Wissenschaftlich, Religiös ... was soll man glauben ?

awareness

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26. Oktober 2004
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Hallo alle zusammen,

ich wollte mal etwas ansprechen, was mich schon lange beschäftigt. Der Text wird eventuell etwas länger, aber wen es interessiert ...

Von jeher seit ich eigentlich vernünftig über mein eigenes Tun hinausdenken kann, habe ich mich immer gefragt, wie ist das Leben nach dem Tod.

Es gibt, da ja verschiedene Ansichten aus x-Religionen und ähnlichem. Aber vorab, da ich von meinem Vater und meinen Freunden seit jeher immer die Welt mit wissenschaftlich und säkularisierten Augen gesehen habe. Und dort ist der Knackpunkt ...

Hier denkt man sich normalerweise Kreis des Lebens usw. Aber dieses beängstigt mich ebend, da dieses hieße, dass irgendwann das Leben auf einmal vorbei ist, es hört auf und das in alle Ewigkeit. Nichts ist mit Seele, Geist ...

Da mir das wie gesagt eher Angst macht, überlege ich wie es denn anders sein könnte. Da gibt es dann das vom Christentum (natürlich auch von vielen anderen, aber ich bin nun mal evangelisch-lutherisch) gepredigte Himmelreich. Hmm ... Das ist natürlich so eine Sache(wie gesagt säkularisiert), da ich eher kritisch eingestellt bin was die Bibel angeht, glaube ich irgendwie wenig daran.

Somit bliebe das wissenschaftliche(, traurige) für mich in Frage. Allerdings:

Ich kann komischerweise nicht mit mir selber vereinbaren "Gottlos" zu sein. Es kommt mir eben ab und zu so vor als müsse es eine höhere Macht geben. Nur wenn diese intelligent ist, würde sie uns nicht sterben lassen und wenn dies eben der Fall wäre, so gäbe es doch eine Art Himmelreich, dass Leben nach dem Tod.

So um damit jetzt nicht komplett auszuufern ist mein Fazit dazu: Es gibt entweder ein Gott und ein Leben nach dem Tod oder es gibt dies nicht.

Als weiteres würde ich noch anführen, wie es nach dem Tod ist. Man vereint sich mit Gott und ist das Ultimative. Das ist an sich ja eben das Beste, was einem passieren kann. Nur ist es nicht irgendwie auch schlecht seine Individualität zu verlieren. Man ist nicht mehr ich es gibt nur noch ES. (auch wenn es eine Art UNS sein müsste, aber man ist selber schließlich nicht mehr vorhanden in der Art) Außerdem müsste man bei der Wiedergeburt ja getrennt werden, wäre das nicht eigentlich dann eine Art Bestrafung ?

Als letztes würde ich eben noch Anmerken wollen: Ist die eigene Person und Individualität nicht der Sinn, um zu leben und nicht die Gesamtheit, denn das kann wieder das vor dem Urknall sein, dass wäre für mich dann das Ultimative ES.

Ich hoffe, dass man meine Ansätze versteht, da ich mich nicht unbedingt klar und verständlich Ausdrücke, ich so aber auch nicht weiß wie ich es anders machen soll.

Wäre dankbar für jede Antwort und achtet nicht so auf die Kommafehler
Awareness
 
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Hallo awareness,

Also, ich weiß natürlich auch nicht genau was nach dem Tod passiert, aber es scheint, dass die Erfahrungen der Leute mit Astral-Reisen (Out of Body experiences) ziemlich genau beschreiben, was nach dem Tod passiert. Besonders empfehlenswert finde ich Robert Monroes zweites und drittes Buch, wo er von seinen außerkörperlichen Erfahrungen berichtet. Unter anderem trifft er verschiedene Leute nach ihrem Tod, bzw. zwischen ihren Inkarnationen in den astralen "Ringen" um die Erde.

Paul
 
Hallo,

zu OOBEs möchte ich auch meine Erfahrungen mit einbringen. Die OOBEs, die ich bisher bewußt eingeleitet hatte, habe ich sämtlichst aus luziden Träumen initiiert. An Intensität sind sie real wirkender als die transphänomenale Wachwelt.

Ich habe festgestellt, daß die projezierte Welt in den OOBEs in ihren Gesetzmäßigkeiten der Traumwelt entspricht.

Man trifft auf die typischen Traumcharaktere, z. B. Archetypen in Form von Schwellenwächtern oder projezierte Personen aus der Wachwelt, die jedoch einen Teil der eigenen Persönlichkeit darstellen.

OOBEs sind Träume, sie geben nur das wieder, was man unterbewußt oder bewußt glaubt oder glauben will.

Robert Peterson berichtet über sein Bild der Welt, wenn er von seinen Astralreisen berichtet. Seine Welt ist dabei sein eigener Mikrokosmos des Unterbewußten.

Gruß,
lazpel
 
Die Bibel wurde ähnlich wie die Märchen aus dem Bewusstsein der Symbole und Metaphern geschrieben. Heute denkt man aber nicht mehr in bildreichen Symbolen, sondern strebt das nüchterne Denken der modernen Wissenschaftlichkeit an, die sogar Metaphern wörtlich nehmen will. Deshalb entsteht hier im Verständnis alter Überlieferungen ein nicht lösbarer Konflikt.

Nehmen wir beispielsweise die Geschichte aus dem Alten Testament von David und Goliath. Ist sie nun wörtlich zu nehmen oder symbolisch? Nehmen wir sie wörtlich, entsteht automatisch die Vorstellung eines strafenden Gottes, der vor einer brutalen Tötung keinesfalls zurückschreckt. Nehmen wir sie symbolisch, wie der böse Wolf im Märchen die Großmutter von Rotkäppchen gierig verschlungen hat, wird das nüchtern betrachtete Tötungsdelikt auf eine seltsame Weise nicht mehr so gesehen.
Der moderne Mensch wird vor der Symbolik aber stehen und nichts von ihr verstehen. So hat er weder wissenschaftlich noch symbolisch eine Chance zum Verständnis. Wollen wir aber verstehen, müssen wir die Symbolsprache nachträglich erlernen.

Gemäß des modernen Denkens scheinst du Gott getrennt von allen Erscheinungen dieser Welt zu sehen. Vielleicht kann ich dir einmal den umgekehrten Gedanken nahe legen, bei dem, wie das auch immer aussehen mag, alles mit ihm verknüpft ist – auch der Tod. Den Tod können wir schon für die Zeit eines Erdenlebens beobachten. Die einjährigen Pflanzen sterben nach einem Sommer und kommen im nächsten Jahr wieder. Wenn ein Kind das erste Schuljahr bestanden hat, stirbt aus seiner Sicht das erste Schuljahr, was die Neugeburt auf der höheren Ebene des zweiten Schuljahres zur Folge hat usw.

Natürlich stehen wir jetzt vor der großen Frage, wie denn nur das Böse zu erklären ist, wenn doch alles mit Gott verflochten sein soll? Das ist auch nicht leicht zu beantworten und wohl auch eine große Herausforderung. Aber ich möchte beginnend und vereinfachend einmal auf folgende Erfahrung eines jeden Menschen hinweisen, die zeigt, wie relativ Gut und Böse sein können: Was ein Mensch vor langer Zeit einmal gut fand, findet er heute womöglich schlecht und vielleicht sogar böse. Was der eine Mensch als gut empfindet, erachtet der andere als böse. So erhält ein Arbeitskollege eine Lohnerhöhung und man geht selbst leer aus.

Was das Leben nach dem Tod angeht, könntest du vielleicht einmal bei seriösen Personen eine Tonbandstimmen-Sitzung mitmachen, die manchmal auch als „Transkommunikation“ bezeichnet wird. Dabei spricht man das Jenseits direkt an und erhält auf einem mitlaufenden Kassettenrekorder Antworten.

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Ich denke, du solltest mit deinen Lebensfragen weiterhin am Ball bleiben, da sich nicht alles auf einen Streich klären lässt. Vieles ist Sache einer allmählichen Entwicklung des Verstehens.

Nun hoffe ich, ein wenig weitergeholfen zu haben.
Johannes von Bulthaupt
 
lazpel schrieb:
OOBEs sind Träume, sie geben nur das wieder, was man unterbewußt oder bewußt glaubt oder glauben will.

lazpel,

Das ist natürlich die Frage, ob OOBE nun real sind oder nur "etwas andere", und viel realer wirkende Träume. Es gibt Leute, die sich während ihrer OOBE's an einem zuvor vereinbarten Ort treffen - beide haben dann die gleiche Erfahrung während des OOBE und erinnern sich daran. Ich denke, es gibt die Möglichkeit, dass die OOBE-Erlebnisse beeinflusst oder verzerrt werden können von dem, was man unterbewußt glaubt. Offenbar ist die Trennlinie zwischen einigen luziden Träumen und den OOBE's auch nicht so klar manchmal, so dass man evtl. manchmal aus einem OOBE in "nur" einen luziden Traum abgleitet, ohne es vielleicht zu merken.

Paul
 
Hallo Paul,

Paul schrieb:
Es gibt Leute, die sich während ihrer OOBE's an einem zuvor vereinbarten Ort treffen - beide haben dann die gleiche Erfahrung während des OOBE und erinnern sich daran.

Es gab schon einige Versuche zu dem Thema. Siehe Lucid Crossroads. Allerdings ohne Ergebnis bisher.

Es gibt keinen authentischen Fall bisher, wo sich Leute in OOBEs getroffen haben, und dann beweisbar das gleiche Erlebte bisher geschildert haben.

Auch ich konnte nur Abbilder der Personen in meinen OOBEs treffen, niemals Personen aus der transphänomenalen Welt selbst.

Paul schrieb:
Offenbar ist die Trennlinie zwischen einigen luziden Träumen und den OOBE's auch nicht so klar manchmal, so dass man evtl. manchmal aus einem OOBE in "nur" einen luziden Traum abgleitet, ohne es vielleicht zu merken.

Ich erkenne das an der Intensität. Eine OOBE ist weitaus intensiver als ein reiner luzider Traum. Für mich persönlich beginnt eine OOBE meist genau an einem Abbild der Umgebung, in welcher ich eingeschlafen bin.

Gruß,
lazpel
 
Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Ich sehe den Tod als Übergang in ein neues Leben, als Umzug in ein schöneres Haus wenn man so will.

Ich habe beruflich sehr oft mit dem Tod zu tun und hatte die Gelegenheit mit jemandem zu reden, der ein todesnahes Erlebniss hatte (dh. er war tot und wurde wiederbelebt). Er hat mir seine Erfahrungen erzählt und das ganze hörte sich für mich sehr glaubhaft und plausiebel an (ich weis wissenschaftlich gesehn kann man darüber streiten).

Die Bedenken, seine Individualität aufgeben zu müssen, kann ich verstehn, aber ich glaube, das das in dem Moment nicht wichtig ist.

Ich weis das ich nichts weis. Das ist wohl in dem Fall die Antwort....

Wir werden die Antwort alle eines Tages erfahren, vielleicht postet sie dann ja mal wer hier rein.... *ggg*
 
es besteht ein unterschied darin, ob du eine OOBE in einem luziden traum initiierst oder einen direkten körperaustritt machst

(d.h. du schälst dich aus deinem körper, dein bewußtsein bleibt die ganze zeit wach)
 
Fast jeder zäumt zunächst das Pferd von hinten auf. Du tust es und ich habe es früher auch getan.

Es gibt kein "Leben nach dem Tode". Es gibt ein Sein mit einer persönlichen Identität: die Seele. Um ihre Identität zu erweitern und zu festigen, muß sie Erfahrungen machen und dazu muß sie sich in einen Ausnahmezustand begeben, in dem sie ihr wahres Sein für einen Augenblick vergißt: das Leben.

Genau hier befindest du dich. Und nun fragst du sogar, ob es ein Sein nach diesem "Ausnahmezustand" gäbe. So perfekt funktioniert die Illusion "Leben".

Was du beschreibst ist "Suche und Selbstfindung": Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Geh einfach diesen Weg weiter. Du wirst unendlich viele Fragen und Antworten finden, oder du bleibst irgendwann stehen und sagst, "das wäre das Ziel". Einige von den Antwortern hier scheinen das so gemacht zu haben, "sich am Ziel zu wähnen".

Es gibt bei diesem Weg kein Ziel. Der Weg selber ist das Ziel. Am Ende steht das Erwachen und "wieder Seele sein", aber mit vielen neu gemachten Erfahrungen. Glück, Schmerzen, Trauer. Und eine Ahnung von dem, was alles verbindet: "All-Das-Was-Ist"

Ich könnte dir einige Bücher empfehlen. Aber das wäre nur so, als würde man einem, der ein Land kennenlernen will, nur die Orte empfehlen, an denen man selber war. Geh einfach weiter in deiner Entwicklung und mache dir keine Sorgen, etwas falsch zu machen oder zu versäumen. Vieles wird dir als Fehler oder Irrweg erscheinen und du wirst manches bereuen. Aber all das sind Trittsteine oder Treppenstufen, die man braucht, um "auf den Berg" zu kommen.

Frage, finde Antworte, irre dich, tu alles, was geschieht. Alles führt zur Wahrheit. Nur darf man nie stehenbleiben und meinen, man habe sie gefunden und müsse anderen nun von "Dimensionen" und "Astralreisen" erzählen, als sei das etwas, das Allgemeingültigkeit habe. Das hat ebenso viel oder wenig Gültigkeit, wie eine Religion gegenüber der anderen, wie ein Gott gegen den anderen Gott.

Suche immer "alles zu vereinen". Dann bist du Gott und dir selber am nächsten.
 
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Vorab an die Leute mit den OBE/OOBE:

Das ist an sich eine interessanter Punkt, nur kenne ich mich mit diesem, ich nenne es mal Phänomen, nicht besonders gut aus. Ich habe es zwar schon einige Male probiert, aber bis jetzt hat dies nicht funktioniert, wohl alleine deshalb schon das eine Person, dessen Seele/Geist oder wie auch immer den Körper verlässt zu sehr von mir mit dem Tod assoziiert wird und man sich ja selber anschauen müsste und das bereitet mir halt irgendwie Angst. Könnte jemand von euch mal einen Link oder so geben, wo jemand seine Erfahrung mal genauer dokumentiert hat bzw. kann vielleicht einer selbst erzählen.

@johannes:
Das mit der bildlichen Sprache ist an sich eine unumstößliche Tatsache. Es muss ja so sein, da eine wörtliche Übersetzung nicht wirklich sinnvolles ergibt. Aber sei der Text mit Metaphern übersät, so müsse man den Sinn doch trotzdem irgendwie mit etwas überlegen herauskriegen, da die Menschen damals ja nicht gerade alle die Gebildetsten waren. (und die These das die Quellen von Personen sind, die mit ihrer von Gott geführten Hand schrieben lass ich mal außen vor. Kann ich mir nämlich irgendwie nicht vorstellen) Und da ich auch mehrere Bibelinterpretationen angeschaut habe, wenn auch nicht im Detail, tut sich bei mir nur die Frage auf, wieso hat Gott damals mit sovielen Personen Kontakt hergestellt, aber vorher und nachher nicht ? Die Theorie mit der Bibel als lediglich politisches Manifest finde ich hier sehr interessant. Ich weiß jetzt zwar nicht wie geläufig das ist, aber ich hoffe mal den Ansatz kennen hier zumindestens viele.


@H.D.T.
Zu dir hätte ich zu sagen, dass mich dein Text echt umgehauen hat. Den habe ich mind. 3 mal gelesen. Zum Weg den man bestreitet stimme ich dir zu, dass es keine Antwort gibt die unumstößlich feststeht dürfte klar sein, weil wir sie auch nicht verstehen könnten. Daher ist das Weg des Ziels und ich erhoffe mir aus diesem Beitrag eben neue Erkenntnisse zu erlangen um auf meinem Weg ein Stück weiter zu kommen. Nur die ersten 3 Absätze müsstest du mir nochmal evtl. genauer erklären, da bin ich mir nicht sicher sie verstanden zu haben.
 
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