Zu Weihnachten alleine...

Wer zum Beispiel nicht nachvollziehen kann, daß eine Heckebeerle traurig ist, weíl zum ersten Mal an Weihnachten die Familie nicht zusammen kommt, der sollte ganz einfach die Klappe halten.
Oh doch, dass Heckebeerle "traurig" ist, kann ich durchaus nachvollziehen, aber nicht diese Weltuntergangsstimmung, in die sie sich reinsteigert, dass sie befürchtet an diesem Abend in ein "tiefes Loch" zu fallen, dass sie "fassungslos" ist, dass jetzt jeder Tag schlimmer wird und dass sie weint, weil "diese Nachricht sie wie ein Blitz getroffen" hat.

Hier ist niemand gestorben, kein Haus ist abgebrannt, ihr Mann verlässt sie nicht o. ä. Was in ihrer Familie abläuft ist ein ganz normaler Vorgang. Kinder werden erwachsen und irgendwann verfolgen sie ihre eigenen Interessen. Eigentlich müsste Heckebeerle stolz darauf sein, dass ihre Jungens so geworden sind wie sie sind, dass sie eigenständige Entscheidungen treffen, eigene Vorstellungen von ihrem Leben haben und sie sollte dankbar sein, dass ihr Sohn seit fast 40 Jahren jede Weihnachten zu Hause gesessen hat.

Ich denke alle Mütter, die ein gutes Verhältnuis zu ihren Kindern haben, sind "traurig", wenn diese erwachsen werden und mit Familientraditionen brechen, die ihnen selbst wichtig sind. Aber davon bleibt die Welt nicht stehen. Da fällt man nicht in tiefe Löcher oder heult unentwegt. Da schaut man sich an was das eigene Leben noch zu bieten hat, konzentriert sich auf Freunde, denen es in diesem Alter ganz genauso ergeht, und gestaltet derartige Festivitäten in einem anderen, neuen Rahmen.

Ich gebe es ja zu, diese Sorte Mütter, die in ständigem Vorwurf leben wenn zu Hause nicht alles so läuft wie sie es erwarten und verzweifeln wenn ihre Kinder eigene Wege gehen sind mir ein Graus, aber das können andere durchaus anders sehen. Wie hier im Forum schon oft erwähnt ist mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!, und da beziehe ich selbstverständlich auch meine Familie mit ein.

Ab dem Moment als mein Ältester mit seiner Frau zusammen kam, hat er jeden 24.12. mit ihr bei den Schwiegereltern verbracht. Seine Frau war nicht bereit mit dieser Tradition (ihrer Familie) zu brechen und ihm war es wichtig mit ihr zusammen zu sein. Somit war unser "großes" Familienfest eben ab sofort am 25.12., wenn dann alle da waren ... und die Welt dreht sich immer noch. Ehrlich gesagt hätte ich es als ziemlich schlimm empfunden wenn ihm wichtiger gewesen wäre diesen Tag mit seiner Ursprungsfamilie zu verbringen, als mit der Frau, die er liebt.

R.
 
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Doch. Offensichtlich tut man das mitunter. Schade, daß Du dich dem nicht annehmen kannst, wenn es dann so ist.
Ich kann das schon annehmen ... und bei ihr lassen ... weil's für mich selbst undenkbar ist. Wenn sie sich die Feiertage versauen will, ist sie auf dem besten Weg und das entscheidet Heckebeerle für sich ganz alleine. :rolleyes:

R.
 
Ich kann das schon annehmen ... und bei ihr lassen ... weil's für mich selbst undenkbar ist. Wenn sie sich die Feiertage versauen will, ist sie auf dem besten Weg und das entscheidet Heckebeerle für sich ganz alleine. :rolleyes:

R.
Sie wird es dann schon erleben und: wenn sie nicht willens wäre, ihre Einstellung zu hinterfragen und zu verändern, hätte sie wohl kaum diesen Thread eröffnet. Das Niveau mancher Sich-Äussernden ging aber dann leider über "Du bist eine Klammermutti", "Du hast kein eigenes Leben und bist eine Übermutti", "Deinen Kindern stinkt es, an Weihnachten zu kommen" nicht hinaus. "Deine Gefühle sind falsch" steckt dahinter, auch hinter nicht geringen Teilen Deiner Auslassungen.

Aber nun gut, ich kann es so lassen, habe nur meinen Senf dazugegeben.

lg
 
Hallo Trixi Maus,

möchte mich mit diesen meinen Zeilen persönlich
wenn auch nur virtuell für alle Deine Beiträge hier an mich und für mich recht herzlich bedanken.

Weißt Du, ich habe seitenweise hier versucht mit Freundlichkeit und Verständnis, Einsicht und Rücksicht, mein Thema zu führen,
denn in dem öffentlichen Forum in dem ich seit etlichen Jahren Administratorin bin, achte ich mit meinen Moderatorinnen tgl. auf den guten Ton der Mitglieder untereinander und auf das freundliche Miteinander.
Und ja, es funktioniert wunderbar.

Auch hatte ich eine völlig andere Themenüberschrift hier eingeschrieben und zwar in dem Forum "unter uns",
die da lautete: "Ich habe ein Problem und bitte um Euere Hilfe..."

als ich mich dann wieder einloggte hat ein Admin hier,
dieses mein Thema umbenannt in:
Zu Weihnachten alleine....
und ins Psyche und Persönlichkeitsforum geschoben.

Er war wohl der Meinung, dass diese neue Themenüberschrift
für viele User eine Plattform ist, auch mir zu berichten, wie sie ihr Weihnachtsfest, verbringen.

Kann es ihm nicht mal Übel nehmen, dass er über meinen Kopf weg, meine Themen-Überschrift geändert hat,
denn das Thema läuft ja und sowas ist immer gut fürs Forum.

Weihnachten ist in 1 1/2 Wochen und dann hat sich mein Thema hier eh erledigt.
Aber ich nehme viel daraus mit, habe viel daraus gelernt.

Und ich habe wirklich Blauklötzchen gestaunt, was für Antworten hier geschrieben wurden und wie man ein Thema händelt und darauf reagiert, wenn es sich um ein Thema handelt,
das emotional aus dem Herzen kam, da der Verstand in dem Moment nicht die Oberhand hatte.

LG Heckebeerle
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann das schon annehmen ... und bei ihr lassen ... weil's für mich selbst undenkbar ist.
Das meine ich mit mangelndem Einfühlungsvermögen. Um mitzufühlen muß man schon das, was für einen selber denkbar oder undenkbar ist, mal beiseite lassen.

Aber ich kenne Dich aus den vergangenen Jahren nun wahrlich nicht so, daß Du dazu in der Lage wärest. Sondern Du blökst Deinen Senf durch die Gegend - ich schreib das jetzt mal wieder so - und dabei spielt das Gefühl der Person, an die Du dich (nicht) wendest, überhaupt keine Rolle.

Da hat ein Stein noch mehr Gefühl.

lg

P.s.: Übrigens schrieb ich, Du könnest Dich der Person nicht annehmen. Und nicht der Aussage, die Du dann für Dich prüfst: stimmt das in mir? Und wenn Nein, dann wird gegengeblökt. (sorry 4 Wortwahl)
 
dann kann ich Dir folgen, denn etliche Beiträge zielten sehr wohl inhaltlich auf mich ab.
Das "Problem" ist ja auch, dass niemand von uns in Deiner Familie drinsteckt. Jeder von uns kennt nur die eigenen Erfahrungen und schon fängt das Projizieren der eigenen Geschichte auf Deine Geschichte an.

Nun zu "meiner Projektion" auf Deine Geschichte: ich kann mir vorstellen, dass es schwierig für Dich ist, weil Du seit der Geburt Deiner Söhne nicht mehr mit Deinem Mann alleine Weihnachten gefeiert hast.
Mein Tipp an Dich: ja, Du darfst traurig sein (ist ja schließlich eine "neue" Erfahrung), aber dann schau - gemeinsam mit Deinem Mann - wie Ihr das Beste aus der Situation machen könnt.
Macht irgendetwas Schönes, was Euch beiden Freude bereitet - und lasst die Söhne Söhne sein.
 
Es wird wohl immer jene geben, die Mitgefühl mit Mitleid verwechseln und Eiswasser für Heißen Grog halten, doch muss man ihnen zugute halten, dass ein Eskimo einen kalten Wintertag bei uns für "seinen" Sommer hält...... Doch Empathie wird nicht durch Gehirnakrobatik erziehlt.......
 
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