Wo steht das der Mensch einen freien willen hat.

Liebe Enny,

um bei der Suche nach dem Freien Willen auf den Grund zu kommen, mußt Du noch weiter in Deine Seelenwelt eintauchen. Das Aufstehen und das Gehen entstehen aus dem prozeduralen Gedächtnis, das bedeutet, daß diese Dinge ohne eine willentliche Entscheidung getroffen werden – sie Dir aber bewußt werden können. Das Gehen ist ein sehr komplexer und schwieriger Vorgang, dazu brauchst Du nur Deine Kinder beobachten, wenn sie das Laufen lernen.

Wir sehen meist etwas, das wir haben möchten und da stehen wir ohne nachzudenken auf und gehen zu dem entsprechenden Ziel. Wenn Dich ein Gefühl des Durstes überkommt, denkst Du ja nicht, jetzt stehe ich auf und nun gehe in die Küche zum Kühlschrank, dann öffne ich die Tür usw.. Du hast ein Bild eines Getränkes im Kopf, mit dem Du Deinen Durst löschen möchtest und das läßt Dich alle diese Dinge tun.

So ist das auch mit Deiner Tochter, wenn auch etwas komplexer. Sicherlich könntest Du rein theoretisch anders handeln, aber da sind Deine Wesenszüge und Deine Erinnerungen, die Dein Handeln bestimmen. Es gibt ja ganz tief in Deiner Seele Gründe, warum Du sie nicht aufgeben möchtest und nach dieser Botschaft wird auch Dein Handeln ausgerichtet.

Jedes Lebewesen trägt in sich das Bedürfnis sich frei gestalten zu können und das kann es nur, wenn es seine Grenzen kennt. Die Suche nach unseren Grenzen beginnt schon im Säuglingsalter, indem wir zunächst die Grenzen unseres Körpers zur Außenwelt erkennen müssen, damit wir uns überhaupt bewußt werden können.

Mit dieser ewigen archaischen Suche nach unseren Grenzen und diesem unstillbaren Bedürfnis diese zu überwinden, wird dann auch deutlich, warum uns diese Illusion vom Freien Willen so wichtig erscheint. Ich kann aber meinen Freiraum nur dann ausfüllen oder erweitern, wenn ich auch seine Grenzen kenne – oder?

Merlin
 
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Hallo Enny, hallo DruideMerlin!

Entschuldigt das ich mich in Eure die Diskussion einmische, aber irgendwie sind Ausführungen von DruideMerlin nicht stimmig für mich, denn…

Ein freier Wille wäre, wenn er von nichts abhängig ist und auch nicht aus dem Zufall entspringen würde.

…was soll noch unabhängiger sein als der Zufall??? Aber Nomen est Omen - der freie Wille entspringt nicht dem Zufall, sondern dem eigenen Willen, der frei ist. Ob das zufällig ist?:D

"Der Mensch kann denken, was er will, er kann aber nicht wollen, was er will!", hatte schon Schopenhauer zu dem Thema des freien Willens bemerkt und die Neurobiologie scheint diese Erkenntnis auch zu untermauern.

Arthur Schopenhauer hat nur weil er Hochschullehrer war nicht die absolute Wahrheit gepachtet und die Neurobiologie scheint das nur zu untermauern. Eine etwas schwammige Argumentation für eine scheinbar feste Meinung, die…

Ich würde beim Zitat von Schopenhauer noch einen Schritt weitergehen und auch in Frage stellen, ob wir wirklich denken können, was wir wollen.

…dann vielleicht doch nicht so fest steht?

Ohne Dir an die Karre zu pinkeln, aber dieses Zitat von Dir hört sich für mich mehr als…

Alle Entscheidungsprozesse werden im Unterbewußtsein schon zwischen 500 Millisekunden und 7 Sekunden vor dem Augenblick getroffen, an dem die Sache überhaupt ins Blickfeld unseres Bewußtseins gelangt.

…unlogisch an, denn wenn wir zwischen 0,5 und 7 Sekunden vor dem Ereignis schon eine Entscheidung treffen würden, gäbe es keine Auffahrunfälle mehr und wir wären alle Hellseher.

das ist zu oberflächlich betrachtet, denn hinter dem Laufen, Liegen oder Ruhen stehen doch immer bestimmte Bedürfnise, die erfüllt werden möchte. Der Entschluß, diesem Bedürfnis nachzukommen, liegt schon fest, ehe es Dir bewußt wird. Selbst wenn Du schwimmen kannst, gibt es unbewußte Kriterien, welche Dich davon abhalten oder es zu tun. Selbst hinter dem Nichtstun steckt ein Bedürfnis.

Nach meiner Meinung gehören diese Bedürfnisse zur Existenzform "Mensch" und sind somit Rahmenbedingungen unserer Existenzform und haben meines Erachtens recht wenig mit dem freien Willen zu tun, als vielmehr damit, an welche Bedingungen unsere Form des "Wie wir Erfahrungen erfahren können" gebunden sind und nicht welche Einschränkungen die Rahmenbedingungen auf den freien Willen ausüben - im freien Willen gibt es die Beschränkungen nicht, denn der freie Wille lässt und zu jeder Zeit die Möglichkeit aus den Rahmenbedingungen auszubrechen...
...wenn wir es wollen! Ich denke da nur an Hungerstreikende, Selbstmörder oder Fakire.
Die Frage ist oft, wer ist Jäger und wer Gejagter oder – wer betrachtet was zu oberflächlich? Eine Bewertung ist schnell abgegeben – aber ist sie auch kritisch angemessen? Oder nur ein Mittel zum Zweck?

Wir sehen meist etwas, das wir haben möchten und da stehen wir ohne nachzudenken auf und gehen zu dem entsprechenden Ziel. Wenn Dich ein Gefühl des Durstes überkommt, denkst Du ja nicht, jetzt stehe ich auf und nun gehe in die Küche zum Kühlschrank, dann öffne ich die Tür usw.

Diese Vorgänge sind unbewusste Vorgänge, die lebenswichtige Bedürfnisse der Existenzform "Mensch" sind und automatisiert wurden, damit die Existenzform sich bewusst mit anderen Dingen beschäftigen kann. Stell Dir vor Du müsstest ständig bewusst Deine Atmung, Deinen Herzschlag, Deine Verdauung, Deine Blutreinigung – usw… gedanklich kontrollieren?
Nach meiner Meinung gehört das alles nicht zum "Thema – Freier Wille des Menschen"…

…sondern eher zum Thema "Rahmenbedingungen der Existenzform Mensch".

Eventuell müssen wir ja Abschiednehmen vom Menschen als Ebenbild Gottes und uns daran erinnern, daß wir auch nur ein Geschöpf unter den vielen anderen Mitgeschöpfen sind.

…vielleicht sollten wir uns auch nur von unseren eigenen Gedanken als absolut richtige Gedanken verabschieden und uns bewusst werden, das wir vielleicht alle im Rahmen unserer Existenzform Wesen mit Entscheidungsfreiheit sind und somit frei in der Entscheidung zu unseren Gedanken sind?

Einen gedanklich freien Gruß zur Zufälligkeit des Lifthrasir

P.S. Ich möchte Dich weder angreifen, noch beleidigen, sondern kritisch anregen...
 
Daß unser Gehirn unsere Entscheidungen vorbereitet - und das in einem geraumen Zeitraum vorab, von dem wir die letzten 7 Sekunden messen können (!) - muß ja nun aber nicht falsch verstanden werden.


Der unbewusste Mensch wird nach diesen 7 Sekunden aufstehen und tun, was sein Wille ihm befiehlt. Der bewusste Mensch jedoch wird wahrnehmen, daß die Entscheidung automatisch getroffen wurde und sich umentscheiden, gegebenenfalls. Man ist meines Erachtens also durchaus frei, das Automatische, das vom Gehirn ausgegeben wird, nicht auszuführen.

(nur tuen das vielleicht westliche Wissenschaftler nicht so, möglicherweise. Aber noch eher vermute ich, daß die Medien, die diese Nachrichten aus der Neurobiologie verbreiten, sie völlig falsch interpretieren. So in etwa wie "Bratkartoffeln verursachen Krebs". Beide Meldungen sind aus verkürztem Verständnis für die Materie entstanden, fürchte ich.)

lg
 
Entschuldigt das ich mich in Eure die Diskussion einmische, aber irgendwie sind Ausführungen von DruideMerlin nicht stimmig für mich, denn…
Da wollen wir heute einmal nicht so streng sein und ein Auge zudrücken :D


Zitat von DruideMerlin
Ein freier Wille wäre, wenn er von nichts abhängig ist und auch nicht aus dem Zufall entspringen würde.
…was soll noch unabhängiger sein als der Zufall??? Aber Nomen est Omen - der freie Wille entspringt nicht dem Zufall, sondern dem eigenen Willen, der frei ist. Ob das zufällig ist?
Bitte meine Zeilen nochmals verinnerlichen. Ich hatte nicht davon geschrieben, daß der freie Wille ein Zufall sei, sondern der freie Wille nicht aus einem Zufall entspringen darf. Warum nicht nur ich den freien Willen in Frage stelle, hatte ich ja schon ausführlich begründet.


Zitat von DruideMerlin
"Der Mensch kann denken, was er will, er kann aber nicht wollen, was er will!", hatte schon Schopenhauer zu dem Thema des freien Willens bemerkt und die Neurobiologie scheint diese Erkenntnis auch zu untermauern.
Arthur Schopenhauer hat nur weil er Hochschullehrer war nicht die absolute Wahrheit gepachtet und die Neurobiologie scheint das nur zu untermauern. Eine etwas schwammige Argumentation für eine scheinbar feste Meinung, die…

…dann vielleicht doch nicht so fest steht?
Damit wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, daß sich schon viele Denker in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart mit dieser Frage beschäftigt haben. Ich hätte auch ein Zitat von Einstein zum Thema des freien Willens anführen können. Nachdem man zur Zeit Schopenhauers noch nichts über die Neurobiologie und Psychologie wußte, waren doch seine philosophischen Ansätze garnicht so schlecht – oder? Das alles hindert mich jedoch nicht, selbst über diese Dinge nachzudenken und zu meinen eigenen Erkenntnissen zu kommen. Schopenhauer, Kant oder Einstein standen bei meinen Überlegungen auch nicht am Anfang meiner Betrachtung, sondern scheinen mir am Ende lediglich meine Erkenntnisse zu bestätigen.


Zitat von DruideMerlin
Ich würde beim Zitat von Schopenhauer noch einen Schritt weitergehen und auch in Frage stellen, ob wir wirklich denken können, was wir wollen.
Ohne Dir an die Karre zu pinkeln, aber dieses Zitat von Dir hört sich für mich mehr als…

Zitat von DruideMerlin
Alle Entscheidungsprozesse werden im Unterbewußtsein schon zwischen 500 Millisekunden und 7 Sekunden vor dem Augenblick getroffen, an dem die Sache überhaupt ins Blickfeld unseres Bewußtseins gelangt.
…unlogisch an, denn wenn wir zwischen 0,5 und 7 Sekunden vor dem Ereignis schon eine Entscheidung treffen würden, gäbe es keine Auffahrunfälle mehr und wir wären alle Hellseher.
Dazu sollte man wissen, daß im Falle einer unmittelbaren existentiellen Gefahr die Entscheidungen ohne Beteiligung der Ratio getroffen werden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man in solchen Situationen instinktiv, also unbewußt handelt. Das muß auch so sein, denn für lange Abwägungen bliebe da keine Zeit.

Warum es zu Auffahrunfällen kommt, liegt an der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen und dem Prozeß der Lösungsfindung. Wir sehen die Dinge nicht wirklich augenblicklich, die Informationen aus 40 Millisekunden werden zu einem Zeitpäckchen gepackt. Diese werden dann zu Zeitpakete von 3 Sekunden aneinander geriet, was dann letztlich als Gegenwart empfunden wird.

Diese Gegenwart wird dann im Unterbewußtsein mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit abgeglichen und als mögliche Entwicklung auf die Zukunft projiziert. Erst an diesem Punkt wird dann im Hippothalamus entschieden, was überhaupt von diesen Informationen und deren Bewertung an die Oberfläche des Bewußtsein gelangen soll. Diese Filterung wird bei einer Zeugenbefragung bei einem Unfall deutlich, in der mehrere Zeugen über ein Geschehen unterschiedliche Aussagen machen.


Zitat von DruideMerlin
das ist zu oberflächlich betrachtet, denn hinter dem Laufen, Liegen oder Ruhen stehen doch immer bestimmte Bedürfnise, die erfüllt werden möchte. Der Entschluß, diesem Bedürfnis nachzukommen, liegt schon fest, ehe es Dir bewußt wird. Selbst wenn Du schwimmen kannst, gibt es unbewußte Kriterien, welche Dich davon abhalten oder es zu tun. Selbst hinter dem Nichtstun steckt ein Bedürfnis.

Nach meiner Meinung gehören diese Bedürfnisse zur Existenzform "Mensch" und sind somit Rahmenbedingungen unserer Existenzform und haben meines Erachtens recht wenig mit dem freien Willen zu tun, als vielmehr damit, an welche Bedingungen unsere Form des "Wie wir Erfahrungen erfahren können" gebunden sind und nicht welche Einschränkungen die Rahmenbedingungen auf den freien Willen ausüben - im freien Willen gibt es die Beschränkungen nicht, denn der freie Wille lässt und zu jeder Zeit die Möglichkeit aus den Rahmenbedingungen auszubrechen...

...wenn wir es wollen! Ich denke da nur an Hungerstreikende, Selbstmörder oder Fakire.
Die Frage ist oft, wer ist Jäger und wer Gejagter oder – wer betrachtet was zu oberflächlich? Eine Bewertung ist schnell abgegeben – aber ist sie auch kritisch angemessen? Oder nur ein Mittel zum Zweck?
Nenne mir eine Entscheidung, hinter der kein Bedürfnis steht. Der Hungerstreikende und der Selbstmörder möchten die Aufmerksamkeit auf sich lenken und der Fakir seine Grenzen überschreiten. Sicherlich könnten wir auch in beschränktem Maße aus den Rahmenbedingungen ausbrechen, aber wir tun es nicht – weil im Hintergrund ein Bedürfnis steht, das uns daran hindert.

Wir werden nicht zum Selbstmörder, weil dem unser Überlebenswillen entgegensteht und wir werden nicht zum Fakir, weil uns das eventuell zu anstrengend ist und wir auf unsere Bequemlichkeiten verzichten müßten.

Es gibt auch eine Menge Rahmenbedingungen, aus denen wir nicht ausbrechen können (z.B. Kriege, Naturkatastrophen, Krankheiten usw.). So ist das auch mit unseren inneren Rahmenbedingungen, da sind die grundsätzlichen Wesenszüge und Erfahrungen (Verhaltensmuster), die uns mit unseren Genen auf den Weg gegeben werden.

Wir gehen mit diesen Verhaltensmustern immer noch auf der Autobahn auf die Jagd und beim Supermarkt folgen wir den Mustern des Sammelns, obwohl wir diese Gesellschaftsform der Jäger und Sammler schon vor 10.000 Jahren verlassen haben.



Diese Vorgänge sind unbewusste Vorgänge, die lebenswichtige Bedürfnisse der Existenzform "Mensch" sind und automatisiert wurden, damit die Existenzform sich bewusst mit anderen Dingen beschäftigen kann. Stell Dir vor Du müsstest ständig bewusst Deine Atmung, Deinen Herzschlag, Deine Verdauung, Deine Blutreinigung – usw… gedanklich kontrollieren?
Nach meiner Meinung gehört das alles nicht zum "Thema – Freier Wille des Menschen"…

…sondern eher zum Thema "Rahmenbedingungen der Existenzform Mensch".
Alles Dein Tun steht im Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen Deiner Existenz, auch das Denken – für was sollte es denn sonst gut sein? Zu Deiner Information, man kann bei den prozeduralen Abläufen auch willentlich eingreifen (z.B. Tiefenentspannung = Verringerung des Herzschlages, Veränderung der Gehirnfrequenz und der Atem läßt sich sogar in einem aktiven Bewußtseinszustand steuern). Das hat aber nichts mit einem freien, sondern einem eingeschränktem Willen zu tun.


Einen gedanklich freien Gruß zur Zufälligkeit des Lifthrasir
Glaubst Du wirklich, daß Du hier keinem Muster folgst? Ich habe in meiner wirklich fernen Schulzeit einmal gehört, daß man so etwas als Grußformel bezeichnet :D

Da ich einmal die Rahmenbedingungen überschreiten möchte, lasse ich den Gruß heute einfach einmal weg.

Merlin
 
Hallo JustInForAll,



:D Selbst in dem "WARUM?" --- bist Du frei...

Wenn man auf seine eigene und persönliche Freiheit allzu sehr besteht, gibt es nichts mehr, was man in einer Gesellschaft mit anderen, die ebenfalls darauf bestehen, zu lesen und zu schreiben hätte.
Eine zu beharrliche Freiheit hindert den Austausch.
Im Endeffekt heisst es dann: Jeder für sich und Gott für uns alle und zieht sich von ALLEM mit seiner individuellen Meinung und Freiheit zurück.
Denn sonst würde entweder dir jemand seine eigene freie Meinung andrehen, oder du ihm. Das gleiche gilt für Freiheit allgemein.
Ein weiterer Austausch wäre damit unmöglich. ;)
Unter absoluter Freiheit kann auch keine Transzendenz erfolgen, weil Transzendenz Einsicht und Integration erfordert.

Wenn du also allzu stark auf deine freie Meinung bestehst, kannst du sie im Alleingang auflisten, aber wozu, wenn jeder andere der gleichen Meinung ist?

Du meinst, Gott sei ALLES. Wenn das richtig ist, dann verzichte ich auf diesen Gott, weil er den Menschen seine Meinung aufdrückt. Du hättest dann auch keine Freiheit, weil seins vorrangig ist.
Kannst du frei über deine Erscheinung bestimmen?
Kannst du bestimmen, ob du krank wirst oder nicht?
Kannst du aufhören zu essen und zu atmen und trotzdem leben?
Einer meiner Bekannten lebte immer recht gesund und pflegte sich, wie kein anderer. Er ist mit 45 an Krebs gestorben.
Warum stirbt der Mensch, wenn er denn so frei ist?
Er kommt gegen die Natur nicht an. Worauf bezieht sich diese Freiheit, wenn man nicht das sein kann, was man will?
Wenn ich daher nicht absolut frei sein kann, dann bin ich überhaupt nicht frei. Ein bisschen frei geht nicht. Das wäre so, als würdest du ein bisschen leben.

Wenn wir also nicht frei sind, wer ist dann so frei, um uns so unfrei zu machen, so dass wir von essen, trinken, atmen, wärme,.....essentiell abhängig sind?
Das ist ja so, als würde Gott Haustierchen halten und sie leben lassen, wenn er will und sterben lassen, wenn sie ihn langweilen.
 
Der Unfreie gewöhnt sich mit der Zeit an seine Ketten und bemerkt sie nicht einmal mehr.

Das ist wie mit dem Rauchen:
Beim 1. Zug hustet man sich halb tot und dann wird man süchtig danach und bemerkt nicht, wie schädlich so eine Cigarette sein kann.
 
(nur tuen das vielleicht westliche Wissenschaftler nicht so, möglicherweise. Aber noch eher vermute ich, daß die Medien, die diese Nachrichten aus der Neurobiologie verbreiten, sie völlig falsch interpretieren. So in etwa wie "Bratkartoffeln verursachen Krebs". Beide Meldungen sind aus verkürztem Verständnis für die Materie entstanden, fürchte ich.)

Liebe Trixi Maus,

Du kannst mir glauben, daß ich nicht jeder Theorie hinterher laufe und jedem Wort der Medien glaube. Wie mit allen Informationen aus den Medien ist man auch hier gut beraten, die Inforamtionsquelle genau zu bewerten und kritisch zu betrachten. Du kannst mir glauben, daß ich solche Informationen nicht gerade in der Regenbogenpresse oder der Bildzeitung suche.

In der Wissenschaft ist auch oft das Kästchendenken hinderlich, das die ansonst richtigen Erkenntnisse in eine falsche Richtung führen. Es ist deshalb oft nützlicher etwas auf die Details zu verzichten, um den Blick auf das Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit diesen Themen und da gab es in der Vergangenheit auch viele Thesen, denen ich nicht gefolgt war und die sich nun durch die Erkenntnisse aus Genetik auch widerlegen lassen. Mein weiß heute, daß uns über die Gene sehr viel mehr von unserem Wesen mit in die Wiege gelegt wird, als es über die Jahre vermutet wurde.

Entscheidend in der Neurobiologie sind die jüngsten technischen Möglichkeiten, mit denen wir zum Beispiel die Gehirnprozesse in Realzeit mit der Magnetresonanztomografie verfolgen können. Wir können also sehen, welche Areale zu welcher Zeit an einem Prozeß beteiligt sind. Auf diese Weise haben wir auch eine Menge über die unterschiedlichen Neuronen und deren Verbindungen gelernt.

Viele Dinge wurden in den letzten Jahren untersucht, bei denen man sich bisher nur auf Vermutungen und Spekulationen stützen mußte. Einige wesentliche Fragen zur Wirkung von Spiritualität, Religion oder Meditation auf den Menschen konnten ganz real geklärt werden. Ob das nun nur reine abstrakte Vorstellungen sind oder sich da tatsächlich etwas mehr im Hintergrund abspielt ist doch eine interessante Frage.

Daß sich durch Meditation sich auf die die neuronale Struktur positiv auswirkt und sie verändert, wird dadurch von einem reinen Glauben zu einer Gewißheit und einem Fakt. So ist es auch mit dem Glauben und der Spiritualität, damit verfolgen wir keine fiktiven Hirngespinste sondern erfüllen ganz konkrete Bedürfnisse.

Sicherlich kann man auch auf das Hintergrundwissen verzichten und einfach nur glauben, aber ich habe gelernt, daß wer die Dinge gestalten will, muß sie auch verstehen. Eventuell sollten wir uns auch einmal an die Vergangenheit erinnern, in der sich Wissenschaft und Spiritualität noch nicht gegenseitig ausschlossen. Die Persönlichkeit eines Menschen besteht ja auch nicht ausschließlich aus Gefühlen oder der rationalen Logik, sondern aus der Symbiose beider Aspekte.


Merlin
 
Hallo Merlin,

ja, ich verfolge das auch alles mit Interesse.

Aber: auf der anderen Seite langweilt es mich auch schon wieder, denn es ist ja doch immer das Gleiche: eine Zivilisation erkennt das, was schon andere Kulturen erkannt hatten. Um geschlossene Wissenssysteme zu erstellen, und um die Natur zu erklären. Letztlich um zu lernen, wie man sie gesund nutzen kann, denke ich, hoffe ich.

Es ist die Frage, wie lange es noch dauert, bis man sie Einzelhaftigkeit der naturwissenschaftlichen Information wieder verbindet und zu einem grossen und Ganzen philosophisch zusammenführt. Es gibt ja nun viele Menschen, die es so sehen und das auch schon länger. Daß es dann jetzt "bewiesen" ist, was eh schon gewusst wurde, ist ja letztlich zum Gähnen - mehr findet innerhalb von Zeit aber eben auch nicht statt. Man muß sich daran gewöhnen, daß es so ein Popanz ist, letztlich, den Kulturen aufführen, um zu wissen. Statt daß sie sich an anderen Kulturen orientieren - aber so ist der Mensch.

Der Schamanismus ist da einer der Kreise, die die Zeiten überdauern und auch die Kulturen mit ihren unterschiedlichen Erklärungen. Das Druidentum wohl ebenso. Wir staken in einem Nachen von Ufer zu Ufer und fragen uns: "kommen wir eigentlich irgendwann auch mal an?" Dabei sind wir eben schon längst angekommen, sind sogar immer schon dagewesen und wissen halt nur eben (noch) nicht. Wo ist da ein Problem? Nirgends.

Ist der Wille frei, gibt's also auch keinen Anlaß mehr zu nix.

Guten Tag. :thumbup:
 
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Hallo Merlin,

ja, ich verfolge das auch alles mit Interesse.

Aber: auf der anderen Seite langweilt es mich auch schon wieder, denn es ist ja doch immer das Gleiche: eine Zivilisation erkennt das, was schon andere Kulturen erkannt hatten. Um geschlossene Wissenssysteme zu erstellen, und um die Natur zu erklären. Letztlich um zu lernen, wie man sie gesund nutzen kann, denke ich, hoffe ich.

Es ist die Frage, wie lange es noch dauert, bis man sie Einzelhaftigkeit der naturwissenschaftlichen Information wieder verbindet und zu einem grossen und Ganzen philosophisch zusammenführt. Es gibt ja nun viele Menschen, die es so sehen und das auch schon länger. Daß es dann jetzt "bewiesen" ist, was eh schon gewusst wurde, ist ja letztlich zum Gähnen - mehr findet innerhalb von Zeit aber eben auch nicht statt. Man muß sich daran gewöhnen, daß es so ein Popanz ist, letztlich, den Kulturen aufführen, um zu wissen. Statt daß sie sich an anderen Kulturen orientieren - aber so ist der Mensch.

Der Schamanismus ist da einer der Kreise, die die Zeiten überdauern und auch die Kulturen mit ihren unterschiedlichen Erklärungen. Das Druidentum wohl ebenso. Wir staken in einem Nachen von Ufer zu Ufer und fragen uns: "kommen wir eigentlich irgendwann auch mal an?" Dabei sind wir eben schon längst angekommen, sind sogar immer schon dagewesen und wissen halt nur eben (noch) nicht. Wo ist da ein Problem? Nirgends.

Ist der Wille frei, gibt's also auch keinen Anlaß mehr zu nix.

Guten Tag. :thumbup:

:thumbup:

Ja, Schamanismus und das Wissen über Hypnose, wie man das bewusst anwenden kann. Habe gerade ein dickes Buch darüber gelesen, eine wissenschaftliche Aufarbeitung....echt spannend und wissens wert auch über S.Freud, und über die Firmen heute, dei es bewusst anwenden....um die Kunden zu gewinnen....von der Heilung von Menschen bis zur Ausbeutung...

Der freie Wille, was du eigentlich willst...ja auch PR-Arbeit einschliessend...?
Oder sind wir nur konditioniert, oder kommen wir von einem Stern, der uns unser freie Wille reinflüsstert?
Würde auch mal gerne wissen....

LG
 
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