Das Streben danach "gut" zu sein.

Vego

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Niedersachsen
Warum wollen so viele Menschen - ob besonders gläubig oder nicht - "gut" sein.

Wieso glauben viele "gut" sein oder handeln zu müssen?
Woher kommt das "Rechtsempfinden"?

Haben Sprüche wie: "Was du nicht willst was man dir tu das füg auch keinem anderen zu." oder " Wie du mir so ich dir." einen großen Einfluss auf unser Leben?

Sollte man immer gewillt sein sich und sein Glück aufzuopfern und "das Richtige tun" auch wenn die Konsequenz ist das man daran zerbricht? Und würden Menschen die einen wirklich lieben einfach dabei zusehen (können)?

Es würde mich interessieren wie ihr das seht und mich freuen an euren Erfahrungen teilhaben zu können. Vielleicht erlebt ihr ja auch etwas ganz anderes in eurem Umfeld. :)
 
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Der Spruch: Was Du nicht willst, was man Dir tu.......
ist schon lange überholt, denn 'gut' ist lediglich die eigene Bewertung.

Es gibt Menschen, die haben bei einer bestimmten Sache eine sehr gute Empfindung, wo andere wiederum ein Greul haben.

Ist das dann 'gut'?
 
Sollte man immer gewillt sein sich und sein Glück aufzuopfern und "das Richtige tun" auch wenn die Konsequenz ist das man daran zerbricht? Und würden Menschen die einen wirklich lieben einfach dabei zusehen (können)?

Das Beste aus sich heraus zu leben fühlt sich gut an, würde ich mal sagen.
Das hat nichts mit äusserer Bewertung des "Gutseins" zu tun, ja kann dem sogar völlig wiedersprechen.

Ein religiöser Mensch, der seinen Glauben selbst wählt kann sich gut dabei fühlen, erst wenn er andere dazu überreden will selbst so zu sein, obwohl das für andere einfach nicht passt, gibts ein Problem.


Wer erwartet von dir dein Glück aufzuopfern ?
Lebst du ein echtes Glück oder nur eine Lebensweise, die anders ist ?
Teilst du dein Glück mit weniger Glücklichen ?

Wer liebt ist nicht unbedingt gleichzeitig lebensweise.
Liebe kann trotzdem da sein.
Wenn einer im Namen der Liebe etwas erwartet, was einen unglücklich macht ist das immer zu hinterfragen.

:)
 
Prima Grundsatzfragen, die du stellst:

Warum wollen so viele Menschen - ob besonders gläubig oder nicht - "gut" sein.
Die einen machen es, weil es ihnen beigebracht wurde, die anderen empfinden es aus sich selbst heraus.
Allerdings gibt es zwischen beiden Extremen allerhand Zwischenstufen und Unterscheidungen zu machen. So kann ein Egoismus getarnt im Gewande des Helfers auftreten, um sich besser profilieren zu können. Oder jemand handelt altruistisch, weil er einen Minderwertigkeitskomplex hat oder man hat das übergroße Empfinden, einer oder der Gottheit wie ein willenloser Soldat gehorsam leisten zu wollen usw.

Wieso glauben viele "gut" sein oder handeln zu müssen?
Woher kommt das "Rechtsempfinden"?
Meines Erachtens entsteht das "Rechtsempfinden", wenn es nicht in irgendeiner Form des Egoismus unterlaufen ist, durch ein eigen erfahrenes Leid nicht nur im aktuellen Leben, sondern auch über die Reinkarnationen hinweg.

Sollte man immer gewillt sein sich und sein Glück aufzuopfern und "das Richtige tun" auch wenn die Konsequenz ist das man daran zerbricht? Und würden Menschen die einen wirklich lieben einfach dabei zusehen (können)?
Immer gewillt sein zu sollen, drückt schon einen gewissen Zwang aus. Nein, es muss aus einer inneren Erkenntnis kommen, die durch die Verwandlung des eigenen Leids entstanden ist. Alles andere wäre künstlich und Getue.
Es zerbricht meiner Ansicht nach, wenn es geziert ist und über seine eigenen Grenzen gegangen wird, was wieder mit gewissen Komplexen, Neurosen und Minderwertigkeitsgefühlen usw. zusammenhängen dürfte.
Zusehen werden die, die einen lieben, gewiss nicht.
 
Das Beste aus sich heraus zu leben fühlt sich gut an, würde ich mal sagen.
Das hat nichts mit äusserer Bewertung des "Gutseins" zu tun, ja kann dem sogar völlig wiedersprechen.

Ein religiöser Mensch, der seinen Glauben selbst wählt kann sich gut dabei fühlen, erst wenn er andere dazu überreden will selbst so zu sein, obwohl das für andere einfach nicht passt, gibts ein Problem.


Wer erwartet von dir dein Glück aufzuopfern ?
Lebst du ein echtes Glück oder nur eine Lebensweise, die anders ist ?
Teilst du dein Glück mit weniger Glücklichen ?

Wer liebt ist nicht unbedingt gleichzeitig lebensweise.
Liebe kann trotzdem da sein.
Wenn einer im Namen der Liebe etwas erwartet, was einen unglücklich macht ist das immer zu hinterfragen.

:)

Liebe chocolade,

Ich kann deine Lieben Worte sehr gut Nachvollziehen. Und finde deine Erläuterungen sehr passend.

Von mir erwartet niemand, dass ich mein Glück opfere. Zumindest niemand von denen die mich lieben und die auch ich liebe. ;)

Ich bin sehr zufrieden und teile mein Glück gern. Allerdings ohne das streben "gut " zu sein. Mir ist nur aufgefallen wie wichtig das den Menschen um mich herum ist. Und es macht mich traurig zu sehen wie sie fast daran zerbrechen. Das hat mich zum nachdenken über das Thema gebracht. :)
 
Warum wollen so viele Menschen - ob besonders gläubig oder nicht - "gut" sein.

Wieso glauben viele "gut" sein oder handeln zu müssen?
Woher kommt das "Rechtsempfinden"?

Haben Sprüche wie: "Was du nicht willst was man dir tu das füg auch keinem anderen zu." oder " Wie du mir so ich dir." einen großen Einfluss auf unser Leben?

Sollte man immer gewillt sein sich und sein Glück aufzuopfern und "das Richtige tun" auch wenn die Konsequenz ist das man daran zerbricht? Und würden Menschen die einen wirklich lieben einfach dabei zusehen (können)?

Es würde mich interessieren wie ihr das seht und mich freuen an euren Erfahrungen teilhaben zu können. Vielleicht erlebt ihr ja auch etwas ganz anderes in eurem Umfeld. :)

Was "gut" und was "richtig" ist, bewertet jeder anders, und erfahrungsgemäß stellt man immer erst sehr viel später, und rückblickend, fest, ob etwas gut und richtig war.

Wieso schreibst du von irgendwelchen Leuten - "viele Menschen" - und nicht von dir selbst?

R.
 
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Prima Grundsatzfragen, die du stellst:


Die einen machen es, weil es ihnen beigebracht wurde, die anderen empfinden es aus sich selbst heraus.
Allerdings gibt es zwischen beiden Extremen allerhand Zwischenstufen und Unterscheidungen zu machen. So kann ein Egoismus getarnt im Gewande des Helfers auftreten, um sich besser profilieren zu können. Oder jemand handelt altruistisch, weil er einen Minderwertigkeitskomplex hat oder man hat das übergroße Empfinden, einer oder der Gottheit wie ein willenloser Soldat gehorsam leisten zu wollen usw.


Meines Erachtens entsteht das "Rechtsempfinden", wenn es nicht in irgendeiner Form des Egoismus unterlaufen ist, durch ein eigen erfahrenes Leid nicht nur im aktuellen Leben, sondern auch über die Reinkarnationen hinweg.


Immer gewillt sein zu sollen, drückt schon einen gewissen Zwang aus. Nein, es muss aus einer inneren Erkenntnis kommen, die durch die Verwandlung des eigenen Leids entstanden ist. Alles andere wäre künstlich und Getue.
Es zerbricht meiner Ansicht nach, wenn es geziert ist und über seine eigenen Grenzen gegangen wird, was wieder mit gewissen Komplexen, Neurosen und Minderwertigkeitsgefühlen usw. zusammenhängen dürfte.
Zusehen werden die, die einen lieben, gewiss nicht.

Hallo Solis,
Danke für deine tolle Antwort. Sie beinhaltet sehr viele Denkanstöße.

Was mich in diesem Zusammenhang sehr beschäftigt ist, das ich viele Menschen die "gut" sein wollten, dachten es wäre Egoistisch das Glück anderer nicht über ihr eigenes zu stellen.
"Selbstopfer", habe ich schon sehr oft als eine Art besondere Ehre heraus gehört, während das streben nach eigenem Glück oft als "egoistisch" betitelt wurde.

Es kommt mir oft so vor als liegen Selbstopfer und Egoismus so nah beieinander das es nichts mehr dazwischen gibt . Ist diese Ansicht selten oder kann man die öfters antreffen?
 
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