Wir sind Boes - Brandbrief eines entschiedenen Bürgers

...genauso ist es...wer nicht tut, wird nix...und...das System fängt ja diese Nichtstuer auf...füttert sie mit durch...auch wenn einer nicht arbeiten kann, da krank oder zu alt, wird er mitversorgt...und das ist auch ok so...nur, wenn einer daherkommt und selbst anständig bezahlte jobs ablehnt, ist es mit meinem Mitgefühl Essigessenz...es wird immer gejammert, wie gemein der Staat ist und daß man zurück zu Mama Nature müsse...tja...die würde wohl den Nichtstuern erstmal richtig den Hosenboden strammziehen...rumgammeln, nix tun...dann gibbets nix zu essen...denn um die Nüsse genießen zu können, muß sich Mensch bewegen und pflücken...und haushalten...denn wenn er alles pflückt, ist nix mehr da, er muß auch pfleglich mit den nußbüschen/-bäumen umgehen...sonst sterben die ab und Mensch hat keine Nüsse mehr, die er essen könnte...er muß sich Wasser holen, um trinken zu können...u.U. kann dieses Leben anstrengender sein als ein normaler job...vor allem, wenn man plötzlich krank wird...

das Zurück-zu-Mama Nature-Argument würd mich noch interessieren!

ansonsten möchte ich nur betonen, dass der Hartzler, also der asi-Hartzler hier nicht versucht das System zu umgehen und alles daran setzt vom Geld anderer zu leben, sondern in seinem Hartzler Dasein selbst ein Systemrädchen ist; der ist mittendrin, kein asozialer Aussenstehender! das mein ich jetzt nicht in einem politischen gemeinschaftlichen Sinn, sondern im Sinn einer System-Konsequenz!

Mir zumindest erscheint das asi-Hartzler-Dasein als ein mit den herrschenden Strukturen in Konsistenz bestehender Zustand. Hier wurden Plattenbau-Geister gerufen, die zwar nicht schön anzusehen sind, über die man auf RTL2 aber auch mal kräftig ablachen kann und die ganz besonders bei Mittelschichtlern Neid und Protest hervorrufen, die für wirklich harte Arbeit, vergleichsmäßig wenig Geld sehen und sich selbstverständlich ungerecht behandelt fühlen! Dass diese faulen Hartz4-Seelen aber vom System erzeugt wurden also in prekären Arbeiterfamilienverhältnissen aufgewachsen sind, stigmatisiert und heruntergekommen, mit einer beschränkten Sprache in die Plattenbaugewordene Chancenlosigkeit hinein habitualisiert wurden und die sich einfach nur antschechern, vögeln und gangsterrappen wollen, dass diese faulen Hartz4ler keine Perspektiven wahrnehmen wollen und diese Perspektivlosigkeit an ihre Kinder weitergeben darf nicht verwundern. Dieses System braucht Arbeitslose, was es nicht braucht ist eine Verelendung, daher Arbeitslosengeld!

und diese Nusspflück-Analogie kann man sich eigentlich auf den Bauch bicken - hier wird eine ganz andere Gesellschaftsform unterstellt, nämlich eine nicht-kapitalistische!
 
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Ich hab als Studentin auch von sehr wenig Geld gelebt, 480 Euro und davon auch alles gezahlt, Miete, Strom, Heizung, Telefon, Kabel, Essen, Kleidung, usw. Hab davon auch noch meinem Bruder immer wieder was gegeben.

Wenn man sparsam ist, kann man es, aber als Student hat man eine Perspektive auf irgendwann mehr Geld. Das hat einer, der H-IV bekommt, meistens nicht mehr, da bleibt nach vielen Versuchen einen Job zu finden und gedrückt werden durch das Amt, nur noch Hoffnungslosigkeit, und wenn keine Hoffnung mehr da ist und nur noch der Gedanke, das, was man jetzt bekommt, ist alles, es wird nicht mehr besser, nie wieder, dann schaut das schon anders aus, dann sieht man es nicht mehr so locker.
 
Mir zumindest erscheint das asi-Hartzler-Dasein als ein mit den herrschenden Strukturen in Konsistenz bestehender Zustand. Hier wurden Plattenbau-Geister gerufen, die zwar nicht schön anzusehen sind, über die man auf RTL2 aber auch mal kräftig ablachen kann und die ganz besonders bei Mittelschichtlern Neid und Protest hervorrufen, die für wirklich harte Arbeit, vergleichsmäßig wenig Geld sehen und sich selbstverständlich ungerecht behandelt fühlen! Dass diese faulen Hartz4-Seelen aber vom System erzeugt wurden also in prekären Arbeiterfamilienverhältnissen aufgewachsen sind, stigmatisiert und heruntergekommen, mit einer beschränkten Sprache in die Plattenbaugewordene Chancenlosigkeit hinein habitualisiert wurden und die sich einfach nur antschechern, vögeln und gangsterrappen wollen, dass diese faulen Hartz4ler keine Perspektiven wahrnehmen wollen und diese Perspektivlosigkeit an ihre Kinder weitergeben darf nicht verwundern. Dieses System braucht Arbeitslose, was es nicht braucht ist eine Verelendung, daher Arbeitslosengeld!

Sind aber ja nicht nur die Plattenbaubeispiele, sie erfüllen nur ein Klischee. Hartz4 ist durchgehend in DE.
Auch in gutbetuchten Gegenden, was schon teilweise krass auffällt. Ich wohne in einer Gegend wo es nur so von Sportwagen und dicken Limousinen wimmelt und genauso von den Ärmsten der Ärmsten, wo ein Discounter direkt neben einem Luxushotel steht. Richtig krass. Keine Plattenbauten, gibt es hier nicht. Wo aber die Vermieter, mit Sportwagen vor der Tür, auch an Sozialschwache vermieten, bevor eine Wohnung leer steht. Denn es sind ihre Einnahmen.

Es ist schon krass, die Unterschiede, wenn man mal die Augen aufmacht. Hartz4 ist längst ein Bestandteil unseres Lebens, egal wo in DE. Egal wo in DE, es gibt nicht mehr genug Arbeit für alle und so lange das ist, gibt es Hartzer.

Dazu sind es nicht nur die Faulen, die es schon immer gab, sondern auch alle die an Hartz4 dran hängen, Selbstständige, Arbeiter, wo es nicht reicht, Behinderte, Rentner usw.
Und die Rente wird uns alle treffen, eine Rente die nicht mehr reichen wird.

Tja, dazu sind hier einige Beiträge schon ziemlich krass ...... wie auf die Hartzer eingedroschen wird. Ich frage mich da immer, ob das nun an der Esoterik liegt, oder an eine gewisse Kurzsichtigkeit, oder ob einige Menschen doch eigentlich Pferde mit Scheuklappen sind, oder die drei Affen sind, bis auf einen. Nichts sehen, nichts hören, aber verbal draufschlagen.
 
Verstehst du das, auch was das bedeutet ? Es gibt sogar für null Euro, nennt sich dann Praktikum, ausgedehnt sogar bis zu 12 Monaten und im 11. Monat stellt dann der Cheffe fest, den brauche ich doch nicht, eine neuer muss her, am besten gleich 3 ...... billiger geht’s nicht mehr.
Ja, ich versteh, was das bedeutet. Habe mich selbst mal für ein unbezahltes, 6-monatiges Praktikum beworben (wurde aber nicht genommen, btw).

Und nun frage ich dich, könnte der von der Ostsee mit 576 in München für 576 Euro leben, wenn er 400 Miete bezahlen muss ?
München ist vom Wohnungsmarkt eine der teuersten Städte Deutschlands. Aber dort gibt es genauso Möglichkeiten, günstig zu wohnen - erstmal gibt es Genossenschaften, evangelisches Siedlungswerk, GEWOFAG usw, die für Leute mit geringem Einkommen oft sehr günstige Wohnungen anbieten (ja, auch in meinem 250 EUR Rahmen). Abgesehen davon findet man auch so günstige Wohnungen, wenn man flexibel ist und sich ein wenig Zeit nimmt.
Wenn man nicht arbeitet und nur einen gewissen Betrag vom Staat bekommt, dann muss man halt damit leben, dass man nicht in den teuersten Pflastern Deutschlands eine 30 m² Wohnung beziehen kann. Meine erste Wohnung abseits der Eltern war 16 m² groß, für zwei Personen (also 8 m² pro Person sozusagen).
Sorry, aber ich seh es noch immer nicht ein, warum ein Lebensumstand, der unter "Luxus" liegt (und ja: 30 m² sind Luxus) sofort "menschenunwürdig" sein soll. Das ist doch eine Prinzessin-auf-der-Erbse-Mentalität. Und ich sags dir so: Du wirst in jeder Großstadt Deutschlands eine Wohnung zwischen 10 und 15 m² finden, und du wirst in keiner dieser Großstädte mehr als 250 EUR dafür zahlen.

Wenn man das nicht aushält, muss man halt in eine günstigere Gegend ziehen.
 
Ich hab als Studentin auch von sehr wenig Geld gelebt, 480 Euro und davon auch alles gezahlt, Miete, Strom, Heizung, Telefon, Kabel, Essen, Kleidung, usw. Hab davon auch noch meinem Bruder immer wieder was gegeben.

Wenn man sparsam ist, kann man es, aber als Student hat man eine Perspektive auf irgendwann mehr Geld. Das hat einer, der H-IV bekommt, meistens nicht mehr, da bleibt nach vielen Versuchen einen Job zu finden und gedrückt werden durch das Amt, nur noch Hoffnungslosigkeit, und wenn keine Hoffnung mehr da ist und nur noch der Gedanke, das, was man jetzt bekommt, ist alles, es wird nicht mehr besser, nie wieder, dann schaut das schon anders aus, dann sieht man es nicht mehr so locker.

:thumbup: So ist es, die meisten Arbeitslosen sind älter, zu alt für unseren Arbeitsmarkt und für die geht es auf direkten Wege in das Rentenhartz4. Ohne weitere Aussicht, bis zum Ableben.

Fängt heute schon mit 40 an, wer da arbeitslos ist, hat quasi nach der derzeitigen Arbeitsmarktlage keine Chancen mehr. Vielleicht noch ein paar befristete Arbeitsgelegenheiten, aber mit 50 ist dann spätestens Schluss, bis zur Frühverrentung aus Hartz4 in Rentenhartz4. Für die derzeitigen älteren Arbeitslosen ein Horror, nur noch ein Rumgeschubse.

Und sparen, woran, an einer Wohnung. He he Studenten-WGs gibt es nicht für Ältere und selbst WG machen, he he, einer bleibt dann der Hauptmieter, der als Hartzer aber nicht die WHG komplett bezahlt bekommt. Fällt also da einer weg aus der WG, steht der Haupthartzer aber richtig dumm da.

So einfach esoterisch ist das halt nun doch nicht. :D
 
München ist vom Wohnungsmarkt eine der teuersten Städte Deutschlands. Aber dort gibt es genauso Möglichkeiten, günstig zu wohnen - erstmal gibt es Genossenschaften, evangelisches Siedlungswerk, GEWOFAG usw, die für Leute mit geringem Einkommen oft sehr günstige Wohnungen anbieten (ja, auch in meinem 250 EUR Rahmen). Abgesehen davon findet man auch so günstige Wohnungen, wenn man flexibel ist und sich ein wenig Zeit nimmt.
Wenn man nicht arbeitet und nur einen gewissen Betrag vom Staat bekommt, dann muss man halt damit leben, dass man nicht in den teuersten Pflastern Deutschlands eine 30 m² Wohnung beziehen kann. Meine erste Wohnung abseits der Eltern war 16 m² groß, für zwei Personen (also 8 m² pro Person sozusagen).
Sorry, aber ich seh es noch immer nicht ein, warum ein Lebensumstand, der unter "Luxus" liegt (und ja: 30 m² sind Luxus) sofort "menschenunwürdig" sein soll. Das ist doch eine Prinzessin-auf-der-Erbse-Mentalität. Und ich sags dir so: Du wirst in jeder Großstadt Deutschlands eine Wohnung zwischen 10 und 15 m² finden, und du wirst in keiner dieser Großstädte mehr als 250 EUR dafür zahlen.

Wenn man das nicht aushält, muss man halt in eine günstigere Gegend ziehen.

Also, gerade die großen Wohnungsgesellschaften vermieten sehr ungern an Hartzer. Selbst erlebt, auch mit dem Nachsatz, wie wollen sie ihre Miete zahlen ....... sie selber! Wenn du verstehst, wie das gemeint ist.

Gerade die eine von dir genannte Wohnungsgesellschaft lässt Blöcke weise in München leer stehen, zur Mietpreiserhaltung.

So, und nun noch einmal zur Mietraumgröße. Ein Student kann ein 8 qm Zimmer reichen, da absehbar ist, wann man wieder rauskommt. Ein Harzer bleibt da drin, wenn er auf Dauer Hartz4 bleibt.
Denn jeden Umzug muss dann eine Behörde genehmigen, auch die Übernahme einer teueren Wohnung. Sogar dabei egal, ob jemand voll Hartz4 bezieht, oder nur noch einen kleinen Aufschlag kassiert.

Ist dir dieser Umstand bewusst ?

Das, was ein Hartzer anmietet, könnte seine letzte WHG gewesen sein und 8 qm ist auf Dauer unzumutbar, Auf absehbare Zeit für Studenten zumutbar. Daher gibt es auch zu den KdU Richtlinien, wo zwischen 30 – 45 qm für einen Alleinstehenden zumutbar ist und das bezieht sich auf Dauer.
Vorrübergehend (bis zu einem halber Jahr) auch kleinere Zwischenlösungen, aber, die Zwischenlösung, kann dann für den Hartzer die Endlösung sein.

Naja, bei älteren Hartzer kann natürlich auch 8 qm die Vorbereitung aufs letzte Eigenheim sein :D Gibt dann keine Platzangst :lachen: So gesehen, könnte man dann auch die Zumutbarkeit sehen. So viel zur Menschenwürde.
 
Sind aber ja nicht nur die Plattenbaubeispiele, sie erfüllen nur ein Klischee. Hartz4 ist durchgehend in DE.
Auch in gutbetuchten Gegenden, was schon teilweise krass auffällt. Ich wohne in einer Gegend wo es nur so von Sportwagen und dicken Limousinen wimmelt und genauso von den Ärmsten der Ärmsten, wo ein Discounter direkt neben einem Luxushotel steht. Richtig krass. Keine Plattenbauten, gibt es hier nicht. Wo aber die Vermieter, mit Sportwagen vor der Tür, auch an Sozialschwache vermieten, bevor eine Wohnung leer steht. Denn es sind ihre Einnahmen.

Es ist schon krass, die Unterschiede, wenn man mal die Augen aufmacht. Hartz4 ist längst ein Bestandteil unseres Lebens, egal wo in DE. Egal wo in DE, es gibt nicht mehr genug Arbeit für alle und so lange das ist, gibt es Hartzer.

Dazu sind es nicht nur die Faulen, die es schon immer gab, sondern auch alle die an Hartz4 dran hängen, Selbstständige, Arbeiter, wo es nicht reicht, Behinderte, Rentner usw.
Und die Rente wird uns alle treffen, eine Rente die nicht mehr reichen wird.

Tja, dazu sind hier einige Beiträge schon ziemlich krass ...... wie auf die Hartzer eingedroschen wird. Ich frage mich da immer, ob das nun an der Esoterik liegt, oder an eine gewisse Kurzsichtigkeit, oder ob einige Menschen doch eigentlich Pferde mit Scheuklappen sind, oder die drei Affen sind, bis auf einen. Nichts sehen, nichts hören, aber verbal draufschlagen.

stimm ich dir natürlich zu, die Plattenbaugeister waren auch mehr als Metapher gedacht!

Aber wo ich dir nicht zustimme, ist die Behauptung, dass es die Faulen schon immer gab. Diese Form der Faulheit, die es also erlaubt unter gleichgestellten Individuen nicht für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen ist schon ein Spezificum der kapitalistischen Produktionsweise (bzw. des politischen Korrektivs), was recht amüsant ist, weil es gerade dieser christlich geprägte Arbeitswille war, der im Calvinismus zugespitzt den geistigen Überbau der kapitalistischen Produktionsweise bildete. In der Antike gab es natürlich auch soetwas wie Faulheit, hier waren die Individuen allerdings nicht einmal formal gleichgestellt, also auf Sklaverei ließ es sich leicht philosophieren und Trauben mampfen!
 
Im Brandbrief als Link zu finden, zur Verfassungswidrigkeiten von Sanktionen bei ALG 2:

Wolfgang Neskovic / Isabel Erdem - Zur Verfassungswidrigkeit von Sanktionen bei Hartz IV

Wolfgang Neskovic ist Bundesrichter a.D. und Abgeordneter des Bundestages.

Isabel Erdem ist Assessorin und promoviert zur Zeit.


LG Siegmund
 
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Erdkröte;3920849 schrieb:
Im Brandbrief als Link zu finden, zur Verfassungswidrigkeiten von Sanktionen bei ALG 2:

Interessiert doch keinen .... ist leider so,

weil der Grundbegriff Hartz4 ignoriert wird und der sagt aus:
Grundsicherung zur Lebenshaltung.
Der unterste Satz um die Lebenshaltung zu gewährleisten, unterhalb des statistischen errechneten Existenzminimums. Es ist eine Grundsicherung zum Überleben. Erst unsere derzeitige Regierung hat daraus ein Knebelinstrument gemacht, auch zu erst verlockend, mit kleinem Aufschlag durch 1-Euro-Jobs, womit die Leistungsbezieher dann wenigstens in den Bereiche des Pfändungsfreibetrages kamen. Also quasi genauso gut finanziell standen, als vergleichbares arbeitendes Volk mit Schulden.

Nur, es wurde von zahlreichen Gerichten als Zwangsarbeit gewertet, dazukommend viele Sanktionen bei nicht nachkommen dieser 1-Euro-Jobs zu Recht von Gerichten aufgehoben wurden. Darüber hinaus jegliche öffentlich geförderte Tätigkeit nicht in normale Arbeitsverhältnisse anderer eingreifen darf, also diese Arbeitsgelegenheiten nicht eine Konkurrenz zu Unternehmen darstellen darf. Bei fast allen Tätigkeiten ist dieses aber gegeben. Wurde von genügend Gerichten klargestellt.

Aufgrund des Vorgenannten wurde ja auch wieder gebastelt und die Mehraufwandstätigkeit geschaffen. Man bekommt ein wenig mehr Geld und damit meint derzeit die Regierung, man hätte ein Lohnausgleich geschaffen, könnte mit Zwang agieren. Die letzten Weichen hierzu wurden im April dieses Jahres gestellt. Nur auch dieses Konzept wankt schon wieder, weil es nichts anderes ist, als das 1-Euro-Konzept, auch wieder durch Konkurrenz zu Unternehmen. Diese Bedenken standen übrigens auch schon in den Ausarbeitungen zu dem Konzepten, die sogenannten Dienstanweisungen, wo Vorschriften und Gesetze gezielt ausgehöhlt werden.
Das Problem was auch Herr Boes anspricht, es sind Dienstanweisungen geschaffen worden, die, die rechtlichen Vorgaben aushöhlen, bis hin zur Verfassungswidrigkeit. Selbst die Opposition hatte hier bei der erneuten Änderungen der Hartz4-Vorgaben, genau daraufhingewiesen. Es hätten hier Gesetze geändert werden müssen, mit ¾ Mehrheit, die, die Regierung nicht bekommen hätte. Wer sich noch erinnert, die Regierung meinte, sie griffe nicht in Gesetze ein. Nein, sie wurden unterwandert. Das, was zu Recht auch selbst von den vereinten Nationen kritisiert wird. Ich will noch nicht einmal auf Bundesrichter verweisen, es reicht einfach der Umstand, dass sich zu den 1-Euro Gedöns sich nichts geändert hat, nur der Druck auf die Leistungsbezieher noch zusätzlich erhöht wurde. Zum Zwang solchen Arbeitsersatzleistungen nachzukommen. Besser gesagt, Arbeitsplatzvernichtungsmaßnahmen.

Denn alle derzeitigen Arbeiten die es gibt, verrichten auch Unternehmen, mit bezahlten Arbeitskräften.

Dieser Umstand sollte doch jeden zum Nachdenken anregen und warum man dann Hartzer, staatlich bezahlt mit einem Trinkgeld in staatlich aus dem Boden gestampften Konkurrenzbetrieben zur Arbeitstherapie verpflichtet. Es ist grotesk.

Nein, wird noch grotesker ..... die sogenannte Bürgerhilfe, wurde lange diskutiert, wäre ja was für Hartzer. Es wurde teilweise versucht, aber sehr schnell eingestampft. Weil es in Bereiche auch der kirchlichen Hilfseinrichtungen eingreift und da wird teilweise entlohnt, eben aber auch ehrenamtlich gearbeitet. Und genau Letzteres, wäre richtig grotesk, wenn man die mit Hartzer staatlich subventioniert ersetzt.
Ebenso muckten die schwarzen Pseudoordnungshüter zu Recht auf, denn hier hat sich aus dem Nichts, eine neue, bezahlte, Berufsgruppe aufgebaut. Die sogar noch die Polizei entlastet, was aber ein anderes Thema wäre, ob so i.O.

Wie gesagt, es gibt Arbeit, nur man will sie gar nicht mehr bezahlen und da kommen Hartzer grad richtig, womit man auch Angst verbreiten kann. Arbeite schön, sonst zwingen wir dich für jeden Preis.

Rechtlich gegen anzukommen, sehr schwer geworden. Hierzu wird ja auch einfach mal vergessen, dass unsere Merkwürdigkeit doch mal andachte, den Rechtsweg für Hartzer zu unterbinden, kostenpflichtig zu machen.
Geht auch anders, wenn auf kurzen Dienstweg einfach Klagen unterbunden werden. Das was auch die vereinten Nationen gegenüber DE anprangerten.


Aber was sollst, man kann es doch auch hier lesen, die bekommen ja so viel. Kürzungen machen doch nichts, die werden schon überleben. Tja, so argumentieren auch Ämter, verweisen sogar an die Tafeln. Das Vorhandensein dieser Tafeln wird zum Kürzen sogar noch missbraucht. Auch damit Mitarbeiter der Ämter geruhsam schlafen können. Und es ist ja auch so, wer mit Kürzungen belegt wird, kann zum Sozi gehen und wenn er die Miete nicht zahlen kann, hat das Sozi, bzw. JC die Mietschulden zu tragen, ebenso die Stromschulden, rechtlich eindeutig verankert. Und rausschmeißen kann ein Soziempfänger kein Vermieter, auch nicht wegen Mietschulden, hier muss der Staat eingreifen, spätestens, wenn es zur Räumungsklage kommt.

Wie gesagt, eigentlich ein Schwachsinn in sich mit diesen Sanktionen, von vornherein. Nur, dagegen angehen kann nur ein Alleinstehender und der muss Durchhaltevermögen an den Tag legen, denn die Grundsicherung hat so nichts mit Arbeit zu tun. Nur, Familien können sich das nicht erlauben, da hat Herr Boes Recht, da steht sofort das Jugendamt auf der Matte und entzieht dann Kinder, obwohl auch bei denen Hilfe in Vordergrund stehen sollte. Nicht Zwangsmaßnahme.

Aber wen interessieren schon rechtliche Vorgaben, wenn der Zwang gesellschaftspolitisch benötigt wird.
 
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