Hallo, danke für die Antwort, sie zeigt sehr schön auf, worauf ich hinaus will. Aber erst mal, nein ich bin kein Antizionist. Dafür habe ich mich viel zu wenig mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich kann gar nicht sagen, was genau das ist. Ich finde nur, dass gerade dieser Bericht ein vollkommen neues Licht auf Israel, oder auch auf die jüdische Gemeinschaft wirft.
In meinem Jahr in Israel habe ich gelernt, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung in Israel, und im übrigen auch bei den Palästinensern nichts mehr als Frieden wünscht, auch wenn die wenigsten noch daran glauben können. Das sich an vielen Stellen die Fronten verhärtet haben, ist bei all der Gewalt verständlich, aber es gibt auch Menschen auf beiden Seiten, die unermüdlich dafür kämpfen.
Ich meine, ich finde es interessant zu sehen, dass auch in Israel die Siedlungspolitik und die Politik der Härte und des Krieges auch von vielen Juden sehr kritisch gesehen wird. Gerade auch im Hinblick auf Netanjahus Kriegstreiberei gegen den Iran.
Worauf ich hinaus will, ist, dass es durchaus kritikwürdige Punkte gibt, die man an der israelischen Führung kritisieren kann und das nicht jeder, der das tut auch gleich ein Antisemit ist.
Und wenn es dich beruhigt, ich habe heute noch viele jüdische Freunde und ich beurteile jeden Menschen erst, wenn ich ihn persönlich getroffen habe. Schwarz oder Weiß, Jude oder Christ spielen für mich keine Rolle. Für mich war alles Fremde und Unbekannte schon immer eine Bereicherung, habe noch nie verstanden, warum sich so viele Menschen davon bedroht fühlen.
Aber ich denke, dass gerade hier in Deutschland viel zu oft die Antisemitismuskeule herausgeholt wird, nur weil jemand die israelische Politik kritisiert. Siehe auch die Montagsdemos. Und das dieses phantastische Bild, der orthodoxen Juden auf der Straße, vielleicht dazu beiträgt, dass wir alle uns viel näher stehen, als uns bewusst ist.