Zwiespalt - Schiesslust

Glashaus

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14. Mai 2007
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Liebe Foris,

stecke in einem Zwiespalt, was meine Gefühle zu meinem Mann und letztlich meine Ehe angeht.

Ich kenne meinen Mann jetzt 4,5 Jahre - wir haben relativ schnell geheiratet (bereits nach einem halben Jahr). Es hat sich "richtig" angefühlt. Im Januar 2010 ist dann unsere Tochter geboren. Seitdem ging es in unserer Ehe bergab. Das hat verschiedene Gründe und hängt im Wesentlichen auch daran, weil unsere Tochter extrem anstrengend und bestimmend ist. Die Kleine hat einen enormen Willen und macht aus den kleinsten Dingen einen Konflikt. Das ist mega anstrengend und raubt mir meine letzte Kraft. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst (Polizei) auch an den Wochenenden, was die ganze Situation zudem erschwert.

Wir haben uns über unser gemeinsames Hobby kennengelernt (Pferde/Reiten). Da ist ein kleiner Traum für mich in Erfüllung gegangen. Ein Partner, der das Hobby mit mir teilt. Zumal das Zusammensein mit Schichtdienst ja eh begrenzt ist - so gibt es in der Freizeit auch gemeinsame Stunden. Nach der Geburt unserer Tochter konnte ich das Reiten nicht mehr richtig ausüben. Oft hatte ich niemanden, der auf die Kleine aufpasst, wenn mein Mann wieder beim Dienst war. Außerdem bin ich auch mehrere Stunden in der Woche arbeiten gegangen (und tue es noch). So gab es leider deswegen auch oft Reibereien. Letztlich hat mein Mann sich vom Reitsport entfernt; sein Pferd verkauft und einem neuen Hobby zugewendet: Schiessen, Softair

Jetzt kommen wir auch so langsam zu meinem Problem (oder sind es mehrere??). Ich habe eine totale Aversion gegen Schiessen!! Ich mag das nicht; ich finde es aggressiv und bedeutet immer ein bißchen Krieg für mich. Wie kann man nur Spaß daran haben, auf andere zu schießen??? Ich begreif' das nicht. Er versucht jetzt freie Wochenendtage zu bekommen, die ja eh selten genug sind, um seine Kurse oder Spieletage (Softair Verein oder so) zu besuchen.

Ich kann ihm irgendwie gar nicht mehr nahe kommen. Aber ich möchte das so gerne. Allerdings schreckt mich diese Lust am Schießen total ab .. Und wenn wir dann abends so da sitzen.. da möchte ich in seine Arme... aber immer und immer habe ich diese Schießszenen im Kopf, die mich dann abhalten. Als reiße man an den Armen - jeder in eine Richtung. Versteht Ihr, was ich meine??

Hat diese "Schießlust" nicht einen psychologischen Hintergrund??
Ich entferne mich immer mehr von ihm. Denke, daß unsere Ehe so nicht mehr lange halten wird :-(

Freue mich auf Eure Meinungen.

LG
Glashaus
 
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Liebe Foris,

stecke in einem Zwiespalt, was meine Gefühle zu meinem Mann und letztlich meine Ehe angeht.

Ich kenne meinen Mann jetzt 4,5 Jahre - wir haben relativ schnell geheiratet (bereits nach einem halben Jahr). Es hat sich "richtig" angefühlt. Im Januar 2010 ist dann unsere Tochter geboren. Seitdem ging es in unserer Ehe bergab. Das hat verschiedene Gründe und hängt im Wesentlichen auch daran, weil unsere Tochter extrem anstrengend und bestimmend ist. Die Kleine hat einen enormen Willen und macht aus den kleinsten Dingen einen Konflikt. Das ist mega anstrengend und raubt mir meine letzte Kraft. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst (Polizei) auch an den Wochenenden, was die ganze Situation zudem erschwert.

Wir haben uns über unser gemeinsames Hobby kennengelernt (Pferde/Reiten). Da ist ein kleiner Traum für mich in Erfüllung gegangen. Ein Partner, der das Hobby mit mir teilt. Zumal das Zusammensein mit Schichtdienst ja eh begrenzt ist - so gibt es in der Freizeit auch gemeinsame Stunden. Nach der Geburt unserer Tochter konnte ich das Reiten nicht mehr richtig ausüben. Oft hatte ich niemanden, der auf die Kleine aufpasst, wenn mein Mann wieder beim Dienst war. Außerdem bin ich auch mehrere Stunden in der Woche arbeiten gegangen (und tue es noch). So gab es leider deswegen auch oft Reibereien. Letztlich hat mein Mann sich vom Reitsport entfernt; sein Pferd verkauft und einem neuen Hobby zugewendet: Schiessen, Softair

Jetzt kommen wir auch so langsam zu meinem Problem (oder sind es mehrere??). Ich habe eine totale Aversion gegen Schiessen!! Ich mag das nicht; ich finde es aggressiv und bedeutet immer ein bißchen Krieg für mich. Wie kann man nur Spaß daran haben, auf andere zu schießen??? Ich begreif' das nicht. Er versucht jetzt freie Wochenendtage zu bekommen, die ja eh selten genug sind, um seine Kurse oder Spieletage (Softair Verein oder so) zu besuchen.

Ich kann ihm irgendwie gar nicht mehr nahe kommen. Aber ich möchte das so gerne. Allerdings schreckt mich diese Lust am Schießen total ab .. Und wenn wir dann abends so da sitzen.. da möchte ich in seine Arme... aber immer und immer habe ich diese Schießszenen im Kopf, die mich dann abhalten. Als reiße man an den Armen - jeder in eine Richtung. Versteht Ihr, was ich meine??

Hat diese "Schießlust" nicht einen psychologischen Hintergrund??
Ich entferne mich immer mehr von ihm. Denke, daß unsere Ehe so nicht mehr lange halten wird :-(
Glashaus

Du entfernst Dich nur von Dir und damit dann von ihm. Diese, wie Du sie nennst, Schiesslust stellt kein psychologisches Problem dar, damit versuchst Du den Partner als krank hinzustellen.
Das passiert in Beziehungen wenn der andere einen Triggerpunkt anklickt, das Problem ist allein bei Dir.
Das beste wäre, wenn Du auch zum Schiessen gehst, vielleicht bist Du darin noch besser als er, oder schaust zu, statt Dich abzuwenden. Das nicht haben wollen macht das Problem und verbraucht Unmengen an Energie.

Dass das Leben mit einem Kind in einer Beziehung völlig anders wird ist leider überall so, nur sollte die kleine Maus sich an den Eltern orientieren können ohne den Ton anzugeben, was darauf hindeutet, dass ihr der kleinen nicht den Halt geben könnt den sie braucht um Kleinkind zu sein, stat dessen benimmt sie sich dominant, das ist für alle ungesund. Vielleicht suchst Du Dir Hilfe bei der Erziehungsberatung, die ist umsonst, oder ich geb Dir einen Buchtipp, wie z.B. "lasst Kinder, Kinder sein von Michael Winterhoff

Setzte doch bitte nicht die Ehe aufs Spiel weil Du Dir Deine Probleme auf das schiessen Deines Mannes projizierst, Du kannst mit Hilfe den Zugang zu Deinen Problemen finden, falls Du das willst.
 
Da ist anscheinend sehr viel auf einmal da , was belastet ,...hm...mit ihm schon darüber versucht zu sprechen ?

Ich denke, das es wichtig wäre ,das Du dir wieder mehr Freiräume für dich schaffen solltest , damit auch Du einen Ausgleich für dich erhalten kannst , dann würdest du vieles sicher entspannter angehen.

Aber , über seine Schiesslust und deine Bedenken und dein Nicht - Mögen, solltest du mit ihm klar und offen reden , auch über die Sorge ,das so die Ehe in die Brüche gehen könnte ,...

Wennst es alleine nicht schaffst , vielleicht wäre ein Mediator oder eine Paartherapie eine Lösung, denn entweder bringt das euch wieder näher oder es wird klar das die Entwicklung auseinander triftet .

Wünsche dir jedenfalls , das du für dich eine Lösung finden kannst .

LG Asaliah
 
Das sind viele Baustellen. Ich beziehe mich mal nur auf die Schiesslust.
Dein Mann war schon immer so- er ist Polizist. Du hast ihn so kennengelernt. Möglich, dass du dir diese Seite nicht angeschaut hast.
Die Seite mit den Pferden hat dir halt besser gefallen. Klar, dass dann darauf dein Augenmerk lag.
Die Verliebtheit und die Pferde sind nun weg. Was bleibt, ist der Mensch an deiner Seite und die bange Frage in dir, ob aus der Verliebtheit Liebe wurde.
Ich wünsche dir und eurem Kind mit ganzem Herzen, dass ihr noch viele Parallelen finden werdet, die euch ein gemeinsames Leben im Glück versprechen!
 
Das sind viele Baustellen. Ich beziehe mich mal nur auf die Schiesslust.
Dein Mann war schon immer so- er ist Polizist. Du hast ihn so kennengelernt. Möglich, dass du dir diese Seite nicht angeschaut hast.
Die Seite mit den Pferden hat dir halt besser gefallen. Klar, dass dann darauf dein Augenmerk lag.
Die Verliebtheit und die Pferde sind nun weg. Was bleibt, ist der Mensch an deiner Seite und die bange Frage in dir, ob aus der Verliebtheit Liebe wurde.
Ich wünsche dir und eurem Kind mit ganzem Herzen, dass ihr noch viele Parallelen finden werdet, die euch ein gemeinsames Leben im Glück versprechen!

:)zustimm, und schön das du wieder da bist , noch sagen wollt ;):)
 
Danke für Deine Meinung!

Du entfernst Dich nur von Dir und damit dann von ihm. Diese, wie Du sie nennst, Schiesslust stellt kein psychologisches Problem dar, damit versuchst Du den Partner als krank hinzustellen.
ups, so krass sollte es nicht 'rüberkommen. Wollte meinen Mann nicht als krank hinstellen.. war eher so als Frage gemeint. Glaube, es liegt nicht "in der Natur des Menschen", schießwütig zu sein. Aber vielleicht liegts auch im Letzteren (Wut)?? Aggressionsabbau??

Das passiert in Beziehungen wenn der andere einen Triggerpunkt anklickt, das Problem ist allein bei Dir.
ja, so ist es wohl, daß das Problem bei mir liegt. Entweder ich arrangiere mich mit der Situation, oder nicht.

Das beste wäre, wenn Du auch zum Schiessen gehst, vielleicht bist Du darin noch besser als er, oder schaust zu, statt Dich abzuwenden.
.. um auch auf andere zu schießen?? Nein, Danke. Meine Freizeit möchte ich mir mit harmonischeren Dingen gestalten. Für mich ein NO GO.


, nur sollte die kleine Maus sich an den Eltern orientieren können ohne den Ton anzugeben, was darauf hindeutet, dass ihr der kleinen nicht den Halt geben könnt den sie braucht um Kleinkind zu sein, stat dessen benimmt sie sich dominant,
diesen Ansatz von Dir finde ich besonders interessant. Vielen Dank!


weil Du Dir Deine Probleme auf das schiessen Deines Mannes projizierst,
das ist es nicht alleine. Meine Gedanken sind verstrikt und gehen viel tiefer.
LG
 
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Lieben Dank für Deine Meinung!
Da ist anscheinend sehr viel auf einmal da , was belastet ,...hm...mit ihm schon darüber versucht zu sprechen ?
sicher ist es jetzt nicht nur dieses Thema... da spielen auch andere Dinge eine Rolle, was zu einem Gesamtpaket wird. Ich habe mit ihm gesprochen und ehrlich gesagt, wie ich darüber denke.

Ich denke, das es wichtig wäre ,das Du dir wieder mehr Freiräume für dich schaffen solltest , damit auch Du einen Ausgleich für dich erhalten kannst , dann würdest du vieles sicher entspannter angehen.
Leider ist das ganz, ganz schwierig. Ich gehe 4 Tage in der Woche arbeiten. Es bleibt nur ein freier Tag in der Woche. Es gibt zu 95% keine Wochenenden, da mein Mann arbeiten muß. Und die freien Tage werden ja jetzt mit "Schießtagen" belegt. Also nix Familie, oder so! Naja, Mann braucht ja auch ein Hobby :rolleyes: Unsere Familie, also die Angehörigen sind "verstreut", so daß ich eigentlich nie auf jemanden zurückgreifen kann, der die Kleine mal für ein paar Stunden nimmt. Fühle mich da auch ziemlich allein gelassen.

Aber , über seine Schiesslust und deine Bedenken und dein Nicht - Mögen, solltest du mit ihm klar und offen reden , auch über die Sorge ,das so die Ehe in die Brüche gehen könnte ,...
Natürlich geht vielleicht unsere Ehe nicht nur wegen seinem "neuen Hobby" kaputt. Da kommen halt mehrere Dinge zusammen. Auch zwischenmenschliche. Der Umgang miteinander und und und. Ich mache mir halt nur Gedanken über diesen "plötzlichen Sinneswandel". ER wollte mit seinem Job "Gutes" tun. Wollte helfen. Ich finde es irgendwie ein Widerspruch, auch wenn es zu seinem Job gehört (eben, es gehört nur dazu)

Wünsche dir jedenfalls , das du für dich eine Lösung finden kannst .

LG Asaliah
DANKE
 
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