Der Berufsastrologe/in.

Ich denke, die meisten haben eben noch ein zweites berufliches Standbein.
Vermutlich, und ich denke, das tut durchaus auch ihrer astrologischen Tätigkeit gut. Die existenzielle Abhängigkeit von einem Standbein allein verführt ja doch immer wieder mal dazu, gegenüber Marktmechanismen, die's ja auch in der Astrologie gibt, - sagen wir: - ein wenig zu elastisch zu agieren.

Wobei ich auch aus anderen Gründen die Kombination von astrologischem Know-how mit anderen Disziplinen für sehr willkommen halte und eigentlich für wünschenswerter als die Nur-Astrologen, die m.E. oft eine Tendenz zur Überkompensation ihrer Statusdefizite an den Tag legen und zur Verabsolutierung ihrer Weltsicht neigen.

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo Jake!
:)

Das empfinde ich ähnlich.
Allerdings habe ich bislang noch nicht darüber nachgedacht, wie das für die Astrologie ist, sondern bislang eher in Bezug zur Kunst. Aber ich glaube das ist generell so.

Allein der Existenzdruck verleitet (in der heutigen Gesellschaft) dazu, etwas zu verkaufen, um des Verkaufen willens. Es zählt dann zwangsläufig mehr der Gedanke, dass die Nachfrage vorhanden ist, und man könnte sehr leicht versucht sein, diese Angebote, die man aufbringen kann (egal was das sein mag: Kunst-Bilder, Lebens-Beratung, sogar das Handwerk ! ist betroffen) so anzulegen und anzupassen, dass man möglichst grosse Gewinne macht, und viele Leute angesprochen werden.
Das ist natürlich zur Hälfte auch unbewusst, aber manchmal, gerade im Handwerk auch ein Kalkül. Uns hat man zum Beispiel eine Haus-Tür angedreht, die "ein Messemodell" gewesen sein soll, die sei jetzt billiger. Natürlich, die wollten die weg haben. Und sieht ziemlich blöd aus, die Tür, sie ist aus mehreren kleinen Fenstern, eigentlich ein ganzes Fenster, da kann jeder rein glotzen. Klar, die will keiner kaufen. Normalerweise sieht man überall Haus-Türen, die nur ein sehr kleines Fenster haben und das ist auch aus einem Glas, durch das man nciht durchsehen kann.

Ich denke, man kann das zwar nicht verallgemeinern, und behaupten, das sei wegen der Existenznot so, weil viele es auch darauf anlegen, ihr Schnippchen zu schlagen.

Aber wenn ich die Kunstszene betrachte, und die miesen Bilder für viel Geld manchmal, dann habe ich manchmal den Eindruck, die können nicht anders, weil sie entweder unter existenziellen Druck geraten, oder aber weil sie besoffen sind vom Zeitgeist und Wahn des erlaubten Betrugs, der "man kanns ja mal versuchen"-Mentalität.

Doch andererseits weiss ich nicht wirklich, ob das nicht aufgrund meiner eigenen Empfindung und Projektion von mir so gesehen wird, und es in Wirklichkeit der üble Charakter ist, der sich im Kapitalismus durchgesetzt hat, wonach Kunst als Kunst bezeichnet eben schon Kunst ist. Weil diese Haltung durch schlechte Vorbilder genährt wird (weltweit in den Strukturen verwurzelt)...
So oder so, es liegt an dem einem wie am anderen. Die Menschen waren schon immer leicht zu verführen, und man sieht, wie alle ihr Schnippchen schlagen, und also denkt man: Mist, ich muss das auch tun, sonst bin ich arm dran. Das ist dann kein Schnippchen mehr, sondern Anpassung an die Umstände der kapitalistischen Methode zu überleben. Niemand wird es einem verbieten, schlechte Ware zu verkaufen, es sei denn in der Gesundheitsbranche. Denn entweder es kauft einer, oder nicht.

LG
Stefan
 
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In Deutschland soll es ca. 3000 berufsmäßige Astrologen geben ?
Müssen wir die alle durchfüttern ?

Ich finde es normal für Beratungen Geld zu nehmen. man bietet eine Leistung an, die ein anderer nachfragt. Auch sollte man sich darauf einstellen, was die Kunden konkret möchten. Seinen Idealismus muss man deshalb nicht begraben.
Idealerweise wäre zusätzlich ein "normaler" Beruf wichtig
1. um keine Existenzängste zu haben und damit die Qualität seiner astrologischen Arbeit nicht zu mindern, und
2. um die Bodenhaftung zum Alltäglichen nicht zu verlieren.
Zumal ist es gerade in diesen Zeiten nicht einfach, ausschließlich von der Astrologie zu leben.
Grüße
Astrologe
 
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