jetzt ist die Frage: wer von den Anwesenden hier bezeichnet sich selbst als Schamane?
Seit eineinhalb Jahren, wenn ich gefragt werde, sag ich, dass ich Schamanin bin.
Dazu steh ich mittlerweile.
Nachdem ich fast 30 Jahre in dem Bereich lerne und auch tätig bin. Nachdem ich in diesem Zeitraum mich vehement gegen diese Bezeichnung gewehrt habe. Und das war oft, sooft wie mir das von anderen als Bezeichnung gegeben wurde.
Ich nenn mich nicht kham, aber ich kenn einen.
Ich nenn mich nicht didanuhwisgi oder oshgashbaywis, aber ich kenn einen.
Ich nenn mich nicht curandero, aber ich kenn eine.
Und auch die haben alle kein Problem mit der Bezeichnung Schamanin. Eher im Gegenteil - weil sie es als eigenständige Bezeichnung erkennen, die nichts mit ihren Traditionen zu tun hat.
Und um das gehts - nicht Traditionen zu klauen, sondern wieder eigene aufzubauen. Kontakt zu den heimischen Geistern aufzubauen und mit ihnen zu arbeiten.
Nicht "Krafttiere verschicken", sondern zu schamanisieren oder schamanen oder wie man die Arbeitsweise auch immer nennen will.
Das was man macht, auch tatsächlich zu können und authentisch zu sein, bei dem, was man macht.
Ende der Fahnenstange!
