Nein, Realität unterliegt keinesfalls den Wünschen oder Ansichten des Einzelnen, kann deshalb auch nicht Illusion sein. Die Aussage lautete:
Im himmlischen Dasein gibt es doch keine bewohnten Planeten. Der Himmel oder auch die Himmel sind rein geistige Sphären, die schon Ewigkeiten vor der Erschaffung der Materie bestanden. Die Himmel werden bewohnt von Gott, Christus und den Drei Erzengelpaaren mit ihren Familien.
Hier ist nicht eine Erklärung des Begriffs 'Realität' von Interesse - es interessiert, wie Du darauf kommst, dass Engel, himmlische Wesen also, materielle Planeten bewohnen!
Seit wann hat der Begriff himmlisches Wesen ausschließlich zu bedeuten, dass sie allein geistiger Natur sind und nicht etwa auf einer anderen Ebene physischer Natur sein können, da greift mein Kommentar, dass das was man als physisch oder real (beides greift dabei ineinander) wahrnimmt.
Nicht wir formen die Realität über unseren Wirkungsbereich hinaus, aber wir beeinflussen sie in der Tat durch unsere Entscheidungen. Nicht in den Grundlagen, aber in ihrer Entwicklung. Freier Wille ist die Fähigkeit, das eigene Leben zu beeinflussen. Die Kombination des freien Willens vieler prägt die Entwicklung dessen, was man Realität nennt und so auch die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen. Dies gilt für das irdische Dasein, wie für das himmlische. Das himmlische Dasein ist genau wie das irdische, so real, wie man es in der jeweiligen Existenz wahrnimmt. Also können beide entweder als physisch wahrgenommen werden oder nicht. Das irdische Dasein nimmt man als physisch war, weil man es als physisch assoziiert - daher liegt der Schluss nahe, dass man in der ewigen Existenz auch das himmlische Dasein physisch verstanden hat, denn Assoziation bedeutet (unterbewusster) Vergleich mit etwas bekanntem oder vertrautem.
Was alternierende Existenzen und kollektive Träume sind resp. hier für eine Bedeutung haben, bleibt rätselhaft.
Es ging mir dabei um die Andeutung der Komplexität des "Gebildes" einer Existenzebene. Ich wollte nicht, dass mir das dann wieder vorgeworfen wird, dass ich etwas ausgelassen hätte, was ja schon mehrfach von Dir kam.
Die Frage lautete lediglich, wenn Du von Rückkehr in den Himmel nach dem Sterben sprichst, was Dich und all die Menschen denn veranlasst hat, die herrlichen, wunderschönen Sphären des Himmels zu verlassen und ein Menschenleben auf sich zu nehmen. Wieso haben Menschen zu leiden, wenn sie doch, wie Du andernorts sagst, völlig unschuldig das Licht der Welt erblicken?
lg
Syrius
Ich weiß, wieso ich hier bin. Ich weiß nicht, wieso andere hier sind. Vielleicht erkennen diese anderen den Grund für ihr Hiersein im irdischen Dasein, vielleicht aber auch nicht. Wenn sie diesen Grund erkennen, werden sie Dir vielleicht den Grund nennen, vielleicht aber auch nicht. Ich denke nicht, dass es irgendjemanden im irdischen Dasein gibt, der ermächtigt dazu ist, eine für alle Individuen zutreffende und somit universelle Antwort zu geben. Man kann nur nach eigenem besten Gewissen diese Frage beantworten.
Das irdische Dasein jedoch als "Jammertal" zu bezeichnen, würde bedeuten, dass man Gott für alles Übel im irdischen Dasein die Schuld zuschieben will. Anders kann ich es nicht verstehen, wenn man das irdische Dasein mit diesem Begriff umschreiben will. Gott hat jedoch mit Sicherheit nicht Schuld daran, dass der Mensch leidet. Seine Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit der Entwicklung durch Erkenntnis prägt das eigene Leben entsprechend eigener Entscheidungen und der direkt und indirekt mitwirkender Anderer. Das Zusammenspiel aller teilhabenden Individuen an dieser Entscheidungsfreiheit prägt die Entwicklung der Realität. Nicht Gott ist also an der Entwicklung schuld, sondern jedes irdische, entscheidungsfähige Wesen, sofern entsprechende Entwicklungen von seinen Entscheidungen abhängen.
Kein Mensch ist also für Bedingungen verantwortlich, die durch Entscheidungen vor seiner Geburt geprägt wurden, aber entsprechend seiner charakterlichen Reife und seines Verständnisses ist jeder für sich selbst verantwortlich, insofern was die eigenen Entscheidungen für Folgen sich selbst gegenüber und anderen gegenüber zur Folge haben.
Nicht Gott ist dafür verantwortlich, sondern jeder zu seinem eigenen Teil.
Daher ist auch die Erde kein "Jammertal", sondern das, was man zu seinem Teil selbst daraus macht. Die Schlechtigkeit und das Übel in der Welt bestehen nicht aufgrund einer Strafe Gottes oder etwas ähnlichem, sondern aufgrund der Schlechtigkeit der irdisch getroffenen Entscheidungen in Vergangenheit und Gegenwart.
Wenn jemand zum Beispiel in Folge einer Naturkatastrophe leidet oder stirbt, wie zum Beispiel bei einem Erdbeben, einem Vulkanausbruch, einer Flut oder einem Wirbelsturm, dann geschieht dies nur deshalb, weil er in diesem gefährdeten Gebiet geblieben ist, während sich eine potentiell mögliche Gefahr anbahnte. Nicht Gott ist dafür verantwortlich wenn ein Gleichgewicht in der Natur wiederhergestellt wird, sondern der Mensch ist für seine eigenen Entscheidungen verantwortlich, welche ihn dazu veranlassen, Warnungen der Natur vor der Wiederherstellung eines Gleichgewichtes zu ignorieren. Denn schließlich ist jede Naturkatastrophe, so verheerend sie sein mag, eine Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichtes. Nicht in Form der Vernichtung von Leben, sondern im Falle eines Wirbelsturms in Hinsicht auf die Thermik der Luft, im Falle eines Erd- oder Seebebens, in Hinsicht auf Spannungen zwischen den Kontinentalplatten, im Falle von Vulkanausbrüchen, in Hinsicht auf Spannungen zwischen Erdmantel und Erdinnerem und so weiter. Fluten haben klimatische Einflüsse als Ursache und so weiter. Der Mensch hat in vielen Umwelteinflüssen seine Finger im Spiel ohne eine wirkliche Ahnung zu haben, was er da eigentlich verbockt.
In der Genetik ist es ähnlich. Wieso sollte Inzest nach Gottes Gesetz verboten sein, wenn es nicht darum ginge, dafür zu sorgen, dass durch genetische Vielfalt genetische Defekte vermieden werden sollen? Andererseits wiederum: Warum sollte Gott das Gebot gegeben haben, dass man nicht die Ehe brechen soll und sich nur mit dem gesetzlich angetrauten Ehepartner paaren soll (dies gilt für Mann und Frau), wenn nicht aus dem Grund, mögliche durch Sex übertragbare Krankheiten zumindest einzudämmen?
Nicht Gott ist daran Schuld, was der Mensch falsch macht, sondern der jeweilige Mensch ist für seine eigenen Entscheidungen und deren Folgen für andere verantwortlich. Daher ist es wichtig, seine Entscheidungen weise zu fällen, was vor allem dann einfacher wird, wenn man sein Leben in Nächstenliebe, Demut, Dankbarkeit, Geduld und Vergebungsbereitschaft lebt. Außerdem bereiten diese so entwickelten Charaktereigenschaften den Menschen darauf vor, anderen und auch sich selbst die begangenen Fehlentscheidungen zu vergeben. Somit kann man also eine größtmögliche Glückseligkeit erlangen, weil man im Einklang mit dem eigenen Gewissen bleibt.
lg
KalEl