in sich hinein.
Jetzt weiß ich, dass ich alle Probleme habe, die jeder hat und ich gar nichts besonderes bin. Das Besondere könnte nur sein, dass ich etwas tue, was mir entspricht und eine besondere Qualität hat. Aber das habe ich noch nicht. Ich bin ein Allround-Dilettant, ich kann von allem ein wenig und von manchem ein wenig mehr. Es reichte solange ich meine echten Ansprüche, meine echten Bedürfnisse nicht kannte, denn dann mußte ich danach gehen, was mir so in etwa entspricht, so auf bei.
Das ist rum. Das ist beendet. Ich weiß zwar noch nicht so sehr genau, was ich will, aber ich weiß immer mehr davon, was mir nicht mehr genügt. Was mir nicht mehr entspricht. Und wenn ich dann doch mit meinem Allround-Dilettantismus da rangehe, dann werde ich sofort wütend. Und diese Wut brate ich dann jedem um die Ohren, der mir vor den Solarplexus kommt. So ein Mist!
Nichts geht mehr wie früher. Kann mich nicht mehr so gut belügen wie früher. Muss ehrlicher zu mir sein und vorsichtiger. Ich bin mir mehr wert und das muß Ausdruck finden in meinen Handlungen. Aber wie machen?

Wieder stand er vor der Frage aller Fragen: Wer bin ich? Und was ist mein ureigenstes Wollen, mein Seelen-Wollen?

Pauschalisierte Antworten, die man überall lesen kann, brachten ihn nur noch mehr auf die Palme. Dass es ihm schwierig war, auch nur eine vernünftige Antwort für ihn selbst zu finden, trieb ihn fast zur Verzweiflung: Wo bitte ist in mir die Tür zu mir? Kann ja wohl nicht so schwer sein.

Zum hundertsten oder tausendsten Mal so schien es ihm, machte er sich an die Analyse seines bisherigen Lebens, um zu extrahieren, was ihm alles wichtig war, was er einbrachte, einbringen konnte und in was es womöglich fliessen sollte, sein Leben, sein Seelen-Wollen. Der ganze Prozeß nicht zu wissen, was er eigentlich wollte, sollte gehörte offensichtlich dazu. Er trug, ohne es zu bemerken, Ahnen, die zwar körperlich tot waren, aber doch nicht gehen wollten jahrelang mit sich herum und hatte so größte Hindernisse um überhaupt zu sich selbst zu kommen. Er versumpfte öfter in seinen alten Vorstellungen und war nicht in der Lage irgendein Update zu laden.

Voller Wut dachte er an all das, was alle möglichen Leute dachten, was er wäre und tun könnte. Er hatte sich nie dagegen verwahrt, nicht innerlich und nicht äußerlich. Gerade wegen der Vielzahl der auf ihn eindonnernden Erwartungen beschloß er eben jene Gummipuppe zu werden, jener Mister Nice Guy, der allen vorgaukelte, der zu sein, den sie sich wünschen, nur damit er sich nicht aktiv mit ihnen konfrontieren würde müssen.

Nun war aber Schluß damit! Es reicht!
Bis hierher und nicht weiter.
Mein Leben gehört mir, bzw. meiner Seele.
Gut, soweit diese Erfahrung und zu wissen, wie schwierig und heilig es ist, seines zu tun, ja überhaupt seines in Erfahrung zu bringen und es dann auch noch zielsicher wählen zu können.

Geduld hatte er gelernt, obwohl er auch weinte, innerlich weinte angesichts all der offenen Türen, an denen er so zuverlässig vorbeigerannt war, ja er hatte nur verschlossene Türen gesehen und nicht gesehen, wie viele offene Türen in seinem Leben bereits sind. Wenn ihm dann nicht zum Weinen war, so schämte er sich doch noch, obwohl er schon wusste, dass auch das nichts bringt, ihn nicht weiterbringt in seinem Seelen-Wollen. Ja, es war peinlich, wie man in einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten sich selbst so sehr beschränken konnte, sich selbst im Weg stand und nichts bemerkte.

Er wurde still und stiller.

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und plötzlich kam dieser Gedankenblitz durch die Dunkelheit:

Aber siehst du es wirklich nicht in all deinem Verlangen besonders zu sein, geachtet, respektiert, in all deinem werden wollen auf ein perfektes Ziel, siehst du nicht worum es wirklich geht und wie nahe du dem stehst ?

Dein Ego wird von der Umgebung malträtiert: Tu dieses, tue jenes und irgendwann kommt der gerechte Lohn.

Doch die Seele winkte müde ab: All seine Bemühungen habe ich vereitelt und er versteht es immer noch nicht.
Denn es geht um Nichts.
Darum das nichts sein zu üben.
Null und nichtig meint ihr ?
Gibt es etwas niedrigeres in dieser Welt ?

Nichts sein und zufrieden zu sein ist wahre Harmonie, ist Glückseligkeit, ist Heilung, ist Erleuchtung.
Es ist so leicht wie eine sanfte Sommerbrise, wie ein Schmetterlingskuss, wie ein Lächeln.
Ist das etwa nichts ?
Willst du auf all diese kleinen Nichtse verzichten ?
Was wäre die Welt denn ohne sie.
Genau. Nichts.

Also sei dieses Nichts. Dieses besondere etwas Nichts.
Viele Menschen wirst du damit glücklich machen.
Schlange werden sie stehen: Was ist dein Geheimnis ?
NICHTS !!!

Niemand wird dich mehr beschimpfen können.
Niemand wird dich mehr bewerten können.
Das bringt nichts.
Denn du bist nichts und nichts und niemand kann mehr oder weniger sein als nichts.

Oder etwa nicht ?

 
Meiner Meinung nach ist dies der Beweis dafür, dass Gott und mit ihm wir (als Facetten Gottes) Humor hatten (und haben) bei der Schöpfung des Themas »Freie Wahl«.
Wir können also wählen: Etwas Besonderes zu sein, oder ein Nichts zu sein, oder ein Gott, eine Göttin zu sein. Eine Göttin ist nichts besonderes, ausser sie tut es. Aber ein Gott ist nichts besonderes, weil alle Götter sind. Wenn jeder etwas Besonderes ist, ist »etwas Besonderes« zu sein eine Lachnummer.
Andersrum ebenso: Ein Nichts - das gibt es ja nichteinmal. Da bricht ja jeder Gott sofort in einer Lachsalve auf, wenn sie, die Göttin, nicht milde lächelt. Nichts scheint einer Logik nach schöner, als ein Wortspiel mit Nichts - und auch darin ist ja der Witz der Schöpfung versteckt.
Das, was wir wirklich sind ist zwar unglaublich großartig, ist atemberaubend schön, unendlich kraftvoll, strahlend wie eine Sonne und noch vieles mehr - aber weder etwas Besonderes (weil alle so sind), noch ein Nicht-Etwas, ein Nichts (weil niemand ausschliesslich so ist).
Nur der Teufel oder sein verzogenes Ego sind da anderer Meinung.
:)
 
Nun...einfach war es für den Alchimisten sich an frühere glorreiche Leben zu erinnern, daher sein grosser Wehmut.
Leben, wo er- gelehrt, weise und genial die Gesetze der Welt auszutricksen schien.
Aus allen möglichen Erdwinkeln besuchte man ihn, erwartete Wunder und er tat es einfach.
Könige waren unter den Bittstellern. Grosses vollbrachte er und mit Stolz schaute er auf sein Lebenswerk zurück.
Und dann kehrte sich alles um. Wer Erfolg und Macht hat wird geneidet und gefürchtet.
In einem finsteren, kalten Kerkerloch, vergessen von all denen, denen er einst Gutes tat fristete er seine letzten traurigen Tage, erloschen Geist und Willen. Am Tage seiner Hinrichtung war er lediglich ein Schatten seiner selbst.

Also wozu ist das gut dieser ganze Alchimismus ?
Verändert das tatsächlich was am Gang der Dinge und der menschlichen Natur ?

Für die folgenden Leben wollte er das nicht.
Ein einfacher Mensch wollte er sein mit unkomplizierten Verbindungen zur Erde und sämtlichen Lebewesen. Einer von ihnen und nicht mehr abgehoben in einer eigenen Welt.

So geschah es. Er wurde Bauer, Diener, Jäger, Schreiner, Imker, Soldat.
Er verlor, obwohl er immer religiös blieb den echten Glauben an höheres Gedankengut. Immer tiefer führte die Spirale der irdischen Verstickungen.
Trunksucht, Drogenexperimente, sexuelle Ausschweifungen jedweder Couleur, Gewalt als Teil eines normalen Alltags, zwanghaft, unmöglich willentlich auszusteigen.

Ganz unten, ganz entmutigt- alte Erinnerungen tauchten auf in Träumen und Tagträumen. Erinnerungen an andere Welten, Zeiten, lichtvollere Möglichkeiten.

Doch waren da erst wieder Berge von Karma abzutragen- viele Inkarnationen lang. Lebzeiten voller Dämmerung, jedoch führte diese zu Demut, Hoffnung, Reinigung.

Lieber Alchimist, grad bist du wieder erwacht aus ewig erscheinendem Schlaf und schon soll alles so sein wie einst in güldenen Zeiten ? Du hast sehr hart an dir gearbeitet, das ist richtig und meinst nun die Welt schulde dir etwas.
Was aber wenn es nicht geschieht hier und jetzt ? Denke an all die Millionen in ähnlicher Position.
Was geschieht nun mit diesem angefangenen Leben, wo noch Jahrzehnte übrig sind. Was bitte ist Erfolg ?
Ein Bekannter sagte einst zu mir: Erfolg ist sich lächelnd in den Park legen zu können und den Bienen beim Bestäuben der Blüten zuschauen zu können, während die Welt um dich herum in missmutiger Hetze und Chaos kulminiert.

Also: Weltlicher Erfolg mag eine gewisse Grösse in sich tragen oder auch nicht. Zufrieden in einer Hängematte zu liegen, sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, während man von allen als Schmarotzer beschimpft wird erfordert möglicherweise viel mehr innere Stärke und Selbstdisziplin.

Wenn das Universum deine Dienste braucht wird es sich wohl bei dir melden. In der Zwischenzeit kultiviere dein inneres Licht und deinen Frieden. Denn nur mit diesen Eigenschaften lässt sich dein schlafendes Potential später voll verwirklichen.

Nun ziehe ich von dannen, mein eigenes Hühnchen mit dem Universum rupfend.

 
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Die Mitte.

Oder, was er dafür hielt.
Die Mitte, die er empfand, war das, in einer Realität angekommen zu sein, die wir reichlich vermurkst hatten und zugleich zu wissen, zu empfinden, ein Sohn Gottes zu sein. Großgeworden im reinen, unferlosen Materialismus und doch geboren aus reinem göttlichen Geist. Rückverbindung. Die Mitte, oder wie es sich anfühlte.
Er konnte schon lange dem reinen Materialismus nicht mehr vertrauen, nichts abgewinnen, da die Lösungen zu klein, zu mickrig, zu kompliziert, zu aufgeblasen waren, die er anbot, Zufallsergebnis und Wanderer ohne Ziel zu sein. Die hohen Religiösen, die hier auf der Erde nur abwarteten, bis Gott sie endlich in sein Reich holen würde, denen die Erde zu eklig war und unrein, nein, das konnte es nicht sein, dieser Gott, den diese Menschen anbeteten war bigott, war ein Despot und ein reichlich dummer Gott dazu.
So konnte er mit den meisten nicht mehr über Gott reden, da er einen anderen Gott hatte.
Und über diese Welt, wie sie ist und sich vor seinen Augen ausbreitete, nun, da konnte er mit den meisten auch nicht mehr drüber reden, denn was sie sahen, war ihm zu wenig, er empfand tiefer.
Wieder mal eine Zwickmühle.
Die Mitte schien der unbequemste Platz von allen zu sein.
Jeder seines Glückes Schmied?
War er glücklich?
In vielen Momenten ja.
War er unglücklich?
In vielen Momenten ja.
Durfte das alles sein?
Ja.
Ja, es musste sein.

Und doch war es das, was er nie wieder fühlen wollte: unverstanden zu sein. Er hatte so viele Lehren ausprobiert und willig gehorsam gefolgt war er, nur um zu erkennen, dass er noch mehr fühlte und oft mehr wusste, als das, was ihm da vorgekaut wurde und was er gefälligst nachkauen sollte. Es wurde ihm klar, dass der Trip immer ein Horrortrip bleiben würde, wenn er ihn so definiert. Er würde einfach seines machen müssen. Er würde keine Anhänger wollen und keine Gegner - wozu auch? Ich habe meine Sicht und sie funktioniert - wo sie nicht funktioniert werde ich dran arbeiten. Es waren einfachste Maxime.

Wie würde er es schaffen, es sich und anderen nicht immer wieder beweisen zu wollen, nicht immer wieder ins rechthaben-wollen abzugleiten, abzurutschen? Wie würde er damit umgehen, nicht verstanden zu werden? Wie konnte er noch freier alle ihren Weg gehen lassen? Wie konnte er seines machen, fröhlich, glücklich und erfolgreich? Wie würde er im Falle seines Erfolges der normale Mensch bleiben und weiterhin Speichellecker, Schönredner und andere Sklaven, Anhänger und Schäflein das sein lassen, was sie sind, aber nicht bei mir!

Gott, Deine Kinder streiten sich ohne Ende!
Und derselbe Streit war in mir und manchmal flammt er noch auf.
Gott, wie soll ich das beenden, wenigstens in mir?
Die Einen verdammen diese Erde weil Du nur in ihrem Himmel bist und sie sehnen sich nach Deiner falschen Sicherheit. Die anderen verdammen Dich, weil sie Dich nicht sehen können, nicht hören können und sich weigern, Dich in was-auch-immer zu erkennen. Ich habe Dich so oft schon empfunden und doch waren es nur Sekunden, aber ich kann es immer öfter zulassen, es zu spüren. Ich liebe die Wahrheit und so lange dachte ich, es gäbe nur die absolute Wahrheit, Deine Wahrheit und ich sehnte mich nach Dir, so wie die, die ich heute noch nicht so lassen kann, wie sie sind, die, die zurück zu Dir in Deinen Schoß wollen, unter Deinen Rock, weg aus dieser blöden Welt. Nun bin ich in der relativen Wahrheit angekommen und weiß mehr und mehr, was hier geht und was nicht. Ich bin kurz davor, mich fröhlich und würdevoll mit dieser relative Ebene, Mutter Erde, zu verbinden und wirklich anzufreunden als Dein Paradies. Es ist Dein Paradies und ich habe es nicht bemerkt. Es geht mir gut. Auch das habe ich so lange nicht bemerkt. Und ich vergesse es manchmal noch. ...

Kalt war es in diesem November. Und doch schön.
Er spürte die Wärme seiner selbst. Und ging in die Küche, einen Kaffee trinken.

Nichts war gut in Gottes Paradies, obwohl alles in Ordnung war.
Aber das würde wieder niemand verstehen, wenn er es sagte.
Alles war in Unordnung, aber im Kern, im Herzen waren alle heilig.
Wer sollte das verstehen? Und wer würde nochmal an die Arbeit gehen, die wir noch vor uns haben?
Immerhin dürfen wir das, was wir so in die Schieflage gebracht haben, auch wieder richten.

Ja, mit Gottes Hilfe.
Kaffeegeruch in der Nase.
 
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