Es gibt zwar schon zahlreiche Threads zu diesem Thema, aber in den meisten wurde schon seit Jahren nichts mehr geschrieben. Deswegen dachte ich, ich mach mal einen neuen auf!
Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, begegne ich in meiner inneren Welt neuerdings einem alten Mann in einer Hütte, der aus schwarzer Asche besteht. Zunächst geschah dies nur bei meinem Gestalttherapeuten in einer Trance-Übung, aber inzwischen kann ich das jederzeit in einer ruhigen Minute abrufen.
Ich frage den Mann dann immer um Rat, was ich tun soll. Aber er hilft mir nur, wenn ich demütig bin. Egal, mit was ich zu ihm komme, die Demut ist für ihn immer die erste Voraussetzung, dass er überhaupt mit mir spricht. Täusche ich die Demut nur vor, dann merkt er es und redet ebenfalls nicht mit mir, sondern schüttelt nur verständnislos den Kopf über meine Unreife.
Schaffe ich es aber, wahrhaft demütig zu werden und meinen Stolz und meine Überheblichkeit für einen Moment abzulegen, dann gibt er mir richtig wertvolle Ratschläge, die so einleuchtend sind, dass ich mich jedes Mal wundere, dass ich nicht schon vorher selbst drauf gekommen war.
Die Demut hat außerdem den positiven Nebeneffekt, dass ich mich sofort friedlich fühle und sich alles, was nicht stimmig ist und sich bei mir als unangenehme Anspannung in der Brust äußert, plötzlich rund wird und in den Einklang kommt.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Und kennt ihr Maßnahmen, mit denen man seine Demut fördern oder trainieren kann? Ich glaube, Demut könnte vielleicht ein gutes Medium zur Befreiung von alten Lasten sein, die ich schon sehr lange mit mir herumtrage. Oder instrumentalisiere ich damit die Demut und bin damit dann wieder nicht wahrhaftig?