Der Blick in die Augen eines ehemaligen Folterknechts...

so sehe ich das auch.
wenn, dann würde ich in meinem umfeld bei meinem mann anfangen, er hat(te) eine sehr problematische beziehung zu seiner (schon verstorbenen) mutter, die ihn nach wie vor schwer belastet, worüber er aber kaum sprechen kann.
aber ob da eine verbindung zu früheren leben eine erklärung ist?

ich finde es sehr beachtenswert, wenn morgaine es schafft, konkrete antworten auf fragen zu erhalten. ich bin beeindruckt.
 
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:) Das war ein sehr schön zu lesender Beitrag.

Nun würd ich gern was dazu beitragen, was du ansprichst und was das Thema hier sehr gut trifft. Mit welcher einfachst anzunehmenden Theorie erklärt sichs, wenn man unversehens vor einer Landschaft steht, die man in diesem Leben noch nie gesehen hat - und anhand einer Zeichnung, die 25 Jahre früher entstand, feststellen kann, daß man sie damals gezeichnet hat? (Wo man noch nicht einmal wußte, daß es diese Landschaft überhaupt gibt, nicht mal dem Namen nach? Und man weiß, man hat diese Landschaft damals aus dem Kopf gemalt, ohne Vorbild?) Das ist mir vergangenen Sommer passiert. Ich hab geschaut wie ein Autobus im Swimmingpool.
Ich könnte hier jetzt schweigen und hätte das fast auch getan. Aber ich habe mich dagegen entschieden. (Dieser Beitrag hat nun nichts mehr mit der eigentlichen Fragestellung zu tun, er kann also auch verschoben werden, wenn er stört.)

Dieser Beitrag läuft auf eine Sache hinaus, mit welcher ich immer wieder konfrontiert werde, sobald ich es mit meinen Mitmenschen zu tun habe. Kinnarih sagt nämlich nicht wirklich, was sie zu sagen hat. Vordergründig geht es um irgendein Argument, das sie vorbringt, das vordergründig mein eigenes Argument in einem fragwürdigen Licht erscheinen lässt.

Hintergründig geht es um mehr: Um K.'s Angst davor, dass sich das eigene Erlebnis von vor 2 Jahren nur als ein Hirngespinst herausstellen könnte. (Nein, ich werde das niemandem beweisen, aber jeder kann das klar wahrnehmen, wenn er den Beitrag liest und in sich hineinhorcht. Und sich dann fragt, warum eine Person sagt, was sie eben sagt.) Darum muss man dann auch jenen Widerspruch leisten, die Argumente vorbringen, die die eigenen Erklärungen erschüttern könnten.

Mich interessiert nicht das Gespräch um oder über oder mit Argumenten, sondern diese dahinterstehende Angst.
 
Hintergründig geht es um mehr: Um K.'s Angst davor, dass sich das eigene Erlebnis von vor 2 Jahren nur als ein Hirngespinst herausstellen könnte. (Nein, ich werde das niemandem beweisen, aber jeder kann das klar wahrnehmen, wenn er den Beitrag liest und in sich hineinhorcht. Und sich dann fragt, warum eine Person sagt, was sie eben sagt.) Darum muss man dann auch jenen Widerspruch leisten, die Argumente vorbringen, die die eigenen Erklärungen erschüttern könnten.

Mich interessiert nicht das Gespräch um oder über oder mit Argumenten, sondern diese dahinterstehende Angst.
Gut, daß du nicht geschwiegen hast, fckw, denn mich interessieren ja auch die Dinge, die dahinterstehen. Und es bewegt sich grad nopch hart genug am Rand des Themas, daß ich nicht schon ein eigenes draus mache - aber ich behalt mir das vor ;).

Nö, das war keine rhetorische Frage. Ich hab im Moment keine logischere Erklärung für das, was passiert ist, und vor allem keine einfachere - aber wenn dir - außenstehend und daher anderes sehend als ich drinnenstehend :) - eine einfachere einfällt, dann sag sie mir bitte. Angst um irgendein einstürzendes Gedankengebäude hab ich nicht, dafür sind mir in diesem Leben schon zu viele eingestürzt :weihna1
 
So weit ich weiss, praktizierst du in einer buddhistischen Tradition.

Was sagt diese Tradition über Karma? Was ist Karma gemäss ihrer Vorstellung?
:) Das Gesetz von Ursache und Wirkung. Nicht mehr und nicht weniger. Ziemlich unromantisch. Taten haben Folgen...

Die tibetische Tradition, der meine lehrenden Lamas entstammen, setzt allerdings voraus, daß gewisse Erinnerungen an vorhergegangene Existenzen abrufbar sind - sonst würden sie sich ja nicht nach Tulkus auf die Suche machen und in Frage kommende Kinder überprüfen, indem sie nachschauen, ob sie Gegenstände des täglichen Gebrauchs wiedererkennen...
 
:) Das Gesetz von Ursache und Wirkung. Nicht mehr und nicht weniger. Ziemlich unromantisch. Taten haben Folgen...
Nun denn: Was war die Ursache, die dich dazu veranlasst hat, zu sagen, was du gesagt hast? Diese (und nicht beispielsweise eine andere) Geschichte zu erzählen? Überhaupt etwas zu sagen und nicht beispielsweise in einem anderen Thread zu schreiben?
 
Nun denn: Was war die Ursache, die dich dazu veranlasst hat, zu sagen, was du gesagt hast? Diese (und nicht beispielsweise eine andere) Geschichte zu erzählen? Überhaupt etwas zu sagen und nicht beispielsweise in einem anderen Thread zu schreiben?
Die Ursache... hmpf. Ich kann dir den Anlaß nennen. Dieser war deine für mich stimmige und interessante Aufzählung von verschiedenen Möglichkeiten, woher eine solche vermeintliche oder aber auch nicht vermeintliche Erinnerung kommen könnte. Weil das, was du aufgezählt hattest, mir alles nicht auf mein Erlebnis zuzutreffen schien (es war eine total spontan auftretende Moment-Sache, unvorhersehbar und auch nicht aus einem Gespräch hervorgehend) - und mich interessierte, ob es nun tatsächlich noch eine einfachere Erklärung gäbe als die, daß ich mich offenbar an etwas Früheres erinnerte spontan (und dieses Bild sogar schon einmal gemalt hatte). Weil ich weiß, wie gern man sich was zusammenreimt.

Die Ursache dafür??? Die kann ich dir im Moment nicht sagen. Vielleicht ein unbestimmtes Gefühl, ich könnte etwas übersehen haben in meiner Schlußfolgerung?
 
:) Das Gesetz von Ursache und Wirkung. Nicht mehr und nicht weniger. Ziemlich unromantisch. Taten haben Folgen...

Die tibetische Tradition, der meine lehrenden Lamas entstammen, setzt allerdings voraus, daß gewisse Erinnerungen an vorhergegangene Existenzen abrufbar sind - sonst würden sie sich ja nicht nach Tulkus auf die Suche machen und in Frage kommende Kinder überprüfen, indem sie nachschauen, ob sie Gegenstände des täglichen Gebrauchs wiedererkennen...

falsch! Karma = Wille zur Tat
 
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Die Ursache... hmpf. Ich kann dir den Anlaß nennen. Dieser war deine für mich stimmige und interessante Aufzählung von verschiedenen Möglichkeiten, woher eine solche vermeintliche oder aber auch nicht vermeintliche Erinnerung kommen könnte. Weil das, was du aufgezählt hattest, mir alles nicht auf mein Erlebnis zuzutreffen schien (es war eine total spontan auftretende Moment-Sache, unvorhersehbar und auch nicht aus einem Gespräch hervorgehend) - und mich interessierte, ob es nun tatsächlich noch eine einfachere Erklärung gäbe als die, daß ich mich offenbar an etwas Früheres erinnerte spontan (und dieses Bild sogar schon einmal gemalt hatte). Weil ich weiß, wie gern man sich was zusammenreimt.

Die Ursache dafür??? Die kann ich dir im Moment nicht sagen. Vielleicht ein unbestimmtes Gefühl, ich könnte etwas übersehen haben in meiner Schlußfolgerung?
Berzin sagt folgendes über Karma:
Nach Asangas System ist das Karma (tib. las) ein geistiger Impuls. Es ist synonym mit dem mentalen Faktor eines Dranges oder Antriebs (tib. sems-pa). Ein Drang ist ein mentaler Faktor, der jeden Augenblick unserer Erfahrung begleitet. Es ist der geistige Faktor, der uns in die Richtung einer bestimmten Erfahrung führt, sei es, etwas anzuschauen oder etwas zu hören, oder, in diesem Fall, etwas damit zu tun oder in Beziehung dazu zu tun, es zu sagen, oder es zu denken. Ob es sich um körperliches, verbales oder geistiges Karma handelt: der karmische Impuls ist der mentale Faktor eines Dranges etwas zu tun, zu sagen oder zu denken.
[...]
Frage: Ist Karma ein mechanisches geistiges Gesetz?

[Antwort:] Nein, es ist kein „Gesetz“. Karma ist ein geistiger Faktor (tib. sems-byung), ein Nebengewahrsein, das unsere Erfahrung der Dinge begleitet. Es ist eine Weise, Dinge wahrzunehmen. Dies ist kompliziert und erfordert einige Erklärungen. In der Fachssprache sind geistige Faktoren, wie alle Kenntnisweisen, Arten geistiger Aktivität, in dem Sinne, dass es sich um die Aktivität handelt, die ein Objekt kognitiv aufnimmt. Tatsächlich sind sie sowohl die Aktivität als auch die Ausführenden der Aktivität (d.h. das, was die Aktivität ausführt).

Was ich hier als „Handlung“ bezeichne, wird auf Tibetisch als „Verlauf eines Impulses“ (tib. las-kyi lam) bezeichnet. Der Verlauf des Impuls, etwas zu tun, zu sagen oder zu denken ist die Abfolge von Augenblicken, in denen man dies tatsächlich tut, sagt oder denkt. Der Verlauf des Impuls ist selbst kein Impuls.
Die Idee von "Ursache und Wirkung" würde die Sache somit gemäss Berzin's Auslegung von Karma nicht ganz treffen oder nur insofern, dass als Ursache ein geistiger Impuls gemeint ist (wobei "Geist" hier im buddhistischen Sinne zu verstehen ist - dazu ebenfalls mehr auf der verlinkten Webseite) und Wirkung eine Handlung (las-kyi lam) darstellt.

Du schreibst:
Kinnarih schrieb:
[...]und mich interessierte[...]
Im Sinne der Berzin'schen Darstellung der Sache, entstand in dir ein karmischer Impuls, der dich dazu bewegte, eine Handlung auszuführen - een deine Geschichte zu erzählen.

Und jetzt eine Behauptung: Ich nehme diese Impulse wahr. Ich kann aufgrund einer Handlung den ursprünglichen Impuls aufspüren. "Angst" trifft es natürlich nicht präzise, weil Angst ein Erfahrungsinhalt oder geistiger Begleitfaktor ist und somit nicht mit dem ursprünglichen Impuls übereinstimmt. Es ist nur der schwache Versuch meinerseits einer sprachlichen Annäherung.

Mich interessiert nach wie vor: Worin bestand dein Anlass, diese Geschicht zu erzählen? Einfach nur "Interesse" - sowas gibt es nicht. Ich kann beliebig raten, und du kannst beliebig zustimmen oder verneinen. Ich könnte sagen, du suchtest nach einer äusseren Bestätigung, weil du selbst an der Echtheit des Erlebten zweifelst. Du könntest diese Deutung ablehnen. Wie auch immer, das ist für mich alles zweitrangig. Aber der erste Impuls, der wirkt auch jetzt noch weiter.

Übrigens: An deinem geschilderten Erlebnis zweifle ich keinen Moment.
 
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