Anthroposophie

Ich habe schon Kinder erlebt, die ihren Teddy umso mehr liebten, je stinkender und schmutziger er wurde -und den Erwachsenen verboten haben, ihn zu waschen. Klar, mit dieser Patina wurde er immer mehr zum Lebewesen.
Oje, ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.:blue2: Ich meine, wie der Erwachsene sich zu dem Beseelen von Gegenständen stellen sollte, wie im Beitrag 109 ich @taftan zitiere. Sollte er den Regen so beseelen, wie es Kleinkinder es mit ihrem Teddy tun?
 
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Oje, ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.:blue2: Ich meine, wie der Erwachsene sich zu dem Beseelen von Gegenständen stellen sollte, wie im Beitrag 109 ich @taftan zitiere. Sollte er den Regen so beseelen, wie es Kleinkinder es mit ihrem Teddy tun?
Ein Teddy ist ein Produkt von Menschen - der Regen nicht. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
 
Oje, ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.:blue2: Ich meine, wie der Erwachsene sich zu dem Beseelen von Gegenständen stellen sollte, wie im Beitrag 109 ich @taftan zitiere. Sollte er den Regen so beseelen, wie es Kleinkinder es mit ihrem Teddy tun?

"Kommunikation"

Es also darum, ob der Erwachsene mit anderen Dingen, wie etwa dem Regen, so umgehen sollte, wie das Kind mit seinem Teddy.
Das Kind spricht mit dem Teddy so, als ob er ihm antworten würde. Es ensteht eine "Kommunikation". Spricht nun dem Erwachsene mit dem Regen so, wie das Kind mit dem Teddy, dann entsteht ebenfalls eine "Kommunikation" durch Beseelung.
 
Hey, ich hätte ein paar Fragen an die Athroposophen im Forum. Meine Cousine ist Anthroposophin. Ich hab sie seit unserem Kennenlernen sehr ins Herz geschlossen, merke aber immer mehr, dass unsere Familienzweige konträre Wege gehen im Religiösen. Das fing schon als Konflikt zwischen unserem Großvater und seinem Sohn, ihrem Vater, an und führte zum Bruch in der Familie. Unser Familienzweig wurde einfach verschwiegen. Durch Fügung von oben fand sie uns. Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Sie hegt eine spürbare Abneigung gegen Zionisten und ich stehe dem Judentum nahe. Großvater und meine Mutter lehnten die Anthroposophie ab, weil sich die anthroposophische Schule meiner Mutter naziaffin verhielt im 2. Weltkrieg, so wie auch der Vater meiner Cousine, den mein Großvater von der deutschen Front zurückholte, was er ihm aber übelnahm als Hitlerfanatiker. Wie stehen heute die Anthroposophen zu Rudolf Steiners Rassismus? Auch er wollte dem jüdischen Volk als angeblich niedere Rasse die Existenzberechtigung nehmen, wenngleich durch andere Mittel. Glaubt das wirklich noch jemand ernsthaft? Langsam verstehe ich die Abneigung meines Großvaters und meiner Mutter dagegen. Ich war bisher aufgeschlossen, doch merke ich immer mehr, dass ich damit nicht klarkomme. Manche Werke der Anthroposophen stehen sogar auf dem Index wegen Rassismus. Auf der anderen Seite glaube ich an Führung von oben. Wie finde ich zu einer gemeinsamen Basis? Gerne auch per PN. Ich brauche ehrliche Antworten. Meine Cousine und ihre Geschwister sind da wirklich stark eingebettet, eine führt sogar eine Schule in den USA. Es muss hart sein für meine Cousine, von derart viel Ablehnung gegen diese Lehre bei den sehnsüchtig recherchierten Familienmitgliedern zu erfahren, dann noch projüdisch Eingestellte. Aber vielleicht ist genau das die Führung von oben. Ihr Mann ist kein Anthroposoph. Eine gewisse Offenheit ist da.
 
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Hey, ich hätte ein paar Fragen an die Athroposophen im Forum.
Ein heißes Thema auch in anthroposophischen Kreisen. Während der NaziHerrschaft haben sich nicht wenige Anthroposophen zum Nazitum bekannt. Eine andere Frage ist, wie die Aussagen Steiners interpretiert werden.

Ich persönlich lernte die Anthroposophie kennen, als ich mich mit allen möglichen okkulten und spirituellen Ideen beschäftigte. Zuerst las ist die "Philosophie der Freiheit", mit der sich Steiner den Dokter erwarb. Ein sehr schwer zu lesender Stoff. Ich las ihn 3 mal und verstand immer noch wenig. So fing ich an mich mit der Praxis zu beschäftigen und begann Eurythmie zu lernen, was mir sehr viel brachte. Dann las ich weitere Bücher von Steiner, ging zu Veranstaltungen etc. in diesen ersten Jahrzehnten mit der Beschäftigung der anthroposophischen Gedanken stieß mir nie irgendein Judenhass, etwas rassistisches oder Nazigedankengut auf. Im Gegensatz dazu las ich immer wieder, wie Steiner versucht, die Völker zusammenzubringen und nationale Interessen zu überwinden um die menschliche Entwicklung voranzubringen.

Sein Fehler war, dass er tatsächlich den Rassebegriff benutzte, allerdings war dieser Begriff der Rasse zu dieser Zeit noch nicht durch die Nazis verbrannt. Obwoh auch zu dieser Zeit der Begriff "Rasse" schon oft (im heutigen) rassistischen Sinne benutzt wurde. Er benutzte den Begriff "Rasse" aber nicht in einem Sinne, wie er von den Nazis genutzt wurde, sondern er beschreibt damit Epochen einer geistigen Entwicklung. Oft ist es aber so, dass er Begriffe verwendet, die heute noch verwendet werden, aber eine andere Bedeutung haben. Er benennt zum Beispiel die Indus-kultur, die er als eine bestimmte Entwicklungsstufe des Menschen beschreibt, aber er benutzt diesen Begriff in einem anderen Sinne, als ihn z.B. Archäologen oder Historiker benutzen würden.

Das Weltbild Steiners ist ein hierarchisches, was auch im geistigen Rahmen eine Entwicklung vom niederen zum höheren beschreibt.

Was mir als einziges aufgestossen ist bei seiner Beschreibung der Völker, dass er tatsächlich davon sprach, dass die indianische Kultur eine zurückgebliebene Kultur sei. Das ist von dem was ich gelesen habe, die einzige klar rassistische Aussage, die ich natürlich, wenn sie von Steiner so gemeint war, ablehne. An anderen Stellen aber schreibt er widerum, dass man auch von Menschen, die noch in einer "alten" Erkenntnisstruktur leben, etwas lernen kann, also ist damit wohl nicht gemeint, dass diese Menschen minderwertig seien.

Fazit: Die Einschätzung, dass Anthroposophie pauschal als rassistisch zu bewerten sei teile ich nicht, auch wenn es mitunter Anhaltspunkte für rassistische Gedanken gibt, die aber u.U. auch anders interpretiert werden können. Sein Werk ist so riesig und umfassend und seine Weltsicht so grundlegend anders, dass es sehr schwerfällt bei genauerem Hinsehen ein solches Urteil fällen zu können.

LGInti
 
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Ich brauche ehrliche Antworten.
Zunächst einmal möchte ich mich bei dir für deinen ehrlichen Beitrag danken, der offen deine Ansichten, Erfahrungen und familiären Umstände dargelegt hat, die mit Anthroposophie im Zusammenhang stehen. Ehrlichkeit und Offenheit sind meiner Erfahrung etwas, das uns weiterbringt.
Und auch meinen Dank an @Inti für seine Antwort und @Werdender wird bestimmt auch noch etwas beitragen wollen.

Wie stehen heute die Anthroposophen zu Rudolf Steiners Rassismus?
Ich habe mich für die geschichtliche Entwicklung der Anthroposophie, auch wegen der Nazivergangenheit, nie interessiert, denn dafür hatte ich keinen Grund. Als ich zum ersten Mal, wie ich es hier berichtet habe, der Anthroposophie begegnete, war mir allein an der mir vorgelesenen verwendeten Ausdrucksweise des mir bis dahin völlig unbekannten Autors, der Rudolf Steiner war, sofort klar, dass hier jemand aus einem, mich sehr beeindruckenden höheren Geist spricht, der nicht Menschen, Gruppen oder Völker erniedrigen, unterdrücken, irgendwie schlecht machen oder gar vernichten will, sondern den es für alle Menschen um ihre Entwicklung zu einem Höheren geht, ganz gleich, auf welcher Stufe sie stehen.
Spricht Rudolf Steiner die unterschiedlichen Entwicklungsstufen an und verwendet er den Begriff der Rassen, sehe ich darin keinerlei Herabminderung, sondern schlichtweg eine notwendige Darstellung der Tatsachen, die dem studierenden Leser eine Orientierung verschaffen.
Lediglich den Begriff der "Rassen" zu verwenden, bedeutet keinen "Rassismus" im Sinne der Herabwürdigung, aber das kann für denjenigen so erscheinen, der keine notwendigen Differenzierungen macht und sich dem Affekt hingibt.
 
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