Arnold
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Das vierte Haus
Hier finden wir den Wurzelboden, das Elternhaus, die Familien-. und Kollektiv – Zugehörigkeit. Aus den Stelllungen im vierten Haus leiten wir unseren Ursprung, unsere Herkunft ab, wodurch Individualität und Charakter zu einem bestimmten Grade vorgeformt sind. Deshalb spricht man hier von der Tradition, dem Milieu, in dem wir aufgewachsen sind, von ererbten Charaktereigenschaften, von Basiskräften und innerem Halt, von konservativen Einstellungen.
Die drei Ebenen
Auf der materiellen Ebene herrscht Saturn, weshalb man sich im vierten Haus mit allem, was die Tradition im engeren oder weiteren Rahmen bietet, absichert. Man ist abhängig vom Urteil der Eltern oder des Kollektivs, man hat keine eigene Meinung, passt sich der Mehrheit an und nimmt seine Pflichten der Familie, der Gemeinde gegenüber sehr ernst. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass man etwas anderes machen könnte, als wie es die Eltern schon seit Hunderten von Jahren gemacht haben. Man ehrt das Andenken der Ahnen, treibt einen Kult mit der Vergangenheit, der Ahnenforschung, der Herkunft. Alles Neue wird als Bedrohung, ja Schändung des Herkömmlichen, der heiligen Tradition angesehen.
Gegen alles Fremde ist man misstrauisch und ablehnend. Man verschließt sich hinter den eigenen Mauern, grenzt sich ab, will niemanden in die eigene Familie hereinlassen, der nicht dazugehört. Fremde werden als Eindringlinge betrachtet und kalt und unbarmherzig abgewiesen. Es ist auch ein starkes Streben nach materieller Sicherheit durch Grund und Boden vorhanden, man hängt an Haus und Hof und bleibt sein ganzes Leben lang am gleichen Ort sitzen. Man nimmt häusliche Pflichten sehr ernst, ist gewissenhaft und arbeitsam, nimmt Opfer und Lasten auf sich, damit das Alte erhalten bleibt.
Auf der psychischen Ebene hat das vierte Haus eine starke Abhängigkeitswirkung auf das Gefühlsleben. Man braucht immer jemanden, den man liebt, zu dem man gehört, den man in Obhut nehmen kann. Die Familie, das Kollektiv, von dem man sich als integraler Teil fühlt, stehen an erster Stelle. Man tut alles für die eigene Familie und gibt die eigene Entwicklung zu Gunsten der Lieben auf. Viele wollen nicht heraus aus dem Nest, sie möchten in der Geborgenheit, in der wärmenden Ruhe verweilen. Auf irgendeinem Gebiet bleibt man unmündig, gefühlsmäßig gebunden und abhängig. Andere Menschen beherrschen einen mit Schuldgefühlen oder Liebesentzug, man tut alles, was sie wollen, weil man Angst hat, ausgestoßen zu werden.
Manche bleiben in Gefühlsdingen unreif, kindlich angepasst und weigern sich erwachsen zu werden. Sie leben fremdbestimmt, verstecken sich in schwierigen Situationen hinter dem Rockzipfel der Mutter, berufen sich auf die Gesetze des Kollektivs. In ausweglosen Situationen hoffen sie auf Hilfe von den Eltern, auf irgendeine Rettung von einer übergeordneten Macht oder Instanz und versagen selbst. In dieser Unmündigkeit bleibt man unfähig, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und gibt die Schuld am eigenen Versagen den Eltern, den Umständen, der ganzen Welt.
Auf der mentalen Ebene wird das vierte Haus zum Auftrag, zum Ort der Selbstverwirklichung. Es ist ein starkes Bedürfnis vorhanden, sich einen eigenen Lebensraum zu schaffen in dem man unbehelligt ist, wo man sich wohl fühlt, selbstständig und autonom sein kann, wo man geehrt und geachtet wird. Man will ein eigenes Heim oder Haus haben, wo man sein eigener Herr ist. Sein Haus, seine Wohnung will man sich so einrichten, wie man es selber gerne hat, das eigenen schöpferischen Vorstellungen entspricht und Geborgenheit und Sicherheit gibt. Hat man Familie, dann will man, dass es allen gut geht, man sorgt mütterlich oder väterlich für die Seinen, gibt jedem das, was er braucht, bewirtschaftet und haushaltet alles bestens. Man sorgt dafür, dass in der Familie alles in Ordnung ist, weil man die Kraft zum Handeln und Wirken aus einem harmonischen, gemeinschaftlichen Leben empfängt. Man setzt viel Energien ein, sich in der Gemeinschaft einen Platz zu sichern und übernimmt auch Aufgaben, die die größere Gemeinschaft angehen. Im vierten Haus ist auch ein Zugang zur eigenen inneren Verwurzlung im Sein. Um für größere Aufgaben bereit zu sein, muss man sich einen starken inneren Halt schaffen. Durch das Verankert – Sein im eigenen Urgrund strahlt man Sicherheit aus und kann anderen ein Vorbild sein. Immer wieder muss man sich ins eigene Innere zurückziehen, um äußere Eindrücke zu verarbeiten und neue Kraft für neue Taten zu schöpfen.
Das fünfte Haus
Das fünfte Haus ist einem kosmischen Spielplatz ähnlich, Hier kann man sich erproben und seine eigenen Fähigkeiten ausprobieren. Man will alles selbst erleben, eigene Erfahrungen sammeln und setzt dabei oft alles aufs Spiel. Deshalb wird es auch das Haus der Risikofreudigkeit, der schöpferischen Kräfte, der Künste, Spiele, der Liebe und Erotik, der Kinder genannt.
Die drei Ebenen
Auf der materiellen Ebene wird man nach Sicherheit streben, man hält alles fest, was einem dieses Haus bietet und ist eifersüchtig auf alle, die einem den Rang ablaufen und den Lebensgenuss streitig machen könnten. Man ist ein schlechter Verlierer, weshalb man lieber weniger wagt, um wenigstens etwas zu gewinnen und nichts zu verlieren. Man gibt sich im Geringsten zufrieden, weil das Wagnis fehlt, der kühne Unternehmergeist, der schöpferische Impuls. Die Risikofreudigkeit dieses Hauses ist herabgemindert, man grenzt sich ab, vermeidet das Erproben, weshalb die Grenzen frühzeitig abgesteckt werden. Es werden Regeln geschaffen, die das intime Kontaktleben kontrollieren oder regulieren, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. In diesem Haus, in dem Liebe und Erotik erfahren werden, wird man auf dieser Ebene sich besonders im engen Kontakt festlegen und Besitzansprüche stellen. Liebe, die im spontanen Erleben am schönsten erfahren wird, wird im ängstlichen symbiotischen Anspruch erstickt, sie kann sich nicht weiter entwickeln, weil sie eingekerkert wird. Hoffnungen und Enttäuschungen werden sich abwechseln, bis man zur nächsten Stufe erwacht und lernt, dass Liebe nur im spontanen Nehmen und Geben ihre höchste Kraft entfaltet. Im besten Fall wird man auf dieser Stufe seine eigenen Grenzen finden und fähig sein, aufgrund dieser Grenzerfahrungen „Ja“ zu sich und den Umständen zu sagen und damit zufrieden zu sein, was man hat und was man wirklich kann. Auf diesem sicheren Raum kann auch Freude erlebt werden, weil in der Wiederholung und Routine Sicherheit erfahren wird.
Auf der emotionalen Ebene wird das fünfte Haus starke Gefühle der Zu- und Abneigung hervorrufen. Da es mit der Liebe, dem engen Kontakt, der Sexualität zusammenhängt, kann eine nicht erfüllte Liebe sich stark im Unterbewussten festsetzen und das Selbstwertgefühl belasten. Solche Menschen fühlen sich immer zurückgesetzt, sind rasch beleidigt, wenn man sie übersieht und sinnen im Stillen auf Rache, wenn das Ich – Gefühl verletzt wird. Manche bleiben gefühlsmäßig stark an einer Person haften, trauern einer Liebe nach, die nie erfüllt werden kann und werden neurotisch.
Aber im fünften Haus muss man das Wagnis der Liebe auf sich nehmen, um sich selbst zu erfahren. Das zurückgehaltene Ich – Gefühl wird immer wieder durchbrechen und neue Abenteuer suchen, auch wenn es schmerzhafte Erfahrungen sein mögen. Der Glaube an die Liebe, die damit verbundenen Freuden, das gewonnene Glücksgefühl wollen stets neu erlebt werden, wodurch alle Hindernisse, alle Ängste und Befürchtungen, alle vorherigen Niederlagen und Frustrationen mit einem Schlag durch eine neue Liebe weggeschwemmt werden können. Durch neugewonnene Erlebnisse wird das Selbstgefühl bereichert und wächst über das alltägliche Erleben hinaus. Der Erlebnishunger kann manchmal übersteigert sein und ungestillt bleiben, er hinterlässt die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen. Vergnügungen, die der Erholung dienen, Sport in diesem Sinne, wie auch Glücksspiele geben dem Leben jenen Kick, der das alltägliche Einerlei vergessen lässt. Deshalb wird man im fünften Haus immer wieder ausbrechen, um Lebensfreude durch neue Erlebnisse zu suchen.
Auf der mentalen Ebene wird das autonome Prinzip des fünften Hauses wirksam. Hier wird die Selbsterprobung, die Selbstverwirklichung mit allen Mitteln verfolgt. Die innere Potenz – sexuelle wie schöpferische – gilt es ins Leben einzubringen. Man will seinen Teil beitragen, mitgestalten und mitbestimmen. Man will etwas zu sagen haben, seinen eigenen Kompetenzbereich aufbauen, wo man sich voll entfalten und herrschen kann. Der eigene Unternehmergeist, die Handlungsbereitschaft, der Mut zur individuellen Tat steigern das Selbstwertgefühl. Nur das, was man selbst geschaffen hat, zählt, man ist stolz auf eigene Leistungen, eigene Schöpfungen. Das selbstgeschaffene Werk wird herumgezeigt, man setzt sich in Szene, um die notwendige Anerkennung von der Umwelt zu erringen. Das eigene Ich will in seiner Potenz und Präsenz Eindruck machen und sich gegebenenfalls die Anerkennung selbst verschaffen. Die schöpferische Potenz, die in diesem Hause verborgen liegt, muss durch eigene Experimente, Schwund und Tatkraft zuerst geweckt und ans Tageslicht gebracht werden. Die Erfüllung hängt ab von der höchsten ästhetischen Forderung des künstlerischen Ausdrucks und von dem Wagnis, sich selbst zu stellen, seine Chancen auszuprobieren. Es braucht immer eine innere zentrale Kraft, um den nötigen Mut zusammenzubekommen, der über die Ängste hinausträgt und Barrieren überwindet, damit schöpferische Kräfte freiwerden. Der Ansporn zu außergewöhnlichen Leistungen kommt aus der Selbstüberzeugung, dass man etwas schafft, dass man etwas in sich hat, das über die persönlichen Begrenzungen hinausführt, ein inneres Selbst, ein Charisma, das in ausweglosen Situationen die Grenzen sprengt und neue Lebensenergien zum fließen bringt.
Das sechste Haus
Es ist das Haus des Existenzkampfes, der Arbeit, des Dienens und Helfens, der Wiedergutmachung, aber auch des Versagens, der Krankheit. Hier müssen wir die Notwendigkeiten des Lebens erfüllen. Arbeit, Dienst und Abhängigkeit, Erfolg und Misserfolg, sind die Themen dieses Hauses.
Die drei Ebenen
Auf der materiellen Ebene ist es unser körperliches Überleben, das uns beschäftigt. Wir arbeiten, um Geld zu verdienen, damit wir das zum Leben Nötige herbeischaffen können. Wir sind voll und ganz damit beschäftigt, die vielen kleinen Dinge zu tun, die fürs Leben notwendig sind, wir sind eingespannt in das Pflichtenheft des kleinen Mannes. Von früh bis spät versuchen wir den täglichen Notwendigkeiten geschickt zu begegnen und fühlen uns am Abend ausgelaugt, müde, unglücklich. Auf dieser Stufe glaubt man nicht, dass man sich niemals aus diesem Kreislauf des Existenzkampfes befreien kann. Viele sind überzeugt, dass sie im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen müssen. Andere glauben, sie haben nur Existenzberechtigung, wenn sie Leistungen erbringen, wenn sie schwer arbeiten und gewissenhaft alles tun, was ihnen aufgetragen wird. Auf dieser blinden Stufe wird man zur Abhängigkeit erzogen, man hat nichts zu sagen, man muss sich dem Existenzjoch unterwerfen und das tun, was andere erwarten. Man ordnet sich dann auch knurrend oder freiwillig unter, arbeitet gehorsam, dient nach allen Seiten und lässt sich von den Oberen ausnützen und missbrauchen. Viele sehen keine Möglichkeit, wie sie sich von dem Zwang, das fürs Leben notwendige herbeizuschaffen, befreien können.
Auf der psychischen Ebene wird das sechste Haus ein Feld des Leidens. Man beginnt sich zu fragen, ob es gerecht ist, dass man so für sein Überleben so kämpfen und arbeiten muss, ob das alles ist, was das Leben einem bietet. Man zweifelt daran, dass man nur lebt, um von früh bis spät zu arbeiten, damit man das Nötige zum Essen hat. Man leidet darunter, wenn man nur niedrige untergeordnete Arbeit verrichten muss, obwohl man weis, dass man mehr könnte. Man beginnt sich aufzulehnen, weil man sich ungerecht behandelt, missbraucht oder ausgenutzt fühlt. Auf dieser Ebene ist das sechste Haus ein Krisenhaus, ein karmisches Feld, wo man das Kreuz zu tragen hat, wo man Schulden zurückzahlen muss, wo man Fehler wieder gut machen muss. Im positiven Fall ist es ein Feld des Dienens, des Helfens und des Heilens. Aber zuerst muss man selbst gelitten haben oder krank geworden sein, bevor man den anderen helfen oder sie heilen kann. Dann interessiert man sich für Gesundheitsfragen, für alternative Behandlungsmethoden, für das Heilwesen schlechthin.
Viele lassen sich umschulen und erlernen einen sozialen Beruf. Dies ist die Umpolung von einem psychisch labilen, von außen manipulierbaren Gefühl zu einer gebenden und helfenden Sensitivität, wo man sich in die Not des anderen hineindenken und Abhilfe schaffen kann. Wenn man das nicht schafft und am falschen Arbeitsplatz versauert, dann wird man krank, weil im sechsten Haus psychosomatische Prozesse stattfinden. Die seelische Unausgeglichenheit, der ständige Missbrauch eigenschöpferischer Kräfte, die innere Zwangssituation schlagen sich im Körper nieder. man somatisiert, solange das Selbstwertgefühl nicht durch den Einsatz des eigenen Könnens für andere gefestigt werden kann.
Auf der mentalen Denkebene muss man sich etwas aneignen, was aus dem eigenen autonomen Selbst kommt. Mann sollte sich darum bemühen herauszufinden, welche Arbeit man wirklich aus seinem Inneren heraus tun will. Beruf und Berufung sind die Themen, die auf dieser Stufe in diesem Haus eine Antwort suchen. Man beginnt zu lernen, sein Wissen zu verbessern, einen anderen Beruf zu erlernen oder den Arbeitsplatz zu wechseln. Aus dem Bedürfnis dieses Hauses heraus, zu dienen und zu helfen, kann man einen sozialen Beruf ergreifen. Man muss sich berufen fühlen, man muss gebraucht werden, dann wachsen die inneren Kräfte, dann kann man in diesem Haus vieles zum Besseren hinführen. Es ist auch das Haus des sozialen Engagements, man leidet mit anderen und will das Leid der anderen mindern, deshalb wird man ein Helfer, ein Diener, ein Lehrer, ein Heiler. Damit gewinnt man diesem Haus seinen Sinn ab, das Dienen im Geistigen ist die Transformation der untergeordneten ersten Stufe, wo man servil ist, herumkriecht und fragt: wie hätten Sie es gern, wo man sich demütigen lässt, schlagen lässt, wie ein Sklave lebt. Aber auf der dritten Stufe wird man frei von diesem Zwang und hilft den Notleidenden, man kehrt den Spieß um, macht aus der Schwäche eine Stärke.
Hier finden wir den Wurzelboden, das Elternhaus, die Familien-. und Kollektiv – Zugehörigkeit. Aus den Stelllungen im vierten Haus leiten wir unseren Ursprung, unsere Herkunft ab, wodurch Individualität und Charakter zu einem bestimmten Grade vorgeformt sind. Deshalb spricht man hier von der Tradition, dem Milieu, in dem wir aufgewachsen sind, von ererbten Charaktereigenschaften, von Basiskräften und innerem Halt, von konservativen Einstellungen.
Die drei Ebenen
- Elternhaus, konservative Einstellung, Abhängigkeit.
- Eigenes Heim, Zugehörigkeit, Anpassung.
- Mütterliche Funktionen, bewirtschaften, haushalten.
Auf der materiellen Ebene herrscht Saturn, weshalb man sich im vierten Haus mit allem, was die Tradition im engeren oder weiteren Rahmen bietet, absichert. Man ist abhängig vom Urteil der Eltern oder des Kollektivs, man hat keine eigene Meinung, passt sich der Mehrheit an und nimmt seine Pflichten der Familie, der Gemeinde gegenüber sehr ernst. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass man etwas anderes machen könnte, als wie es die Eltern schon seit Hunderten von Jahren gemacht haben. Man ehrt das Andenken der Ahnen, treibt einen Kult mit der Vergangenheit, der Ahnenforschung, der Herkunft. Alles Neue wird als Bedrohung, ja Schändung des Herkömmlichen, der heiligen Tradition angesehen.
Gegen alles Fremde ist man misstrauisch und ablehnend. Man verschließt sich hinter den eigenen Mauern, grenzt sich ab, will niemanden in die eigene Familie hereinlassen, der nicht dazugehört. Fremde werden als Eindringlinge betrachtet und kalt und unbarmherzig abgewiesen. Es ist auch ein starkes Streben nach materieller Sicherheit durch Grund und Boden vorhanden, man hängt an Haus und Hof und bleibt sein ganzes Leben lang am gleichen Ort sitzen. Man nimmt häusliche Pflichten sehr ernst, ist gewissenhaft und arbeitsam, nimmt Opfer und Lasten auf sich, damit das Alte erhalten bleibt.
Auf der psychischen Ebene hat das vierte Haus eine starke Abhängigkeitswirkung auf das Gefühlsleben. Man braucht immer jemanden, den man liebt, zu dem man gehört, den man in Obhut nehmen kann. Die Familie, das Kollektiv, von dem man sich als integraler Teil fühlt, stehen an erster Stelle. Man tut alles für die eigene Familie und gibt die eigene Entwicklung zu Gunsten der Lieben auf. Viele wollen nicht heraus aus dem Nest, sie möchten in der Geborgenheit, in der wärmenden Ruhe verweilen. Auf irgendeinem Gebiet bleibt man unmündig, gefühlsmäßig gebunden und abhängig. Andere Menschen beherrschen einen mit Schuldgefühlen oder Liebesentzug, man tut alles, was sie wollen, weil man Angst hat, ausgestoßen zu werden.
Manche bleiben in Gefühlsdingen unreif, kindlich angepasst und weigern sich erwachsen zu werden. Sie leben fremdbestimmt, verstecken sich in schwierigen Situationen hinter dem Rockzipfel der Mutter, berufen sich auf die Gesetze des Kollektivs. In ausweglosen Situationen hoffen sie auf Hilfe von den Eltern, auf irgendeine Rettung von einer übergeordneten Macht oder Instanz und versagen selbst. In dieser Unmündigkeit bleibt man unfähig, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und gibt die Schuld am eigenen Versagen den Eltern, den Umständen, der ganzen Welt.
Auf der mentalen Ebene wird das vierte Haus zum Auftrag, zum Ort der Selbstverwirklichung. Es ist ein starkes Bedürfnis vorhanden, sich einen eigenen Lebensraum zu schaffen in dem man unbehelligt ist, wo man sich wohl fühlt, selbstständig und autonom sein kann, wo man geehrt und geachtet wird. Man will ein eigenes Heim oder Haus haben, wo man sein eigener Herr ist. Sein Haus, seine Wohnung will man sich so einrichten, wie man es selber gerne hat, das eigenen schöpferischen Vorstellungen entspricht und Geborgenheit und Sicherheit gibt. Hat man Familie, dann will man, dass es allen gut geht, man sorgt mütterlich oder väterlich für die Seinen, gibt jedem das, was er braucht, bewirtschaftet und haushaltet alles bestens. Man sorgt dafür, dass in der Familie alles in Ordnung ist, weil man die Kraft zum Handeln und Wirken aus einem harmonischen, gemeinschaftlichen Leben empfängt. Man setzt viel Energien ein, sich in der Gemeinschaft einen Platz zu sichern und übernimmt auch Aufgaben, die die größere Gemeinschaft angehen. Im vierten Haus ist auch ein Zugang zur eigenen inneren Verwurzlung im Sein. Um für größere Aufgaben bereit zu sein, muss man sich einen starken inneren Halt schaffen. Durch das Verankert – Sein im eigenen Urgrund strahlt man Sicherheit aus und kann anderen ein Vorbild sein. Immer wieder muss man sich ins eigene Innere zurückziehen, um äußere Eindrücke zu verarbeiten und neue Kraft für neue Taten zu schöpfen.
Das fünfte Haus
Das fünfte Haus ist einem kosmischen Spielplatz ähnlich, Hier kann man sich erproben und seine eigenen Fähigkeiten ausprobieren. Man will alles selbst erleben, eigene Erfahrungen sammeln und setzt dabei oft alles aufs Spiel. Deshalb wird es auch das Haus der Risikofreudigkeit, der schöpferischen Kräfte, der Künste, Spiele, der Liebe und Erotik, der Kinder genannt.
Die drei Ebenen
- Besitzansprüche in der Liebe, Eifersucht, Grenzsetzung.
- Liebesverhältnisse, Erotik, Abenteuer, Risiko und Spiele.
- Experimente, schöpferische Gestaltung, eigene Unternehmungen.
Auf der materiellen Ebene wird man nach Sicherheit streben, man hält alles fest, was einem dieses Haus bietet und ist eifersüchtig auf alle, die einem den Rang ablaufen und den Lebensgenuss streitig machen könnten. Man ist ein schlechter Verlierer, weshalb man lieber weniger wagt, um wenigstens etwas zu gewinnen und nichts zu verlieren. Man gibt sich im Geringsten zufrieden, weil das Wagnis fehlt, der kühne Unternehmergeist, der schöpferische Impuls. Die Risikofreudigkeit dieses Hauses ist herabgemindert, man grenzt sich ab, vermeidet das Erproben, weshalb die Grenzen frühzeitig abgesteckt werden. Es werden Regeln geschaffen, die das intime Kontaktleben kontrollieren oder regulieren, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. In diesem Haus, in dem Liebe und Erotik erfahren werden, wird man auf dieser Ebene sich besonders im engen Kontakt festlegen und Besitzansprüche stellen. Liebe, die im spontanen Erleben am schönsten erfahren wird, wird im ängstlichen symbiotischen Anspruch erstickt, sie kann sich nicht weiter entwickeln, weil sie eingekerkert wird. Hoffnungen und Enttäuschungen werden sich abwechseln, bis man zur nächsten Stufe erwacht und lernt, dass Liebe nur im spontanen Nehmen und Geben ihre höchste Kraft entfaltet. Im besten Fall wird man auf dieser Stufe seine eigenen Grenzen finden und fähig sein, aufgrund dieser Grenzerfahrungen „Ja“ zu sich und den Umständen zu sagen und damit zufrieden zu sein, was man hat und was man wirklich kann. Auf diesem sicheren Raum kann auch Freude erlebt werden, weil in der Wiederholung und Routine Sicherheit erfahren wird.
Auf der emotionalen Ebene wird das fünfte Haus starke Gefühle der Zu- und Abneigung hervorrufen. Da es mit der Liebe, dem engen Kontakt, der Sexualität zusammenhängt, kann eine nicht erfüllte Liebe sich stark im Unterbewussten festsetzen und das Selbstwertgefühl belasten. Solche Menschen fühlen sich immer zurückgesetzt, sind rasch beleidigt, wenn man sie übersieht und sinnen im Stillen auf Rache, wenn das Ich – Gefühl verletzt wird. Manche bleiben gefühlsmäßig stark an einer Person haften, trauern einer Liebe nach, die nie erfüllt werden kann und werden neurotisch.
Aber im fünften Haus muss man das Wagnis der Liebe auf sich nehmen, um sich selbst zu erfahren. Das zurückgehaltene Ich – Gefühl wird immer wieder durchbrechen und neue Abenteuer suchen, auch wenn es schmerzhafte Erfahrungen sein mögen. Der Glaube an die Liebe, die damit verbundenen Freuden, das gewonnene Glücksgefühl wollen stets neu erlebt werden, wodurch alle Hindernisse, alle Ängste und Befürchtungen, alle vorherigen Niederlagen und Frustrationen mit einem Schlag durch eine neue Liebe weggeschwemmt werden können. Durch neugewonnene Erlebnisse wird das Selbstgefühl bereichert und wächst über das alltägliche Erleben hinaus. Der Erlebnishunger kann manchmal übersteigert sein und ungestillt bleiben, er hinterlässt die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen. Vergnügungen, die der Erholung dienen, Sport in diesem Sinne, wie auch Glücksspiele geben dem Leben jenen Kick, der das alltägliche Einerlei vergessen lässt. Deshalb wird man im fünften Haus immer wieder ausbrechen, um Lebensfreude durch neue Erlebnisse zu suchen.
Auf der mentalen Ebene wird das autonome Prinzip des fünften Hauses wirksam. Hier wird die Selbsterprobung, die Selbstverwirklichung mit allen Mitteln verfolgt. Die innere Potenz – sexuelle wie schöpferische – gilt es ins Leben einzubringen. Man will seinen Teil beitragen, mitgestalten und mitbestimmen. Man will etwas zu sagen haben, seinen eigenen Kompetenzbereich aufbauen, wo man sich voll entfalten und herrschen kann. Der eigene Unternehmergeist, die Handlungsbereitschaft, der Mut zur individuellen Tat steigern das Selbstwertgefühl. Nur das, was man selbst geschaffen hat, zählt, man ist stolz auf eigene Leistungen, eigene Schöpfungen. Das selbstgeschaffene Werk wird herumgezeigt, man setzt sich in Szene, um die notwendige Anerkennung von der Umwelt zu erringen. Das eigene Ich will in seiner Potenz und Präsenz Eindruck machen und sich gegebenenfalls die Anerkennung selbst verschaffen. Die schöpferische Potenz, die in diesem Hause verborgen liegt, muss durch eigene Experimente, Schwund und Tatkraft zuerst geweckt und ans Tageslicht gebracht werden. Die Erfüllung hängt ab von der höchsten ästhetischen Forderung des künstlerischen Ausdrucks und von dem Wagnis, sich selbst zu stellen, seine Chancen auszuprobieren. Es braucht immer eine innere zentrale Kraft, um den nötigen Mut zusammenzubekommen, der über die Ängste hinausträgt und Barrieren überwindet, damit schöpferische Kräfte freiwerden. Der Ansporn zu außergewöhnlichen Leistungen kommt aus der Selbstüberzeugung, dass man etwas schafft, dass man etwas in sich hat, das über die persönlichen Begrenzungen hinausführt, ein inneres Selbst, ein Charisma, das in ausweglosen Situationen die Grenzen sprengt und neue Lebensenergien zum fließen bringt.
Das sechste Haus
Es ist das Haus des Existenzkampfes, der Arbeit, des Dienens und Helfens, der Wiedergutmachung, aber auch des Versagens, der Krankheit. Hier müssen wir die Notwendigkeiten des Lebens erfüllen. Arbeit, Dienst und Abhängigkeit, Erfolg und Misserfolg, sind die Themen dieses Hauses.
Die drei Ebenen
- Existenzsorgen, Arbeitskraft, Unterwürfigkeit.
- Dienstverhältnis, Unzufriedenheit, Leiden.
- Fehler wieder gut machen, Heilen, Helfen, Dienen.
Auf der materiellen Ebene ist es unser körperliches Überleben, das uns beschäftigt. Wir arbeiten, um Geld zu verdienen, damit wir das zum Leben Nötige herbeischaffen können. Wir sind voll und ganz damit beschäftigt, die vielen kleinen Dinge zu tun, die fürs Leben notwendig sind, wir sind eingespannt in das Pflichtenheft des kleinen Mannes. Von früh bis spät versuchen wir den täglichen Notwendigkeiten geschickt zu begegnen und fühlen uns am Abend ausgelaugt, müde, unglücklich. Auf dieser Stufe glaubt man nicht, dass man sich niemals aus diesem Kreislauf des Existenzkampfes befreien kann. Viele sind überzeugt, dass sie im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen müssen. Andere glauben, sie haben nur Existenzberechtigung, wenn sie Leistungen erbringen, wenn sie schwer arbeiten und gewissenhaft alles tun, was ihnen aufgetragen wird. Auf dieser blinden Stufe wird man zur Abhängigkeit erzogen, man hat nichts zu sagen, man muss sich dem Existenzjoch unterwerfen und das tun, was andere erwarten. Man ordnet sich dann auch knurrend oder freiwillig unter, arbeitet gehorsam, dient nach allen Seiten und lässt sich von den Oberen ausnützen und missbrauchen. Viele sehen keine Möglichkeit, wie sie sich von dem Zwang, das fürs Leben notwendige herbeizuschaffen, befreien können.
Auf der psychischen Ebene wird das sechste Haus ein Feld des Leidens. Man beginnt sich zu fragen, ob es gerecht ist, dass man so für sein Überleben so kämpfen und arbeiten muss, ob das alles ist, was das Leben einem bietet. Man zweifelt daran, dass man nur lebt, um von früh bis spät zu arbeiten, damit man das Nötige zum Essen hat. Man leidet darunter, wenn man nur niedrige untergeordnete Arbeit verrichten muss, obwohl man weis, dass man mehr könnte. Man beginnt sich aufzulehnen, weil man sich ungerecht behandelt, missbraucht oder ausgenutzt fühlt. Auf dieser Ebene ist das sechste Haus ein Krisenhaus, ein karmisches Feld, wo man das Kreuz zu tragen hat, wo man Schulden zurückzahlen muss, wo man Fehler wieder gut machen muss. Im positiven Fall ist es ein Feld des Dienens, des Helfens und des Heilens. Aber zuerst muss man selbst gelitten haben oder krank geworden sein, bevor man den anderen helfen oder sie heilen kann. Dann interessiert man sich für Gesundheitsfragen, für alternative Behandlungsmethoden, für das Heilwesen schlechthin.
Viele lassen sich umschulen und erlernen einen sozialen Beruf. Dies ist die Umpolung von einem psychisch labilen, von außen manipulierbaren Gefühl zu einer gebenden und helfenden Sensitivität, wo man sich in die Not des anderen hineindenken und Abhilfe schaffen kann. Wenn man das nicht schafft und am falschen Arbeitsplatz versauert, dann wird man krank, weil im sechsten Haus psychosomatische Prozesse stattfinden. Die seelische Unausgeglichenheit, der ständige Missbrauch eigenschöpferischer Kräfte, die innere Zwangssituation schlagen sich im Körper nieder. man somatisiert, solange das Selbstwertgefühl nicht durch den Einsatz des eigenen Könnens für andere gefestigt werden kann.
Auf der mentalen Denkebene muss man sich etwas aneignen, was aus dem eigenen autonomen Selbst kommt. Mann sollte sich darum bemühen herauszufinden, welche Arbeit man wirklich aus seinem Inneren heraus tun will. Beruf und Berufung sind die Themen, die auf dieser Stufe in diesem Haus eine Antwort suchen. Man beginnt zu lernen, sein Wissen zu verbessern, einen anderen Beruf zu erlernen oder den Arbeitsplatz zu wechseln. Aus dem Bedürfnis dieses Hauses heraus, zu dienen und zu helfen, kann man einen sozialen Beruf ergreifen. Man muss sich berufen fühlen, man muss gebraucht werden, dann wachsen die inneren Kräfte, dann kann man in diesem Haus vieles zum Besseren hinführen. Es ist auch das Haus des sozialen Engagements, man leidet mit anderen und will das Leid der anderen mindern, deshalb wird man ein Helfer, ein Diener, ein Lehrer, ein Heiler. Damit gewinnt man diesem Haus seinen Sinn ab, das Dienen im Geistigen ist die Transformation der untergeordneten ersten Stufe, wo man servil ist, herumkriecht und fragt: wie hätten Sie es gern, wo man sich demütigen lässt, schlagen lässt, wie ein Sklave lebt. Aber auf der dritten Stufe wird man frei von diesem Zwang und hilft den Notleidenden, man kehrt den Spieß um, macht aus der Schwäche eine Stärke.