Erstmal danke Euch allen für die zahlreichen Antworten und die lebhafte Diskussion. Ich habe alle Beiträge mit großem Interesse gelesen und werde diesen Thread auch weiter verfolgen.
Ich muss mich dem alten Mann unterwerfen. Allerdings nicht seinem Ego, das diesen Umstand dann schamlos ausnutzen würde, sondern seinem wahren, göttlichen Kern, der kein Interesse daran hat, mich zu unterwerfen oder zu dominieren, sondern mir helfen will.
Mir funkt dann immer wieder mein Verstand dazwischen, der mir sagt: "Wenn sich jemand Dir auf die gleiche Art unterwerfen würde, wie Du Dich gerade dem alten Mann unterwirfst, was könntest Du dann alles mit dieser Person tun, was könntest Du alles von ihr verlangen, wie köntest Du sie am besten ausnutzen?" Das macht mir dann Angst, dass der alte Mann das mit mir auch tun könnte.
Wenn ich es aber schaffe, die Angst loszulassen und mich wahrhaft der Demut hingebe, dann spüre ich wie gesagt inneren Frieden und dass sich etwas in mir öffnet, ein Teil meines eigenen göttlichen Kerns. Ich fühle mich freier in meinen Entscheidungen und offener für Neues. Es fühlt sich nicht demütigend an in dem Sinne, dass ich mich klein, minderwertig und ausgenutzt fühle. Ein Gedanke, der gut zu meinem Empfinden der Demut passt, ist: "Ich muss erstmal einsehen, dass ich eigentlich gar nichts weiß und vollkommen hilflos und ratlos bin." Und dann nickt der alte Mann zufrieden und gibt mir Rat.
Mein Kopf sagt: "Das ist doch grausam. Das ist ja wie bei der 'Cruel tutelage of Pai Mei' bei Kill Bill!" Aber es hat nichts Grausames, es hat eher etwas Stimmiges und vollkommen Logisches und Natürliches: Ich unterwerfe mich, dann kriege ich den Rat, den ich benötige. Ich unterwerfe mich nicht, sondern beharre wie ein stures Kind darauf, dass ich schon alles weiß, und ich werde in diesem Glauben gelassen.
Makes perfect sense!