Astrologisches für Beginner und Interessierte

Das vierte Haus



Hier finden wir den Wurzelboden, das Elternhaus, die Familien-. und Kollektiv – Zugehörigkeit. Aus den Stelllungen im vierten Haus leiten wir unseren Ursprung, unsere Herkunft ab, wodurch Individualität und Charakter zu einem bestimmten Grade vorgeformt sind. Deshalb spricht man hier von der Tradition, dem Milieu, in dem wir aufgewachsen sind, von ererbten Charaktereigenschaften, von Basiskräften und innerem Halt, von konservativen Einstellungen.



Die drei Ebenen



  1. Elternhaus, konservative Einstellung, Abhängigkeit.
  2. Eigenes Heim, Zugehörigkeit, Anpassung.
  3. Mütterliche Funktionen, bewirtschaften, haushalten.


Auf der materiellen Ebene herrscht Saturn, weshalb man sich im vierten Haus mit allem, was die Tradition im engeren oder weiteren Rahmen bietet, absichert. Man ist abhängig vom Urteil der Eltern oder des Kollektivs, man hat keine eigene Meinung, passt sich der Mehrheit an und nimmt seine Pflichten der Familie, der Gemeinde gegenüber sehr ernst. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass man etwas anderes machen könnte, als wie es die Eltern schon seit Hunderten von Jahren gemacht haben. Man ehrt das Andenken der Ahnen, treibt einen Kult mit der Vergangenheit, der Ahnenforschung, der Herkunft. Alles Neue wird als Bedrohung, ja Schändung des Herkömmlichen, der heiligen Tradition angesehen.



Gegen alles Fremde ist man misstrauisch und ablehnend. Man verschließt sich hinter den eigenen Mauern, grenzt sich ab, will niemanden in die eigene Familie hereinlassen, der nicht dazugehört. Fremde werden als Eindringlinge betrachtet und kalt und unbarmherzig abgewiesen. Es ist auch ein starkes Streben nach materieller Sicherheit durch Grund und Boden vorhanden, man hängt an Haus und Hof und bleibt sein ganzes Leben lang am gleichen Ort sitzen. Man nimmt häusliche Pflichten sehr ernst, ist gewissenhaft und arbeitsam, nimmt Opfer und Lasten auf sich, damit das Alte erhalten bleibt.



Auf der psychischen Ebene hat das vierte Haus eine starke Abhängigkeitswirkung auf das Gefühlsleben. Man braucht immer jemanden, den man liebt, zu dem man gehört, den man in Obhut nehmen kann. Die Familie, das Kollektiv, von dem man sich als integraler Teil fühlt, stehen an erster Stelle. Man tut alles für die eigene Familie und gibt die eigene Entwicklung zu Gunsten der Lieben auf. Viele wollen nicht heraus aus dem Nest, sie möchten in der Geborgenheit, in der wärmenden Ruhe verweilen. Auf irgendeinem Gebiet bleibt man unmündig, gefühlsmäßig gebunden und abhängig. Andere Menschen beherrschen einen mit Schuldgefühlen oder Liebesentzug, man tut alles, was sie wollen, weil man Angst hat, ausgestoßen zu werden.



Manche bleiben in Gefühlsdingen unreif, kindlich angepasst und weigern sich erwachsen zu werden. Sie leben fremdbestimmt, verstecken sich in schwierigen Situationen hinter dem Rockzipfel der Mutter, berufen sich auf die Gesetze des Kollektivs. In ausweglosen Situationen hoffen sie auf Hilfe von den Eltern, auf irgendeine Rettung von einer übergeordneten Macht oder Instanz und versagen selbst. In dieser Unmündigkeit bleibt man unfähig, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und gibt die Schuld am eigenen Versagen den Eltern, den Umständen, der ganzen Welt.



Auf der mentalen Ebene wird das vierte Haus zum Auftrag, zum Ort der Selbstverwirklichung. Es ist ein starkes Bedürfnis vorhanden, sich einen eigenen Lebensraum zu schaffen in dem man unbehelligt ist, wo man sich wohl fühlt, selbstständig und autonom sein kann, wo man geehrt und geachtet wird. Man will ein eigenes Heim oder Haus haben, wo man sein eigener Herr ist. Sein Haus, seine Wohnung will man sich so einrichten, wie man es selber gerne hat, das eigenen schöpferischen Vorstellungen entspricht und Geborgenheit und Sicherheit gibt. Hat man Familie, dann will man, dass es allen gut geht, man sorgt mütterlich oder väterlich für die Seinen, gibt jedem das, was er braucht, bewirtschaftet und haushaltet alles bestens. Man sorgt dafür, dass in der Familie alles in Ordnung ist, weil man die Kraft zum Handeln und Wirken aus einem harmonischen, gemeinschaftlichen Leben empfängt. Man setzt viel Energien ein, sich in der Gemeinschaft einen Platz zu sichern und übernimmt auch Aufgaben, die die größere Gemeinschaft angehen. Im vierten Haus ist auch ein Zugang zur eigenen inneren Verwurzlung im Sein. Um für größere Aufgaben bereit zu sein, muss man sich einen starken inneren Halt schaffen. Durch das Verankert – Sein im eigenen Urgrund strahlt man Sicherheit aus und kann anderen ein Vorbild sein. Immer wieder muss man sich ins eigene Innere zurückziehen, um äußere Eindrücke zu verarbeiten und neue Kraft für neue Taten zu schöpfen.



Das fünfte Haus



Das fünfte Haus ist einem kosmischen Spielplatz ähnlich, Hier kann man sich erproben und seine eigenen Fähigkeiten ausprobieren. Man will alles selbst erleben, eigene Erfahrungen sammeln und setzt dabei oft alles aufs Spiel. Deshalb wird es auch das Haus der Risikofreudigkeit, der schöpferischen Kräfte, der Künste, Spiele, der Liebe und Erotik, der Kinder genannt.



Die drei Ebenen



  1. Besitzansprüche in der Liebe, Eifersucht, Grenzsetzung.
  2. Liebesverhältnisse, Erotik, Abenteuer, Risiko und Spiele.
  3. Experimente, schöpferische Gestaltung, eigene Unternehmungen.


Auf der materiellen Ebene wird man nach Sicherheit streben, man hält alles fest, was einem dieses Haus bietet und ist eifersüchtig auf alle, die einem den Rang ablaufen und den Lebensgenuss streitig machen könnten. Man ist ein schlechter Verlierer, weshalb man lieber weniger wagt, um wenigstens etwas zu gewinnen und nichts zu verlieren. Man gibt sich im Geringsten zufrieden, weil das Wagnis fehlt, der kühne Unternehmergeist, der schöpferische Impuls. Die Risikofreudigkeit dieses Hauses ist herabgemindert, man grenzt sich ab, vermeidet das Erproben, weshalb die Grenzen frühzeitig abgesteckt werden. Es werden Regeln geschaffen, die das intime Kontaktleben kontrollieren oder regulieren, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. In diesem Haus, in dem Liebe und Erotik erfahren werden, wird man auf dieser Ebene sich besonders im engen Kontakt festlegen und Besitzansprüche stellen. Liebe, die im spontanen Erleben am schönsten erfahren wird, wird im ängstlichen symbiotischen Anspruch erstickt, sie kann sich nicht weiter entwickeln, weil sie eingekerkert wird. Hoffnungen und Enttäuschungen werden sich abwechseln, bis man zur nächsten Stufe erwacht und lernt, dass Liebe nur im spontanen Nehmen und Geben ihre höchste Kraft entfaltet. Im besten Fall wird man auf dieser Stufe seine eigenen Grenzen finden und fähig sein, aufgrund dieser Grenzerfahrungen „Ja“ zu sich und den Umständen zu sagen und damit zufrieden zu sein, was man hat und was man wirklich kann. Auf diesem sicheren Raum kann auch Freude erlebt werden, weil in der Wiederholung und Routine Sicherheit erfahren wird.



Auf der emotionalen Ebene wird das fünfte Haus starke Gefühle der Zu- und Abneigung hervorrufen. Da es mit der Liebe, dem engen Kontakt, der Sexualität zusammenhängt, kann eine nicht erfüllte Liebe sich stark im Unterbewussten festsetzen und das Selbstwertgefühl belasten. Solche Menschen fühlen sich immer zurückgesetzt, sind rasch beleidigt, wenn man sie übersieht und sinnen im Stillen auf Rache, wenn das Ich – Gefühl verletzt wird. Manche bleiben gefühlsmäßig stark an einer Person haften, trauern einer Liebe nach, die nie erfüllt werden kann und werden neurotisch.



Aber im fünften Haus muss man das Wagnis der Liebe auf sich nehmen, um sich selbst zu erfahren. Das zurückgehaltene Ich – Gefühl wird immer wieder durchbrechen und neue Abenteuer suchen, auch wenn es schmerzhafte Erfahrungen sein mögen. Der Glaube an die Liebe, die damit verbundenen Freuden, das gewonnene Glücksgefühl wollen stets neu erlebt werden, wodurch alle Hindernisse, alle Ängste und Befürchtungen, alle vorherigen Niederlagen und Frustrationen mit einem Schlag durch eine neue Liebe weggeschwemmt werden können. Durch neugewonnene Erlebnisse wird das Selbstgefühl bereichert und wächst über das alltägliche Erleben hinaus. Der Erlebnishunger kann manchmal übersteigert sein und ungestillt bleiben, er hinterlässt die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen. Vergnügungen, die der Erholung dienen, Sport in diesem Sinne, wie auch Glücksspiele geben dem Leben jenen Kick, der das alltägliche Einerlei vergessen lässt. Deshalb wird man im fünften Haus immer wieder ausbrechen, um Lebensfreude durch neue Erlebnisse zu suchen.



Auf der mentalen Ebene wird das autonome Prinzip des fünften Hauses wirksam. Hier wird die Selbsterprobung, die Selbstverwirklichung mit allen Mitteln verfolgt. Die innere Potenz – sexuelle wie schöpferische – gilt es ins Leben einzubringen. Man will seinen Teil beitragen, mitgestalten und mitbestimmen. Man will etwas zu sagen haben, seinen eigenen Kompetenzbereich aufbauen, wo man sich voll entfalten und herrschen kann. Der eigene Unternehmergeist, die Handlungsbereitschaft, der Mut zur individuellen Tat steigern das Selbstwertgefühl. Nur das, was man selbst geschaffen hat, zählt, man ist stolz auf eigene Leistungen, eigene Schöpfungen. Das selbstgeschaffene Werk wird herumgezeigt, man setzt sich in Szene, um die notwendige Anerkennung von der Umwelt zu erringen. Das eigene Ich will in seiner Potenz und Präsenz Eindruck machen und sich gegebenenfalls die Anerkennung selbst verschaffen. Die schöpferische Potenz, die in diesem Hause verborgen liegt, muss durch eigene Experimente, Schwund und Tatkraft zuerst geweckt und ans Tageslicht gebracht werden. Die Erfüllung hängt ab von der höchsten ästhetischen Forderung des künstlerischen Ausdrucks und von dem Wagnis, sich selbst zu stellen, seine Chancen auszuprobieren. Es braucht immer eine innere zentrale Kraft, um den nötigen Mut zusammenzubekommen, der über die Ängste hinausträgt und Barrieren überwindet, damit schöpferische Kräfte freiwerden. Der Ansporn zu außergewöhnlichen Leistungen kommt aus der Selbstüberzeugung, dass man etwas schafft, dass man etwas in sich hat, das über die persönlichen Begrenzungen hinausführt, ein inneres Selbst, ein Charisma, das in ausweglosen Situationen die Grenzen sprengt und neue Lebensenergien zum fließen bringt.



Das sechste Haus



Es ist das Haus des Existenzkampfes, der Arbeit, des Dienens und Helfens, der Wiedergutmachung, aber auch des Versagens, der Krankheit. Hier müssen wir die Notwendigkeiten des Lebens erfüllen. Arbeit, Dienst und Abhängigkeit, Erfolg und Misserfolg, sind die Themen dieses Hauses.



Die drei Ebenen



  1. Existenzsorgen, Arbeitskraft, Unterwürfigkeit.
  2. Dienstverhältnis, Unzufriedenheit, Leiden.
  3. Fehler wieder gut machen, Heilen, Helfen, Dienen.


Auf der materiellen Ebene ist es unser körperliches Überleben, das uns beschäftigt. Wir arbeiten, um Geld zu verdienen, damit wir das zum Leben Nötige herbeischaffen können. Wir sind voll und ganz damit beschäftigt, die vielen kleinen Dinge zu tun, die fürs Leben notwendig sind, wir sind eingespannt in das Pflichtenheft des kleinen Mannes. Von früh bis spät versuchen wir den täglichen Notwendigkeiten geschickt zu begegnen und fühlen uns am Abend ausgelaugt, müde, unglücklich. Auf dieser Stufe glaubt man nicht, dass man sich niemals aus diesem Kreislauf des Existenzkampfes befreien kann. Viele sind überzeugt, dass sie im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen müssen. Andere glauben, sie haben nur Existenzberechtigung, wenn sie Leistungen erbringen, wenn sie schwer arbeiten und gewissenhaft alles tun, was ihnen aufgetragen wird. Auf dieser blinden Stufe wird man zur Abhängigkeit erzogen, man hat nichts zu sagen, man muss sich dem Existenzjoch unterwerfen und das tun, was andere erwarten. Man ordnet sich dann auch knurrend oder freiwillig unter, arbeitet gehorsam, dient nach allen Seiten und lässt sich von den Oberen ausnützen und missbrauchen. Viele sehen keine Möglichkeit, wie sie sich von dem Zwang, das fürs Leben notwendige herbeizuschaffen, befreien können.



Auf der psychischen Ebene wird das sechste Haus ein Feld des Leidens. Man beginnt sich zu fragen, ob es gerecht ist, dass man so für sein Überleben so kämpfen und arbeiten muss, ob das alles ist, was das Leben einem bietet. Man zweifelt daran, dass man nur lebt, um von früh bis spät zu arbeiten, damit man das Nötige zum Essen hat. Man leidet darunter, wenn man nur niedrige untergeordnete Arbeit verrichten muss, obwohl man weis, dass man mehr könnte. Man beginnt sich aufzulehnen, weil man sich ungerecht behandelt, missbraucht oder ausgenutzt fühlt. Auf dieser Ebene ist das sechste Haus ein Krisenhaus, ein karmisches Feld, wo man das Kreuz zu tragen hat, wo man Schulden zurückzahlen muss, wo man Fehler wieder gut machen muss. Im positiven Fall ist es ein Feld des Dienens, des Helfens und des Heilens. Aber zuerst muss man selbst gelitten haben oder krank geworden sein, bevor man den anderen helfen oder sie heilen kann. Dann interessiert man sich für Gesundheitsfragen, für alternative Behandlungsmethoden, für das Heilwesen schlechthin.



Viele lassen sich umschulen und erlernen einen sozialen Beruf. Dies ist die Umpolung von einem psychisch labilen, von außen manipulierbaren Gefühl zu einer gebenden und helfenden Sensitivität, wo man sich in die Not des anderen hineindenken und Abhilfe schaffen kann. Wenn man das nicht schafft und am falschen Arbeitsplatz versauert, dann wird man krank, weil im sechsten Haus psychosomatische Prozesse stattfinden. Die seelische Unausgeglichenheit, der ständige Missbrauch eigenschöpferischer Kräfte, die innere Zwangssituation schlagen sich im Körper nieder. man somatisiert, solange das Selbstwertgefühl nicht durch den Einsatz des eigenen Könnens für andere gefestigt werden kann.



Auf der mentalen Denkebene muss man sich etwas aneignen, was aus dem eigenen autonomen Selbst kommt. Mann sollte sich darum bemühen herauszufinden, welche Arbeit man wirklich aus seinem Inneren heraus tun will. Beruf und Berufung sind die Themen, die auf dieser Stufe in diesem Haus eine Antwort suchen. Man beginnt zu lernen, sein Wissen zu verbessern, einen anderen Beruf zu erlernen oder den Arbeitsplatz zu wechseln. Aus dem Bedürfnis dieses Hauses heraus, zu dienen und zu helfen, kann man einen sozialen Beruf ergreifen. Man muss sich berufen fühlen, man muss gebraucht werden, dann wachsen die inneren Kräfte, dann kann man in diesem Haus vieles zum Besseren hinführen. Es ist auch das Haus des sozialen Engagements, man leidet mit anderen und will das Leid der anderen mindern, deshalb wird man ein Helfer, ein Diener, ein Lehrer, ein Heiler. Damit gewinnt man diesem Haus seinen Sinn ab, das Dienen im Geistigen ist die Transformation der untergeordneten ersten Stufe, wo man servil ist, herumkriecht und fragt: wie hätten Sie es gern, wo man sich demütigen lässt, schlagen lässt, wie ein Sklave lebt. Aber auf der dritten Stufe wird man frei von diesem Zwang und hilft den Notleidenden, man kehrt den Spieß um, macht aus der Schwäche eine Stärke.
 
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Der dritte Quadrant.



Bei der dreidimensionalen Häuserbetrachtung kommen wir jetzt zum dritten Quadranten, den wir „Denkquadrant“ nennen. Beim Deszendenten beginnt er und reicht bis zum MC, dem höchsten Punkt im Horoskop. Mit dem DC sind wir über den Horizont aufgestiegen und damit in den Bewusstseinsraum des Horoskops eingetreten. Deshalb wird dort alles, was vorher hautnah erfahren wurde, mit Denkprozessen angereichert. Wir denken darüber nach, warum oder wozu wir das oder jenes erlebt haben. Das bringt neben weiteren Erkenntnissen auch ein tiefes Verstehen des Daseins mit sich. Bei der dreidimensionalen Betrachtung dieses Quadranten handelt es sich vorwiegend um Denkinhalte, weshalb wir von einer materiellen, gefühlsmäßigen und mentalen Denkart sprechen können.



Das siebte Haus



Im siebten Haus, dem Partnerschaftshaus sind wir immer auf ein Du bezogen, sei es der Ehepartner, die Arbeitskollegen, der Geschäftspartner oder das einzelne Du, dem wir gerade gegenübersitzen. Wir versuchen, mit dem Du eine persönliche Beziehung herzustellen, manchmal gelingt es uns, aber plötzlich taucht wieder etwas Störendes auf und wir müssen vielleicht unsere Haltung korrigieren. Immer sind wir damit beschäftigt, einen harmonischen Zustand oder ein Gleichgewicht zu erlangen. Vielfach schaffen wir uns Probleme mit dem Du, wenn wir nicht hellwach sind, wenn wir entsprechend den unteren Quadranten einfach automatisch funktionieren. Jegliches Selbstverständnis ist hier im siebten Haus gefährlich, weil es unbewusste Komponente in die Du – Beziehung hereinbringt, die uns immer wieder zurückwerfen. Hier im Lufthaus Waage heißt es, bewusst zu funktionieren, das heißt möglichst über das Du und seine Stärken und Schwächen orientiert zu sein, seine Vorlieben zu kennen, seine Abneigungen zu spüren, damit wir eine Stellung dazu beziehen können. Obwohl wir die freie Wahl haben, annehmend oder abweisend zu reagieren, müssen wir uns vorher die Konsequenzen unserer Haltung überlegen.



Die drei Ebenen dieses Hauses könnte man wie folgt einteilen:



  1. Materielle Ebene: Blinde Du- Zuwendung, Kompromissbereitschaft aus egoistischen Gründen, Verträge zwecks Absicherung der Beziehung, materielle Abhängigkeiten.
  2. Gefühls – Ebene: Liebes – Beziehungen, gefühlsmäßiges Eingehen auf den Partner, Kompromissbereitschaft aus Harmoniebedürfnis, Ich – Verluste aus übergroßer Zuneigung oder Anpassung.
  3. Mental – Ebene: Ausgleich zwischen den Geschlechtern, Partnerschaft auf der Basis von echter Toleranz, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen durch gute Verträge.


Auf der materiellen Ebene gleicht das siebte Haus einem abgekarteten Spiel. Die Spielregeln sind festgelegt, niemand darf sie missachten. Jeder passt auf den anderen auf, dass er keine Fehler begeht. Geringe Abweichen werden registriert, zurückgewiesen, oder zumindest kritisiert. Man ist darauf bedacht, dass jeder die gleichen Rechte hat und kann es nicht vertragen, wenn sich der andere mehr Freiheiten herausnimmt als man selbst. Entsprechend dem Waage – Zeichen, das immer den Ausgleich, die Balance sucht, reagiert man empfindlich auf die Nichteinhaltung von Vereinbarungen. Auf dieser ersten Stufe ist man noch unbewusst und deshalb nach allen Seiten hin gebunden, an einen Partner oder an irgendetwas, was einem den Selbstwert garantiert. Viele haben auf dieser Stufe berechnende Motive. Sie wollen einen Partner finden, von dem sie das Optimale zurückbekommen. Sie lassen sich nur auf Menschen ein, die etwas zu bieten haben, die sie verwöhnen und „auf Händen tragen“. Hier ist man besonders fähig, Nutznießer zu sein, vom Du, von den anderen das zu bekommen, was man selbst nicht hat. Mit großer Geschicklichkeit nimmt man die Vorteile wahr und erlangt die größte Selbstbestätigung, wenn man jemanden „ausgenommen“ hat. Die ganz Geschickten bringen es fertig, anderen an ihren Versprechungen festzunageln ( Loyalität ) und dann das, was sie haben wollen durch ausgeklügelte Verträge zu erhalten.



Auf der Gefühlsebene wirkt sich die Du – Aktivität des siebten Hauses mehr auf dem Gebiet der Liebe und persönlichen Zuneigung aus. Man ist gefühlsmäßig vom Du abhängig und reagiert automatisch auf das, was der Partner in der Zweierbeziehung von einem erwartet. Man gibt einem Partner fast alles, was man hat mit der Hoffnung, eines Tages das zurückzubekommen, was man in die Partnerschaft investiert hat. Aber das ist oft nicht der Fall, wenn von Anfang an ein Ungleichgewicht bestand. Da auf der subjektiven Gefühlsebene die emotionale Gestimmtheit mit all ihren Schwankungen vorherrscht, ist es schwierig das Gleichgewicht zu finden und eine stabile Partnerschaft zu etablieren. Immer wieder treten Störungen auf. Je nach Planetenstellung im siebten Haus ist man emotional Du – abhängig, verliert häufig die Selbstständigkeit und begibt sich in die Hände des Partners, man kann keine Selbstverantwortung tragen und wird leicht das Produkt der Umwelt. Emotionale Unverträglichkeiten in der Partnerschaft können schmerzliche Störungen der Verhältnisse bringen und auch zur Trennung führen.



Missverständnisse aus dem Zusammenleben heraus lassen die Schwächen und wunde Punkte des Partners immer wieder aufbrechen und Konflikte bereitstellen. Es ist schwierig Verträge auszuhandeln, die beide Partner befriedigen. Die ausgehandelten Verträge enthalten meistens einen Haken, irgendeiner ist dann zum Schluss der Betrogene, häufig kommen sich sogar beide als die Betrogenen vor, weil man von Anfang an nicht hellwach war. Dieses Denkhaus sollte Klarheit und Gerechtigkeit anstreben; auf der emotionalen Ebene wird man durch Schaden klug, das nächste mal passiert es einem nicht mehr, dass man übervorteilt wird.



Auf der Mentalebene ist das siebte Haus ein bewusstes Feld der Kontaktnahme. Hier ist man zu Verhandlungen bereit, man lernt schnell das Wesentliche von Unwesentlichen zu unterscheiden und achtet darauf, den anderen gerecht zu werden. Unterscheidungsfähigkeit ist meistens vorhanden. Man ist offen für den anderen, geht auf ihn ein und reagiert sensitiv auf den geistigen Zustrom aus Gesprächen, Verhandlungen und kommunikativem Zusammensein. Mit vollem Gewahrsein wird auf das Du eingegangen, man kann sich verständigen und arrangieren. Andere werden gerecht behandelt, weil man das Gesetz des Ausgleichs, das in diesem Haus herrscht, kennt und beachtet. Gut ausgedachte und gerechte Verträge sind dann möglich, wenn sie für beide Partner Vorteile bringen. Man lernt viel über das Du durch die Partnerschaft, durch das Bezogensein auf andere Menschen und weiß über sie Bescheid. Man kennt die Stärken und Schwächen anderer Menschen und vermeidet geschickt, die wunden Stellen zu berühren, oder zu verletzen. Man umschifft diplomatisch alle entdeckten Mängel und stellt sich bewusst auf das Positive ein und gewinnt dadurch andere für sich. Mit der Geschicklichkeit, auf die Bedürfnisse anderer einzugehen, erwecken manche den Anschein, als ob sie diese Bedürfnisse befriedigen wollen, es aber in Wirklichkeit nicht können. Verspricht man zuviel und erweckt Hoffnungen, die man nicht erfüllen kann, dann finden hier auch korrigierende Prozesse statt, Streitfälle und offene Gegnerschaften treten auf. Manche verstricken sich in diplomatische Gefechte, werden in Konflikte verwickelt, die sie gar nichts angehen, weil sie vergessen haben, sich vorher abzugrenzen und durch Verträge abzusichern.



Das achte Haus



Bekanntlich symbolisiert das achte Haus die Strukturen der Gesellschaft. Die Persönlichkeit ist hineingestellt in eine Welt, die strukturiert und geordnet ist und Gesetze vertritt, die wir einhalten müssen, sonst kommen wir in die Mühle. Im achten Haus werden konkrete Bedingungen an uns gestellt, hier müssen wir spuren, unsere Pflichten erfüllen, das, was uns aufgetragen wird, ausführen. Viele lehnen sich dagegen auf, weil sie nicht einsehen wollen, dass sie eingefahrenen Schienen folgen sollen. Sie sträuben sich, weshalb unbewusste Anpassungsprozesse stattfinden, die eine Wandlung herbeiführen. Hier besteht vielfach ein dynamischer Auftrag, der manchmal auch als Zwang empfunden wird, mit dem man lernen muss umzugehen. Viele suchen eine Lücke in den Gesetzen und Strukturen, um sich Vorteile oder einen Platz in der Gesellschaft zu sichern. Aber das gelingt nicht auf Dauer, weil wir in diesem Skorpionshaus der Wandlungskraft des ewigen „Stirb und Werde“ ausgesetzt sind. Keiner, der einen Planeten im achten Haus hat, kommt daran vorbei, jeder benötigt irgendeine Korrektur seines Charakters, eine Reinigung oder Wandlung seiner Motive, damit er ein nützliches Glied in der Gemeinschaft, einer Gruppe, eines Teams wird. Da auch die ganze Besitzachse zwei – acht angesprochen ist, besteht hier ein weiterer Lernprozess in der richtigen Handhabung des Gesetzes von Geben und Nehmen, das wiederum durch das Gesetz der Ökonomie, also von Angebot und Nachfrage, Ursache und Wirkung reguliert wird. Deshalb spielen im achten Haus auch karmische Komponenten eine Rolle im Sinne: „Was du säst, wirst du ernten“. Manche erleben einschneidende Schicksalsschläge, Totalverluste oder werden schon früh im Leben mit der Todesfrage konfrontiert. Es ist ein Haus, wo Leben und Tod nahe beieinander bestehen, in dem die Extreme der Gegensätze erlebt werden.



Wir wollen auch hier das Thema in drei Kategorien einteilen:



  1. Materielle Ebene: Hier vermittelt das achte Haus materielle Vorteile, seien dies Erbschaften oder Legate des Partners, von denen man Nutzen zieht, oder man lebt von Geldern, für die man nicht gearbeitet hat. Die Gesellschaftsstruktur sichert diese Rechte, legt uns aber auch Fesseln und Pflichten auf.
  2. Gefühls – Ebene: Man hat extreme Gefühle von Liebe und Hass, Freud und Leid, Belohnung und Strafe, Schuld und Sühne; man ist eifersüchtig darauf bedacht, nicht zu kurz zu kommen, alles zu erhalten, was man zu beanspruchen hat. Im Verlustfall leidet man sehr, geht durch psychische Wandlungskrisen, bis man gelernt hat, zuerst loszulassen oder zu verzichten, bevor man etwas bekommen kann.
  3. Mental – Ebene: Das Denken wird klarer unterschieden zwischen „Dein und Mein“, zwischen Nutzen und Zweck, zwischen dem, was ich hergeben muss. „Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist“, Menschen, die ihre Kräfte in den Dienst der Gemeinschaft stellen und auf persönliche Vorteile verzichten.


Auf der materiellen Ebene sind wir meistens von den Strukturen, den Gesetzen der Gesellschaft abhängig, diese müssen unter allen Umständen eingehalten werden. Wenn wir sie nicht einhalten, werden wir bestraft oder ausgestoßen. Deshalb reagieren wir hier mit auf Schuldgefühle und sind dadurch manipulierbar, ordnen uns ein, erfüllen unsere Pflichten und kommen gar nicht auf die Idee, dass es anders sein könnte. Um ein gesichertes Leben zu führen, wird man vielleicht Beamter der Zeit seines Lebens für die Pension spart. Andere sind immer hinter etwas her, schieben jene, die ihnen im Wege stehen, auf die Seite, weil sie glauben, das Recht zu haben, etwas beanspruchen zu dürfen, was anderen gehört. Die Gesellschaftsstruktur, die Infrastruktur wird mit allen Mitteln des Profitdenkens und intellektuellen Raffinements beansprucht. Man ist neidisch auf alle, die es besser haben als man selbst und wartet immer auf Gelegenheiten, seine Situation zu verbessern. Man macht sich keine Gedanken über die Folgen seines Handelns, bis einem plötzlich die Rechnung präsentiert wird. Da das achte Haus das Haus der Transformation ist, sind bei materiellen Ich – Kernen vor allen Verluste zu beobachten, damit sie die Vergänglichkeit des Stofflichen erkennen und die Jagd nach materiellen Gütern, nach Lebensabsicherungen, nach persönlichen Vorteilen aufgeben.



Auf der psychischen Ebene sind es die Gefühle, die von irgendwelchen Ängsten geplagt werden. Entweder befürchtet man, dass einen die Lieben verlassen oder wegsterben, oder man glaubt, nicht genügend Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen. Deshalb tut man alles, damit man immer jemanden hat, der einen liebt und die eigenen Bedürfnisse befriedigt. Man ist aber oft nicht ehrlich gegen sich selbst, macht sich etwas vor, stellt sich besser hin als man ist, denn das achte Haus bringt auch hier die Reinigung der Motive. Egoistische Ansprüche auf den Besitz von anderen Menschen werden durch das Schicksal korrigiert. Die Gefühle können auch dann rasch in Abneigung oder Hass umschlagen, wenn die Gefahr besteht, dass man kritisiert wird. Dann schlägt man zurück, und manche üben noch nach Jahren Revanche an jenen, die einem was weggenommen haben. Psychische Verteidigungsmechanismen können sich festgraben, und man reagiert immer wieder auf die gleiche Weise negativ, vor allem, wenn der eigene Selbstwert, die eigenen Rechte negiert werden.



Um über diese Revanchehaltung Kontrolle zu erhalten, muss man durch die Wandlungskrisen gehen. Die Energien, die man aussendet, kommen nämlich immer wieder auf einen selbst zurück, bis man gelernt hat, dass Selbstverteidigung keine Lösung für Probleme bringt, und dass man in allen Gefühlsbindungen erst geben lernen muss, bevor man empfangen kann. Es gibt auch die Umkehrung davon, weil das achte Haus immer in die Extreme führt. Je nach Zeichen und Planetenbesetzung können Menschen auf dieser Gefühlsebene gerade das Gegenteil tun, sie verzichten auf jeden Lebensgenuss, verlangen nichts für sich selber, geben alles her, was sie besitzen, vernachlässigen den materiellen Besitz, sind für andere da und vielleicht sozial tätig. Andere weisen alles zurück, was von anderen kommt, manchmal auch Erbschaften. Wegen Prioritätsgefühlen wollen sie nichts aus zweiter Hand haben. Viele können deshalb nichts annehmen, weil sie nicht abhängig sein wollen oder vielleicht wissen, dass sie schließlich dafür bezahlen müssen, weil nichts umsonst ist.



Auf der mentalen Ebene ist das Denken aktiv. Aus dem Motiv der Sicherheit heraus will man immer über alles informiert sein, damit man sich danach einrichten kann. Im achten Haus wird man auf der Denkebene scharfsinnig und vorausschauend planen, man ist sich immer den Folgen seiner Handlungen bewusst, lernt aus vergangenen Fehlern und vermeidet die Wiederholung. Häufig entsteht daraus die „Weisheit des Pessimisten“, der im vornherein verzichtet, um sich selbst Leid zu ersparen. Strukturen, Institutionen und Gesellschaftsformen werden solange unterstützt, als sie der Gemeinschaft wie auch einem selbst Vorteile bringen und der Sicherheit dienen. Wenn sie das nicht mehr tun, werden sie entweder bekämpft, oder aufgelöst. Versicherungsgesellschaften haben hier ihre beste Grundlage und verwalten das Kapital der Bürger für eventuelle Schäden. Das vorausschauende Denken weiß, wo man vorsichtig sein muss, aber auch wo man zuschlagen muss, wenn sich ein Feind zeigt. Hier werden die Verteidigungsmechanismen intelligent gehandhabt, bei Angriffen kann man zum gefährlichen Gegner werden. Aber das Gesetz des Stirb und Werde wird auch hier starr gewordene Mechanismen, Grausamkeit und Stolz oder veraltete Strukturen umwandeln oder zerstören, damit neues Leben wachsen kann.





Das neunte Haus



Das neunte Haus als letztes im dritten Quadranten gehört bereits zum Individualraum des Horoskops, weshalb hier zwei Themen zusammenkommen, als erstes das Denken des dritten Quadranten und als zweites das individuelle Bewusstsein. Deshalb nennen wir es das Haus des eigenen, selbstständigen Denkens.



Im Haus des eigenen Denkens geht es um die Autonomie im Denken. Autonomie heißt Unabhängigkeit, im eigenen Namen. Man bezieht sich nicht auf irgend, zitiert nicht andere zur Beweisführung, sondern steht selbst gerade für das, was man denkt und von sich gibt. Im neunten Haus kommt man zu einem betont ausgereiften und autonomen Standpunkt, an dem man nicht rütteln lässt. Damit hängt auch die Entwicklung zu einem voll ausgereiften Individuum zusammen, das sich nichts mehr sagen lassen will, das selbst fähig ist, seine Konklusionen zu ziehen, seine Entschlüsse zu fassen und sich dementsprechend verhält. Das wäre die ultimative Forderung des neunten Hauses. Hier trägt man selbst die ganze Verantwortung für alles, was man denkt und sagt. Wenn man eine eigene Meinung hat und diese mit allen Kräften vertritt, kommt man häufig in Schwierigkeiten mit den kollektiv genormten Ansichten. Deshalb muss man innerlich stark werden und fähig sein, die Konsequenzen für das zu tragen, was man zum Ausdruck gebracht oder verursacht hat.



Lebt man nach diesen Grundsätzen des neunten Hauses, dann kann man es sich fast nicht leisten, von seiner Überzeugung abzuweichen, auch wenn der Widerstand aus der Umgebung groß wird. Weicht man aus größerer Einsicht dennoch dem Druck der Umwelt, dann kann auch das der Bewusstseinserweiterung dienen, weil man vielleicht bei der Meinungsbildung wichtige Details außer Acht gelassen hat. Das zuzugeben und etwas Neues dazuzulernen, macht erst den reifen, weisen Menschen im neunten Haus aus. Das ist die ganze Thematik und oft auch Tragik des neunten Hauses.



Die drei Ebenen dieses Hauses könnte man folgendermaßen beschreiben:



  1. Materielle Ebene: Lust zum Reisen und zur Veränderung, bewegliche Werte und Ansichten, manchmal Opportunist. Viele sind im Denken uneinsichtig, halten an einmal gefassten Ansichten fest und sind rechthaberisch.
  2. Gefühls – Ebene: Seelische Ausweitung, religiöse Zielrichtung, idealistische Neigung. Die eigene Meinung wird mit emotionalen Erfahrungen vermischt, man vertritt diese mit Überzeugung. Manche machen aus eigenen Schwächen eine Tugend andere haben einen entwickelten Gerechtigkeitssinn.
  3. Mental – Ebene: Geistige Expansion, eigene Philosophie, Weltanschauung, autonomes Denken. Man bildet sich nach sorgfältiger Abwägung aller Dinge eine eigene Meinung, die möglichst umfassend und gerecht sein muss. Die eigene Freiheit geht über alles, man lässt sich nicht von anderen beeinflussen. Mit Begeisterung kann man andere von überpersönlichen, geistigen Zielen überzeugen.


Auf der materiellen Ebene macht man gerne weite Reisen, um die Unabhängigkeit, die Freiheit des neunten Hauses zu genießen. Die räumliche Expansion lässt geschickt Beziehungen zum Ausland aufnehmen. Auch der Drang zu sportlicher Betätigung, besonders zu solcher, die eine freie Dynamik erleben lässt, ist im neunten Haus zu suchen. Die freie Bewegung, das Ungebundensein, die Weite des Horizontes, die Aussicht auf Neues und Unbekanntes, setzt das eigene Denkvermögen in Aktion. Deshalb setzt man seine Intelligenz, sein Denken dafür ein, unabhängig zu werden. Für die eigene Freiheit nimmt man das Individualrecht für sich in Anspruch, doch auf materieller Ebene kann man sich auch über das Recht der anderen hinwegsetzen. Geht es um die Verteidigung der persönlichen Freiheit, kann man egoistische Züge feststellen.



Auch bei dem Durchsetzen der eigenen Ansichten oder Philosophie kann die materielle Ebene grausam zum Ausdruck kommen, wie zum Beispiel bei der Inquisition, die um des Glaubens willen im Namen Gottes andere gequält und geistig vergewaltigt hat. Wissen ist Macht, heißt es hier, man lernt viel, fast ununterbrochen, damit man über dem Bildungsniveau der Allgemeinheit steht. Man hat Freude daran, andere zu belehren und mit seinem Wissen zu glänzen. Auf die irdische Mittelmäßigkeit wird herabgeschaut. Viele sitzen auf dem hohen Ross und machen aus dieser Haltung eine Tugend. Für die eigenen Schwächen haben sie schnell eine plausible Erklärung zur Hand und erklären die Welt, die Umstände oder andere Menschen für schuldig.



Auf der psychischen Ebene ist das Denken durchdrungen von persönlichen Lieblingsideen. Man wendet sich geistigen oder religiösen Dingen zu, damit man aus den vorhandenen Milieueinwirkungen herauskommt und hineinwächst in eine immer größere Welt. Naturverbundenheit, höhere Lebensleitlinien lassen in die Dimension des Überpersönlichen, Internationalen vorstoßen, womit man sein eigenes Selbstbewusstsein misst. Die Expansion des Bewusstseins in überpersönliche Zielvorstellungen kann leicht einen Konflikt mit der Umwelt bringen, die einen nicht ernst nehmen will. Man setzt sich im Gegensatz zur herkömmlichen Meinung und wird deshalb auch angegriffen. Das muss man durchstehen können, wobei die eigene Autonomie auf eine Probe gestellt wird. Oft wird Wissen deshalb angehäuft, um die eigenen Wünsche und Ansprüche zu untermauern oder zu befriedigen. Meistens ist das Wissen durchsetzt mit subjektiven Erfahrungen, Zielen und Inhalten. Mit einem Selbstverständnis kann man sich und seine Leistungen ins beste Licht rücken, auf andere den Eindruck machen, als wäre alles in Ordnung. Wenn man etwas falsch gemacht hat oder sich geirrt hat, dann gibt man das selten zu. Man leitet seinen autonomen Anspruch davon ab, dass andere das tun, was man sagt, als richtig annehmen müssen. Je nach Zeichen kommt man nicht auf den Gedanken, dass man im Unrecht sein könnte. Andere hingegen können sehr einsichtsvoll sein und zeigen ihre Bereitschaft, Ansichten, die sich durch die Wirklichkeit als falsch erwiesen haben, zu ändern. Sie streben nach Gerechtigkeit in allen Dingen.



Auf der Mentalebene ist das neunte Haus voll von schöpferischen Impulsen, Gedanken und Zielen. Jetzt ist die geistige Expansion das Hauptziel, die zum Erlebnis größerer Zusammenhänge und zur bewussten Bejahung eines überindividuellen Lebenssinnes empor führt. Das Erklimmen eines unpersönlichen Standortes, einer höheren Warte, einer Vogelperspektive ist das Ziel, um eine immer größer werdende Wahrheit zu erkennen. Man strebt danach den Sinn zu erfassen, der hinter und über allen Einzeldingen steht, um so zum wirklichen Verstehen von Gott und der Welt zu gelangen. Erfüllt vom Drang nach dem Höheren, stellt man sein Leben in eine religiöse oder ethische Ordnung hinein, die das Leben weiht und oft eine priesterliche Funktion hat. Man fühlt sich zum Lehren berufen, erkennt seinen inneren Auftrag darin, das weiterzugeben, was man aus der geistigen Perspektive intuitiv erfasst hat. Mit großer Widmung und inneren Engagement werden höhere Ziele verfolgt, Ziele, die der Gemeinschaft dienen und gleichzeitig dem eigenen schöpferischen und autonomen Denken Ausdruck verleihen.



Man ist interessiert an der menschlichen Gesamtentwicklung, nimmt teil an Glaubensbewegungen, Aufgaben der Forschung oder Geisteswissenschaften, Missions- und Entdeckerreisen, Kulturfortschritt im großen Stil. Mit solchen überpersönlichen Zielen kann sich das eigene Ich voll identifizieren und Sinnerfüllung finden. Deshalb lässt man sich nicht mehr so leicht davon abbringen, wenn es gilt, große Ideale zu verwirklichen. Viele sind unbestechlich, kompromisslos, wenn es darum geht, menschliche Werte, eigene Erkenntnisse oder autonome Denkerzeugnisse zu verteidigen. Je nach Zeichen im neunten Haus sind viele darauf aus, ihren geistigen Einflussbereich auszuweiten, sie nehmen jede Gelegenheit war, mitzureden, ihr Wissen, ihre Kompetenz geltend zu machen. Werden sie übergangen, dann sind sie leicht gekränkt und verstricken sich in ihren eigenen Denkmodellen, verbeißen sich in Ideen, die nur in ihrem eigenen Kopf existieren und von der Wirklichkeit weit entfernt sind. Früher oder später werden sie ihre Ideen an die Wirklichkeit anpassen müssen und können dann schöpferisch sein. Dies ist die schönste Frucht dieses Hauses, wenn die im Mentalbereich entstandenen Ideale auch verwirklicht werden können.
 
Der vierte Quadrant



Das zehnte Haus



Im vierten Quadranten befinden wir uns in der Seins – Sphäre, wo wir auf uns selber gestellt sind. Wir stehen uns gewissermaßen selbst auf gleicher Höhe gegenüber und sollen uns so erleben und verwirklichen, wie wir wirklich sind. Hier muss man ehrlich zu sich selbst sein und seine Schwächen zugeben und seine Stärken realistisch sehen können. Man soll sich als das annehmen, was man ist, darf keine Ausflüchte mehr machen oder sich selbst beweihräuchern, sich weder größer noch kleiner sehen. Hier sollten wir uns Klarheit verschaffen über die Frage: „Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich?“ Man sollte wissen, wo man auf der Entwicklung steht, welche Sprosse auf der Evolutionsleiter man erklommen hat, welche Leerläufe man gemacht hat und wo man richtig liegt. Hier sollte man in der Lage sein, eine freie Wahl zu treffen und zu Dingen „Nein“ sagen zu lernen, die man nicht meistert, die einen niederzwingen oder schaden können. Das bewusste Verarbeiten aller Lebenserfahrungen ist möglich, weil das Bewusstsein in diesem Quadranten von Trieb- und Instinktreaktionen frei sein und sich in höheren Gefilden geistiger Zusammenhänge bewegen kann. Im besten Fall sollte das Selbstbewusstsein in sich das individuelle Bewusstsein vereinen und schließlich in den Seinszustand übergehen.



Beim MC, wie bei allen kardinalen Achsen ( AC, IC, DC ), findet eine Geburt statt: Beim AC die physische, beim IC die psychische Geburt, der Mensch tritt hinaus ins Leben und befreit sich von familiären Abhängigkeiten. Beim DC werden wir in den Bewusstseinsraum ( obere Hälfte ) hineingeboren und erkennen die Welt, wie sie ist, beim MC wird die Individualität erlebt, die sich frei zu allem in Beziehung setzen kann und in irgendeiner Form Autorität sein kann.



Im zehnten Haus sollte der Mensch wissen, was er will und was er nicht will. Eine freie Individualität zu sein verlangt Autonomie des Bewusstseins, Entscheidungsfreiheit und die Bereitschaft, für alles selbst die Verantwortung zu tragen. Im zehnten Haus muss man sich bewähren und in schwierigen Situationen stark sein, man braucht innere Kraft und ein starkes Rückgrat, um Stürmen und Angriffen standzuhalten. Viele eignen sich ein besonderes Können an, werden Spezialist auf irgendeinen Gebiet, wollen einen Beruf haben, in dem sie Bescheid wissen und etwas sind, wo ihnen niemand hineinreden kann. Sie wollen selbstbestimmend sein und über die Masse hinausragen, sie wollen die Leitung übernehmen, den Ton angeben, andere stützen und führen und ihre Energie in den Dienst einer Sache stellen. Immer streben die „Zehnt – Häusler“ nach Einfluss und besonderen Leistungen mit dementsprechender Würdigung in der Öffentlichkeit. Der Individuationsprozess findet hier seinen Abschluss, wenn der Mensch frei dastehen kann und auf irgendeinem Gebiet eine Autorität ist. Dann findet er auf natürliche Weise Anerkennung und Würdigung seiner Person.



Aber auch hier gibt es drei verschiedene Entwicklungsstufen, wobei die materiellen Ich – Kerne meistens negativ, die seelischen im Wandel sind und die mentalen volles Bewusstsein haben sollen. Darin ist eine bestimmte Wertung zu finden:



Die drei Ebenen dieses Hauses können wir wie folgt einteilen:



  1. Materielle Ebene: Rücksichtsloses Erfolgsstreben, Ausstechen und Übervorteilen anderer, Verlangen nach Macht, Berühmtheit und Ansehen, nach Autorität und Gehorsam anderer. Missbrauch von Macht zu egoistischen Zwecken, Karrieredenken, krankhafter Ehrgeiz, Rivalitätsverhalten, Despotismus.
  2. Gefühls – Ebene: Liebe zum Beruf und zur Macht, Missionierung. Man strebt nach Amt und Würde und will wichtig und geachtet sein. Andere muss man von der eigenen Größe überzeugen und will glänzen, übernimmt Aufgaben, die für einen zu groß sind, läuft Gefahr leicht zu versagen. Andere wollen ihr Gesicht nicht verlieren und machen sich selbst und der Welt was vor. Die Familie wird der Karriere geopfert, die Liebe, wenn sie dem Ansehen schadet.
  3. Mental – Ebene: Zielstrebigkeit und Verantwortungsfähigkeit zeichnen den mental – polarisierten Menschen aus, er ist unabhängig und selbstständig, erfüllt seine Aufgabe hervorragend. Der Beruf wird zur Berufung, Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft und von Führungsaufgaben, richtiger Gebrauch der Macht, sein Leben dient als Vorbild.


Auf der materiellen Stufe steht das Karrierestreben im Vordergrund. Um jeden Preis will man nach oben kommen, man scheut keine Gelegenheit, um andere zu überflügeln oder auszustechen. Man strebt nach Schlüsselpositionen in Wirtschaft und Politik, ein drängender Ehrgeiz treibt einen die Karriereleiter hinauf. Meistens steht man alleine da, den Kopf hocherhoben, man schätzt seine Fähigkeiten hoch ein und verlangt Achtung, Respekt und Anerkennung. Man hält sich für den Besten und übernimmt Aufgaben, die eine Nummer zu groß sind. Immer hat man Angst, dass man entlarvt wird, dass die eigenen Unzulänglichkeiten erkannt werden und man von der erlangten Höhe herunterfällt. Viele lassen andere nicht hochkommen und sind sehr darauf bedacht, dass der eigene Kompetenzbereich gewahrt und gesichert wird.



Jemand, der sich nähert, wird als Rivale energisch bekämpft und zur Seite geschoben. Mit allen Mitteln zwingt man andere in seinen Bann und lässt sie nach seiner Pfeife tanzen, man hat Autoritätsansprüche, auch wenn man nur so tut, als ob man alles wüsste. Man hat eine besondere Fähigkeit seine eigenen Verdienste ins richtige Licht zu rücken. Hat jemand die Stirn, diese anzuzweifeln oder zu kritisieren, dann werden alle Machtmittel eingesetzt, um den Störenfried loszuwerden.



Auf der emotionalen Stufe wird man von Zweifeln gequält, die Aufgabe nicht zu meistern und zu versagen, man hat Angst, die Höhe, die man erreicht hat zu verlieren. Man baut seine Stellungen, seine Positionen aus, sucht seinen Einflussbereich zu erweitern und zu halten. Man investiert viel Energie im Anwenden von Erfolgsmethoden, die dem eigenen Aufstieg dienen und die Karriere sichern. Viele ringen ihr Leben lang um eine Führungsstelle, um Anerkennung ihrer Leistungen ,um Respektierung ihrer Meinung, ihres Kompetenzbereiches. Sie wollen geachtet und beliebt sein, und sie wollen überall mitreden, wenn es um Entscheidungen geht. Werden sie übergangen, dann sind sie tief gekränkt. Um die Erfolgsleiter hoch zu klettern, greifen sie zu allen Mitteln, manchmal auch zu ungesetzlichen. Einen einmal errungenen Posten lassen sie sich nicht streitig machen, kämpfen gegen jede Einflussnahme anderer, sind eigenmächtig und uneinsichtig, manchmal ungerecht und grausam, wenn es um die Verteidigung ihres Machtbereiches geht. Wenn das Gefühl ins zehnte Haus hineinwirkt, dann ist die Objektivität meist getrübt, die angewendeten Mittel sind nicht klar und überzeugend, die Reaktionen auf die geringste Machteinbuße übertrieben und emotional. Bleibt die angestrebte Anerkennung aus, dann baut man Feindbilder auf und kämpft gegen Windmühlen.



Auf der mentalen Ebene findet man das freie „selbstbewusste“ Individuum, den „Selfmademan“, der alles fertig bringt, aber auch die aus sich selbst gewachsene Autorität, die andere leitet und führt und besondere Auszeichnungen und Anerkennung erhält. Auf der menschlichen Stufe ist man sich seine Auftrages in der Welt bewusst, man setzt seine ganze Kraft ein zum Erreichen von Zielen, die der Gemeinschaft dienen. Man ist mit seiner Aufgabe identifiziert und tut alles, um die Zustände dieser Welt zu verbessern. Man fühlt sich berufen zu wirken und setzt seine eigenen Machtmittel konstruktiv zur Beseitigung von Missständen und Ungerechtigkeiten ein. Viele suchen eine politische Laufbahn oder wollen in irgendeiner Weise in der Politik mitwirken, weil sie dort das beste Wirkungsfeld erkennen. Sie helfen Schwächeren die Leiter zur Selbstverwirklichung hinauf und setzen ihre ganze Autorität im Dienste der Sache verständnisvoll ein. Die positive Ausformung einer entwickelten Individualität zeigt sich in einem Berufensein ohne Anspruch auf Anerkennung und Ruhm, in einer Art Meisterschaft, die aus einer anderen Motivation heraus lebt. Dies zeigt sich in der bedingungslosen Annahme des inneren Auftrages, der Beruf wird zur Berufung. Solche Menschen sind gleich Leuchttürmen in der Landschaft, an denen sich andere orientieren können. Sie sind Vorbild für viele, ziehen andere hinan, werden zu echten Menschenführern. Sie können und wollen etwas für die Welt tun und einen schöpferischen Beitrag an die Evolution leisten.



Das elfte Haus



Das elfte Haus ist das Haus der Freundschaft, des idealen Menschenbildes, der Ethik. Es ist ein fixes Haus, weshalb stabilisierende oder kristallisierende Kräfte am Werk sind. Hier werden Gedankenformen gebildet, an die man sich halten kann, die zu Prinzipien werden und Träger einer höheren Lebensphilosophie sind. Aber es können auch kleinliche moralisierende Gedanken sein, die zu fixen Vorstellungen, zu Voreingenommenheiten führen, von denen man nicht mehr loskommt, die Enttäuschungen in menschliche Beziehungen bringen. Im elften Haus sucht man Gleichgesinnte, damit man selbst stark ist, man braucht andere, weil man sich sonst hilflos vorkommt. Viele brauchen einen Status, sammeln Mittel und Geld, bauen sich ein Haus, damit sie mit Höhergestellten standhalten können. Bei vielen besteht eine intellektuelle Unsicherheit, weshalb man sich an besonderen Persönlichkeiten oder an geistigen Prinzipien menschlicher Werte orientiert.



Die Dreistufigkeit in diesem Haus ist offensichtlich:



  1. Materielle Ebene: Auf dieser sind Kristallisationskräfte am stärksten, deshalb gibt es hier den Fanatiker, den Sektierer. Menschen, die kompromisslos sind und nur die eigenen dogmatischen Ideen gelten lassen. Andersdenkende werden abgelehnt und verurteilt. Freunde sind nur jene, die die gleichen Ansichten teilen, alle anderen sind Feinde. Die Auserwählten – Theorie: „Wir sind die Guten, ihr seid die Schlechten“. Der Selektivmechanismus ist anspruchsvoll, elitär und oft asozial, der „Snob“.
  2. Gefühls – Ebene: Liebe und Gefühle werden nur für jene geteilt, die gleich empfinden, die dazugehören und den gleichen Status oder einen höheren haben. Man fühlt sich nur wohl unter Gleichgesinnten, ist ständig auf der Suche nach den richtigen Freunden, macht sich von ihnen abhängig und ist rasch enttäuscht, wenn sie die eigenen Erwartungen nicht erfüllen.
  3. Mental – Ebene: Hier sucht man sich im fairen Austausch mit den anderen zu vereinen. Man gründet einen Kreis von Gleichgesinnten, eine ideologische Gemeinsamkeit, die mit dem Zeitgeist harmonisiert und sich der Lösung menschlicher und geistige Aufgaben widmet. Man weiß um seine eigene Originalität und toleriert deshalb auch die der anderen. Auf dieser Stufe kann „Die Harmonie der Originale“ verwirklicht werden.


Auf der materiellen Stufe ist man zweckorientiert und sucht Beziehungen, die in irgendeiner Weise Vorteile bringen ( Vetterliwirtschaft ). Freunde und Mitarbeiter werden dahingehend ausgesucht, inwieweit sie für das eigene Fortkommen nützlich sind. Andere Kontakte sind nicht interessant, man lässt sie rasch wieder fallen, wenn sie keinen Nutzen mehr bringen, oder wenn sie sich nicht so verhalten wie man es erwartet. Aber an Menschen, die etwas zu bieten haben, hängt man fest, man rennt ihnen sogar nach. Man wacht eifersüchtig darüber, dass ihre Aufmerksamkeit nicht nach lässt, tut alles, um sie nicht zu verlieren. Viele betteln um die Gunst Stärkerer, reden ihnen nach dem Mund, schmeicheln ihnen und bewundern sie, damit sie angenommen bleiben. Auf dieser Stufe ist die Elfthaus – Ethik nicht reflektiert, sondern nachgebetet, man spurt nach den ausgeprägten Prinzipien, lebt liniengetreu nach dogmatischen Grundsätzen, ist abhängig von geistigen Ideen oder Führern und bleibt damit unmündig und wird sektiererisch.



Bewusst oder unbewusst übt man auf andere einen Zwang aus, die eigenen Vorstellungen zu erfüllen. Die intellektuelle Unsicherheit zeigt sich darin, dass man andere, sie sich anders verhalten, moralisch fertig macht. Man schaut auf sie herunter, kommt sich als etwas Besonderes vor und verurteilt alles Mittelmäßige. Der elitäre Anspruch basiert auf Formen, auf Doktrinen, auf materiellen Besitz, woran der eigene Wert aufgebaut wird, er entbehrt der inneren Reife. Absicherung geschieht meistens dadurch, indem man zu einem Verein, einem Zirkel, einem Club gehört, aus dem man nicht so leicht herausfallen kann, weil das Dazugehören materiell abgesichert ist, durch Kastengeist, Statuen oder Geld.



Auf der Gefühls – Ebene will man im elften Haus einen Freundeskreis haben, indem man sich geborgen, verstanden und wohl fühlt. Viele sind immer auf der Suche nach den richtigen Freunden, die ihren Erwartungen, ihren Hoffnungen und Sehnsüchten entsprechen. Man wählt sich ganz sorgfältig einen Kreis von Gleichgesinnten aus, einen verschworenen Zirkel, Freunde, die im Geist eins mit einem sind. Hierher gehört auch der Geheimbund mit der Neigung zum Sich – Abschließen gegen die Außenwelt, mit Absicherungsmaßnahmen, damit niemand Unberufener eindringen kann. Es ist oft eine starke Exklusivtendenz vorhanden und stammt meistens daher, dass man sich von der Umwelt bedrängt fühlt und sich deshalb mit ein paar Verschworenen in einem sicheren Raum verschanzt, das kann eine geistige oder materielle Burg sein. Das elfte Haus kann so zu einer Fluchtburg werden, in die man sich vom Leben zurückzieht, sich gegen das Leben mit seinen Hässlichkeiten, Alltäglichkeiten und Schwierigkeiten absichert, eine Fluchtburg, die ganz egozentrisch ist. Manche suchen Zirkel und Gruppen, die exzentrische Ziele verfolgen, die etwas Besonderes sind, lassen sich täuschen und verführen, weil sie glauben, ihre Hoffnungen nach Getragenwerden in der Gruppe, nach Wichtigkeit ihrer eigenen Person, könnten erfüllt werden.



Aber oftmals erleben sie abrupte Enttäuschungen, weil Gefühle allein nicht die Höchstanforderung dieses Hauses der Veredelung des Menschen garantieren. Es genügt nicht, für hochgestellte Persönlichkeiten zu schwärmen, diese als Leitbild für die eigene Entwicklung zu stilisieren und selbst nichts dazu zu tun, um zu reifen und zu wachsen. Schwärmerei und Projektionen genügen nicht, um einen Menschen zu veredeln. Deshalb kommt es oft vor, dass Menschen, die alles, was sie selbst als Wert und Fülle in sich haben, in Freunde oder Beziehungen hineinprojizieren, furchtbar enttäuscht sind, wenn diese nicht ihren Erwartungen entsprechen.



Dann fühlen sie sich total leer, missverstanden, betrogen und können an der Welt verzweifeln. Das enttäuschte Elfte – Haus – Gefühl kann von Liebe und Bewunderung in Hass und Anklage umkippen. Viele gute geistige Ansätze in Gruppen und in Freundschaften sind auf diese Weise schon zerbrochen. Gefährlich ist es, wenn Macht, Eifersucht und Prinzipienreiterei im Spiele sind, dann will man unter allen Umständen den anderen von seiner Richtigkeit überzeugen, als ginge sonst die Welt unter. Man tut alles, um zu seinem Recht zu kommen, streitet um Ansichten, um Worte, um kleine emotionale Dinge. Gehen Liebe, Verständnis und Vertrauen im Getümmel des Kampfes verloren, dann sollte man sich sofort wieder versöhnlich zeigen. Da dieses Haus das tiefe Bedürfnis nach Gleichklang der Seelen, nach Übereinstimmung verlangt, sollen wir lernen, nachzugeben, auch den Standpunkt des anderen zu akzeptieren, auch wenn es total anders sein sollte, als der eigene. Das Zusammenfinden ist der einzige Weg aus dieser Krise heraus, das heißt, man sollte wieder das Übereinstimmende und nicht das Trennende suchen. Die Gefühls – Ebene ist immer die Stufe der Krise, die aufgrund von Konflikten zu eigenen geistigen Wachstum und damit zur nächsten Stufe führt.



Die Mental – Ebene ist für die herausgebildete Ethik und Menschlichkeit von höchstem Wert. Da es sich um ein Lufthaus handelt, soll das geistige Konzept, das man vertritt, weltweit, umfassend und zukunftsweisend sein. Man sollte sich mit dem Geist der Epoche auseinandersetzen, sich mit den Gleichgesinnten zusammen tun, um die Ideale des Zeitgeistes zu verwirklichen. Probleme, die aus menschlichen, technischen und wirtschaftlichen Aufgaben kommen, werden gemeinsam gelöst. Hier kann man futuristische, progressive Ideen entwickeln und schöpferisch werden, wenn man sich in überpersönlicher Weise der Menschheitsprobleme annimmt und den persönlichen Ehrgeiz transzendiert hat. Dann wird man Organisationen bilden, welche ideologische Verbindungskanäle zwischenmenschlicher Beziehungen schaffen, wie Netzwerke, globales Bewusstsein, der Wassermanngeist in höchster Vollendung. Viele haben philanthropische Bestrebungen, üben Mäzenate aus, fördern aufkeimende Talente. Die Voraussetzung für eine ideale Freundschaft und Gruppenarbeit ist gegenseitiges Vertrauen, Unterstützung und Akzeptieren der Eigenart des anderen, sowie eine Ethik, die niemanden schädigen will. Als geistige Entwicklungsthematik erkennt man im elften Haus die Einheit aller Seelen, woraus die wahre Bruderschaft resultiert oder die „Harmonie der Originale“. Deshalb wird dieses Haus auch ein Wissen um das eigene Selbst bringen. Man lernt täuschungslos sich und seine Charaktereigenschaften kennen, erkennt seinen Platz im Evolutionsgeschehen und kann sich so in das Ganze einordnen.



Aber ohne inneren Kampf geht das nicht ab, man muss lernen, einen anderen in sich aufzunehmen und so zu akzeptieren wie er wirklich ist, sogar als Teil seines Selbst zu lieben und dennoch als abgesonderte Einheit ihm seinen eigenen Weg gehen zu lassen. Die Toleranz geht so weit, dass wir dem anderen die Freiheit lassen müssen, seinem eigenen Leben die Form zu geben, die er will, selbst wenn sie uns nicht gefällt. Dabei ist es wichtig, in einer solchen Verbindung sich selbst zu sein und zu bleiben und diese Verbindung nicht mit unvernünftigen Forderungen belasten. An erster Stelle steht die aus sich selbst heraus gereifte Menschlichkeit, die Würde und Originalität des Menschen gelten lässt. Eine solche Weisheit weist in das Offene einer überweltlichen Zusammenschau, woraus die Heiterkeit entsteht, das Kennzeichen eines überragenden Menschen, der den Überblick gewonnen hat und Vorbild ist für seine Zeit.

Das zwölfte Haus



Das zwölfte Haus ist das letzte im Zodiak. Der lange Weg durch das Häusersystem brachte viele Erfahrungen und Möglichkeiten, mit denen sich das Ich identifizieren und verwirklichen konnte. Im zwölften Haus schließt sich der Kreis und ein neuer Zyklus, eine Neugeburt wird vorbereitet. Hier sammeln sich alle Ich – Kräfte, im eigenen Innern, ziehen sich auf das eigentliche Sein zurück, damit der Zugang zur Transzendenz gefunden wird. Im Altertum brachte man das zwölfte Haus in Verbindung mit Klöstern, Spitälern, Kerkern und abgeschlossenen Räumen. In der heutigen Zeit können auch Büros in den Betonbauten wie Gefängnisse sein.



Schon immer nannte man das zwölfte Haus der Isolation, der Einsamkeit, der Zurückziehung, der Entsagung, der Prüfung, aber auch der All – Liebe, der Transzendenz, der All – Verbundenheit und der inneren Heimkehr. Hier muss man Frieden schließen mit dem Gewordenen, den Leerläufen, den Feinden. Es ist ein Ort der Wandlung und verlangt Verzichten, Loslassen, Opferbereitschaft, Bescheidenheit, Demut und Innenkehr. Andere Autoren nennen das zwölfte Haus den Ort des mystischen Versunkenseins, der Träume, der Fluchttendenzen, der Drogenszene, wobei die Grenzen zur Realität sich oft verwischen. Deshalb ist hier alles im Fluss, viele extreme Zustände treten auf, die sich auch widersprechen, sowohl das eine wie das andere bedeuten könnte. Manchmal kehren sich die Werte um, und man kann keine deutliche Grenzlinie zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle, Leben und Tod ziehen. Viele schwanken zwischen Gottsuche und Haltlosigkeit hin und her. Es ist schwierig, die drei Ebenen deutlich zu unterscheiden. Wir wollen es trotzdem versuchen:



  1. Materielle Ebene: Hier sind die auflösenden Mächte oder die Todestriebe, wie Freud sie nennt, am stärksten wirksam. Als Gegenpol tritt eine starke Weigerung auf, loszulassen, sich zu bescheiden, man hält krampfhaft an materiellen Dingen fest, an Positionen, Forderungen. Je verbissener die Weigerung ist, umso mehr verliert man. Resignation äußert sich in Krankheit.
  2. Gefühls – Ebene: Das veränderliche Wasserelement lässt die Ebene zerfließen, man lebt in einem entgrenzten Zustand, kann sich nirgends festhalten und keine feste Form finden. Man ist den eigenen Gefühlskräften ohne Freiheit der Entscheidung ausgeliefert und oft in Gefahr, sich mit allem zu identifizieren und sich selbst zu verlieren.
  3. Mental – Ebene: Das Alleinsein wird bewusst gesucht, man fühlt sich mit dem ganzen Weltall verbunden und ist nicht an äußerer Macht interessiert. Im Wesensgrund verankert ist man mit sich selbst zufrieden und vergnügt, braucht niemanden, um glücklich zu sein. Frei kann man sich zu allen in Beziehung setzen. Friede und Weisheit strahlen aus dem Dazugehören zum großem Ganzen.


Auf der materiellen Stufe ist man ängstlich darauf bedacht, sich gegenüber der Außenwelt abzugrenzen, niemanden ins eigene Innere zu schauen lassen. Weil man selber nicht genau weiß, wer man ist, hat man Angst, in seiner Hilflosigkeit entdeckt zu werden. Man findet hier aber auch Menschen mit innerer Stärke, die sich selbst und ihre Grenzen gut kennen. Es gibt also nicht nur den schwachen, empfindsamen und scheuen Typus, sondern auch Menschen mit einem starken Ich – Kern, der im eigenen Innern verankert sich nicht unterkriegen lässt. Die meisten „Zwölfthäusler“ wollen in der Anonymität bleiben, sie wollen nicht auffallen, nicht hervortreten, sich nirgends hineinziehen lassen, sondern im Verborgenen wirken. Oft verschließen sie sich, vermeiden die Teilnahme am bunten Treiben des Lebens, bleiben passiv beobachtend und sind scheu und zurückhaltend. Manche arbeiten im Stillen daran, Zugang zu heimlichen Mächten zu bekommen, die sie schützen und behüten sollen. Oft geraten sie dabei in die Hände von Verführern, sie sie zu willenlosen Werkzeugen machen. Die Grenzenlosigkeit des zwölften Hauses kann den Ich – Willen auflösen. Was auf der einen Seite die mystische Neigung ist, den kleinen Willen in den höheren Willen aufgehen zu lassen, kann auf der materiellen Ebene verhängnisvoll sein, wenn man in falsche Hände gerät. Das eigene Ich, der eigene Wille kann leicht durch einen stärkeren Willen beherrscht, aufgelöst oder gelähmt werden, wodurch Haltlosigkeit hervorgerufen wird, die zum Spielball der Umwelt werden lässt.



In dieser Sphäre ist auch das Kriminelle zu Hause, wie leicht rutscht man hier aus und rückt vom geraden Weg ab. Manche sind ( je nach Zeichen ) immer Stärkeren ausgeliefert, lassen sich verführen, hineinziehen, können sich nicht wehren und nicht abgrenzen. „Mitgefangen, mitgehangen“ ist das richtige Wort, deshalb ist es auch das Haus der Gefängnisse. Wer nicht aufpasst, kann leicht in irgendwelche Intrigen oder gesetzwidrige Handlungen verwickelt werden. Das zwölfte Haus ist in der Tat ein Haus der Extreme, hier gibt es den Heiligen und den Kriminellen zugleich.



Auf der Gefühls – Ebene spielt sich viel mehr im Innern ab, als man von außen ahnen oder wahrnehmen kann. Leidenschaftliche Gefühle können auftreten, die sowohl das zwischenmenschliche Feld betreffen, wie auch narzisstische Züge tragen. Die Spannweite ist sehr groß, vom Höchsten bis zum Niedrigsten. Einige fühlen sich berufen, als Helfer in der Not aufzutreten, andere suchen die Weltabgeschiedenheit in klösterlicher Ruhe, andere fallen auf die Stufe des Vagabunden oder des Clochards zurück. Wieder andere bestrafen die Umwelt für das nicht Teilhaben – können, indem sie krank werden oder sich abhängig machen.



Das zwölfte Haus kann hier auch als eine Sammelstätte unbewusster Schattenseiten angeschaut werden. Man wird oft mit seinen ungelösten Problemen konfrontiert und weiß nicht genau, warum man auf der Gefühlsebene von Ängsten und Unsicherheiten geplagt wird. Manche innere Befürchtungen führen zu psychosomatischen Störungen oder tatsächlicher Verfemung und Verbannung durch die Umwelt. Die heimlichen Feinde des zwölften Hauses können plötzlich im eigenen Innern auftreten, entweder durch Träume, oder durch seltsame psychische Zustände, die man selbst herbeiführt, wie zum Beispiel durch Alkohol, Drogen oder andere Süchte, verdrängte Komplexe können wie Magnete wirken und gerade das hervorrufen, wovor man sich am meisten fürchtet. Verdrängte Existenzängste brechen oft gewaltsam hervor und suchen kompensativen Halt in fragwürdigen Beziehungen oder seltsam gelebten psychischen Zuständen. Phantasiebegabte bauen sich selbst eine Scheinwelt auf, in die sie sich immer wieder flüchten, wenn es brenzlich wird. Heimlich sinnen sie auf Maßnahmen, wie sie sich möglichen Feinden gegenüber verhalten sollen.



Viele wollen sich nicht festlegen, lassen sich nicht in die Karten schauen, weichen Eindringenden geschickt aus. Je nach Zeichen verstricken sie sich in ein Lügengespinst oder flüchten sich ins Irreale. Man tarnt seine Absichten, ist nicht ehrlich und offen, verheimlicht das Wesentliche. Je nach Zeichen sinnt man auch heimlich auf Rache, wie zum Beispiel der Giftmörder, der selbst nicht hervortritt, oder der Schüsse aus dem Hinterhalt abgibt, oder denunziert, Dokumente fälscht und Wahrheiten verschleiert.



Auf der mentalen Ebene ist das zwölfte Haus ein Ort der Freiheit, des Alleinseins, der isolierten Einheit auf der Denkebene, das sich gleichzeitig mit allem was lebt, verbunden weiß. Durch die tiefe Sehnsucht in den Urzustand der Einheit zurückzukehren, begibt man sich bewusst auf den Weg der Heimkehr. Hier lösen sich Ich – Grenzen auf und das Sein wird erfahrbar. Manche erleben es durch ein mystisches Versunkensein, durch Meditation oder Identifikation mit den transzendentalen Bereichen des Daseins. Sie erfahren, dass das Innerste Wesen unbegrenzt, unendlich und ewig ist, und dass jeder Mensch eine unsterbliche Seele hat. Hier setzt die Sinnsuche ein, das Interesse an esoterischen Lebensfragen mit der Rückbindung an den göttlichen Ursprung ( Religio ), die der Heimkehr in das Vaterhaus gleichkommt. Wo andere meinen, man verzichte nur und opfere sich auf, da hat man gerade seine innere Seligkeit gefunden. Wer freiwillig oder unfreiwillig abseits der großen Strasse wandern muss, wird zum Entdecker der verborgenen inneren Schätze, von denen niemand etwas weiß. So liegt im Zurückziehen zugleich ein Reichtum verborgen. Hier gelangt der Mensch zu seinem Wesensgrund, er lotet sein Innerstes aus, das ihm Ruhe und Geborgenheit gibt. Er schließt Frieden mit allem, was gewesen ist, gibt seine scheinbar berechtigten Ansprüche auf, verzichtet auf seinen Ich – Standpunkt, ebenso wie auf den letzten Besitzanspruch, der noch verblieben war. Hier wird Entsagung, Einsamkeit und Ichlosigkeit durch einen höheren Seinszustand abgelöst. Das Ich ist auf der Mentalebene schon soweit und umfassend geworden, dass es nichts mehr aus seiner universellen Schau ausschließen kann. Wer mit allem eins ist, der kann an keinem besonderen Gegenstand mehr haften.



Wer mental in diesem Haus bewusst lebt, kann sich aus jeder Gemeinschaft bewusst herauslösen und für sich selbst leben. Er ist unabhängig und hat die große Freiheit gewonnen. Durch sein Verbundensein mit der All – Einheit ist er in seinem Innern nie allein. Die ganze Welt spiegelt sich in ihm, weil er in Liebe mit ihr verbunden ist. In Gedanken nimmt er an allem teil, auch was weit weg von seinem sinnlichen Erfahrungsbereich geschieht. Auf der Denkebene kann er am Weltgeschehen gleichsam unsichtbar mitwirken, indem er im stillen Kämmerlein der Welt sitzt und allen Hilfsbedürftigen positive Gedanken schickt. Hier ist auch der Raum der Geistheilung, der unsichtbaren Helfer, die auf transzendentalen Ebenen wie auch im eigenen Innern vorhanden sind. Es ist aber auch – je nach Stellung von Planeten und Zeichen – der Raum, wo sich das Helfersyndrom entwickeln kann, das kompensativ für ein gequältes Ich in diesem Haus auftritt. Es hängt weitgehend vom geistigen Entwicklungszustand, das heißt vom Grad der wahren Bewusstheit ab, ob man aus einer echten Seinserfahrung oder nur aus einer eingebildeten heraus sich für die Verbesserung der Zustände in der Welt verpflichtet fühlt.
 
Man kann Uranus, Neptun und Pluto nicht ganz so einfach im persönlichen Horoskop bedeuten. Daher finde ich den Beitrag meiner persönlichen Lehrerin Louise Huber sehr aufschlussreich, um ein noch besseres Verständnis für diese drei äußersten Planeten zu entwickeln!

Mit lieben Grüßen!
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Arnold
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Dreidimensionale Planetenlehre – Die drei geistigen Planeten.


Die drei geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto symbolisieren die Überhöhung der Ich – Kräfte, sie stehen auf einer transpersonalen Ebene, die nicht jeden Menschen ohne weiteres zugänglich ist. Das individuelle Bewusstsein muss erst dorthin reifen, bevor es als geistige Potenz individuell eingesetzt werden kann.

Wir wissen, dass die drei neuen Planeten eine verändernde und verwandelnde Leitbildfunktion auf die Entwicklung der gesamten Menschheit hat. So betrachtet haben sie eine dynamische Evolutionswirkung für den ganzen Planeten. Viele Menschen, die noch nicht individualisiert sind, werden durch die geistigen Planeten in Kollektiv – Schicksale verwickelt, ohne dass sie dagegen etwas tun können. Sitzt man zum Beispiel in einer Eisenbahn, die entgleist, dann ist man Mitleidtragender, ob man das will oder nicht. Lebt man unbewusst, dann gerät man leicht in solche unausweichliche Situationen, die man schon in der klassischen Astrologie und Literatur mit der Wirkung dieser drei neuen Planeten in Verbindung gebracht hat.

Wenn wir aber wissen, was die geistigen Planeten für unser Wachstum bedeuten, und darüber reflektieren, meditieren und forschen, dann kommen wir langsam dahinter, dass sie unserem geistigen Wachstum dienen, ja dass sie der Höheren Triade, der Monade oder dem Höheren Selbst entsprechen. Wer sich mit der esoterischen Psychologie befasst, der weiß, dass diese geistige Ebene nur nach der Transformation der Ich – Kräfte schadlos betreten werden kann. Sie stehen über der Ich – Sphäre und sagen aus, dass dort kein Ich sein darf. Die geistigen Planeten sind transpersonale Kräfte, sie liefern die Potenz, einen schöpferischen Beitrag an die menschliche Evolution zu leisten.


Der Uranus

Beim Uranus handelt es sich auf der physischen Ebene wieder um ein Sicherheitsstreben, jedoch aus einer anderen Motivation heraus als beim Saturn. Der Uranus hält nicht wie der Saturn am Alten fest, weil alles funktioniert und er keine Sicherheit verlieren möchte, sondern der Uranus sucht seine Sicherheit in neuen Dimensionen, in neuer Verteidigung, in neuen Absichten. Er ist der Planet der Erfinder, jener Menschen, die die Technischen Systeme und Maschinerien erfunden haben, damit das Leben erleichtert wird und in gewissem Sinne sicherer abläuft.

Psychisch haben wir den Uranus als Umsturzqualität bislang auch in der Literatur beschrieben. Das macht exzentrisch, weil der Uranus auf der psychischen Ebene eine Kraft entwickelt, um mit den Problemen besser fertig zu werden. Man möchte die Grenzen überwinden, und sie kennen das Symbol vom Uranus mit dem Punkt im Kreis und dem Pfeil, der nach außen schießt. Dieser Pfeil ist es, der Grenzen überschreiten und Vorhandenes überwinden will. Der Uranus kommt gleich nach Saturn, dem letzten der sieben klassischen Planeten. Dieser zeigt die Grenzen an, die durch den Uranus überwunden sein wollen. Dieses grenzüberschreitende Prinzip von Uranus ist technisch orientiert. Der Uranus stürmt nicht einfach in nebulösem Zustand drauf los, sondern er sucht neue Möglichkeiten. Daher auch der Reformator und derjenige, welcher versucht, mit neuen Erfindungen die Probleme im Leben zu lösen.

Auf der Mentalebene stellt Uranus die schöpferische Intelligenz dar, den Forschergeist, der nach neuen Dingen und nach brauchbaren Lösungen für bestehende Probleme sucht. Auf dieser Ebene finden Geistesblitze statt, er bricht in das Bewusstsein in Form von Ideen herein, von Gefühlen und Erkenntnissen, die vorher nicht vorhanden waren, die aber die ganze Situation mit einem Schlag verändern können. Der schöpferische Geist scheut keine Mühe, nimmt Widerstände, Hindernisse und Rückschläge in Kauf, um das Neue zur Manifestation zu bringen. Ja, an den Widerständen entzündet sich der uranische Geist, die schöpferische Intelligenz kommt erst zum Durchbruch, wenn Notlagen oder Probleme auftauchen, wenn er gefordert wird. Deshalb hat der Uranier die größte Befriedigung, wenn er Missstände beseitigen und bessere Zustände herstellen kann. Seine tiefste Motivation ist die Flucht nach vorwärts, und Uranus auf der Mentalebene hört nicht auf, nach neuen Ufern zu streben.


Der Neptun

In unserer Schule ist Neptun das höhere Liebesideal, ein Leitbild, das unsere Vorstellungen über Liebe und Zusammenleben idealisiert, veredelt und ständig wandelt.

Auf der physischen Ebene wirkt Neptun grenzauflösend. Hier will man der Wirklichkeit entkommen, ihr einen anderen Sinn geben. Man weicht den harten Realitäten aus, flüchtet sich in eine Phantasie – oder Traumwelt. Tatsächlich wirkt Neptun – wie in vielen Büchern beschrieben – auf dieser Ebene vor allem auf dem Gebiet der Liebe und der intimen Kontakte, täuschend, vernebelnd, haltlos, weil hier noch zu starke Ego – Motive mitspielen. Trotz der Neigung zur Idealisierung und zum Opferwillen fällt man Täuschungen und Trugbildern anheim. Die eigenen Wünsche werden nicht erfüllt, viele Hoffnungen und Vorstellungen zerfließen im Nichts. Da Neptun das Prinzip der Entgrenzung und Auflösung darstellt, verursacht er naturgemäß auf der materiellen Ebene Unsicherheit und Chaos. Das geschieht auch deshalb, weil man glaubt diese neue neptunische Erfahrung sollte nahtlos in das Vorgefasste, bisherige Lebenskonzept passen. Das ist aber nicht der Fall, weil gerade Neptun eine Dimension darstellt, die außerhalb unserer Kontrolle liegt, jenseits des alltäglichen Lebens.

Auf der psychischen Ebene wirkt Neptun besonders stark, denn hier gehört er hin, stellt er doch die Überhöhung des Mondes dar, der die zweite, die Gefühlsebene, beherrscht. Er hat also auf dieser Ebene mit der Liebeserfahrung zu tun. Wenn die neptunische Liebe über uns kommt und alles aus den Angeln hebt, dann werden alle vorherigen materiellen Ziele ausgelöscht, unwirksam oder sinnlos. Deshalb kommen auch Menschen hier auf die Idee, alles zu verlassen, um sich geistigen Idealen zu widmen, sie wollen anderen helfen, fühlen mit den Notleidenden, das soziale Engagement ist stark, manchmal übertrieben. Auch die Liebesfähigkeit, die Sensitivität kann über das gesunde Maß hinaus gesteigert werden, weil Neptun immer den Drang erzeugt, über die irdische Mittelmäßigkeit hinauszuwachsen, um sich selbst in einem anderen Bewusstseinszustand wieder zu finden. Es ist der Drang, allen Einschränkungen der materiellen Existenz zu entfliehen, um teilzuhaben am ewigen Sein, an der göttlichen All – Liebe. Dieser neptunische Identifikationszustand verursacht oft eine Auflösung des eigenen Ich – Standortes; solche Menschen verlieren sich selbst, um sich entweder zu zerstören oder sich in der mystischen Vereinigung wieder zu finden. Viele geraten auf dieser Stufe in einen entgrenzten, oft haltlosen Zustand, es entstehen psychische Störungen oder Neurosen mit seltsamen Neigungen. Solche Menschen können sich an nichts festhalten und werden leicht das Opfer von stärkeren Menschen, von denen sie irregeführt und ausgenutzt werden. Bei manchen entsteht eine religiöse oder mystische Neigung, in allem das Höchste zu sehen und sich diesem Ideal voll und ganz hinzugeben. Manche suchen sich schwierige Menschen in der Liebe, wo sie helfen können, verlangen nichts für sich, weil die bedingungslose Liebe ihr geistiges Lebensziel ist.

Auf der mentalen Ebene wird die universelle Liebe als höchstes Ideal angestrebt. Der Neptun wird über alle Grenzen irdischer Realität hinausführen und eine neue Form des Zusammenlebens kultivieren. Auf dieser schöpferischen Denkebene kann die Kluft, die zwischen Liebesideal und vorgefundener besteht, überwunden werden. Es entsteht eine neue Form der Kommunikation, des Zusammenlebens, die alle Schranken durchbricht und von Herz zu Herz strömt. Es ist das, was Assagioli das „liebende Verstehen“ genannt hat. Diese liebevolle Zuwendung zur materiellen Daseinsebene, die in einem anderen Zusammenhang auch Erlösung genannt wird, ist eine mentale und vernünftige Neptun – Erfahrung. Neptun ist hier somit auch eine schöpferische Potenz der Liebe in Aktion. Die Liebe als reine Vernunft, als Sensitivität, liebevolle Zuwendung und Identifikation mit allem Lebendigen, lässt den Heiler auf der mentalen Ebene entstehen. Die feineren Schwingungen werden wahrgenommen, das „zwischen den Dingen schwebende Geheimnis“ ( wie Thomas Ring die Neptunwirkung nennt ), das unsichtbare Band, das alles, was lebt verbindet, wird als Einheitserlebnis erfahren und ausgestrahlt. Im sensitiven Eingehen auf diese Schwingung wird eine neue Ära des Zusammenlebens eingeleitet, in der menschlichen Liebe als Vernunft in allen Beziehungen das Hauptmotiv sein wird.


Der Pluto

Auf der physischen Ebene hat der Pluto immer mit Machtproblemen zu tun. Man beansprucht einen uneingeschränkten Machtbereich, weil man glaubt, der Beste, der Größte, der einzig Richtige zu sein. Daraus entsteht bei verhärtetem Ego – Kräften Größenwahnsinn, oder ein Ich – Wahn, womit jemand glaubt, nur er habe Recht, alle anderen seien Stümper. Mit Gewalt werden Ziele und Machtansprüche durchgesetzt und Hindernisse rigoros auf die Seite geschoben. Rücksichtslosigkeit gegenüber den Ansprüchen anderer, das „über Leichen gehen“, sind dann die unangenehmen Seiten eines materiell gelebten Plutos. Das aktiviert auch zerstörerische Kräfte, die die eigene Sicherheit untergraben. Dadurch wird der innere Widerstand noch größer. „Entweder du bist für mich oder gegen mich“, ist die Parole eines machtgierigen Plutoniers auf dieser Ebene. Er mobilisiert dann alle seine Kräfte, kämpft wie ein Besessener um seinen Posten, seinen Status, seine Macht; alles was ihm die Macht streitig machen will wird beseitigt, alles was sich ihm entgegenstellt, als Feindbild angegriffen und vernichtet.

Auf der psychischen Ebene kommen dann die unausweichlichen Krisen. Auf dieser zweiten Ebene geraten wir durch die hier herrschenden Gegensätze in innere und äußere Konflikte. Dadurch setzt ein Bewusstwerdungsprozess ein, der mit starken Zweifeln und großen Ängsten verbunden ist. Man erkennt sich als das verursachende Ego und quält sich mit der Angst, irgendwelche schwerwiegenden Fehler zu machen, die als Bumerang zurückkommen und einen selbst zerstören. Aber gerade aus der Angst vor Rückschlägen macht man Fehler, man verschanzt sich hinter scheinbaren Ansprüchen an das Leben, an die Umwelt, an den „lieben Gott“, und Pluto untergräbt subliminal, gewissermaßen unterirdisch mit seiner metamorphotischen Kraft all diese Ich – Ansprüche. Die Motivationen des inneren Selbst dringen durch, untergraben die scheinbare Sicherheit und vernichten alle Schein – Ich – Formen, die man in falscher Selbstverteidigung aufgebaut hat. Hier treten oft Wandlungskrisen mit starken psychischen Störungen auf. Jetzt ruft man genauso vehement um Hilfe, sucht einen Meister einen Führer, einen Guru, einen Therapeuten, eine Gruppe. Andere berufen sich auf das Kollektiv, die allgemeinen Rechte, bauen sich ein Weltbild auf, eine Philosophie, die einem das Recht gibt, seine Ansprüche geltend zu machen. Aber diese Ideologien halten den nagenden Zweifel nicht stand, bis es zu einschneidenden Wandlungen der Grund – Lebensmotivation kommt.

Auf der mentalen Stufe gibt Pluto Einblick in die Gesetzmäßigkeit, in das zukünftige Entwicklungsziel. Da er ja das Pneuma, der Nukleus, die Kernenergie jedes menschlichen Egos ist, so wirkt dieses erschaute Ziel wie eine Befruchtung, die den metamorphotischen Wandlungs- oder Wachstumsprozess in Gang setzt. Sie beflügelt den geistigen Willen, schenkt die notwendige Kraft und Energie alle Wandlungen durchzustehen, alles daran zu setzen, um dieses geschaute Ziel zu erreichen. Die Befruchtung durch die Vision verändert die Lebensmotivation, sie hat eine Leitbildfunktion für das ganze Leben, weil sie Evolutionscharakter hat. Dabei kommt es zum Erreichen jener „kritischen Masse“, durch welche die verwandelnde Kraft des höheren Selbst einsetzt und alles augenblicklich, alles auslöscht, was sich dem entfaltenden Leben entgegenstellt.

Deshalb wirkt Pluto hier auch reinigend und befreiend. Es kommt zu Umgestaltungen im Charakter mit einer grundlegenden Änderung der Lebenshaltung, der Lebensmotivation. Als Folge verändert sich im gleichem Maße auch die Umwelt. Pluto als Bild des höheren Selbst setzt eine eskalierende Dynamik in Gang, die sowohl das eigene Ich, wie auch das der anderen reinigt, regeneriert, in Einklang mit dem Evolutionsziel fortschreiten lässt. Synthese ist das neue Wort für den vereinten Willen zum Wachstum.


Dreidimensionale Betrachtungen der drei neuen Planeten.

1. physisch, 2. psychisch, 3. mental.

Uranus

1. Sicherheitsstreben, technische Systeme und Absicherungen, Verteidigungsmechanismen, Strategie, Maschinerie.
2. Exzentrik, Überwindung der Grenzen und der Angst, Erfinderwahn, reformatorisch, umstürzlerisch, magisches Wirken.
3. Schöpferische Intelligenz, Originalität, Forschergeist, Geistesblitze, Freiheitsstreben, Problemlösungen.

Neptun

1. Idealität, Liebesideal, Opferwille, Täuschungen, Trugbilder.
2. Hingabe, Helfergeist, Selbstaufgabe, soziales Gewissen, übertriebene Ideologien, irrational, Wundergläubigkeit.
3. Idealismus, geistige Identifikation, Einheit, universelle Menschenliebe, Illusionismus, Mystizismus.

Pluto



1. Masken, Über – Ich – Formen, Ich – Wahn, Machtausübung, Willen aufzwingen, Zerstörungswut, rücksichtslos, Metamorphose.
2. Größenwahn, Getriebensein, Idole, Wandlungen, Krisen.
3. Geistiger Wille und Motivation, Zielgerichtetheit, Macht, Synthese, weitreichende Wirkung.
 
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Spezialitäten im Horoskop.



Im Grunde genommen ist ein jedes Horoskop eine Spezialität für sich, da sich die entsprechende Konstellation erst nach unbeschreiblicher Zeitspanne wiederholt – es handelt sich um Millionen von Jahren! Trotzdem findet man immer wieder astrologische Besonderheiten, welche man als Spezialität bezeichnen muss. Unter einer Spezialität versteht man astrologische Deutungselemente, welche von keiner Regel erfasst werden, oder auch welche sehr selten vorkommen. Zum Beispiel sind komplexe Planetenverbindungen eine Spezialität, weil es nicht oft vorkommt, dass zum Beispiel gleich fünf oder sechs Planeten in Konjunktion stehen. Mit dem Auge erkennt man solche Großkonjunktionen als Anomalien, also Problem oder als bestechende Eigenschaft.



Es soll kein Widerspruch sein, für brauchbare Deutungen ist der Dialog ausschlaggebend, also welche Fragen man an den Horoskopeigner stellt. Dabei ist die Phantasie wichtig, die Bereitschaft unmögliches zu glauben und dabei die astrologische und psychologische Erfahrung beiseite zu lassen. Diese grundsätzlichen Einstellungen dienen laut Assagioli dazu, dass jeder Mensch eine eigene, individuelle Psychologie entwickeln kann. Für die Integration der Persönlichkeit müssen daher auch die eigentümlichsten Charakterzüge akzeptiert und gelebt sein. Wichtig ist, die eigene Beobachtungs- und Unterscheidungsfähigkeit zu schulen und ebenso zu schärfen. Man übt und achtet auf ganz bestimmte Merkmale, was jedoch ebenso die Gefahr der Subjektivität in uns birgt. Daher ist es auch gut auf solche Dinge im Horoskop und den Menschen zu achten, welche wir im normalen Fall beiseite lassen.



Merke: Eine logische, allgemeingültige Aussage ist für die Lösung eines individuellen Problems untauglich! Jedoch aus dem Gespräch entstehende, kausal mit dem Betreffenden zusammenhängende Ereignisse, sind so wirksam, dass dieser die Folgen mit der Zeit in verschiedenen Bereichen seines Lebens erfährt.



Der Stellenwert astrologischer Methoden.



  1. Primäre Elemente: Verlässliche Aussagen – jederzeit nachprüfbar.


Eine gut sichtbare Charaktereigenart eines Menschen ist an mindestens drei Stellen im Horoskop qualitativ ausgesagt. Erst wenn die Betonung des gleichen Themas durch drei Stellungen mit ihrer Haus – Zeichen Kombination erkannt wird, kann es als jederzeit verlässliche Funktion dieses Menschen bezeichnet werden.



  1. Sekundäre Elemente: Spezielle Aussagen – je nach Situation nachprüfbar.


Werden Eigenarten beschrieben, die nur in bestimmten Situationen oder im Kontakt mit bestimmten Menschen auftreten, treffen die astrologischen Aussagen genau zu.



  1. Tertiäre Elemente: Eingeschränkte Aussagen – nur unter Spezialbedingungen nachprüfbar.


Auf Grund von seltenen und sonderbaren Erlebnissen gemachte Untersuchungen für die laborartige Umstände, bestimmte Personen oder spezielle Wahrnehmungsfähigkeiten nötig sind. Das sind Eigenarten, die nur schemenhaft auftauchen, wie wenn man jemanden nachmacht.



Übersicht der drei Spezialitätengruppen.



A: Seltene Planeten-Konstellationen ( Spezialitäten mit Zeitlimit ).



Je seltener eine Planetenverbindung ist, desto individueller und einmaliger ist die ( schicksalsbedingte ) Fähigkeit, welche ab einen ganz bestimmten Zeitpunkt aktiv wird! Die Häufigkeit einer Konstellation hängt von der Umlaufzeit der Planeten ab:



a) Uranus – Neptun – Pluto Dreiecke kommen alle 500 Jahre vor.

b) Saturn – Uranus – Jupiter Aspekte treten alle 40 Jahre auf.

c) Mit Jupiter – Mars alle 12 Jahre und mit den schnellen Planeten häufiger.



In den drei gleichen Stufen können Vielecke mit mehr als vier Planeten auftreten:



a) 7-8-er Planetenverbünde ist sehr individuell und äußerst selten.

b) 5-6 – eckige Figuren sind sehr selten.

c) 4 – Ecke mit den gleichen Planeten sind relativ selten.



B: Exemplarische Charaktermerkmale ( sichtbare Spezialitäten ).



  1. Spannungsherrscher ( alleine auf einer Seite, Aspekte laufen spitz zu ).
  2. Losgelöste Planeten ( gibt eine reine Qualität ).
  3. Mehr als sechs Planeten an Hausspitzen ( sehr extravertierter Charakter ).
  4. Synthese Planet ( Strichverbinder von zwei getrennten Figuren ).
  5. Planeten in Opposition zum Mondknoten ( alte, gut entwickelte Fähigkeit ).
  6. Kohärente Strichfigur ( Keine geschlossene Figur, kein losgelöster Planet).
  7. Sehr kleines, einseitiges Aspektbild ( weniger als acht Aspekte ).
  8. Rote Barrieren ( Ein Quadrat ohne Planet außerhalb ).
  9. Fertige geistige Talente ( Blaues Dreieck mit Uranus –Neptun – Pluto).
  10. Nahezu einfarbiges Aspektbild ( Nur ein Aspekt in anderer Farbe ).
  11. Parallele Aspekte, Kanäle ( vier Planeten in zwei verschiedenen Figuren).


C: Verstecktes Talent als Problem ( zu entwickelnde Spezialität ).



  1. Spiritualisierte Planeten ( nur mit geistigen Planeten verbunden ).
  2. Großkonjunktionen ( Mehr als drei Planeten ).
  3. Über 6 Talpunktplaneten oder eingeschlossene ( sehr introvertierter Charakter ).
  4. Alle drei Ich – Planeten an Talpunkten ( oder in Konjunktion ).
  5. Sensitive Oppositionen ( zwischen Mond, Merkur, Jupiter, Neptun ).
  6. Synthese Aspekt ( Brücke, einzige Verbindungslinie zwischen zwei Figuren ).
  7. Riesen – Aspektfigur ( mehr als 22 Aspekte ).
  8. Zersplittertes Aspektbild ( mehr als zwei Teile - viele Persönlichkeiten in einer ).
  9. Ichlose Aspektfigur ( drei- oder mehr – Ecke ohne einen Ich-Planeten ).
  10. Lücken in der Struktur ( Planetenabstand weniger als 30 Grad, ohne Subverbindung).
  11. Aspektsterne ( Drei in einem Punkt kreuzende Aspekte der gleichen Farbe ).


Gruppe B: Exemplarische Charaktermerkmale = sichtbare Spezialitäten ( diese entwickeln sich bereits in der Jugend ).



  1. Spannungsherrscher – alleine auf einer Seite, Aspekte laufen spitz zu.


Dieser Planet dominiert die anderen und scheint so stark zu sein, wie die anderen zusammen! Dieser Planet repräsentiert viele Funktionen der anderen Planeten, hat aber die Energie dazu nicht. Jupiter tut so, als wäre er Saturn oder die Sonne; Saturn versucht so weich zu sein wie eine Venus, der Mond muss denken… Das Problem ist es, die realen Energien der neun anderen Planeten zu entwickeln, die vom Spannungsherrscher nur repräsentiert wurden.



  1. Losgelöste Planeten – ergibt eine reine Qualität.


Das Bewusstsein schaltet um in einen eindeutigen Teil ( originale Fähigkeit ) und die anderen Planeten treten in den Hintergrund. Wenn es kein Ich-Planet ist, wird dieser meist zur Verfügung anderen Menschen gehalten. Ist es aber einer, so kann die Person unverhofft in eine Rolle schlüpfen! Diese Menschen sollten daran arbeiten die Verbindung zum Bewusstsein herzustellen, indem sie die Qualitäten des Tierkreiszeichens und die Auslöser der Hausthematik studieren.



  1. Mehr als sechs Planeten an Hausspitzen – sehr extravertierter Charakter.


Dieser Mensch ist übersensibilisiert auf Umweltreize ( fast ständig eingespannt ) und kann meistens auf alles reagieren, das von Außen kommt. Er kann sehr intensiv auf andere eingehen, aber sein Innenleben ist schlicht und bescheiden. Oft fehlt das Bewusstsein über das, was tief im Inneren geschieht und wer die eigene Persönlichkeit ist ( Identitätsverlust möglich ).



  1. Syntheseplanet – Brücke zwischen zwei separaten Figuren.


Die Aktivierung dieses Planeten ist sehr befriedigend, und wird an Hausspitzen fast zu stark gelebt. Wenn dieser Planet aktiv ist, lebt man in zwei verschiedenen Welten. Solche Planeten geben der Persönlichkeit einen Drang zur Integration, denn wenn sie aktiviert sind, hat man das Gefühl von ganz und vollständig sein.



  1. Planeten in Opposition zum Mondknoten – alte, gut entwickelte Fähigkeit.


Diese Person hat wenig Ambitionen die Qualitäten dieser Planeten zu aktivieren, denn sie erscheinen ihr als normale oder uninteressante Fähigkeiten. Es sieht so aus, als würde sie darauf warten, von jemandem aktiviert zu werden. Und wenn andere Menschen dies tun, erleben sie diese Qualitäten als gut und nützlich. Es ist als wären diese ausgereiften Fähigkeiten nur für die anderen Menschen da, denn für sich selbst kann sie kaum eingesetzt werden.



  1. Kohärente Strichfigur – keine geschlossene Figur, kein losgelöster Planet.


Diese seltene Persönlichkeit liegt in der ganzen Energie in ihre sprudelnde Kreativität. Sie scheint völlig verschiedene und voneinander isolierte Interessen und Aktivitäten zu haben und nichts wird fertig. Aber später, eines Tages unerwartet, erscheint die Verbindung aller Tätigkeiten als Ganzes durch glückliche Umstände oder oft auf mysteriöse Weise.



  1. Sehr kleines, einseitiges Aspektbild – weniger als acht Aspekte incl. Konjunktionen.


Spezialisten mit hoher Lebensintensität, schnelllebigen Interessen, Berufen oder Beziehungen. Sie sind immer schnell von einer Sache übersättigt. Auf der leeren, offenen Horoskophälfte sind sie schutzlos und jeder kann auf sie Einfluss nehmen. Vielleicht sind sie von der universellen Liebe beeinflusst in ihrer innersten Motivation, oder vielleicht dienen sie den Macht-Menschen!



Fast die Hälfte der lebenden Menschen haben halbseitige Horoskope seit 1944; die Wegwerfgesellschaft könnte eine Auswirkung dieser Tatsache sein!



  1. Rote Barrieren – ein Quadrat ohne Planet außerhalb.


Diese Persönlichkeit ist in dem bestimmten Raum gut geschützt, aber dort ist sie auch intensiv. Die Barriere kann sich nur durch eine bewusste Anstrengung öffnen oder sich entspannen nach einer Entladung. Ist einer der beiden ein geistiger Planet, öffnet es sich unkontrollierbar und der Schutz fehlt in den Momenten, in denen die Erzieher harte Seiten aufziehen. Deshalb entsteht hier oft ein Trauma, das ein tiefsitzendes Misstrauen den Menschen gegenüber in sich trägt.



  1. Fertige geistige Talente – Blaues Dreieck mit geistigen Planeten.


Dieses Medialitätstalent kann folgendes sein: Hellsehen, Psychometrie, Heilen, Channelen usw. Solche Talente sind in dem Maße schwierig zu kultivieren, wie die Umwelt mystische, transpersonale, oder spirituelle Energien ablehnt. Es ist also wichtig, nach der diesbezüglichen Einstellung der Erzieher zu fragen; nur wenn diese offen für solche Dinge waren, oder sich selbst damit beschäftigt haben, hat das Kind eine Chance seine Talente zu entfalten.



  1. Nahezu einfarbiges Aspektbild – nur ein Aspekt in anderer Farbe.


- nur rot: sind ständig irgendwie aktiv, unkontemplativ, hart, halten viel aus, sind wie imprägniert, unverwüstlich.



- nur blau: leben ein charmantes Leben, sie heilen und amüsieren andere, legen Wert auf echte Substanz.



- nur grün: sie verbinden und vermitteln überall, weil sie alle Verbindungen erkennen und durchdenken, ohne eine Pause zu brauchen ( Gesagtes kann auch auf die Aspektierung einzelner Planeten angewandt werden ).



Diese extremen Typen haben nicht nur eine Art von Energie, und man muss davon ausgehen, dass sie wirklich ohne die anderen Farben leben können. Zudem kann man zusätzlich die Farben der Konjunktionen ermitteln.



  1. Parallele Aspekte, Kanäle - vier Planeten in zwei verschiedenen Figuren.


Zwei parallele Aspekte sehen wie eine Strasse aus, die zwischen ca. 10 und 27 Grad breit ist ( Abstand zwischen den beiden Planetenpaaren ); Zwischen den beiden Aspekten entsteht eine induktive Übertragung ( auch bei 75° Abständen ). Die Themen der beiden Aspekte werden vermischt, verwechselt und verbunden. Sie können aber mit einer steigenden Bewusstheit auch der Integration der Persönlichkeit dienen. Menschen mit dem rot – grünen Kanal scheinen ihr Leben lang verrückte oder seltene Erfahrungen anderer zu sammeln. Es ist als würden sie in einem Leben einen Querschnitt durch alle möglichen Lebens-Situationen anderer Menschen erfahren.



Gruppe C: Verstecktes Talent ( oft als Problem ) = zu entwickelnde Spezialität ( meistens entwickeln sich diese erst nach 30 Jahren = ca. ein Saturn – Zyklus).



  1. Spiritualisierte Planeten - nur mit geistigen Planeten verbunden


Diese Planeten fangen ihre Fähigkeiten erst zu entfalten an, wenn die Person erstmals Kontakt mit grenzwissenschaftlichen Denken oder seltsamen Erlebnissen hat. Irgendwo haben diese Menschen das Gefühl nicht zu dieser Welt zu gehören; ist ein Ich-Planet dabei, meinen sie sogar von einer anderen Welt zu stammen. Sie beginnen meist sehr früh schon ihre esoterischen Studien oder haben Gedanken über den Tod und was danach ist. Ein Nicht-Ich-Planet ist eine trainierbare PSI-Fähigkeit.



  1. Großkonjunktionen – mehr als drei Planeten.


Diese erscheint uns als eine Art Multitalent, ist aber nur eine unentwickelte Potenz. Wenn ein Spezialisten – Beruf gewählt wird, führt dies zu komplizierten inneren Konflikten, weil mehr als zwei andere Fähigkeiten unterdrückt oder falsch gebraucht werden. Solchen Menschen sollte man eine breite Ausbildung und Experimentieren ermöglichen, um einen Beruf mit viel Selbstbestimmung zu erreichen.



  1. Über sechs Talpunkt – Planeten oder eingeschlossene – sehr introvertierter Charakter.


Diese Person erscheint lethargisch, aber seine Gedanken und Gefühle sind innerlich sehr aktiv und fein auf Empfang eingestellt. Sie überrascht manchmal die Mitmenschen durch unerwartete Leistungen und deren Originalität. Aber man kann dieser stark geschützten Person fast kein Feedback geben, aber auch nicht beeinflussen.



  1. Alle drei Ich – Planeten – an Talpunkten oder in Konjunktion.


Diese Person hat einen innerlichen Selbstwert und ist sehr autonom. Aber an den Talpunkten wird dies von niemanden unterstützt oder geschätzt, weshalb es lange dauert, bis sie von den Vorzügen einer integrierten Persönlichkeit profitieren kann. Sie tut nur etwas, wenn alle drei Ichs damit zufrieden sind, deshalb zeigt sie zögernde Zurückhaltung. Dies kann oftmals ein verschlossener Einzelgänger mit starker Eigenverantwortung sein, den nur wenig genauer kennen.



  1. Sensitive Oppositionen – zwischen Mond, Merkur, Jupiter und Neptun.


Dies ist ein innerer Schmerz ohne Grund ( oder für die Welt; Weltenschmerz ). Dieser Mensch versucht sich ständig von dem Schmerz zu befreien, indem er anderen hilft ( oder sie beschuldigt ). Es dauert lange, bis er merkt, dass niemand verantwortlich für den Schmerz ist; manchmal können diese Menschen mit ihrer sensitiven Art andere zur Liebe zu zwingen.



  1. Synthese Aspekt - Brücke, einzige Verbindungslinie zweier Figuren.


Zwei Aktivitätsbereiche, die ansonsten getrennt gelebt werden, können über eine Bewusstseinsbrücke miteinander verbunden werden. Diese ist für die Person von besonderer Wichtigkeit, funktioniert aber nur mit Bewusstsein. Also entwickelt sich ein spezifisches Wissen, ein ausgeprägtes darauf Achten und ein willentliches Aktivieren dieser einen Fähigkeit. Sie wird mitunter zur wichtigsten Errungenschaft dieser Persönlichkeit und wird später dafür ausgezeichnet oder als überbetonte Eigenart bezeichnet.



  1. Riesen Aspektfigur – mehr als 22 Aspekte.


Dieser Mensch ist angetrieben, alle seine unzähligen Talente zu entwickeln. Deshalb wechselt er oft während seinem Leben seine Einstellungen, seine Tätigkeiten und den Beruf. Einer von tausend Großfiguren entwickelt sich zum Genie wie Leonardo da Vinci. Aber es hängt alles von der Stärke und Größe des Bewusstseins ab und es tut gut etwas ganz einfaches, unkompliziertes oder natürliches zu machen. Deshalb leben sie häufiger einzelne Spitzenplaneten oder die losgelösten Teile, legen Wert darauf und verbergen damit ihre Komplexität. Eine Methode zur Aspektbildreduktion wäre das weglassen der äußeren Planeten: Das was übrig bleibt ist der täglich aktive und gelebte Teil der Persönlichkeit. Die Deutungen dieses neuen Horoskops trifft die Person in ihrer Grundstruktur und ist ihr weitgehend bekannt. Die andere Methode ist, mit den Spitzenplaneten oder/und den Ich-Planeten Zusammenhänge auszudeuten.



  1. Zersplittertes Aspektbild – mehr als zwei Teile/viele Persönlichkeiten in einer.


Ein schizoides Potential ist anzunehmen, aber nur durch eine brutale Kindheit können sich schizoide Züge entwickeln. Normalerweise leben diese Menschen mehrere Leben parallel ohne Probleme oder können drei Dinge gleichzeitig machen.



Wenn komplizierte Probleme auftauchen, erkennen sie die Notwendigkeit einer Persönlichkeitsintegration. Wichtig ist es kontinuierlich daran zu erinnern, wie notwendig es ist, alles unter einen Hut zu bringen.



  1. Ichlose Aspektfigur – drei- oder mehr - Ecken ohne einen Ich-Planeten.


Diese Menschen haben eine Fähigkeit, die gut funktioniert, aber nur wenn sie von außen aktiviert wird. Manchmal fühlen sie sich hilflos oder ausgenützt, weil sie wenig wissen über diesen Persönlichkeitsteil. Sie können ihn nicht so leicht steuern, außer wenn die Situationen genau passen und stimmen.



  1. Lücken in der Struktur – Planetenabstand kleiner als 30 Grad, ohne Subverbindung.


Es sollte keine Verbindung zwischen den beiden Planeten geben, auch nicht über einen dritten Planeten, so dass das Bewusstsein nicht merkt, welche Beeinflussungen dort eindringen. Selbst wenn schmerzhafte Dinge geschehen, kann man sich kaum davor schützen. Psychische Inhalte bleiben darin hängen und müssen ab und zu herausgelassen werden, meist ohne dass es einem bewusst wäre! Oft legt man sich irgendein außergewöhnliches Hobby zu oder ein geheimes Bedürfnis um die Lücke zu stopfen.



  1. Aspektsterne – drei in einem Punkt kreuzende Aspekte der gleichen Farbe.


Das Bewusstsein von sechs Planeten konzentriert sich in einem Punkt. Diesen Personen geschieht es aber selten, dass sie die überintensive Erfahrung des „in sich selbst Seins“ bewusst erleben.



Rot: Implosion, reißender, extremer Energieumsatz, ungestüme Hilflosigkeit.



Blau: Innere Ruhe und Harmonie, Stagnation, übersensibilisiert, bewegungslos.



Grün: Gedankenlosigkeit, schnelle innere Bewegungen, nur Bewusstsein, wahrnehmend.



Der Beitrag wurde von mir didaktisch aus den Unterlagen des Seminars „Spezialitäten im Horoskop“ erstellt!



Alles liebe!



Arnold
 
+ Intelligenz im Horoskop.





Die astrologische Psychologie ermöglicht uns einen tieferen Einblick, sobald wir uns die

Frage nach der Intelligenz eines Menschen stellen. Wir bringen Anlagen mit in diese Welt,

welche von unserer Umwelt und den Erziehern gefördert werden sollte. Manche sind nicht

besonders gescheit, werden aber als intelligent bezeichnet. Andere wiederum werden als

Sonderlinge oder Außenseiter bezeichnet, weil sie eine eigene Art von Intelligenz besitzen,

welche weniger allgemein gefördert wird.



Um mehr Klärung in diese Frage zu bringen, schauen wir uns die Möglichkeiten der

Astrologie etwas näher an und stellen folgende Begriffe der Archetypen in den Raum:



Der Feuertyp, Widder, Löwe, Schütze – Intuitive Intelligenz.

Der Erdtypus, Steinbock, Stier, Jungfrau – Praktische Intelligenz.

Der Lufttyp, Waage, Wassermann, Zwillinge – Theoretisch, begriffliche Intelligenz.

Der Wassertyp, Krebs, Skorpion, Fische – Gefühlsmäßige Intelligenz.



Der kardinale Typ, Widder, Krebs, Waage, Steinbock – Politisches Denken.

Der fixe Typ, Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann – Ökonomische Denkweise.

Der veränderliche Typ, Zwillinge, Jungfrau, Schütze, Fische – Kunst- und Kulturdenken.



Dieselben Entsprechungen finden sich natürlich auch in den astrologischen Häusern.

Die Denkweise des Feuertyps entspricht der Energie des Mars.

Beim Erdtyp bestimmt die Denkweise der Jupiter.

Der Lufttyp nährt seine Denkweise vom Merkur.

Der Wassertyp entspricht der Denkweise der Venus.



Das Denken des Feuertyps kann mit einem Flächenbrand verglichen werden. Er fasst

blitzschnell ganz Gedankengänge zusammen und verschmilzt sie zu einem Ergebnis.

Wo andere noch im Denkprozess stecken, ist der Feuertyp schon fertig. Diese Art kann

begeistern, oder eine gereizte Stimmung erzeugen. Die Schubkraft des Mars bringt das

Denken intuitiv voran. Werden die Darlegungen in Frage gestellt, so kann man kämpferisch

oder erhitzt reagieren. Der Feuertyp verlässt sich total auf seine Intuition, so dass er glaubt

alles in der Natur zu kennen. Er redet nicht um die Dinge herum, sondern nennt sie direkt

beim Namen.



Das Denken des Erdtyps geht logisch und Schritt für Schritt von sich. Seine Sprache ist

umständlicher, aber blumiger. Jeder Faktor wird berücksichtigt, daher klingen die Argumente

sehr oft langatmig und umständlich. Dafür sind die Aussagen absolut brauchbar und detailliert. Man braucht sich nur auf diese detaillierte Denkweise einzustellen um sie zu

verstehen. In der Realität wirken die Dinge ebenso kompliziert, weil sie es auch sind.



Der Lufttyp wird mehr durch eine dialektische Art des Denkens ausgezeichnet. Man teilt

die Dinge in These und Antithese auf, geht mit einem „Sowie als auch“ systematisch vor.

Man versucht sich für eine von zwei Polaritäten zu entscheiden und wirkt dadurch oft

unentschlossen. Die Gefahr besteht im linearen Denken, da man von der Umsetzung

sprachlicher Gedanken ausgeht. Das heißt, begriffliche Formulierungen werden oft sehr

unterschiedlich bewertet, daraus können Missverständnisse entstehen.



Der Wassertyp wird in seinem Denken durch die Venus bestimmt. Man saugt wie ein

Schwamm die Informationen auf und filtert diese, bis sie einen entsprechenden reinen

Gehalt bekommen. Man schmeckt sich in die Dinge förmlich ein, assimiliert sie und

verwertet diese. Man glaubt oft an eine langsame Denkweise bei den Wassertypen. Sie

sitzen meist passiv da und plötzlich kommt genau die richtige Antwort auf eine Frage!

Alles wird sorgsam gefiltert und sortiert. Ihre Gedanken kommen aus der Gefühlswelt

und können sehr bewegend und eingehend wirken.





Das Zusammenwirken von Saturn, Jupiter und Merkur.



Damit der Verstand funktioniert braucht man Jupiter um sinnenwach und fähig die

Dinge zu bewerten und beurteilen zu können. Dazu kommt mit Merkur die Fähigkeit,

alle Eindrücke zu kombinieren und logisch analysieren zu können. Mit Saturn hat man

die Fähigkeit alle erworbene Gedankengänge zu speichern und als Erfahrung zu

bewahren.



Die drei Hauptplaneten wirken entsprechend ihrer Natur als Persönlichkeit in uns:



Die Sonne – Der Wesenskern, Ich denke, also bin ich – Dynamische Intelligenz.

Der Mond – das Gefühls – Ich – Gefühlsmäßige Intelligenz

Der Saturn – Das Körper – Ich – Pflegende und bewahrende Intelligenz



Diese drei Planeten sollen untereinander harmonisieren, das heißt, jeder Planet soll

ausreichend zum Zuge kommen. Ein Mond alleine würde hin und herflattern und

mehr reflektieren. Andererseits macht uns der Mond kontaktfähig, man geht auf

die Anderen gefühlsmäßig ein, nimmt sie auf dieser Ebene wahr. Saturn kann hier

Rückhalt und Stabilität geben, seinen Erfahrungsschatz ausspielen. Mit der Sonne

können wir uns über uns selbst nachdenken. Man ist autonom, aber in der Lage

die Anderen frei von Wertungen zu verstehen. So gesehen kann eine Sonne sehr

objektiv und neutral sein, während der Mond zwischen Sympathie und Antipathie

hin und hergerisssen sein kann.



Wir können verschiedene Formen der Intelligenz durch folgende Planeten im Aspekt

zueinander definieren:



Saturn – Jupiter – Merkur = Akademische Intelligenz.



Jupiter – Sonne – Merkur = Produktive Intelligenz.



Jupiter – Merkur – Mond = Gefühlsmäßige Intelligenz.



Saturn – Jupiter – Sonne = Philosophische Intelligenz, Denkart.



Jupiter/Sonne – Venus – Mond = Ästhetische Intelligenz, Denkweise.



Uranus – Jupiter – Merkur = Schöpferische Intelligenz, Denkart.



Neptun – Jupiter – Sonne/Merkur = Intuitive Intelligenz, Denkweise.



Pluto – Jupiter – Merkur = Willensbetonter Verstand.



Bei Saturn – Jupiter – Merkur Aspekten sprechen wir von einem „Intelligenzdreieck“,

Kleine Lerndreiecke bekommt man schneller im Griff als Große, da sie nur einen

entsprechend kleinen Raum im Horoskop abdecken. Dreifarbige Dreiecke können

direkt oder retograd im Horoskop laufen. Beim ersteren geht die Initiative von einem

selber aus, im zweiten Fall lernt man durch Geschehnisse und Beobachtung.



Es gibt auch das so genannte „Leistungsdreieck“, also eine Opposition und zwei Quadrate.

Das macht eine ganz andere Dynamik als ein großes Trigon, obwohl beide Dreiecke sind.

Ein Pluto – Mars – Sonnen – Leistungsdreieck würde den drei daran beteiligten Planeten

ihrer Natur nach sogar entgegenkommen! Wir brauchen uns nur der Planetentafel entsinnen

und sehen sofort, welche Aspektfarben für die jeweiligen Planeten in Frage kommen.



Eine Ambivalentfigur ist ebenso ein Dreieck, allerdings enthält es nur die Farben rot und blau.

Ein Trigon, ein Sextil, sowie ein Quadrat bilden diese Figur. Solche Menschen schwanken

Zwischen Leistung und Entspannung. Sie leben nach dem Motto: “Dienst ist Dienst und

Schnaps ist Schnaps“! Hier fehlt oft die Frage nach dem Warum und Wieso. Grüne

Aspekte sind als Denkprozess natürlich notwendig. Allerdings können wir veränderliche

Zeichen oder Häuser besetzt haben, hier kommt die fehlende Farbe hinzu oder ist als

Substanz im Zeichen vorhanden. Außerdem kommen fehlende Farben durch den AP in der

Altersprogression hinzu.



Uranus, Saturn und Venus = fixes Prinzip – Aspektfarbe blau

Neptun, Jupiter, Merkur und Mond = veränderliches Prinzip – Aspektfarbe grün

Pluto, Mars und Sonne = kardinales Prinzip – Aspektfarbe rot



Andere Aspektfarben welche den Planeten weniger entsprechen bringen oft Ergänzungen,

aber auch Probleme mit sich. Besonders die sensitiven Kontaktplaneten Mond, Merkur

und Neptun reagieren auf rote Aspekte sehr empfindlich! Ihrer Natur nach sind sie

beweglich und veränderlich und vertragen keinen Leistungsdruck wie ein Mars oder

eine Sonne. Jupiter macht hier eine Ausnahme, er verarbeitet auch rote Aspekte. Blaue

Aspekte kommen den veränderlichen Planeten besser gelegen. Allerdings kann blau

alleine ambivalent und stur bedeuten, es bewegt sich nichts. Man lebt blau in den

Himmel hinein. Diese Farbe liegt den fixen Planeten besonders gut, damit kann man

sichern und stabilisieren.



Ebenso spielen die Häuser und Zeichen eine Rolle, man erkennt hier wie ein Planet

Seiner Eigenschaft nach durch das Zeichen gefärbt wird. Genau so verhält es sich mit

den Häusern. Ein Jupiter im neunten Haus steht ebenso wie im zwölften Haus in seinem

„Reich“. Das Zeichen zeigt die Art der Umsetzung in diesem Haus an.



In unserer Gesellschaft wird besonders der Luft – und der Erd- Intelligenz der Vorzug

gegeben. Ebenso steht das kardinale und das fixe Prinzip besonders gut da, Leistung

und Wirtschaft sind ja die Eckpfeiler einer Industriegesellschaft. Das veränderliche

Prinzip macht sich durch Kunst, Musik und Geisteswissenschaften etwas Luft. Hier

Werden oft still die Scherben der Gesellschaft zusammengekehrt – in Altenheimen,

in Krankenhäusern, in psychiatrischen Kliniken, in Waisenhäusern. Von der Qualität

eines Jupiters in den Lern- und Lehranstalten ist leider nicht viel zu sehen. Dort herrschen

zumeist saturnische Zustände der Sturheit und der Erstarrung vor.



Zunehmend macht sich das veränderliche Prinzip trotzdem immer öfters in der Öffentlichkeit

bemerkbar. Die Menschen sind mit dem Weltbild ihrer Zeit nicht zufrieden, sie spüren, dass

etwas verloren gegangen ist. Hetze und Stress im Alltag treiben in die Isolation, man wird

anonym. Vieles wirkt kalt und ohne Gefühl. Die Menschen beginnen sich zu hinterfragen

und graben die Archetypen ihrer Ideale, welche längst verloren gegangen waren, wieder

aus. Sie suchen die Liebe und das Gefühl von Freiheit. Der veränderliche Typ wird neue

Wege entdecken und alte und unbrauchbare Strukturen auflösen, oder erlösen.





Albert Einstein



Ein Beispiel von Albert Einsstein bringt uns die „schöpferische Intelligenz“ des Uranus nahe.

Einsteins Uranus im dritten Haus im Zeichen der Jungfrau ( Herrscher von Merkur ), steht als

So genannter Spannungsherrscher alleine hier im Horoskop. Eine Projektionsfigur beginnt an

der Spitze dieses Dreiecks und scheint wie durch einen Lautsprechertrichter etwas mitteilen

zu wollen. Saturn in Konjunktion mit Merkur im eingeschlossenen Zeichen Widder im zehnten Haus deuten auf ein nach Innen gerichtetes Denken hin. Diese Konjunktion ist Teil

der Projektionsfigur und erhält von Uranus einen „langen Grünen“, einen Quincunx. Der

aufsteigende Mondknoten auf der achten Hausspitze erhält ein Sextil von Saturn/Merkur,

sowie einen Quincunx von Uranus. Der Mars ist ebenso betroffen, da er eine weite

Konjunktion zum aufsteigenden Mondknoten bildet. Zur Erinnerung: Der aufsteigende

Mondknoten empfängt Aspekte, sendet sie aber nicht!



Wir bekommen weitere Informationen über Albert Einsteins Intelligenz, sobald wir Mars

im Trigon zu Pluto im Stier im elften Haus, sowie im Sextil zur Sonne in den Fischen im

zehnten Haus mit einbeziehen. Diese Figur ist ein kleines „Talentdreieck“ und speichert

die Forschergebnisse von Mars ab. Jupiter steht im Wassermann im neunten Haus! Er

erhält ein Quadrat von Pluto und bildet ein Halbsextil zu Mars. Damit bekommt Einstein

ein kleines Lernerfahrungsdreieck. Er beobachtete die Prozesse der Evolution und lernte

dabei.



Dazu kommt bei Jupiter noch die Opposition von Uranus. Einstein gilt ja als der Entdecker

der Relativitätstheorie. Eines Tages wurde er gefragt, wie er denn das Ganze herausgefunden

hätte. Er antwortete, dass er jeden Abend vor dem Schlafen gehen Gott um die Eingebung

gebeten hatte. Eines Morgens wachte er auf und war sich des Rätsels Lösung bewusst! Das

soll keine Hymne an den lieben Gott darstellen, aber Einstein musste mit der Projektionsfigur

um jede Erkenntnis regelrecht ringen. Quincunxen können lange dauern, bis sie mit dem

richtigen Rezept rausrücken. Sie verlangen ein Ringen nach Wahrheit und selbstkritisches

Denken. Vor allen darf man nie die Hoffnung aufgeben, oft kehrt man um, obwohl man dem

Ziel sehr Nahe gewesen wäre!



Uranus liegt zwar bei Einsteins Horoskop im dritten Haus auf der Denkachse, es ist aber

auch ein tiefer Bereich des Unterbewussten. Uranus weiß alles, aber wir sollen es finden

und entdecken. Ein losgelöstes Trigon von der Venus im zehnten Haus im Widder zum

Schütze Mond im sechsten Haus zeigt seine merkurische Vision des Traumes an…..



Ende Dezember 1915 bildete Einstein ein Halbsextil im Alterspunkt zu seinem Mond.

Kurz darauf veröffentlichte er seine Ergebnisse der Relativitätstheorie. Drei Jahre später

aspektierte er mit einem Trigon seinen Pluto im elften Haus! Rasch verbreitete sich sein

Weltruhm, welcher ihn später zum Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts machte!







Salvador Dali



Salvador Dali war spanischer Graphiker und Maler. Er war der bekannteste, aber auch

umstrittenste Künstler des Surrealismus. In seinem Radix fällt sofort das schöpferische

Leistungsdreieck von Uranus, Neptun und Mond auf! Allerdings erhält dieses rote Dreieck

ein wenig blau und grün dazu, so dass es eine gewisse Beweglichkeit bekommt. Dali produzierte Kunst wie am Fließband mit einer unglaublichen Phantasie und Kreativität.

Seine Gedanken kamen ihm beim Tun, die Knospenkonjunktion von Mars, Sonne und

Merkur im Stier im zehnten Haus bis Schatten elfte Hausspitze geben dabei diese Auskunft.



Ein kleines Talentdreieck von Pluto, Saturn und Jupiter geben die Gabe, Visionen einer

verzerrten Realität bildhaft und real wiederzugeben. Neptun steht auch in seinem Reich

im zwölften Haus als Herrscher. Außerdem steht er im Zeichen Krebs und hat somit

Einfluss auf Dalis Mond im Widder am MC im zehnten Haus. Der Mond steht kurz nach

der „kosmischen Spalte“, man hat zwischen 28° Grad Fische und 1 – 2° Grad Widder oft

das Gefühl mit nur einem Bein in dieser Welt zu stehen. Ein kleines Lerndreieck beginnt

bei Dalis Sonne und reicht zu Pluto und Saturn, Es läuft also direkt und geht somit von

Salvadors Dali Initiative aus. Dali war kein Beobachter, Dali war ein Schöpfer. Nebenbei,

sein Quadrat von Saturn zu Mars weist auf eine gebremste Sexualität hin. Seine Beziehung

mit Gala ist ja bekannt, er litt sehr unter ihre Eskapaden und Affären.



Andererseits kann man mit so einem Aspekt sehr diszipliniert arbeiten. Man glaubt immer

zu wenig getan zu haben. Natürlich bezieht sich die gemachte Angabe auf Dali, Saturn

Mars Aspekte können sich auch anders äußern, man gibt Gas und bremst zugleich!





Johann Wolfgang von Goethe



Hier sticht sofort eine Aspektfigur in das Auge, sie nennt sich „Flüstertüte“. Eine Flüstertüte

besteht aus zwei Halbssextilen ( Informationsauge ), einer Opposition, ein Quincunx, sowie

aus einem Trigon. Bei Goethe bilden Merkur, Venus, Neptun und Jupiter im Horoskop diese

Flüstertüte. Hier sehen wir eine große Gabe zur Dichtung und zur Philosophie. Pluto gibt

durch zwei blaue Aspekte der Figur Stabilität und abgrundtiefen Charakter. Man ringt

hier faustisch nach der Wahrheit…..



Seine Sonne in der Jungfrau bildet eine Opposition zum Mond im vierten Haus in den

Fischen, Gefühl und Wesenskern unterscheiden sich bei Vollmond am Besten. Sein

Merkur im Löwen ist eingesperrt, was auf nach Innen gerichtetes Denken schließen lässt.

Bei Goethe kommt noch ein großes, schöpferisches Wasser – Trigon im Horoskop hinzu!

Neptun, Pluto, sowie Jupiter im neunten Haus im Krebs bringen ein tiefes Gefühl für die

Sicht der Dinge mit sich. Saturn im zwölften Haus im Skorpion scheint einer Nussschale

auf dem Ozean gleich nach der Wahrheit ringend die Impulse Plutos im ersten Haus

au aktivieren.



Betrachtet man das Aspektbild von Goethe genau, so stellt man fest, dass es nicht kohärent

ist! Er hatte zwei Seelen in einer Brust. Merkur, Venus, Jupiter, Neptun und Pluto bilden

einen Teil der Figur. Ein „zerrissenes Bild“ setzt Energie frei und spezialisiert einen

Menschen nicht selten im Beruf. Ebenso kann es sich mit losgelösten Planeten verhalten.



Mit diesem astrologischen Wissen über das Denken und die Intelligenz lassen sich doch

sehr gut die Menschen im Horoskop betrachten, vor allem, man lernt sie und sich besser

verstehen!

Alles liebe!

Arnold






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Roberto Assagioli – Psychosynthese und transpersonale Entwicklung.





Einiges ist hier im Forum bereits über Roberto Assagioli geschrieben worden. In diesem Beitrag möchte ich einige Kernsätze der Psychosynthese beschreiben, den Stoff so gut es geht verdichten. Trotzdem empfehle ich seine Bücher nachdrücklich, man sollte zunächst klar definieren, was Psychosynthese eigentlich ist! Das Wort „Psychologie“ hört sich irgendwie so „psychologisch“ an, aber übersetzt bedeutet es so viel wie „Seelenkunde“. Im Wort „Psychoanalyse“ finden wir den Begriff der „Zerlegung“, währen „Synthese“ Ganzheit bedeutet. Es gibt im Beruf der Psychologen ebenso Strömungen und Methoden, wobei die beiden oben erwähnten Begriffe sich doch stark unterscheiden! Roberto Assagioli gehörte denjenigen Psychologen an, die die Existenz Gottes und die Reinkarnation als etwas Selbstverständliches voraussetzten. Um keine religiösen Verwirrungen zu stiften, schuf er den Begriff „Höheres Selbst“, unter welchen sich ein jeder ganz spezifisch etwas vorstellen kann. Assagioli war ein Schüler von Alice Bailey. Diese wiederum war damals schon in den esoterischen Kreisen bekannt, und sie hat zahlreiche Bücher geschrieben, welche eine gewisse Grundlage der API Astrologie darstellen. Nach dem Krieg praktizierten Bruno und Louise Huber einige Jahre bei Assagioli, erlernten die praktische Anwendung der Psychosynthese. Assagioli beauftragte die Hubers die Psychosynthese in die Astrologie zu integrieren, was sie später mit viel Erfolg angingen.



„Wer seine Seele kennt, der kennt auch die Seele seiner Mitmenschen!“ Dieser Kernsatz ist besonders für die Astrologie von großer Bedeutung. Daher ist ein gewisses Maß an Wissen wichtig, Psychosynthese und Astrologie ergeben einen ungemein feinen Deutungsschlüssel. Assagioli war mit Leib und Seele bei der Sache. Dabei fällt mir sein Buch „Psychosynthese und transpersonale Entwicklung“ ein. Zu Anfang ruft er die führenden Wissenschaftler seiner Zeit auf, sich mehr mit den geistigen Dingen und deren Hintergrund zu befassen. Seine Rede ist darin sehr emotional und voller Begeisterung gehalten. Er wusste von was er sprach, man bemerkt rasch die Macht und Vehemenz seiner Worte, und so entstand eine wichtige und anerkannte Methode der Psychologie. Nicht umsonst wird Assagioli „der italienische C. G. Jung“ genannt.



Eingangs bemerkt Assagioli, dass es um das Wort „Spiritualität“ doch sehr unterschiedliche Meinung und Auffassung gibt. Er geht daher mehr wissenschaftlich vor, bezieht Erfahrung und Tatsachen auf, um hinterher zu interpretieren, mit dem Erlebten in Zusammenhang zu bringen. Es geht zunächst um die spirituelle Erfahrung und um das spirituelle ‚Bewusstsein. Seit Anbeginn der Menschheit existieren Berichte und Erfahrungen, sie berichten alle von höheren Bewusstseinszuständen, Visionen, die sich in ihrer Qualität deutlich von dem unterscheiden, was man als normale Wahrnehmung bezeichnet. Solche Berichte findet man in allen Epochen der Geschichte, ebenso Heilige wie Buddha, Krishna oder Jesus Christus. Sie alle sprachen von Wahrheit und Licht, Befreiung, von der Erlösung in das Paradies, in den Garten Eden oder in das Nirvana. Alle sind sich einig, dass diese Bewusstseinszustände realer sind, als die irdische Realität selbst.



Es ist gut zu wissen, dass es Formen der Psychologie gibt, welche die Existenz Gottes ablehnen, und zwar ganz einfach deswegen, weil die Betreffenden ihn selbst nicht erfahren haben. Die Psychosynthese geht von der Existenz des „Höheren Selbst“ jedenfalls aus. Es handelt sich um Ebenen, die sich mit Worten nur umschreiben lassen, man kann eine Erfahrung nur machen, wobei Glaube doch ein wenig Voraussetzung ist.



„Mir scheint, dass die äußeren Grenzen unseres Wesens in eine Dimension der Existenz hineinreichen, die von der fühlbaren und verstehbaren Welt, wie wir sie gewöhnlich erfahren, grundverschieden ist; sei es der mystische oder übernatürliche Bereich, wie man ihn auch nennen möge. Bis zu welchen Grad auch immer unsere idealen Impulse in diesem Bereich ihren Ursprung haben mögen ( und viele von Ihnen haben ihn, denn wir spüren, dass sie ein einer Weise von uns Besitz ergreifen, die nicht in Worte zu fassen sind ), wir gehören ihm jedenfalls in einem intimeren Sinne an, als wir der sichtbaren Welt angehören, denn wo unsere Ideale zugehörig sind, sind wir im eigentlichen Sinne zu Hause. Und doch ist der unsichtbare Bereich, um den es hier geht, nicht nur ein idealer, da er in dieser Welt Auswirkungen zeigt. Wenn wir uns in jenem Bereich bewegen, vollziehen wir praktisch eine Arbeit an unserer gesamten Persönlichkeit. Wir gehen als neue Menschen aus ihm hervor und werden uns, dieser regenerativen Veränderung entsprechend, in der natürlichen Welt anders verhalten. Was jedoch innerhalb einer Realität Wirkungen hervorbringt, muss selbst eine Realität genannt werden, und ich bin deshalb der Meinung, dass es keine philosophische Begründung gibt, die es rechtfertigen würde, die unsichtbare oder „mystische Welt“ als „irreal“ zu bezeichnen. Man kann diesen übergeordneten Bereich der Erfahrung und Realität nicht genug Bedeutung beimessen, und die bloße Hypothese seiner Existenz sollte den Wissenschaftlern Anreiz sein, für seine Erforschung ein Höchstmaß an Energie, Zeit und Eifer aufzubringen, wie es seinen humanen Wert angemessen ist.“ – Zitat Ende. Es stammt von William James, dessen Buch „The Varieties of Religious Experience“ ein Musterbeispiel für eine unvoreingenommene und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist. Er hatte ebenso auf die Realität und die Bedeutung der transzendenten Welt nachdrücklich hingewiesen.





Das Überbewusste.





Es ist wichtig zu betonen, dass das Überbewusste eine Realität darstellt. Vor allem in den Wissenschaften und in der Psychologie ist es für viele ein unerforschtes Neuland. Es ist eine direkte Erfahrung, so wie die einer Farbe, eines Klang oder eines Gefühls. Niemand ist in der Lage, Empfindungen wie Rot, Grün, Blau, Freude oder Schmerz „beweisen“ zu müssen – solche Erfahrungen sind eine psychische Realität. Wie kann man nun von Erfahrung oder Bewusstwerdung sprechen, wenn dieses sich außerhalb oder oberhalb des normalen Bewusstseins befindet? Die Antwort ist einfach und gilt auch für jeden anderen Aspekt und jede andere Ebene des Unbewussten. Psychische Elemente und Vorgänge, sowie Inhalte, können wir dann bewusst erleben, wenn sie in gewissen Situationen und Momenten oder unter gewissen Bedingungen in unser Bewusstsein treten. Zwischen Bewussten und Unterbewussten vollzieht sich ein ständiger Austausch, eine Art „Osmose“. In einem bestimmten Moment wird das was überbewusst war, zum Inhalt des Bewusstseins, bleibt für eine gewisse Zeit bestehen, um anschließend wieder zum Unterbewussten zurückzukehren. Man muss im Auge behalten, das die Adjektive „überbewusst“, „unbewusst“ und bewusst“ nur zeitlich begrenzte Zustände einer psychischen Gegebenheit bezeichnen.



Der Eintritt des Überbewussten ins Bewusstsein kann auf zwei Arten geschehen. Die erstere und häufigere kann man als „die herabsteigende“ bezeichnen, sie ist das Eindringen von Elementen des Überbewussten in den Bereich des Bewusstseins, wie es bei Intuitionen, plötzlicher Erleuchtung oder Inspirationen der Fall ist. Dies geschieht meistens spontan und unerwartet, kann aber auch ein Reflex auf einen bewussten oder unbewussten Appell sein. Die zweite Art, die man „aufsteigend“ nennen kann, besteht in der Anhebung unseres Bewusstseinszentrums, des seiner selbst bewussten Ichs, zu höheren Ebenen bis hin zur Sphäre des Überbewussten. Die Erfahrung des Überbewussten wird in unzähligen Berichten aller Epochen bestätigt. Nicht alle dieser Erfahrungen sind von gleicher Art. Die meisten lassen sich dem religiösen Bereich zuordnen, vor allem die mystischen Erfahrungen. Aber es ist wichtig zu wissen, dass diese nicht die einzigen sind. Es gibt auch Erfahrungen des Überbewussten, welche nicht religiöser Art sind; sie sollten einer wissenschaftlichen Forschung zugänglich sein. Es gibt nur wenige Menschen, welche sich dem Studium des Überbewussten widmen. Das mag darin liegen, dass der westliche Mensch permanent äußerer Reizüberflutung ausgesetzt ist. Auch der Materialismus und dessen praktische Denkweise mögen dafür ein Grund sein. Der westliche Mensch ist stark extravertiert, sein Handeln zum großen Teil nach außen gerichtet. Die Innenwelt mit all ihren Erscheinungsformen macht ihm Angst, oder er fühlt sich zumindest nicht wohl darin. So mancher, der gewisse überbewusste Erfahrungen macht, fürchtet dabei den Verstand zu verlieren, besonders wenn solche Erfahrungen plötzlich und unvermittelt hereinbrechen.



In diesem Bereich hatte Williams James geforscht und einer eingehenden Prüfung unterzogen. James selbst hatte keine solcher Erfahrungen gemacht. Ein anderer Arzt, Winslow Hall, sammelte Berichte über Erleuchtungserlebnisse, von Menschen „von der Straße“, die jedoch außerordentliche Erlebnisse hatten. Unter den modernen Psychologen ist es C. G. Jung, der von höheren, überpersönlichen Werten spricht. Diese existieren in dem, was er „kollektives Unterbewusstsein“ nennt. Der Soziologe Sorokin hat ein Kapitel seines Buches „Way and Powers of Love“ dem Überbewussten gewidmet. Der Wiener Neurologe Viktor Frankl erkennt die Existenz überbewusster Erfahrungen unumschränkt an. Der Psychiater Hubert J. Urban spricht von der „Höhenpsychologie“. Schließlich hat der amerikanische Psychologe Abraham Maslow eine Reihe wichtiger Daten mit Hilfe von Fragebögen und persönlichen Gesprächen gesammelt.



Dies führt uns zur Frage nach den Methoden, die bei solchen Untersuchungen angewendet werden sollten. Ich ( Assagioli ) habe dreizehn solcher charakteristischen Merkmale aufgeführt, die man diesen höheren Ebenen zuschreiben kann. Die erste ist ein Gefühl von Vertiefung. Ein weiteres ist das Gefühl der Verinnerlichung, des Übergangs vom Äußeren zum Inneren – zu der Mitte unseres Wesens. Das dritte Merkmal ist die Erhebung des Aufstiegs, des Hinaufsteigens zu einer höheren Ebene. Die vierte Eigenschaft ist die Expansion, der oft schwindelerregenden Erweiterung des Bewusstseins. Die fünfte Eigenschaft ist die Entwicklung der Aktivierung. Das Gefühl, aus einem „Verwickelt sein“ herauszutreten, einen Schleier zu zerreißen, etwas zu überwinden, das einengt und behindert. Damit ist die fünfte Eigenschaft ein „Erblühen“, ein Emportauchen. Die sechste ist die der Stärkung, wir fühlen eine potentere Energie in uns wirksam werden. Die siebte Eigenschaft ist das Gefühl des Erwachens. In vielen Berichten findet man Aussprüche wie: „Ich bin in einer höheren Wirklichkeit erwacht“ – „Ich bin aus dem Schlafzustand des Lebens in eine höhere Wirklichkeit übergegangen.“



Man erinnere sich, dass der Buddha ursprünglich Gautama hieß, und dass der Name Buddha „der Erwachte“ oder der „Vollkommen Erweckte“ bedeutet. Sehr häufig tritt auch das Gefühl der ERLEUCHTUNG im Sinne einer Lichtempfindung nicht irdischen Ursprungs ein, durch welche die ganze Welt in einem neuen Licht erstrahlt. Dieses Licht lässt auch die Innenwelt erstrahlen und erhellt und zerstreut dabei alle Probleme und Zweifel. Das Gefühl ist begleitet von Freude, die bis zum Zustand der GLÜCKSEELIGKEIT ansteigen kann. Oder es ist das Gefühl der ERNEUERUNG , der REGENERIERUNG, der „Geburt“ eines neuen Seins in uns. Dann gibt es noch das Gefühl der WIEDERERSTEHUNG, des Wiederemporsteigens zu einem verlorenen oder vergessenen Zustand; und schließlich das Gefühl der BEFREIUNG und der INNEREN FREIHEIT.



Diese Eigenschaften entsprechen im Großen und Ganzen jenen, die in den von Maslow gesammelten Berichten genannt werden. Maslow hat vierzehn Eigenschafen aufgezählt, die er als „Bewusstseinswerte des Seins“ bezeichnet:



Das Gefühl der Fülle

Der Integration

Der Vollkommenheit

Der Vollständigkeit

Der Vitalität

Der Intensität des Lebens

Des inneren Reichtums, das einhergeht mit Schlichtheit

Der Schönheit

Das Gefühl vom Guten

Das sich nicht anstrengen müssen

Die Spontaneität

Die Freude

Die spielerische Leichtigkeit, der Humor

Das Gefühl von der Wahrheit und Realität dieser Erfahrung.



Das Erlebte enthüllt eine Wahrheit, die höher ist als jene, die das gewöhnliche Bewusstsein erfahren kann, zuletzt das Gefühl der Unabhängigkeit, der inneren Freiheit – das heißt, ein Freisein von dem Bedürfnis, sich auf etwas zu stützen, eine Autarkie im höheren, spirituellen Sinn. Maslow sagt zutreffend, dass alle diese Manifestationen einander durchdringen und miteinander verbunden sind: „Sie sind keine einzelnen Teile, sondern eher unterschiedliche Aspekte des Seins.“



Dies weckt natürlich Verlangen nach den faszinierenden Erfahrungen, und man wird sich fragen, wie man diese Ebenen erreichen kann, wie sich so eine Erfahrung herbeiführen lässt, sie begünstigen kann. Aber diesem Bild muss man einige düstere Tupfer hinzusetzen, da solche Erfahrungen auch Schwierigkeiten und Gefahren in sich bergen können! Das kann sein, sobald so eine Erfahrung regelrecht aus dem Nichts hervorbricht. Man kennt sie nicht und beginnt sich unter Umständen für verrückt zu halten, für nicht normal. Die Annäherung muss daher stetig und gezielt von statten gehen. Andererseits steht fest, dass solche Erfahrung zuletzt immer etwas positives hervorbringen, doch das Neuland muss hier erst vertrauter werden, so dass man sich auf den entsprechenden Ebenen richtig verhalten lernt. Man stelle sich nur vor, jemand erfährt so etwas wie eine Lichtvision, und sofort beginnt der Verstand damit, diese Erfahrung unter Kontrolle zu bekommen. Das wäre fatal, da die überbewussten Energien dem menschlichen Verstand unendlich überlegen sind! Man kann sich bei so einer Erfahrung nur so gut es geht öffnen, sich im Strom dieser treiben lassen. Daher kennt Assagioli für solche Situationen entsprechende Übungen, damit man Kontraste schafft und das eigene Bewusstsein aus der Polarität in die Mitte kommt. Zum Beispiel der Spruch „Ich habe Gedanken, aber ich bin nicht meine Gedanken“ kann hier entscheidend solche Erfahrungen beeinflussen. Es ist auch so, sobald man meditiert, in sich hineinhört und lauscht, sieht man seine Gedanken wie kleine Bläschen aufsteigen – von einer tiefer liegenden Schicht des eigenen Bewusstseins.



Man schafft mit obigen zitierten Satz auf jeden Fall wichtige Kontraste der Ebenen und Unterscheidungen für das eigene Bewusstsein. Solche Erfahrungen können im Grunde genommen zu jeder Zeit bei jedem Menschen auftauchen, wobei es natürlich hier besonders auf die Umstände ankommt. Yogis führen mit gezielten Methoden und Übungen solche Zustände absichtlich herbei. Aber genauso kann man so eine Erfahrung unter Schock, beim Wandern im Wald oder durch andere Umstände erleben. Sie kann sehr vielfältig sein und man darf nicht vergessen, dass sich solche Zustände nur umschreiben lassen. Es gibt eine Erfahrung, da „riecht, hört und schmeckt es sich selbst, es ist groß und klein zugleich, unendlich und immer gegenwärtig; es leuchtet heller wie alle Sonnen des Universums und trotzdem blendet es nicht.“ Es duftet anmutiger, als alle Blumen dieser Erde. Es ist eine ekstatische Kraft, in sich selbst seiend, ruhend und unvergänglich, aber es ist die Ursache aller Ursachen. Es schafft Leben und Tod, selbst ist es ewig und unvergänglich. Es schafft die Unterscheidungen und Zyklen und alle Polaritäten, selbst ist es unverrückbar in seiner Mitte. Diese Mitte kennen wir symbolisch als den leeren, kleinen Kreis in der Mitte des Horoskops. Daher werden dort auch keine Oppositionen durchgezeichnet, ganz im Gegenteil, da aus dieser Mitte die Energien strömen, welche das Aspektbild nähren und zur lebendigen Struktur gelangen lassen!



Eine der häufigsten Ursachen für Leid und Fehlverhalten ist die Angst, sowohl die individuelle, als auch die kollektive. Solche Ängste haben schon immer die Menschen in Kriege getrieben. Man projiziert seine Ängste auf den „Feind“, baut Festungen, damit man vor ihm sicher ist. Andere wiederum greifen den Feind an bevor er gefährlich werden kann. Jegliches Gefühl ist unvereinbar mit der Erkenntnis der Fülle und der Dauerhaftigkeit des Lebens! Ein weiterer Urherd menschlichen Übels und menschlicher Fehler ist die Kampflust, die sich auf das Abgrenzungsbedürfnis, die Aggressivität und die Gefühle der Feindseeligkeit und des Hasses gründet. In der friedlichen Atmosphäre des Überbewussten können solche Impulse und Gefühle niemals bestehen. Ein Mensch, dessen Bewusstsein erweitert ist, der am Leben teilnimmt und der ein Gefühl des Einsseins mit allen Wesen verspürt, kann nicht mehr kämpfen. Es wäre für ihn etwas Absurdes, es wäre wie ein Ankämpfen gegen sich selbst! Durch die Entwicklung, die Erweiterung und den Aufstieg des Bewusstseins zu einer höheren Realität werden so die schwierigsten Probleme und Ängste aufgelöst und beseitigt.



Bevor wir unsere, wenn auch nur in groben Zügen angelegte Untersuchung des Überbewussten beenden, müssen wir den Unterschied zwischen dem Überbewussten und dem spirituellen Selbst nochmals deutlich hervorheben – ein Unterschied, der in unserem Schema der menschlichen Psyche zum Ausdruck kommt. Oft wird diese Unterscheidung nicht getroffen, da die Inhalte des Überbewussten, vor allem in seinen höheren Bereichen, dem Selbst sehr nahe stehen und im gewissen Maß an dessen Eigenschaften teilhaben. Aber es besteht ein fundamentaler Unterschied: Im Überbewussten gibt es Elemente oder „Inhalte“ verschiedener Art, die aktiv, dynamisch und wechselhaft sind und mit dem Strom des psychischen Lebens fließen. Das Selbst hingegen ist unveränderlich, unbeweglich, stabil, deshalb ist es unbedingt vom Überbewussten zu unterscheiden.



Man sollte den erwähnten Unterschied im Auge behalten, weil diese Dauerhaftigkeit und Stabilität, obgleich nur in abgeschwächter und verschleierter Form, vom spirituellen Selbst auf sein Spiegelbild, das persönliche, bewusste Ich, übertragen wird. Das ist es, was uns über alle Veränderungen, Gemütsschwankungen und wechselhaften Inhalte des Bewusstseins hinweg ein Gefühl der Dauerhaftigkeit und der persönlichen Identität vermittelt. Wie sehr wir uns auch in den verschiedenen Rollen und Teilpersönlichkeiten identifizieren oder mit verschiedenen Gefühlen, von denen bald das eine, bald das andere unser Bewusstsein einnimmt, weiß doch jeder im Grunde, dass er immer er selbst ist. Gelegentlich mag jemand sagen: „Ich erkenne mich nicht wieder“, wenn in seinem Leben eine bedeutende Veränderung eingetreten ist. In Wirklichkeit will er sagen: „Das, womit ich mich zuvor identifiziert habe, ist verschwunden, und jetzt identifiziere ich mich mit etwas anderem“. Aber selbst in dem Ausspruch „Ich erkenne mich nicht wieder“ ist paradoxerweise ein Hinweis auf ein undeutliches, verborgenes Gefühl einer dahinter liegenden Kontinuität enthalten. Denn wenn es sie nicht gäbe, könnten wir nicht die Empfindung des Sich – nicht – Wiedererkennens haben, da diese sich auf einen Vergleich gründet, auf eine Gegenüberstellung von früherem und gegenwärtigen Bewusstseinszustand. Das wesentliche Merkmal des Selbst-Bewusstseins ist daher die Kontinuität, die Dauerhaftigkeit. Dies des bewussten Ichs ist jedoch nur eine blasse Reflexion der ewigen, unsterblichen Essenz des spirituellen Ich, des Selbst.



Alles liebe!



Arnold
 
Wir haben die sechs Achsen im Horoskop beschrieben um damit uns die Polarität der Häuser
bewusst zu machen
hi Arnold,

super beiträge, (y) :kuesse:
nehme mir die zeit, es zu verstehen,
ich bin noch am anfang, aber
lerne es mit sicherheit.

dein zitat stammt aus diesem thema, erster beitrag, seite 1 oben.

ich habe versucht das vorläufige thema zu finden.
deine aussage: wir haben...
wo findet man das was du beschreibst an der stelle ? :)

mir scheint es, hierzu gibt es noch einen vorangegangen thread, also komplettes thema !?

danke :)

vorschlag: evtl ein stickie im forum mit all den links erstellen, zu deinen "grösseren" astrologie themen ?
also an seite 1 oben anheften. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo blissfull,

Danke für dein schönes Feedback! Alles ein wenig durcheinander in einem Thread! Aber lies alles in Ruhe durch, weil du immer das finden wirst, was du suchst. Schon ein guter Vorschlag diesen Thread oben anzuheften, aber das ist nicht notwendig! Im Laufe der Zeit findet ihn jeder, der sich näher mit der Astrologie beschäftigen möchte!

Alles liebe!

Arnold
 
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Transite, ihre Zyklen und deren Bedeutung.

Die Altersprogression der Huberschule bezieht sich auf die Sonne und deren goldenes Schnittmaß. Der Mensch als Abdruck dieser Sonne, gemäß den hermetischen Gesetzen, wird durch den Alterspunkt symbolisiert. Dabei aktiviert er durch die Aspekte des Alterspunktes immer wieder sein eigenes Horoskop, entwickelt sich gemäß der Evolution aus allen möglichen Verwicklungen, was wiederum alle möglichen Lernprozesse mit einbezieht. Grundsätzlich zieht ein Mensch solche Situationen an, welche er selbst in sich noch nicht entwickelt hat, damit er weiter auf seinen Lebensweg hinzulernt.

Die Natur macht es uns vor mit allen möglichen Zyklen, welche durch die Bewegung von den zwei Lichtern Sonne und Mond, sowie durch die bekannten Planeten entstehen. Bei der Geburt eines Menschen steht sein Grundhoroskop oder Radix ( Wurzel ) fest, und natürlich bleiben die Planeten nicht stehen, sondern so gesehen ist das Radix wie ein Schnappschuss, der den Moment der Geburt festhält. Die Deutung der Transite setzt zunächst einiges an Grundwissen über die Eigenschaften aller Planeten voraus. Dabei unterscheidet man ihre Wirkung im „Tagesgeschäft“ bis hin zu einer Nachhaltigkeit, welche durch die Planeten entsteht, die man „die äußeren Planeten“ nennt.

Die „schnelleren“ nennt man die inneren Planeten. Wie die meisten sicher schon wissen, sind die Umlaufzeiten sehr unterschiedlich lang. Schnelle Planeten haben eine Wirkung, als wenn man mit einem Stab am Strand etwas in den Sand schreibt. Schon nach einigen Minuten könnte der Wind kommen und das Geschriebene verwehen, so dass man keine Spuren mehr sehen kann. So kann man zum Beispiel den Mond im Transit gut verstehen, der am schnellsten um die Erde kreist, knapp 13 Male innerhalb eines Jahres. Aber, der Mond ist ein Trabant der Erde und reist mit ihr innerhalb eines Jahres mit ihr einmal um die Sonne. So gesehen kommt man auf die bekannte „verflixte 13“, obwohl der Mond mit der Sonne reist, die Sonne aber innerhalb eines Jahres nur zwölf Tierkreiszeichen durchwandert! Astronomisch gibt es daher den siderischen und den synodischen Umlauf. Der erste ist auf die Erde, der zweite auf die Sonne bezogen.

Der Mond im Transit verschafft Stimmungen und Launen, sehr wechselhaft, da er innerhalb eines Umlaufes eines Zyklus 132 Aspekte zu den anderen Planeten bildet. Damit kann man auch sehr gut Träume nachvollziehen, sobald man schaut, wo zu dieser Zeit der Transit – Mond gestanden hat. Dabei spielt natürlich der jeweilige Aspekt eine Rolle, durch die Farben bekommt man schon einmal das Gespür für eine Stimmung. Rot kann sicher Anspannung, aber auch Begeisterung bedeuten. Dabei ist wichtig zu sehen, welche Aspekte der Mond im Radix hat, also Farben. Exakt benötigt der Mond für eine Umrundung um die Erde 27,32 Tage. Saturn dagegen benötigt für eine Runde um den Tierkreis 29, 457 Jahre. Warum jetzt Saturn? Saturn ist ein erwachsener Mond. Geht man her und multipliziert die Umlaufzeit vom Mond mit der des Saturn, so kommt man auf 365,25 x 29,475 = 10765,743 Tage ( 365,25 Tage ist exakt ein Jahr ). Jetzt geht man her und teilt diese Tage durch 27, 32 Tage ( 1 Mondzyklus für die Erde ) und bekommt die Zahl 394.060. Diese „siderische Zahl“ teilt man nun durch 13 und multipliziert das Ergebnis mit 12. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend mit der Endzahl 363, 748 – was beinahe der Tageszahl für ein Jahr entspricht!

Man kann sich vorstellen, wie ein Saturn durch so viele Lunationen ( Mondumläufe) im alter von gut 29 Jahren eine Unzahl Erfahrungen gesammelt hat und somit bis zu einem entsprechenden Grad an Reife! Aber der siderische und synodische Vergleich ist sehr aufschlussreich, die alten Astrologen und Astronomen waren nicht alle der Meinung, dass die Erde eine Kugel sein, sondern eine Scheibe. Daher war es für sie so „verteufelt“ mit dem Mond und seinen exakt 13, 30 Umläufen innerhalb eines Jahres. Die Sonne dagegen „durchwanderte“ tatsächlich nach 365 Tagen den ganzen Tierkreis. Doch der Vergleich von Saturn mit dem Mond ist hier wie ein präzises Uhrwerk wiedergegeben, das Zusammenspiel eindeutig. Der Mond braucht gute 54 Stunden durch ein Zeichen im Transit, Saturn dagegen 2, 456 Jahre, also knapp 30 Monate. Der Mond braucht durch den Tierkreis im Transit 665, 68 Stunden, aufgerundet 666 – was im Mittelalter als teuflische Zahl galt. Der Mond flitzt wie ein Wasserskifahrer durch die Zeichen im Transit, Saturn dagegen gräbt sich wie die Egge auf den Acker in den Boden ein! Da verlangsamt sich der Effekt nach dem Motto „So wie das Menschenjahr vergeht, ist für Gott ein Tag vergangen“. Das bringt den bekannten „Lupeneffekt“ von Saturn im Transit mit sich.

Ebenso als Schnellläufer gilt die Sonne, welche sich einen guten Monat in einem Zeichen aufhält. Ihre Aspekte im Transit sind in der Regel kaum länger als 10 – 14 Tage spürbar, sobald man einen mittleren Orbit hernimmt, also um die sieben Grad maximal. Merkur gilt als der Götterbote, da er sich im Transit von der Sonne höchstens 29 Grad entfernen kann. Meist läuft er entweder der Sonne nach oder voraus, oder er steht gerade mit ihr in der Konjunktion. Die Venus benötigt auch relativ wenig Zeit durch ein Zeichen, aber der Aufenthalt darin kann wie bei Merkur auch gelegentlich etwas länger dauern, da beide Planeten immer wieder Phasen der Rückläufigkeit haben.

In Wirklichkeit laufen die Planeten natürlich alle direkt, aber von der Erde aus gesehen scheint es so! Das kommt von den unterschiedlichen Bahnen der Planeten, welche sie bei der Umrundung um die Sonne bilden, dazu ihre unterschiedlichen Neigungen zur Sonne hin. Sobald sie in eine Krümmung laufen, scheinen sie zunächst „stehen zu bleiben“, um dann den Tierkreis rückwärts zu gehen. Die Umkehr kann man sich wie bei einem Sackbahnhof vorstellen, wo der Zug langsam einfährt, langsamer wird bis zum Stillstand, um anschließend wieder „direkt“ das nächste Ziel ansteuert.

Die beiden Lichter Sonne und Mond können im Transit niemals rückläufig werden! Sonne, Mond, Merkur und Venus würde ich als die Schnellläufer bezeichnen, ab Mars wird es schon anders. Mars benötigt 686 Tage für eine Runde um den Tierkreis; aber er wird ebenso rückläufig und dies kann bis beinahe drei Monate der Fall sein! Daher kann er sich bis zu sechs Monaten in einem Zeichen im Transit aufhalten, was natürlich schon eine längere Zeitspanne darstellt.

Die besonderen wichtigen Transite findet man in allen anderen Planeten, sowie im aufsteigenden Mondknoten, welcher 18, 57 Jahre Zeit für eine Runde benötigt; dabei läuft er gegen den Tierkreis. Jupiter benötigt ein gutes Jahr für ein Zeichen im Transit, was dadurch tiefere Bedeutung gewinnt. Innerhalb eines Zeichens bildet jeder Transit alle Aspekte zu den anderen Planeten im Horoskop, was auch für die Häuser gilt. Der Saturn lässt sich noch mehr Zeit mit seinen 30 Monats-Zyklen durch den Tierkreis, und mit den Rückläufigkeiten erhöhen sich die Aspekte, was für einen Planeten im Radix entsprechende Phasen der Erkenntnis nach sich zieht. Bei den langsameren Planeten soll man daher kleinere Transit - Orben nehmen, so ein bis höchsten drei Grade.

Uranus benötigt 84 Jahre für einen Umlauf um die Sonne, und er steht relativ gleich lange in einem Zeichen mit sieben Jahren Durchlaufszeit. Neptun benötigt beinahe doppelt so lange für eine Runde mit 164, 774 Jahren, steht daher um die 13 Jahre in einem Zeichen. Pluto ist der äußerste Planet in unserem Sonnensystem ( astrologisch gesehen), und benötigt mit 247,7 Jahren beinahe dreimal so viel Zeit als Uranus. Durch seine ovale Umlaufbahn zur Sonne bedingt, braucht Pluto in den einzelnen Zeichen zwischen 13 und 32 Jahren. Daher spricht man hier auch von den Kollektivplaneten, welche den jeweiligen Zeitgeist eines Jahrzehntes formen und prägen. Grundsätzlich bringt es meiner Erfahrung nach ungemein viel, sobald man wie im Radix die Häuserzonen berücksichtigt! Daher sind Transite besonders aktiv, sobald sie vor oder auf einer Häuserspitze stehen. Damit aktivieren sie das entsprechende Hausthema, bekommen kardinalen Charakter! Bei Transiten ist es gut sie als Chancen und Möglichkeiten zu erkennen, man sollte niemals vergessen, dass sie dem API gemäß als Funktionsorgane dienlich sind. Saturn im Transit wird noch immer meist negativ dargestellt, dabei geht es zuletzt nur um eine Art Inspektion eines bestimmten Bereiches. Saturn kann als sehr bereichernd und stabil empfunden werden, sobald man seinen Bedürfnissen nachkommt.

Ansonsten kommt sein Lupeneffekt zum Zuge, er verlangsamt, verdichtet, kristallisiert heraus was ansteht, damit man entsprechend reagiert und die „Störung“ bereinigt. Beim ersten großen Zyklus des Saturn spricht man vom „Probelauf“, mit 30 Jahren ist dies der Fall und der zweite Zyklus beginnt. Wobei dieser auf Grund der bereits gemachten Erfahrungen durchaus einfacher sein kann, der Körper jedoch schreitet im Alter voran, wie alles, das in Erscheinung tritt auf dieser Welt. Saturn – Kronos – der Chronometer, die Zeit schlechthin!

Saturn will behüten und bewahren, Jupiter dagegen Expansion und Wachstum. Dazu erweitert Jupiter stets seinen Horizont, gilt als guter Geist im Leben, welcher einen begleitet und zur Seite steht. Im Grunde ist er ein Optimist und bringt dadurch auch das notwendige Selbstbewusstsein mit, um seine Vorstellungen in die Realität umsetzen zu können. So ergeben Saturn und Jupiter zusammen im Transit die Möglichkeit auf das real machbare.

Um das Glück Jupiters zu bekommen, benötigt es eigene Anstrengung und Aktivität. Dann schüttet er auch sein Füllhorn entsprechend aus. Im Grunde genommen kann jeder Planet im Transit polar wirken. Mit Jupiter kann man philosophieren, aber sich ebenso eine geschwollene Leber durch übertriebene Sinnesgenüsse holen. Er steht im Transit auch immer ein wenig für Gerechtigkeit, Saturn zählt dabei die kleinen guten und schlechten Kieselsteine, und so gelten beide Planeten auch als Maßstab und Gesetz.

Bei allen Transiten wird gleichzeitig jede Ebene eines Menschen aktiviert, also geistig, emotional und physisch. Besonders die drei Transpersonalplaneten scheinen einen permanenten Austausch im Unterbewusstsein und ebenso im Kollektiv mit ihren Transiten zu bewirken! Auf der persönlichen Ebene ist dies besonders interessant und lehrreich, da man in der Gegenwart immer eine Art von Zwischenzyklus ausmachen kann, sobald man vom Startpunkt – Radix ausgeht.

Die Zyklen der langsamen Planeten bringen ähnliche Ergebnisse, als wie dies bei der Altersprogression der Fall ist. Zum Beispiel kommt ein Kind im Alter von sechs bis sieben Jahren in die Schule, was mit dem AP Spitze zweites Haus und „im Schatten der Spitze“ bedeutet. Im Transit hat man zu dieser Zeit eine Jupiter – Jupiter Opposition, ein Quadrat von Saturn – Saturn, und ein Halbsextil von Uranus zu Uranus!

Oder, mit 14 Jahren beginnt meistens die Geschlechtsreife, was Invertpunkt drittes Haus bedeutet und im Transit Saturn Opposition Saturn, sowie Uranus Sextil Uranus. Man kann und soll daher die Zyklen der langsamen Planeten ab Jupiter zeitlich genau ansehen und im Horoskop nachvollziehen!

Ebenso wäre es mit der Uranus – Uranus Opposition, welche zwischen dem 38. und 42. Lebensjahr der Fall ist! Mit dem Alterspunkt wandert man mit 42 in das achte Haus, während Saturn die zweite Opposition im Leben zu Saturn im Radix bildet! Auch Jupiter steht hier auch zu dieser Zeit sich selbst in der Opposition gegenüber. Transite sind ein sehr nützliches astrologisches Werkzeug. Früher wurden sie leider meistens sehr auf Ereignisse ausgelegt und daher kam die berüchtigte „Transitis“ bei vielen Menschen auf. So eine Sichtweise wäre sehr ungesund, man würde sich selbst einschränken. Aber, sobald man sie im Sinne der astrologischen Psychologie angeht, sind sie sehr hilfreich und eine echte für die Gegenwart und das Leben selbst.

In der Praxis geht man her, legt sich das Radix, das Tageshoroskop dazu, und natürlich eine Grafik, auf welcher die Transite im Radix eingezeichnet sind. Dabei ist es immer wieder wichtig, das Radix als Ausgangspunkt zu sehen, indem man jeden Planeten „kennt“, seine Aspektfarben sieht, und damit rasch feststellen kann, ob eine Fehlfarbe im Transit hinzukommt. Nützlich ist es auch, dass man zunächst nur die Aspekte der langsamen Transite ab Jupiter einzeichnet, was dadurch die wichtigen Themen heraushebt.

Auch die Farbe der Aspekte und die Zuordnung zu den jeweiligen Planeten und Kreuzen ist sehr wichtig und stimmig, sowie hilfreich. So schätzen die männlichen Planeten Sonne, Mars und Pluto die roten Aspekte, da können sie so richtige Initialzündungen vornehmen, ebenso natürlich auf den Hausspitzen im ganzen Horoskop! Da ist Power und Leistung möglich, Pluto bringt entsprechende Wellenbewegungen mit sich, so zwischen unterirdischer, brodelnder Vulkantätigkeit, bis hin zum Ausbruch, oder die Kraft beinahe Berge versetzen zu können.

Alle drei äußeren Planeten haben im Transit die Eigenschaft, abgedrängte und unterbewusste Ereignisse Revue passieren zu lassen. Aber entsprechend ihrer Archetypen kommt dies ganz spezifisch zum Ausdruck. Die Transpersonalplaneten sind für das geistige Wachstum eines Menschen die Quellen jeglichen Fortschritts und Offenbarung. Durch ihre lange Wirkungsdauer in den Transit – Aspekten bringen sie ebenso entsprechende Gelegenheiten, sobald man sich ihnen „annähert“, ihnen vertraut und sie lieben lernt! Man kann die äußeren Planeten als Helfer begrüßen, auch wenn ihre Logik sich nicht selten den Verstand entzieht. Aber letztlich wollen sie uns Menschen freier machen, mit dem göttlichen Prinzip verbinden und uns dahin näher bringen!

Aber natürlich sind sie auch für das reale Leben im Hier und Jetzt von größter Bedeutung, da sie auf allen drei Ebenen wirken. Uranus gilt auch zum Beispiel als Planet der Astrologen, der Erfinder und abstrakten Denker usw. Aber, die Erfindungen waren seit dem Urknall schon vorhanden, sie mussten nur noch entdeckt werden. Das klingt lustig, aber so ist es! Uranus strebt permanent nach vorne, treibt jede Weiterentwicklung an, damit es einfacher und angenehmer geht. Auf der materiellen Ebene vermag er uns über das Internet zu verbinden, da er für die Technik und Elektronik schlechthin steht. Auf der mentalen Ebene verleiht er uns die Fähigkeit zum abstrakten Denken. Auf der emotionalen Ebene kann er das plötzliche Satori im Menschen aufleuchten lassen, was einem göttlichen Feuerwerk gleichkäme.

Jetzt kann ein jeder nachsehen, wo er Uranus im Transit stehen hat, wo man Verbesserung benötigt. Auch mit Neptun verhält es sich so, nur wirkt er nicht so spontan und „kalt“ wie Uranus, eher weich, löslich und sanft. Auf der materiellen Ebene kam bei der Entdeckung Neptuns die Psychologie auf, Traumdeutung und ebenso die Chemie und die Fotografie bis hin zum Film. Seit der Entdeckung Plutos wurde der Mikrokosmos und das Atom erforscht. So wird es Zeit, dass man auf die geistigen Attribute der äußeren Planeten zusteuert, was früher oder später auch auf der kollektiven Ebene der Menschen der Fall sein wird!
 
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