Grausamkeit - Crowley

Werbung:
genau das ist ja das Seltsame. Diese Männer im Leben von mir und meinen Schwestern waren ja genau so. Moderne, alternativ denkende Menschen, meistens auch Künstlertypen. Aber die sind dann immer konservativer geworden. Als hätten wir sie auf irgendeine Weise in diese Richtung getrieben. Sie haben uns genau die Wesensarten, die sie ursprünglich so toll fanden, irgendwann versucht „auszutreiben“.
Mein Mann war ja am Anfang sehr konservativ. Ich hab ihn vielleicht auch deswegen geheiratet. Mit den ausgeflippten Typen hat es ja nie funktioniert. Und gerade er bewegt sich jetzt in die andere Richtung und wird offener, freier. Es gab und gibt noch immer viele Rückschläge, aufgrund derer ich immer wieder Trennungsgedanken habe. Aber ich möchte ich nicht so einfach aufgeben. Der andere Mann, die Gefühle für ihn, kosten mich viel mehr Energie. Ich müsste eher ihn aufgeben.

Oh Liebes, die Mädels haben die Künstlertypen nicht irgendwohin getrieben, da ist immer eine Beziehungsdynamik und das ist wechselseitig, also beide haben gleich viel Anteile am Geschehen.
Vermutlich ist das Moderne und Fortschrittliche bei den "Künstlern" und deren Partnerinnen doch nicht "durch und durch" da gewesen, sondern bei beiden waren noch alte Schienen der Vorfahren in den Knochen und das hat sich dann beim Älterwerden durchgesetzt - oder aber, die eigene Vorstellung vom Älterwerden war so beschaffen, dass das Konservative anstrebsam erschien; so haben sich beide in die "alten Schienen" hineinentwickelt und letztlich dabei auseinanderentwickelt.

Du hast es hingegen in der Partnerschaft zu Deinem Mann geschafft, Dich mit ihm weiterzuentwickeln und jeder in der Partnerschaft konnte sich weiterentwickeln.

So gesehen ... seid Ihr auf Eurer Quest.

Magst Du eigentlich Romane aus dem Mittelalter? Dann wären nämlich zwei Bücher für Dich recht interessant, einmal Wolfram von Eschenbachs Parzival (Heldenreise, Gral, Partnerschaft mit dem Mann, Deine Selbstfindung) und Gottfried von Straßburgs "Tristan und Isolde" (wegen des Zaubers ... der auch anstrengend sein kann ... mit dem anderen Mann).

Ich wünsch Dir eine gute Lesereise
und eine gute Nacht

eva
 
Es ist auf jeden Fall eine Karte, wo nur ein Kelch allein zu sehen ist.

Ein einziger Kelch, der aufsteigt und sich über die anderen erhebt....und davon abhebt.

schöner Hinweis :)


... weil es in Wahrheit auch gar keine Wahl gibt...
die hat/bildet sich nur der Verstand mit dem ganzen Geklüngel.

Sich damit zu verbinden... ist ein Geschenk... und oft der Seinszustand nachdem wir suchen.
 
Es ist auf jeden Fall eine Karte, wo nur ein Kelch allein zu sehen ist.

Ein einziger Kelch, der aufsteigt und sich über die anderen erhebt....und davon abhebt.

.
@Red Eireen, du bringst mich immer so zum Nachdenken mit deinen Andeutungen, die man ja auf so verschiedene Weise auffassen kann. Ich glaube, das ist deine besondere Gabe; dass du auf der einen Seite Dinge oft so unmissverständlich "auf den Tisch knallst" (wenn klare Worte nötig sind) und auf der anderen Seite nur vage Andeutungen machst (wenn der Fragesteller vielleicht einfach mal selber nachdenken sollte).

Tatsächlich fehlt (mir) bei den acht Kelchen ja nur ein einziger, damit das Bild passt. Und dieser Kelch hat (für mich) nur mit mir selbst zu tun. Vielleicht habe ich zu lange versucht, anderen zu "gefallen", dass ich mich gar nicht mehr gefragt habe, ob ich mir selbst eigentlich noch gefalle. Und irgendwie, seit dem Unfall, fühlt sich alles viel stimmiger an. Ich war ja weit weg von einem Nahtoderlebnis, aber ich habe doch vieles in Frage gestellt und möchte einfach nicht so weiterleben wie bisher. Und allein dieses Gefühl gibt mir eine Art von Aufbruchsstimmung, von der ich nicht weiß, wohin sie führt. Aber es ist egal; ich bin auf dem Weg.
 
Oh Liebes, die Mädels haben die Künstlertypen nicht irgendwohin getrieben, da ist immer eine Beziehungsdynamik und das ist wechselseitig, also beide haben gleich viel Anteile am Geschehen.
Ja, da hat du bestimmt Recht. Trotzdem denke ich darüber nach (es ist jetzt aber nur ein Thema am Rande), warum an der Seite von mir und meinen Schwestern einstmals tolle Männer zu belanglosen Waschlappen (überspitzt formuliert) mutieren. Das war ja nicht nur einer. Ich hab nachgezählt, es sind ZEHN, von denen ich weiß. Meine Schwestern, die ja um einiges älter sind als ich, hatten vielleicht früher noch einige Geschichten, von denen ich nichts weiß. Das könnte man schon ein Familien-Muster nennen...
 
Magst Du eigentlich Romane aus dem Mittelalter? Dann wären nämlich zwei Bücher für Dich recht interessant, einmal Wolfram von Eschenbachs Parzival (Heldenreise, Gral, Partnerschaft mit dem Mann, Deine Selbstfindung) und Gottfried von Straßburgs "Tristan und Isolde" (wegen des Zaubers ... der auch anstrengend sein kann ... mit dem anderen Mann).
Der Stoff von "Tristan und Isolde" ist mir vertraut, aber ich muss gestehen, nur wegen der Wagner-Oper, in der vielleicht nicht alle Nuancen der Erzählung Einzug hielten. Von Parzival weiß ich nur, dass er eine Art Gralsritter war, aber das war's dann schon. Das Mittelalter hat mich eigentlich immer eher abgeschreckt, ich bin mehr der "Fin de Siecle"-Typ. Aber vielleicht hab ich's bis jetzt einfach nicht verstanden - und eine Empfehlung von dir nehme ich durchaus ernst, da gibt es einfach zu viele Übereinstimmungen um es zu ignorieren.
 
Der Stoff von "Tristan und Isolde" ist mir vertraut, aber ich muss gestehen, nur wegen der Wagner-Oper, in der vielleicht nicht alle Nuancen der Erzählung Einzug hielten. Von Parzival weiß ich nur, dass er eine Art Gralsritter war, aber das war's dann schon. Das Mittelalter hat mich eigentlich immer eher abgeschreckt, ich bin mehr der "Fin de Siecle"-Typ. Aber vielleicht hab ich's bis jetzt einfach nicht verstanden - und eine Empfehlung von dir nehme ich durchaus ernst, da gibt es einfach zu viele Übereinstimmungen um es zu ignorieren.

oh, geh dem nur nach, wenn Du dazu Lust verspürst, die Innere Stimme ist immer wichtiger - als Empfehlungen von Außen -

aber
da Du gerade eine andre Epoche erwähnst -

das Mittelalter war viel lockerer und lebensnaher ;)

alles Liebe
eva
 
oh, geh dem nur nach, wenn Du dazu Lust verspürst, die Innere Stimme ist immer wichtiger - als Empfehlungen von Außen -

aber
da Du gerade eine andre Epoche erwähnst -

das Mittelalter war viel lockerer und lebensnaher ;)

alles Liebe
eva


Das kann ich mir grad nur ganz schwer vorstellen, ich denke da spontan an düstere Stimmung und Hexenverbrennungen. Und die mittelalterliche Musik ist die einzige, die ich absolut nicht mag :D
Aber man lernt immer dazu, ich bin gespannt und lasse mich darauf ein. Die innere Stimme führt mich oft nur zu Dingen, die ich schon kenne. Ich bin immer offen für Empfehlungen von außen, ich bin ja wissbegierig und möchte mich weiterentwickeln ;)
 
Das kann ich mir grad nur ganz schwer vorstellen, ich denke da spontan an düstere Stimmung und Hexenverbrennungen. Und die mittelalterliche Musik ist die einzige, die ich absolut nicht mag :D
Aber man lernt immer dazu, ich bin gespannt und lasse mich darauf ein. Die innere Stimme führt mich oft nur zu Dingen, die ich schon kenne. Ich bin immer offen für Empfehlungen von außen, ich bin ja wissbegierig und möchte mich weiterentwickeln ;)

auf gehts ... dann schau mal, dass Du Reclam-Büchlein bekommst, zweisprachig Mittelhochdeutsch und "unser" Neuhochdeutsch - die besten Übersetzungen aus dem Mittelhochdeutschen, das ist Reclam - ist außerdem das Günstigste

Du brauchst das Original, denn Du hast offenbar Vorurteile aus Hollywood-Filmen mitgenommen ;)

was schön ist, man kann das eine oder andere Wort aus unserer heutigen deutschen Sprache sehen, wie es vor neunhundert Jahren so rumlief ..

:)

ein echtes Abenteuer! und die Hexen dort, die waren die Superstars ... nix mit Verbrennung ....

lg
eva
 
Werbung:
Du stehst mit alldem nicht alleine, auch wenn jeder bei sich anfangen muss... aber im Grunde geht uns das alle an... uns dahingehend zu hinterfragen und zu befreien... um uns öffnen zu können.

... Danke.

Mir sind noch ein paar Sachen gekommen, und um Worte zu benutzen stelle ich einfach mal diese Zitate & Links hier rein...

Du hast am Beginn von deinem Eindruck gesprochen das es bei dir um das Frausein ansich und die Weiblichkeit gehen könnte.

Was die Weiblichkeit angeht berührt Ute Strohbusch hier in ihrem Blog ein paar Punkte...
https://www.utestrohbusch.de/2016/12/03/die-urweibliche-energie/

Intuitiv zu sein kann auch eine Art zu leben sein,...
als Meditation.

Und hier möchte ich Jiddu Krishnamurti aus
"Einbruch in die Freiheit" zitieren

"Meditation zu verstehen, heißt zu lieben, und Liebe ist nicht das Produkt von Systemen, von Gewohnheiten; sie wird nicht durch das Befolgen einer Methode erzeugt. Liebe kann nicht durch Denken entwickelt werden. Liebe kann vielleicht im vollkommenen Schweigen entstehen, in einer Stille, in der der Meditierende gänzlich fehlt. Und der Geist kann nur still sein, wenn er die Regungen seines Denkens und Fühlens versteht. Um diese Regungen zu verstehen, dürfen wir sie nicht verurteilen, während wir sie beobachten. In dieser Weise zu betrachten, ist wahre Disziplin, und diese Art der Disziplin ist beweglich, frei, es ist nicht die Disziplin der Gleichförmigkeit. Es ist die Disziplin der Freiheit."

Und Michele Cassou beschreibt es in "Point Zero" auch ganz wunderbar im Bezug aufs Malen:

"Wenn sie entdecken wollen, was in Ihrem Herzen und Ihrer Seele lebt, dann suchen Sie nicht in den Schubladen des Verstandes.
Sie brauchen nicht in mentalen Schränken zu wühlen.
Sie müssen einfach nur aufrecht im Unbekannten, im leeren Raum stehen und sich öffnen.

Wenn sie dem stillen Raum Widerstand entgegensetzen, wenn sie wissen wollen, wohin sie gehen und welche Ergebnisse sie erhalten werden, dann tragen sie lieber ein versteinertes Glück in Ihrer Tasche als den unbezähmbaren Lebensfluss in Ihrem Blut.
Andererseits steht das gesamte Universum hinter der Kreativität und durchfließt sie mit einer unzähmbarer Kraft - gleich dem Grashalm, der den Zement durchstößt, dem Vulkan, der die Erde aufbricht oder dem Strom, der einen Berg abträgt.

Am Nullpunkt gibt sich Ihr Wille hin, und eine größere Lebensperspektive tritt in Kraft.
Sie sind in einem wachen Zustand der Hingabe.
Die universalen Energien durchstöbern ihr Inneres und bedienen sich Ihrer Farben, Ihrer Bilder, Ihrer Einzigartigkeit.

...und sie erleben die Freude der Schöpfung, weil ihr ganzes Sein - verwoben mit dem größeren Geist- am Werk ist."


https://vimeo.com/ondemand/cassoutaos/173381609
 
Zurück
Oben