Hi Joey,
soweit sind wir im Ergebnis gar nicht auseinander.
Wenn ich mir die Diskussion hier so betrachte, dann habe ich den Eindruck, dass diejenigen, die sehr stark darauf pochen, esoterische Weltbilder am Kriterium der Beweisbarkeit prüfen zu wollen, zugleich dazu tendieren, mit einem gewissen Argumentationsmuster vorzugehen: Nämlich dem, in den Aussagen des Gegenübers logische Widersprüche aufdecken zu wollen.
Dagegen ist zunächst einmal überhaupt nichts zu sagen! Ich argumentiere selbst gerne logisch. Es stellt sich aber trotzdem die Frage, ob das Argumentationstopos der logischen Widerlegung für den hier diskutierten Sachverhalt den richtigen Bezugsrahmen bildet. Vielleicht hast Du gemerkt, dass aus diesem Thread so nach und nach alle "Pro-Esoteriker" verschwunden sind. Jetzt könnte man natürlich sagen: "Klar, denen sind die Argumente ausgegangen." Stimmt auch in gewisser Weise. Wenn man sie selber fragen würde, würden sie wahrscheinlich aus einem Bauchgefühl heraus antworten, dass es so keinen Sinn mache, über Esoterik zu diskutieren. Und sie hätten Recht damit.
Ich würde dasselbe etwas "verkopfter" formulieren: Der Welt ist mit Logik nicht beizukommen. Deswegen ist Logik keineswegs nutzlos. Aber die Logik hilft nur exakt so weit, wie die Logik hilft. Und wie weit das ist, muss man für sich selber ausprobieren. Die Wirksamkeit ist insoweit das Maß aller Dinge. Gleiches gilt für die Beweisbarkeit. Es hat seinen Sinn, nach Beweisen zu suchen. Aber eben nur dort, wo es Sinn macht! Ein Weltbild ist schon deshalb nicht beweisbar, weil die Beweisbarkeit dann selbst Teil des Weltbildes ist. Ein Weltbild ist vielmehr immer wahr, eben weil es ein Weltbild ist.
Bezogen auf die "Beweisbarkeit" kann man deshalb meines Erachtens nicht präziser formulieren als so:
Ich gucke nach Beweisen dort, wo es für mich Sinn macht.
Bricht man diesen etwas theoretischen Rahmen dann wieder herunter auf das von Dir gebrachte Krankheits-Beispiel, sind wir in den praktischen Konsequenzen unseres Denkens wieder ganz nah beieinander: Selbstverständlich macht es in einer solchen Situation Sinn, nicht nur auf einen "Heiler" zu vertrauen, sondern auch mal zu gucken, was die Schulmedizin so auf Lager hat, wie die Studien sind, ob es verifizierbare Doppelblindstudien gibt etc. etc. Eben weil es im Rahmen der angestrebten Heilung von Krankheiten Sinn macht, Wert auf Beweisbarkeit zu legen.
Herzlichen Gruß,
Vitriol
soweit sind wir im Ergebnis gar nicht auseinander.
Wenn ich mir die Diskussion hier so betrachte, dann habe ich den Eindruck, dass diejenigen, die sehr stark darauf pochen, esoterische Weltbilder am Kriterium der Beweisbarkeit prüfen zu wollen, zugleich dazu tendieren, mit einem gewissen Argumentationsmuster vorzugehen: Nämlich dem, in den Aussagen des Gegenübers logische Widersprüche aufdecken zu wollen.
Dagegen ist zunächst einmal überhaupt nichts zu sagen! Ich argumentiere selbst gerne logisch. Es stellt sich aber trotzdem die Frage, ob das Argumentationstopos der logischen Widerlegung für den hier diskutierten Sachverhalt den richtigen Bezugsrahmen bildet. Vielleicht hast Du gemerkt, dass aus diesem Thread so nach und nach alle "Pro-Esoteriker" verschwunden sind. Jetzt könnte man natürlich sagen: "Klar, denen sind die Argumente ausgegangen." Stimmt auch in gewisser Weise. Wenn man sie selber fragen würde, würden sie wahrscheinlich aus einem Bauchgefühl heraus antworten, dass es so keinen Sinn mache, über Esoterik zu diskutieren. Und sie hätten Recht damit.
Ich würde dasselbe etwas "verkopfter" formulieren: Der Welt ist mit Logik nicht beizukommen. Deswegen ist Logik keineswegs nutzlos. Aber die Logik hilft nur exakt so weit, wie die Logik hilft. Und wie weit das ist, muss man für sich selber ausprobieren. Die Wirksamkeit ist insoweit das Maß aller Dinge. Gleiches gilt für die Beweisbarkeit. Es hat seinen Sinn, nach Beweisen zu suchen. Aber eben nur dort, wo es Sinn macht! Ein Weltbild ist schon deshalb nicht beweisbar, weil die Beweisbarkeit dann selbst Teil des Weltbildes ist. Ein Weltbild ist vielmehr immer wahr, eben weil es ein Weltbild ist.
Bezogen auf die "Beweisbarkeit" kann man deshalb meines Erachtens nicht präziser formulieren als so:
Ich gucke nach Beweisen dort, wo es für mich Sinn macht.
Bricht man diesen etwas theoretischen Rahmen dann wieder herunter auf das von Dir gebrachte Krankheits-Beispiel, sind wir in den praktischen Konsequenzen unseres Denkens wieder ganz nah beieinander: Selbstverständlich macht es in einer solchen Situation Sinn, nicht nur auf einen "Heiler" zu vertrauen, sondern auch mal zu gucken, was die Schulmedizin so auf Lager hat, wie die Studien sind, ob es verifizierbare Doppelblindstudien gibt etc. etc. Eben weil es im Rahmen der angestrebten Heilung von Krankheiten Sinn macht, Wert auf Beweisbarkeit zu legen.
Herzlichen Gruß,
Vitriol