Demut

Du, ich habe nirgendwo von dir geredet, sondern immer in der allgemeinen Form. Es KANN - nicht, dass du es TUST.

LP

ich habs auch nicht persönlich genommen. Kriechen und Demut verbinde ich nunmal miteinander, Dankbarkeit aber keinesfalls. Wahrscheinlich Summe der Erfahrungen und erste Prägung, plus Reflexionen zur Definition.

Wiki meint:

Der Ausdruck Demut kommt von althochdeutsch diomuoti (‚dienstwillig‘, also eigentlich ‚Gesinnung eines Dienenden‘)

Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt.

Zu beiden Erklärungen finde von mir aus keine verbindliche Zugehörigkeit.

Dienstwillig kann nur als hilfsbereit verstehen, basierend auf Freiwilligkeit, Kriechen von vornherein ausgeschlossen.
 
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Natürlich, durch Erkenntnis hat sich dieses Bild jedoch grundlegend gewandelt.

Gerade durch die Personifizierung Gottes ist es in manchen (vielen?) Menschen eingebrannt, Gott z.B. für das Leid in der Welt, für die Kriege usw. usf. verantwortlich zu machen. Mit diesem Bild arbeiten die (zumindest christlichen) Kirchen schon seit Jahrhunderten. Und man sieht, was daraus geworden ist. Da wird Demut zur Unterwürfigkeit, da besteht plötzlich Abhängigkeit usw. usf.

Gott zu entpersonifizieren, heisst noch lange nicht, "ihn ins Abseits zu stellen, zu verleugnen", auch für mich ist er immer noch der liebende Vater und wird es auch immer bleiben. Trotzdem hat mein Glaube für mich nun eine andere Qualität. Aber das ist mein persönliches Empfinden, kann ja jeder tun, was und wie er möchte. :)

LP

Christliche Religionen machen Gott nicht grundsätzlich pauschal fürs Leid in der Welt verantwortlich, im Gegenteil, Gerechtigkeit Gottes steht im Vordergrund, weil es wird eher mit Strafe Gottes für menschliche Verfehlungen gearbeitet. Und wenns nicht ins Bild paßt, dann sind Menschen selbst schuld an der Misere, schließlich haben sie ihr Recht auf Paradies sträflich verwirkt.
 
Demut ist die Aufhebung der Gegensätze und der Ruhepol, der zwischen Liebe und Freiheit liegt. Liebe, Freiheit, Demut sind eine heilige Dreifaltigkeit, fehlt eine der dreien oder ist übermässig unterentwickelt... gibts Probleme, Entwicklung, Revolution und Evolution, den ganz normalen Wahnsinn und Leben eben... usw.... *g
 
Hallo Greenorange,

der Demütige akzeptiert den Willen Gottes als seinen eigenen, weil er (wie) Gott ist.


ich habs auch nicht persönlich genommen. Kriechen und Demut verbinde ich nunmal miteinander, Dankbarkeit aber keinesfalls. Wahrscheinlich Summe der Erfahrungen und erste Prägung, plus Reflexionen zur Definition.

Wiki meint:

Der Ausdruck Demut kommt von althochdeutsch diomuoti (‚dienstwillig‘, also eigentlich ‚Gesinnung eines Dienenden‘)

Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt.

Zu beiden Erklärungen finde von mir aus keine verbindliche Zugehörigkeit.

Dienstwillig kann nur als hilfsbereit verstehen, basierend auf Freiwilligkeit, Kriechen von vornherein ausgeschlossen.
 
Hallo Greenorange,

der Demütige akzeptiert den Willen Gottes als seinen eigenen, weil er (wie) Gott ist.

Hallo,

ich lese es eher, NexusOne, es bleibe mir nix anderes über. habe keine Wahl. ich füge mich. ich muß mich fügen.
und wenn es mir - aus von mir aus gesehen guten Gründen - nach sich aufbäumen ist? dann lande ich in der Klapsmühle? vermutlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Greenorange,

wenn man mit der Erkenntnis dort angelangt ist und einem dennoch Demut fehlt, dann ist man reif für die Klapse. Das stimmt.

Hallo,

ich lese es eher, NexusOne, es bleibe mir nix anderes über. habe keine Wahl. ich füge mich. ich muß mich fügen.
und wenn es mir nach sich aufbäumen ist? dann lande ich in der Klapsmühle? vermutlich.
 
Erstmal danke Euch allen für die zahlreichen Antworten und die lebhafte Diskussion. Ich habe alle Beiträge mit großem Interesse gelesen und werde diesen Thread auch weiter verfolgen.



Ich muss mich dem alten Mann unterwerfen. Allerdings nicht seinem Ego, das diesen Umstand dann schamlos ausnutzen würde, sondern seinem wahren, göttlichen Kern, der kein Interesse daran hat, mich zu unterwerfen oder zu dominieren, sondern mir helfen will.

Mir funkt dann immer wieder mein Verstand dazwischen, der mir sagt: "Wenn sich jemand Dir auf die gleiche Art unterwerfen würde, wie Du Dich gerade dem alten Mann unterwirfst, was könntest Du dann alles mit dieser Person tun, was könntest Du alles von ihr verlangen, wie köntest Du sie am besten ausnutzen?" Das macht mir dann Angst, dass der alte Mann das mit mir auch tun könnte.

Wenn ich es aber schaffe, die Angst loszulassen und mich wahrhaft der Demut hingebe, dann spüre ich wie gesagt inneren Frieden und dass sich etwas in mir öffnet, ein Teil meines eigenen göttlichen Kerns. Ich fühle mich freier in meinen Entscheidungen und offener für Neues. Es fühlt sich nicht demütigend an in dem Sinne, dass ich mich klein, minderwertig und ausgenutzt fühle. Ein Gedanke, der gut zu meinem Empfinden der Demut passt, ist: "Ich muss erstmal einsehen, dass ich eigentlich gar nichts weiß und vollkommen hilflos und ratlos bin." Und dann nickt der alte Mann zufrieden und gibt mir Rat.

Mein Kopf sagt: "Das ist doch grausam. Das ist ja wie bei der 'Cruel tutelage of Pai Mei' bei Kill Bill!" Aber es hat nichts Grausames, es hat eher etwas Stimmiges und vollkommen Logisches und Natürliches: Ich unterwerfe mich, dann kriege ich den Rat, den ich benötige. Ich unterwerfe mich nicht, sondern beharre wie ein stures Kind darauf, dass ich schon alles weiß, und ich werde in diesem Glauben gelassen.

Makes perfect sense!

das hast du sehr schoen beschrieben, lieber Immano
das ist Dharma und es ist das sich Hingeben
niemals sich Aufgeben

Fiory:)

danke fuer diese so klare Beschreibung
der Dreigliederung von Denken, Fuehlen und Wollen

da wir heute selber dafuer verantwortlich sind
dieses Gleichgewicht in uns "willentlich" herzustellen

weil Mensch mehr und mehr in die Freiheit entlassen wird


und so sehe ich auch Demut als essentiell
fuer das Gleichgewicht in mir



LG Ali:umarmen::kiss4::umarmen:
 
Hallo Greenorange,

wenn man mit der Erkenntnis dort angelangt ist und einem dennoch Demut fehlt, dann ist man reif für die Klapse. Das stimmt.

so geht es Vielen, die aufrichtig nach Wahrheit suchen. so geht es vielen Kindern, die durch Erziehungsparolen, die nichts mit der Realität gemein haben, widersprüchlich und daher schizophren wirken.

wie z.B.: Du sollst: nicht mobben, den anderen Leid zufügen, immer Wahrheit sagen, nur bei Grün die Strasse überqueren...

Greife für Beispiel Mobbing heraus:

Das Kind sieht, Lehrer mobben ihre Schüler, wenn sie sie nicht mögen, dies genügt, Mobbing unter den Schülern wird von der Direktion, Lehrerschaft stillschweigend ignoriert. Kapitulieren, weggehen wird das Opfer. Mit welchem Gefühl? Für welche Erkenntnisse eine Prämisse gewonnen? Für Demut?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Entweder haben Kinder einen so ist es halt-Schalter oder sie haben Glück, maschieren stramm durchs Leben, oder sie verzweifeln, wenn ihr wacher Verstand dauernd an Ungereimheiten, Widersprüche stößt. In der letzten Gruppe hat eine Überlebenschance nur ein Kind mit besonderer Begabung in mindestens einem Bereich, der ausfüllend und erfüllend und somit ablenkend wirkt. Wenns nur eigene Traumwelt ist. Oder Endstation Demut.
 
so geht es Vielen, die aufrichtig nach Wahrheit suchen. so geht es vielen Kindern, die durch Erziehungsparolen, die nichts mit der Realität gemein haben, und schizophren wirken.

wie z.B.: Du sollst: nicht mobben, den anderen Leid zufügen, immer Wahrheit sagen, nur bei Grün die Strasse überqueren...

Greife für Beispiel Mobbing heraus:

Das Kind sieht, Lehrer mobben ihre Schüler, wenn sie sie nicht mögen, dies genügt, Mobbing unter den Schülern wird von der Direktion, Lehrerschaft stillschweigend ignoriert. Kapitulieren, weggehen wird das Opfer. Mit welchem Gefühl? Für welche Erkenntnisse eine Prämisse gewonnen? Für Demut?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Entweder haben Kinder einen so ist es halt-Schalter oder sie haben Glück, maschieren stramm durchs Leben, oder sie verzweifeln, wenn ihr wacher Verstand dauernd an Ungereimheiten, Widersprüche stößt. In der letzten Gruppe hat eine Überlebenschance nur ein Kind mit besonderer Begabung in mindestens einem Bereich, der ausfüllend und erfüllend und somit ablenkend wirkt. Wenns nur eigene Traumwelt ist. Oder Endstation Demut.

liebe Green

Endstation Demut
waere fuer dich dann klein beigeben?

aber du schreibst auch:Ausnahmen bestaetigen die Regel

ich war Krieger und wurde aus Freiheit heraus Pazifist
nicht aus Feigheit
bedenke meine 13 Schulwechsel.... da MUSSTE ich mich zu behauten lernen

erst in meiner Lebensmitte wurde es mir klar
dass das Leben nicht nur Kampf ist

durch den Buddhismus konnte ich das lernen

ich entscheide mich dafuer ein Glied in der Kette des Freude zu sein
und nicht in der Kette des Unheils und des Hasses

beides zusammen geht eben nicht:zauberer1


LG Ali:umarmen::kiss4::umarmen:
 
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Greenorange schrieb:
Kriechen und Demut verbinde ich nunmal miteinander, Dankbarkeit aber keinesfalls. Wahrscheinlich Summe der Erfahrungen und erste Prägung, plus Reflexionen zur Definition.

Nunja, oben hast du geschrieben, dass du mit Dankbarkeit (am ehesten) was anfangen kannst - sinngemäss, hab den Beitrag nicht mehr rausgesucht.

Summe an Erfahrungen, Prägung, Reflexion usw. - vermutlich. Ich versuche für mich eher das begleitende Gefühl zu eruieren. Da hat halt jeder seinen Zugang.

Wiki schrieb:
Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt.

Das habe ich in meiner "unbewussten" Zeit so wahrgenommen, auch am Beginn meines bewussten Weges. Aber früher oder später wird das spirituelle "Baby" erwachsen, dann tritt an Stelle des Höheren, Unerreichbaren die Einheit. Insofern ist diese Wiki-Aussage m.E. nur bedingt richtig.

Greenorange schrieb:
Dienstwillig kann nur als hilfsbereit verstehen, basierend auf Freiwilligkeit, Kriechen von vornherein ausgeschlossen.

Für dich mag das so sein, ich habe durchaus schon Äusserungen erlebt, wo Demut mit Unterwürfigkeit/Unterdrückung gleichgesetzt wurde; auch hier im Forum. Also hat deine Aussage nicht zwingend Allgemeingültigkeit.

Greenorange schrieb:
Christliche Religionen machen Gott nicht grundsätzlich pauschal fürs Leid in der Welt verantwortlich, im Gegenteil, Gerechtigkeit Gottes steht im Vordergrund, weil es wird eher mit Strafe Gottes für menschliche Verfehlungen gearbeitet. Und wenns nicht ins Bild paßt, dann sind Menschen selbst schuld an der Misere, schließlich haben sie ihr Recht auf Paradies sträflich verwirkt.

Mit Strafe brauchst du mir gar nicht zu kommen. Und ich habe auch nicht gesagt, dass die christlichen Religionen Gott für das Leid in der Welt verantwortlich machen. Liest du eigentlich? Also entweder sind wir beide nicht auf der gleichen Welle, oder du verstehst absichtlich nicht. Mach Augen und Ohren auf, und du wirst die (vielen) Menschen wahrnehmen, die Gott für alle möglichen Zwistigkeiten, Streitereien in der Welt, einschliesslich ihre eigenen Befindlichkeiten verantwortlich machen.

Und jetzt beende ich diese Diskussion, das bringt nix. Ich habe keine Lust, ständig meine Aussagen sinngemäss verdreht zu sehen.

LP
 
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