@terrorelf,
Dann nehm ich halt mal den Faden weiter auf. *g* Ich hab´ mal bissl auf Deiner Website rumgestöbert. Da schreibst Du was von Europäischem Schamanismus (Achtung, ist nur der Wortlaut jetzt, ich hab´ halt dem entnommen, daß Du Dein Gelerntes in "unsere" Kultur und Umgebung übersetzt). Okay, da wär dann die Frage: was hat Dir Mohan Rai in der Hinsicht beigebracht, wie hast Du es "übersetzt", und warum grad Mohan und die Nepalesen? Weil da könnt ma bissl provokativ sein und fragen, hats denn Nepal sein müssen?
Na das muß ich etwas weiter ausholen. Ich bin vor 13 Jahren bei einem Menschen namens Gerd König, in die von ihm damals "Europäischer Schamanismus - Ein Weg zur Persönlichkeitsentwicklung" genannte Schamanismusrichtung eingestiegen, habe ihn als Lehrer angenommen. Er nennt es übrigens heute "Reflektierten Schamanismus" --- d.h. die Hompage ist auch Ausdruck meines Entwicklungsprozesses, wo viel eingefloßen ist und nach meinem Umzug auch jetzt wieder eine Veränderung ansteht, das so nebenbei.
G.König wiederrum hat bei der FSS gelernt und sich dort überworfen. Er hat dann das dort gelernte mit Elementen aus der Primärtherapie kombiniert. Schamanisches und Psychologisches gemischt.
Für mich war es dann nur Konsequent auch nach Korsika zu gehen - Gemeinschaft und Selbsterfahrung in der Wildnis zu leben. Ohne Strom, Selbstversorgung, mich verbinden mit der Natur mit den Geistern dort.
Nun kam es jedoch an den Punkt wo mir G.König nichts weiter lehren konnte. Aber es sind mir viele Bekannte begegnet, welche selber bei Gerd gelernt haben und dann sich bei anderen Schamanen umgesehen haben, aber eben welche aus Peru, Ecuador und Nepal.
Der erste Punkt wo ich gesehen habe, daß es mehr gibt sind Trommeln, Rhytmen und Gesang um damit Kräfte zu rufen und zu steuern - monotones Trommeln ist eben lange nicht alles. Eine gute Freundin die eben schon Monate in Nepal war hat mir da ein tieferes Feld eröffnet. Nun war mir Mohan Rai ja nicht unbekannt, weil er mir über die Verbindung Ethnomed. und Christian Rätsch über den Weg lief.
Der zweite Punkt war ich Schutz, wo ich mit der Handhabung von G.König nie so ganz einverstanden war - denn hier galt das Motto der beste Schutz ist alles durch sich durchlassen zu können und wenn mich trifft auf der Persönlichkeitsebene regeln.
Der dritte Punkt war die Erfahrung daß tiefere Trance möglich ist und ich einen anderen Umgang mit Besessenheitstrance benötigt habe.
Mohan Rai ist mir so zu sagen immer wieder ohne mein zutun einfach so über den Weg gelaufen, wie auch zuvor Gerd König. Ich habe nie gesucht sondern, eine gewisse Intensität und Stimmigkeit einer Begegnung, als auch ausprobieren wenn ich mich einlasse hat mich immer an die für mich passenden Lehrer und Orte geführt. Führen und Fügen lassen, auch von meinen Spirits ist da für mich das entscheidende.
Also was hat mir Mohan bzw. Danashing, Parvati, Maile beigebracht, wobei beigebracht vielleicht es nicht recht trifft, er hat mir eine Möglichkeit gezeigt mich zu Erinnern, ein Beispiel:
Gesänge - Mantren diese auf verschiedenen Ebenen zu übersetzen und mit den Kräften meiner Wurzeln meines Lebensraums in Deutschland zu verbinden.
z.B. das Kuladeva - Mantra ---- Die eigenen Familien plus Landschafts-Götter/Geister und Kräfte finden. Man ruft diese zuerst an dem Ort wo man lebt, dann in immer übergeordeten Regionen und auch Regionen wo man gelebt und sich verbunden gefühlt. Man ruft auch die Orte wo naheliegende Ahnen herkommen. Dabei werden die Orte inclusive landschaftseigenheiten, Pflanzen, Tiere detailliert aufgerufen.
Es beinhaltet das rufen von Kraftflüßen - und auch Wächterwesenheiten.
Es beinhaltet, das rufen/ehren Himmel und Erde - Sonne und Mond - das Meer, etc.
Es beinhaltet das was man räuchert, beinhaltet das Ehren aller Lehrer des Lebens die man hatte, inclusive Eltern, Großeltern.
Dieses Mantra ist wie die meisten Mantren universell übertragbar, anwendbar. Und ich konnte in vielen Ritualen Abläufe, Gegenstände, Farben, Prinzipien finden ,wie ich sie, egal ob aus kirchlichen Ritualen, oder Traditonen aus meiner Heimat kenne.
Es war sozusagen ein neu erinnern und wiederverbinden in einer für mich erfüllenden, heilenden Ordnung - universeller Muster - anders und doch bekannt.
Wie habe ich das übersetzt - ich übersetze immer noch

Fast jedes Wort aus den Mantren mußte ich nach der Übersetzung - nepali/tamang - Englisch - Deutsch verstehen, fühlen, Begriffe Worte ausprobieren - Rücksprache halten ob das inhaltlich noch passt mit Mohan ob ich es erfasst habe - Detailarbeit ohne Ende. Und ehrlich das Deutsch singbar umzusetzen ist echt mühsam - Deutsch klingt einfach nicht so harmonisch und Englisch klingt zwar besser passt aber für mich nicht so. Und Nepali/Tamang klingt war harmonisch ist aber mühsam auswendig zu lernen - geht aber meistens dann, wenn ich es tatsächlich tief gefühlt und mit meinem verbunden habe.
Das Interessante ist, daß dieses Erinnern weiter geht, ein Tor geöffnet ist. Daß etwas Umfassenderes gibt, wo es wurscht ist ob es sich auf Nepal oder Europa bezieht. Klänge, Rythmen, Obertöne, Energiemuster, Sprache, Kraftworte, Runen immer weiter zu einem Ursprung hin.
Ich kann nur sagen, ja für mich hat es Nepal sein müssen, auch wenn mir die Geldgeschichten die ich sonst bei anderen so mitbekommen habe nicht getaugt haben, aber für mich persönlich war es sehr fair - einfach weil Mohan jemand Berufenen nicht ablehnen darf, seine Geister würden ihm echt Schwierigkeiten machen und wußte daß ich nicht viel habe ! Ich habe gesagt was geht und er hat es akzeptiert.
Aber ich kann nur von mir reden und für andere mag das anders sein.
LG Siegmund