Der Blick in die Augen eines ehemaligen Folterknechts...

Es ist seit jeher so, dass sich jemand keine Freunde macht, der die Wahrheit ausspricht.

Solche -ich nenne es jetzt mal völlig wertungsfrei - "Fantasien" würden für mich auf eine Opferrolle und/oder Coabhängigkeit hindeuten.

Mein Rat wäre, dass Du Dich mal in dieser Richtung umschaust - ist eben ne Vermutung und muss nicht stimmen.

Natürlich klingt das mit dem früheren Leben weitaus spannender und glamouröser.


So und jetzt könnt ihr mich weiter beschimpfen oder ignorieren.

Hallo,

Ich kann Myrmidon verstehen, auch nehme ich an, dass sie sich in der Esoterik auskennt.

Auch ich würde eher vorsichtig sein mit derartigen Annahmen. Früher habe ich auch diese Dinge geglaubt, bis ich daraufgekommen bin, dass sie nicht wahr sind. Ich war traurig darüber, habe aber meine Konsequenzen gezogen.

Ach, jeder soll glauben, was er will. Sich jedoch mit derartigen Dingen herumzuschlagen finde ich nicht sehr gesund, eher schädlich.

Möchte wirklich niemanden zu nahe treten, aber meine Wahrheit ist es nicht mehr, in vergangenen Leben herumzustochern. Dieses Leben muss ich meistern, auch in Hinblick auf das Jenseits.

Wenn man das Gefühl hat, in die Augen eines Folterknechtes zu schauen, stelle ich mir vor, dass irgendetwas in der Beziehung nicht stimmt. Wie ist er jetzt? Liebe ich ihn wirklich? Sollte er noch immer schlechte Eigenschaften besitzen, würde ich über eine Trennung nachdenken.

Nicht einmal mit einem ehemaligen Folterknecht würde ich beisammen bleiben wollen. Das Karma verlangt dies auch nicht selbst wenn ich esoterisch denke.

Alles Gute

eva07
 
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Was also ist das? Kollektive Einbildung?? Kollektive Wahnvorstellungen??
Weder zwingend das eine, noch zwingend das andere. Und auch nicht zwingend die Erinnerung an ein früheres Leben.

Um es vereinfacht auszudrücken: Jede Erfahrung, die ein Mensch macht, ist an und für sich ohne Attribute. Und jeder Mensch fügt dieser attributslosen Erfahrung einen Überbau an Dingen - Attributen, Wertungen, Erklärungen, Assoziationen usw. - hinzu.

Wenn mir also jemand erzählt, er habe eine Erinnerung an ein früheres Leben, so kommuniziert er nicht wirklich die Erfahrung, die er gemacht hat. Diese kann gar nicht durch Worte kommuniziert werden, weil sie ohne jegliche Attribute ist. Sondern er kommuniziert mir den Überbau an Dingen. Ich sehe nicht, was die Person wirklich gesehen hat, sondern ich muss mich auf das Wort dieser Person verlassen - welches, wie gesagt, nicht mit der eigentlichen Erfahrung übereinstimmt.

Ich habe als Aussenstehender überhaupt keine Möglichkeit nachzuprüfen, welches die eigentliche Erfahrung ist. Aber die Person selbst hat diese Möglichkeit auch nicht - denn die Erfahrung ist bereits vorbei, wenn sie darüber zu reden oder nachzudenken beginnt.

Jede Erfahrung wird nachträglich in einem Kontext eines Überbaus gedeutet. Das, was du hier uns erzählst, ist deine persönliche Deutung einer Erfahrung. Ob es sich dabei um die Erinnerung an ein früheres Leben handelt oder nicht, das kann nicht mehr festgestellt werden. Deine Behauptung darf daher durchaus bezweifelt werden, aber auch der Zweifel darf mit absolut gleichem Recht wiederum bezweifelt werden.

Das ist das eine.

Das andere ist, dass Menschen äusserst unzuverlässig sind, wenn es um ihre Erinnerungen geht. Es konnte gezeigt werden, dass es ziemlich einfach ist, Menschen Erinnerungen "einzupflanzen" (z.B. durch gefälschte Fotografien), die sie in ihrem Leben nie gemacht hatten. Beispielsweise wurden Kriegsberichte von Menschen, die den 2. Weltkrieg miterlebt hatten, untersucht und man stellte fest, dass sich hier Berichte von anderen mit eigenen Erinnerungen vermischten und Personen dahin tendierten, fremde Erinnerungen als ihre eigenen auszugeben.

Wenn wir die Existenz parapsychologischer Bereiche in Betracht ziehen, dann wird die Sache vollends unübersichtlich. Beispielsweise könnte es dann sein, dass die Erinnerung zwar tatsächlich an ein früheres Leben stammt, aber nicht von dir ist, sondern von einer anderen Person, die sich deiner Wahrnehmung bedient. Oder es könnte sein, dass du und die andere Person ein morphogenetisches Feld erstellt habt, innerhalb dessen tatsächlich sowas wie eine kollektive "Erinnerung" entsteht, die von euch beiden gleichermassen gespiesen wird.

Oder es könnte sich um einen archetypischen Komplex handeln, den ihr beide teilt, und den ihr - eurem Überbau gemäss - in solche "Schein-Erinnerungen" übersetzt.

Aber selbst wenn wir weniger weit suchen: Durch unbewusste, subtile Manipulation und Suggestion könntest du einer anderen Person eine Erfahrung einreden, die sie nie gemacht hat und danach als die eigene ausgibt, was dann zum verblüffenden Effekt führt, dass ihr euch beide an etwas erinnert, was ursprünglich bloss deine eigene Erinnerung war. Kollektive Suggestion - ja.

Es gibt also viele mögliche Erklärungen. Gemäss der Forderung von Occam's Razorblade - der Forderung, nach welcher jene Theorie zu bevorzugen ist, die mit möglichst wenigen Unbekannten auskommt - wäre die einfachstmögliche Theorie die zu bevorzugende.

Welche auch immer das ist.
 
Weder zwingend das eine, noch zwingend das andere. Und auch nicht zwingend die Erinnerung an ein früheres Leben.

Um es vereinfacht auszudrücken: Jede Erfahrung, die ein Mensch macht, ist an und für sich ohne Attribute. Und jeder Mensch fügt dieser attributslosen Erfahrung einen Überbau an Dingen - Attributen, Wertungen, Erklärungen, Assoziationen usw. - hinzu.

Wenn mir also jemand erzählt, er habe eine Erinnerung an ein früheres Leben, so kommuniziert er nicht wirklich die Erfahrung, die er gemacht hat. Diese kann gar nicht durch Worte kommuniziert werden, weil sie ohne jegliche Attribute ist. Sondern er kommuniziert mir den Überbau an Dingen. Ich sehe nicht, was die Person wirklich gesehen hat, sondern ich muss mich auf das Wort dieser Person verlassen - welches, wie gesagt, nicht mit der eigentlichen Erfahrung übereinstimmt.

Ich habe als Aussenstehender überhaupt keine Möglichkeit nachzuprüfen, welches die eigentliche Erfahrung ist. Aber die Person selbst hat diese Möglichkeit auch nicht - denn die Erfahrung ist bereits vorbei, wenn sie darüber zu reden oder nachzudenken beginnt.

Jede Erfahrung wird nachträglich in einem Kontext eines Überbaus gedeutet. Das, was du hier uns erzählst, ist deine persönliche Deutung einer Erfahrung. Ob es sich dabei um die Erinnerung an ein früheres Leben handelt oder nicht, das kann nicht mehr festgestellt werden. Deine Behauptung darf daher durchaus bezweifelt werden, aber auch der Zweifel darf mit absolut gleichem Recht wiederum bezweifelt werden.

Das ist das eine.

Das andere ist, dass Menschen äusserst unzuverlässig sind, wenn es um ihre Erinnerungen geht. Es konnte gezeigt werden, dass es ziemlich einfach ist, Menschen Erinnerungen "einzupflanzen" (z.B. durch gefälschte Fotografien), die sie in ihrem Leben nie gemacht hatten. Beispielsweise wurden Kriegsberichte von Menschen, die den 2. Weltkrieg miterlebt hatten, untersucht und man stellte fest, dass sich hier Berichte von anderen mit eigenen Erinnerungen vermischten und Personen dahin tendierten, fremde Erinnerungen als ihre eigenen auszugeben.

Wenn wir die Existenz parapsychologischer Bereiche in Betracht ziehen, dann wird die Sache vollends unübersichtlich. Beispielsweise könnte es dann sein, dass die Erinnerung zwar tatsächlich an ein früheres Leben stammt, aber nicht von dir ist, sondern von einer anderen Person, die sich deiner Wahrnehmung bedient. Oder es könnte sein, dass du und die andere Person ein morphogenetisches Feld erstellt habt, innerhalb dessen tatsächlich sowas wie eine kollektive "Erinnerung" entsteht, die von euch beiden gleichermassen gespiesen wird.

Oder es könnte sich um einen archetypischen Komplex handeln, den ihr beide teilt, und den ihr - eurem Überbau gemäss - in solche "Schein-Erinnerungen" übersetzt.

Aber selbst wenn wir weniger weit suchen: Durch unbewusste, subtile Manipulation und Suggestion könntest du einer anderen Person eine Erfahrung einreden, die sie nie gemacht hat und danach als die eigene ausgibt, was dann zum verblüffenden Effekt führt, dass ihr euch beide an etwas erinnert, was ursprünglich bloss deine eigene Erinnerung war. Kollektive Suggestion - ja.

Es gibt also viele mögliche Erklärungen. Gemäss der Forderung von Occam's Razorblade - der Forderung, nach welcher jene Theorie zu bevorzugen ist, die mit möglichst wenigen Unbekannten auskommt - wäre die einfachstmögliche Theorie die zu bevorzugende.

Welche auch immer das ist.

Wahrlich ein bemerkenswerter Text fckw. Ich habe ihn mit großem Vergnügen gelesen.
Alle Atribute sind Bestandteile der konkreten Person im zeitl. kult. Paradigma und sterben mit dieser Person, sind somit nicht erinnerbar.
Die reine Erfahrung aber ist ohne Atribute und nicht kommunizierbar.
Wären die Atribute erinnerbar, dann müßte ich mich auch an die Sprache jener Zeit erinnern, und mühelos altägyptisch, atlantisch usw. sprechen und lesen können.
Eine reine Erfahrung ist überkonkret und raum-zeitl. nicht situiert.

Wenn wir uns irren,
werden wir es erfahren,
oder auch nicht,
oder Beides,
oder keines von beiden.
 
Wären die Atribute erinnerbar, dann müßte ich mich auch an die Sprache jener Zeit erinnern, und mühelos altägyptisch, atlantisch usw. sprechen und lesen können.

Und genau das ist möglich. Ich habe es selber erlebt, dass Menschen in einer Rebirthung-Sitzung oder in Trance auf einmal in einer fremden Sprache gesprochen haben, die sie in diesem Leben nicht gelernt haben.
Ich selber erlernte sehr mühelos englisch und manchmal schien es mir sogar leichter in englisch zu denken als in deutsch, die Sprache, die im letzten Leben meine Muttersprache war.
 
Es gibt also viele mögliche Erklärungen. Gemäss der Forderung von Occam's Razorblade - der Forderung, nach welcher jene Theorie zu bevorzugen ist, die mit möglichst wenigen Unbekannten auskommt - wäre die einfachstmögliche Theorie die zu bevorzugende.

Welche auch immer das ist.
:) Das war ein sehr schön zu lesender Beitrag.

Nun würd ich gern was dazu beitragen, was du ansprichst und was das Thema hier sehr gut trifft. Mit welcher einfachst anzunehmenden Theorie erklärt sichs, wenn man unversehens vor einer Landschaft steht, die man in diesem Leben noch nie gesehen hat - und anhand einer Zeichnung, die 25 Jahre früher entstand, feststellen kann, daß man sie damals gezeichnet hat? (Wo man noch nicht einmal wußte, daß es diese Landschaft überhaupt gibt, nicht mal dem Namen nach? Und man weiß, man hat diese Landschaft damals aus dem Kopf gemalt, ohne Vorbild?) Das ist mir vergangenen Sommer passiert. Ich hab geschaut wie ein Autobus im Swimmingpool.
 
Liebe Gabi,
liebe Handwerkprofis,
liebe starlet35!


dies wird jetzt eine sehr persönliche Antwort, aber da ich versprochen habe sie zu geben, tue ich das jetzt auch hier an dieser Stelle:

Ich habe mich eben gerade zurückgezogen für ein persönliches Ritual. Ich habe mich im Geist auf die Frage konzentriert, warum dieses Drama der Hexenverfolgung stattgefunden hat, was dazu geführt hat und wie die Inkarnation davor war.
Ich hatte nach all dem mit etwas Dramatischem gerechnet, mit irgend einem großen Konflikt, den wir in einem Leben zuvor hatten oder damit dass ich ihn im Leben zuvor getötet habe.
Zu meiner Überraschung sah ich nur, dass wir auch vorher schon mal ein Liebepaar waren. Die Antwort die mir dazu kam war folgende: Er hat dich gehaßt, weil er dich begehrt hat. Er hat alle Frauen gehaßt in dem Leben als Inquisitor, da er dazu gezwungen wurde ins Kloster zu gehen und dazu gezwungen wurde im Zöllibat zu leben.
Ich stellte mir geistig die Frage, ob ich ihm auch schon mal etwas angetan habe. Daraufhin sah ich Bilder aus einer noch viel früheren Zeit im alten Ägypten, in der ich meine einflußreiche Position ausgenutzt habe, um ihn töten zu lassen.

Manchmal ist offenbar das Gesetz des Karmas schwierig zu verstehen. Manchmal gibt es anscheinend eine direkte Umkehrung, manchmal offenbar nicht. Aber wenn mein Tod als "Hexe" eine karmische Reaktion auf meine Tat im alten Ägypten war, was war dann davor passiert??? Wer hat denn "angefangen" mit dem Töten??? Und warum lag so viel Zeit dazwischen? Viele schwierige Fragen, die ich mir weiterhin stelle.

Ihr könnt jetzt sagen, was Ihr wollt, für mich persönlich fühlt sich die Antwort, die ich bekommen habe "schlüssig" an. Und wenn ich das Thema sicher noch nicht vollständig verarbeitet habe, so fühle ich mich nun einen Schritt näher am "Verzeihen-Können".

Liebe Grüße
MorgainelaFay
 
Einige Postings waren wirklich toll, weise und hilfreich, aber wenn ich die letzten Postings so lese fühle ich mich immer mehr in der Rolle derjenigen, die sich hier öffentlich rechtfertigen muß: Rechtfertigen dafür, dass ich überhaupt an frühere Leben glaube, rechtfertigen dafür, dass ich sogar Erinnerungen an diese früheren Inkarnationen habe, rechtfertigen dafür, dass ich mir dass nicht alles nur ausgedacht habe, außerdem rechtfertigen dafür, dass es mir persönlich etwas bringt mich mit meiner karmischen Geschichte auseinanderzusetzen, um Karma aufzulösen.
Nein, mußt du nicht, dich rechtfertigen. In diese Rolle würde ich mich gar nicht drängen lassen. Du hast deine Wahrnehmungen, und wenn du weißt, daß du sie überprüfen kannst, sind Anmerkungen wie die von fckw sogar sehr hilfreich, weil man ja dran interessiert ist, sich nicht selbst was vorzumachen.

Um aber jetzt endlich einmal auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen. Nach meiner Erfahrung mit der Thematik würde ich dir eher empfehlen, mit dem Ansprechen solcher Zusammenhänge zurückhaltend zu sein. Was man einmal war, trägt man mit sich weiter - aber man ist eben nicht NUR mehr das, sondern viel mehr. Es wurden ja weitere Erfahrungen gemacht, Dinge erlebt, Sichtweisen verändert (vielleicht)... man steht ja immer vor der Gesamtheit aller Erfahrungen eines Menschen. Wenn es gut und hilfreich ist, gemeinsam in die tieferen Schichten hineinzuschauen, dann ergibt sich eine solche Gelegenheit. Da ist die Zeit, die richtige Zeit abzuwarten, sehr wichtig.

Ansonsten kann diese Wahrnehmung vor allem für dich selbst sehr wichtig sein. Bist du in der Lage, dem, was passiert ist, zu begegnen und es SEIN zu lassen? Vergangen sein zu lassen? Und wenn noch nicht - warum nicht? Das lohnt sich auf jeden Fall, da hinzuschauen.
 
guten morgen!
natürlich hatte ich auch schon des öfteren das gefühl, eine landschaft, eine situation schon zu kennen.
aber ob das ein anhaltspunkt ist? ich sehe weniger bilder, sondern habe bestimmte gefühle bei bekannten situationen.

ausserdem habe ich nicht das gefühl, dass es irgendwas in meinem leben gibt, dass sich durch frühere leben erklären läßt, bzw. wüßte ich nicht, warum ich das überhaupt dadurch klären sollte.
wenn ich jemaden liebe, dann im hier und jetzt, und wenn ich jemanden nicht leiden mag, dann auch im jetzigen leben, weil er mir halt unsympathisch ist oder mir vielleicht im jetzigen leben etwas angetan hat.

aber ich kann mir gut vorstellen, dass solche verbindungen, wie du sie schilderst, die sogar bis ins alte ägypten zurückzuverfolgen sind, einen wesentlichen einfluß auf das hier und jetzt haben können.

lg, domaris
 
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ausserdem habe ich nicht das gefühl, dass es irgendwas in meinem leben gibt, dass sich durch frühere leben erklären läßt, bzw. wüßte ich nicht, warum ich das überhaupt dadurch klären sollte.
Das stimmt, soweit ich es erlebt habe: solange es nix zu klären gibt, drängt sich auch nichts auf. Allerdings kann es tatsächlich passieren, daß die Lösung eines Konflikts sich wesentlich erleichtert durch einen Blick in die Vergangenheit, weil plötzlich ein Verständnis für Zusammenhänge gegeben ist. Dann ist es gut und sinnvoll, sich die Vergangenheit anzuschauen, die ihre Schatten herüberwirft in die Gegenwart. (Denn dann ist auch der Schatten verschwunden.)
 
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