Heute sah er auch noch innere Filme aus anderen Leben. Wo er seine Mutter, seine Frau und seine Kinder verkaufte. Seine Töchter bot er dem Meistbietenden zur Entjungferung an. Er hatte sie vorher schon in den A* gefickt. Es war für ihn normal, dass alle ihm zu Diensten waren. In anderen Inkarnationen, als Frau, machte er sich lustig über Männer und wie leicht sie zu kriegen waren. Hochmut war seine vorzüglichste Eigenschaft. Und er oder sie fühlte sich sichtlich wohl in dieser Rolle. Andere vor Angst zitternd sehen. Andere herunterputzen für nichts. Andere an ihrem Trieb verarschen. Kinder schänden. Er lies nichts aus. Keine Männer und keine Frauen. Ein menschenverachtendes Individuum.
Das ist etwas was mich sehr mitnimmt diese Erfahrungen aus früheren Inkarnationen. Doch ziehe ich den Hut davor wie du es schafft das sogar auf öffentliche Weise zu verarbeiten, denn wer könnte das schon ?
Opfer zu sein von Hexenverfolgung gehört ja schon fast zum guten Ton in Esoterikkreisen. Hast du mal von jemandem gelesen der öffentlich zu gibt Inquisitor gewesen zu sein ?
Die Emotionen, die einen überspülen können bei dieser Art von Erinnerung kann ich gut nachvollziehen, denn auch mein Leben ist in überdurchschnittlich starkem Masse den Wiederbegegnungen und dem Ausgleich alten Karmas gewidmet.
Wofür ich allerdings plädieren möchte ist aus diesen reinen Täter-Opfer-Schemata auszubrechen. Es gibt zwar durchaus Situatione wo es so scheinen mag, dass man nur das eine oder andere war, doch ist die eigentliche Lebensrealität dahinter viel komplexer und man hat immer auch die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen genau wie man mit einer bestimmten Rolle umgeht.
Ein Opfer kann Würde beweisen. Ein Täter kann Auswege suchen.
Ein Beispiel. In einem meiner früheren Leben war ich eine junge, hübsche, feurige, freiheitsliebende, familienverbundene Zigeunerfrau mit speziellen Fähigkeiten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Wie das in der Geschichte unseres Volkes gang und gäbe war wurden wir verfolgt, vertrieben, getötet, die Frauen geschändet, verteufelt, mit Vorurteilen überschüttet.
Ich lebte in den Wäldern einer wunderschönen ländlichen Gegend und verliebte mich in einen stattlichen bürgerlichen Mann. Eine Liebe, die unter diesen Umständen nur schwerlich funktionieren konnte. Er wurde zur Miliz eingezogen und nun war es seine Aufgabe uns zu bekämpfen.
Eigentlich war er ein sehr gutmütiger Mensch, der niemandem schaden wollte und doch auch wieder Opfer seiner Erziehung. Er versuchte sich aus Tötungen und Schändungen herauszuhalten, tat aber auch nie etwas diese zu verhindern.
Er versuchte mir zu helfen, dafür aber hätte ich meine Herkunft verleugnen und meine Familie aufgeben müssen. Wir hätten zusammen fort gehen können. Dafür hätte er aber seine eigenen wohlsituierten Verhältnisse aufgeben müssen.
Beide hatten wir die Wahl und haben uns gegen die Liebe und damit für die gruseligen Konsequenzen entschieden.
Nun traf ich diesen Mann wieder und beide waren wir zum Teil immer noch das was wir damals waren, teilweise auch anders. Wir haben uns damals gegenseitig verraten und unsere Gefühle verleumdet und wie kann man in dieser Zeit nun einen Ausgleich schaffen ?
Wer ist der Bösere ? Wer hat mehr Schuld und damit Wiedergutmachung zu leisten ?
Man sollte sich vielleicht nicht zu sehr an alten Geschichten aufreiben, sondern nur das beste hier und jetzt versuchen.