Wissen und Glaube

Hallo Sadira,

ich glaube, dass es unendlich viele Wege gibt, die zum Ziel führen. Keiner gleicht dem anderen. Meine Vorstellung davon, wie es geht, sieht so aus:

Ich betrachte unsere Erkenntnisse wie Steinchen, die wir im Sand ablegen. So ergibt sich zunächst ein Mosaik ohne erkennbares Muster. Auch das UB sortiert und sucht kräftig mit. Irgendwann wird dann ein Bild erkennbar, etwa ein Kreis. Wenn das letzte passende Steinchen eingefügt wird, wird der Kreis geschlossen und damit fließt die Energie, erbeginnt zu leuchten. Es handelt sich dabei natürlich um eine komplexere Form, als nur ein Kreis. Aber so kann man es sich vorstellen.

lg esoterix

Hi,

das ist eine sehr schöne Metapher :)

lg
 
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Hallo ihr Lieben,

heute habe ich mich mit einer etwas ketzerischen Frage auseinander gesetzt:
Was von dem was Du glaubst, weisst Du tatsächlich?

Da reden Menschen von Engeln, dem Leben nach dem Tod, Jesus, Gott und allerlei anderen mystischen Themen und streiten sich sogar über Sinn und Unsinn, Lüge und Wahrheit solcher Glaubens-Themen. Ja und es kommt noch dicker, sie töten für ihre Religion, ihren Glauben! Doch wer von diesen Menschen weiss tatsächlich ob und wie es weitergeht nach dem Tod, ob es einen Gott gibt und in welcher Form? Hat Gott eine Form und warum Gott und nicht Göttin? War denn einer dieser Verfechter drüben im Reich der Toten?
Fragen über Fragen....Sollten wir uns vielleicht an das halten was uns gegeben ist? Das HIER und HEUTE und die bedingungslose Liebe zu allem was ist?

Was sagt ihr dazu?

Alles Liebe,
Eisu

Hallo, Eisu,

bin leider noch nicht dazugekommen, alles zu lesen, doch kann ich auch ohne Beeinflussung schon sagen, dass ich mir da sehr schwer tue.

Ich möchte gern glauben, doch wenn ich damit noch nie so richtig konfrontiert wurde, indem direkter Kontakt zu einem dieser "Glaubensträger" möglich war, fällt mir das schwer.

Man zweifelt, denkt hin und her: Aber wenn es doch stimmen sollte? Womöglich habe ich es mir dann für mein nächstes eventelles Leben mit dem lieben Gott verscherzt.

Was macht man?

Als ich das erste Mal mit einem Agnostiker verheiratet war und dies nicht kirchlich, habe ich diese Sachen nicht so ernst genommen und auch nicht viel darüber nachgedacht.

Später nach meiner Scheidung habe ich mir verschiedene Glaubensdinge näher angeschaut, bin zur Gottsucherin geworden, habe dabei viele interessante Dinge erlebt, aber hinter die Kulissen konnte ich trotzdem nicht blicken. Auch die Esoterik hat eine zeitlang einen großen Raum in meiner Gedächtnis- und Gefühlswelt eingenommen.

Jetzt bin ich mit einem streng gläubigen Mann verheiratet, dem ich in Glaubenssachen nicht folgen kann, was mir sehr leid tut, denn ich möchte ja, aber ich bin halt eine ewige Zweiflerin.

Nachdem ich durch sehr viele Tiefen und Höhen in meinem Leben gegangen bin, fällt es mir wirklich nicht schwer, wenigstens die Nächstenliebe hoch zu halten und dafür einzutreten. Ich strebe damit hier auf Erden keine Lorbeeren mehr an, doch ich hoffe, dass ich in der anderen Dimension nicht hinuntersteigen muss, weil ich an Gott immer wieder zweifle, was eigentlich nicht meine Absicht ist, ich aber nicht ändern kann.

Da bewundere ich meinen Mann und auch andere Menschen, die sagen: Ich weiß, dass es einen Gott gibt.

Dabei habe ich schon einen Traum von Jesus gehabt, der mich bis ins Innerste erschüttert hat, weil er auch zu mir gesprochen hat. Dieses starke Gefühl hat noch lange nachgewirkt.

Ich kann nur auf die Gnade Gottes hoffen, dass er mir meine Zweifel nicht übel nimmt und zumindest nach einiger Zeit der Läuterung zu ihm aufsteigen lässt.

Herz-lichte Grüße

eva07
 
Hallo Eva07,

vielen Dank dass Du dich uns öffnest und uns Einblick in Dein Leben gibst! Ich freue mich sehr darüber und möchte Deinem Beispiel folgen.
Wenn Du erlaubst, dann würde ich gerne mit Dir arbeiten, hier öffentlich im Forum. Bitte verstehe das so, dass ich mich in Deine Energie hülle (Deine Worte verinnerliche) und dafür meine zur Verfügung stelle, damit wir uns gegenseitig stärken und den Horizont erweitern können. Öffentlich deshalb, damit sich andere auch in die Kraft der Gedanken einbringen können und möglicherweise ihre Gedanken zur Verfügung stellen. Selbst die Chaoten werden anwesend und eine Herausforderung sein, an ihnen können wir den Grad unseres "Glaubens und Wissens" prüfen oder mögliche Glaubensmuster entlarven und auflösen (an uns selbst natürlich). Bist Du bereit dazu? Natürlich darf sich jede Seele angesprochen fühlen und ist willkommen :)

Eva ich fühle mit Dir, denn auch ich wurde religiös Erzogen und das Christentum sitzt tief. Doch nahm ich mir die Freiheit, neben dem was der Pfarrer so predigt, die Bibel von Anfang bis Ende selbst zu lesen. Viele Jahre glaubte ich, den Anforderungen des Gottes aus der Bibel, nicht gewachsen zu sein, denn im Grunde las und verstand ich die Bibel so:
Tue das was in der Bibel steht denn es ist das Wort Gottes, sonst landest Du auf Ewig in der Hölle. Gott liebt Dich!
Ich denke, die meisten Menschen sind verwirrt, wenn sie die Bibel lesen und nur an der Oberfläche kratzen, so wie ich damals...Erst Jesus gab der Bibel einen Sinn und macht die Bibel zu einem mächtigen Lehrbuch für spirituelle Menschen. Jesus redete immer wieder von der Liebe, von der urteilsfreien, bedingungslosen Liebe und genau die nehme ich heute als Schlüssel zu meinem Leben.

Im Grunde ist die Bibel in zwei Bewusstseinsebenen eingeteilt:

  • Altes Testament: Verstandesebene (Regeln befolgen, intellektuelles Wissen aneignen etc.)
  • Neues Testament: Gefühlsebene (Lieben, vergeben, glauben, vertrauen etc.)
Wenn wir nun beide Ebenen in uns vereinen, sowohl mit Herz und Verstand arbeiten können, dann haben wir zumindest teilweise verstanden, was uns die Autoren mitteilen wollten.

Wenn wir das AT kritisch beobachten, dann sehen wir, dass sich die Geschichte immer wiederholt, auch heute noch. Das ist Karma was wir erzeugen, wenn wir nur Verstandorientiert leben. Der Verstand ist also lückenhaft wenn es um das soziale Wachstum geht, er kann zwar wunderbare Dinge vollbringen wie Autos, Flugzeuge, Strom zu entwickeln und zu nutzen, doch kriegt er es NICHT hin, Frieden zwischen den Menschen zu stiften!

Beobachten wir das NT, dann sieht es ähnlich aus, nur das dort die Gefühlsebene, eben das soziale Denken etc. im Vordergrund steht. Doch auch das ist zum Scheitern verurteilt, wenn wir den Verstand ignorieren!

Ich sehe Jesus als die Person, die Verstand und Gefühl in sich vereint hat und dadurch stark wurde, hier auf unserer geliebten Erde! Ob Jesus eine Fantasiegestalt ist oder real lebte spielt keine Rolle, die Botschaft bleibt die selbe...

Die Hölle werden wir erfahren, wenn wir der einen oder anderen, oben angesprochenen Bewusstseinsebenen, die Aufmerksamkeit entziehen. Dies wird unsere Entscheidung sein, nicht etwa die Entscheidung eines strafenden Gottes! Doch wir können diese Hölle wieder verlassen, indem wir beide Ebenen vereinen und in die Energie der bedingungslosen Liebe gehen..

So verstehe ich die Bibel heute und betrachte es nach wie vor als wertvolles, spirituelles Lehrbuch. Natürlich nehme ich mir die Freiheit, auch andere Bücher zu prüfen, ich habe aufgehört blind zu glauben :)

Bin neugierig, wie ihr darüber denkt *:rolleyes:*

Alles Liebe,
Eisu
 
Hallo liebe Eisu,

dem, was du hier formuliert hast, kann ich nur zustimmen. Allerdings werden heute nur die wenigsten die notwendige Zeit und Ruhe haben, die Bibel zu lesen und zu interpretieren. Um es mir einfacher zu machen, nahm ich die 10 Gebote her, hinterfragte sie und versuche seither, danach zu leben. Das scheint zunächst einfach zu sein, aber selbst das bedarf der Interpretation.

Eins würde mich interessieren: Was kennzeichnet einen Chaoten? Sind wir das nicht alle, mehr oder weniger? Aus Mangel an Orientierung?


lg esoterix
 
hui, mal wieder "solch" eine diskussion :D
Also, ich denke das es "wissen" nicht wirklich geben kann, wahrscheinlichkeiten schon eher, die naturwissenschaften z.B. sind am wahrscheinlichsten richtig (wegen wiederholbaren experimenten und falsifiziertung der theorien), unter glauben fällt alles andere :P nachdem das gehirn die informationen der sinne bearbeitet bevor sie uns zugänglich werden, kann man allem gefühlten und wahrgenommenen ohne große gewissensbisse misstrauen.

Nichts gegen den glauben, man kann gott oder die seele nicht widerlegen, noch beweisen, also kann man es ja glauben. (bei "eindeutig" wiederlegten sachen ist das etwas anderes [z.B. Erde als scheibe ^^])
 
Hallo Esoterix und danke für Dein Feedback!

Eins würde mich interessieren: Was kennzeichnet einen Chaoten? Sind wir das nicht alle, mehr oder weniger? Aus Mangel an Orientierung?
Wahrscheinlich trifft das auf viele Menschen zu, dass sie Wissen ungeprüft verbreiten und unbewusst für Chaos sorgen...:rolleyes:

Doch gibt es auch Chaoten, die bewusst manipulieren und ein Machtsystem aufbauen möchten, also jede Art von kontrollierender Macht....Menschen also, die noch immer fest im AT gefangen sind, also auf der Verstandesebene. Den Verstand genutzt ohne Herzebene, wird immer Verlierer brauchen um zu glänzen - Verstehst Du was ich ausdrücken möchte?

Alles Liebe,
Eisu
 
Hallo Eisu,

ja, ich verstehe, was du sagen willst. Diese Leute sind (noch) mein Problem, denn sie bestimmen die Lebensbedingungen, unter denen ich existieren muss, genau wie alle anderen. Sie missbrauchen ihre Macht, um ihr unterentwickeltes Ego zu füttern. Mit teilweise schlimmen Folgen für Andere. Im Diesseits können wir den Kampf nicht gewinnen, denn sie sind skrupellos. Wir müssen unseren Frieden mit ihnen machen, denn wir wissen es besser.

lg esoterix
 
Oh ja Esoterix, ich verstehe was Du meinst und fühle mit...

Habe an ähnlichen Dingen zu knabbern, doch gelingt es mir immer besser die Hintergründe zu verstehen, die Schwächen zu sehen und den schlafenden Teil der Chaoten zu berühren. Durch sie bekomme ich manchmal auch schlafende Teile in mir gezeigt :)

Alles Liebe,
Eisu
 
Wir haben viele Argumente gehört, konnten oder wollten uns aber offensichtlich nicht auf eine Definition einigen, bei dieser elementaren Frage. Das sollte daber doch eigentlich möglich sein, oder? Ich versuche es daher noch einmal:

Als Wissen betrachte ich all das, was für mich momentan bombenfest gültig ist. Was nicht bedeuten muss, dass es auch eine unumstößliche Tatsache ist, die für jeden gilt. Für mich bedeutet dies, dass es, so weit wie möglich mit dem Stand der Wissenschaft vereinbar sein sollte, ich es logisch nachvollziehen kann und es auch intuitiv abgedeckt ist.

Als Glaube betrachte ich all das, wovon ich überzeugt bin, was mir nach dem heutigen Stand meines Wissens logisch ist, aber intuitiv noch nicht verifiziert, also nur gedanklich verankert ist. Was mit der Zeit, durch Bestätigung oder Widerspruch zu Wissen reifen kann, oder auch verworfen wird.

lg esoterix
 
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Hallo zusammen

Mal ehrlich: was ich weiss muss ich ja nicht mehr glauben, weil ich es dann ja weiss. Alles was ich nicht weiss, kann ich mich entscheiden zu glauben oder nicht.

Ist doch ganz einfach....
 
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