Wie "leben" wir nach unserem Tod?

Das würde ich so nicht sagen. Jeder wird die Antwort finden, wenn seine Zeit gekommen ist. Wenn diese Zeit jedoch für jemanden gekommen ist, kann er nur nicht mehr ins irdische Dasein zurückkehren, um anderen davon zu berichten. Selbst wenn dies doch der Fall sein sollte, weil die betreffende Person (wie es in der Bibel genannt würde) verklärt wurde (was ein vorübergehender Zustand des entrückt Werdens ist), wird man seine Aussagen sehr wahrscheinlich nicht für voll nehmen, so wie es auch vielen mit Nahtoderfahrungen geht (und die haben diese Schwelle noch nicht einmal überwunden).

Was wäre so furchtbar schrecklich daran, wenn nach dem Ableben nix mehr wäre? Gar nix.
Letztlich bleibt uns allen nichts anderes, als es auf uns Zukommen zu lassen.

Ich arbeite in einem Archiv und habe dort täglich mit Nachlässen, in Schrift- und Bildform zu tun.
Leben und Tod relativieren sich dann einfach mit der Zeit. Weil unsere Lebensspanne nunmal sehr begrenzt ist und das wird einem jeden Tag dort sehr bewusst.
So werden die, die vor uns waren, plötzlich wieder sehr present, auch wenn man die Personen nicht selber kannte.
Und das, was sie hinterließen, ein stückweit wieder lebendig.
 
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Was wäre so furchtbar schrecklich daran, wenn nach dem Ableben nix mehr wäre? Gar nix.
Letztlich bleibt uns allen nichts anderes, als es auf uns Zukommen zu lassen.
Schrecklich im Erleben wäre daran nichts (denn wenn es danach nichts mehr gibt, hat man seine Nahtoderfahrung, die sich im Erleben vielleicht sogar eine Weile hinzieht und danach erlebt man dann einfach nichts mehr, weil das Bewusstsein endet), aber es vorher zu wissen vielleicht schon - jedenfalls für jemanden, der an ein Nachherdasein glaubt, weil ihm das Trost gibt - umso mehr, wenn dieser Jemand kurz zuvor einen geliebten Menschen durch dessen Tod verloren hat.
Allerdings sehe ich dies nur als eine Möglichkeit an, die ich selbst aus allem, was ich nicht allein durch eine kirchliche Lehre, sondern aus eigenen seelischen Erinnerungen und empathischen Erlebnissen anzuzweifeln wage.
Das nachirdische oder besser himmlische Dasein ist real, und zwar auf einer höheren Ebene, als der irdischen. Diejenigen, die nicht daran glauben können, können sich den Übergang zumindest dahingehend erleichtern, wenn sie nach größtmöglichen moralischen Werten streben, schon allein um ein glückliches Leben zu haben im Einklang mit seinem eigenen Gewissen - selbiges gilt jedoch umso mehr für solche Menschen, die an ein nachirdisches Dasein glauben.
Ich arbeite in einem Archiv und habe dort täglich mit Nachlässen, in Schrift- und Bildform zu tun.
Leben und Tod relativieren sich dann einfach mit der Zeit. Weil unsere Lebensspanne nunmal sehr begrenzt ist und das wird einem jeden Tag dort sehr bewusst.
So werden die, die vor uns waren, plötzlich wieder sehr present, auch wenn man die Personen nicht selber kannte.
Und das, was sie hinterließen, ein stückweit wieder lebendig.
Ich kann mir vorstellen, dass man in solch einem Nachlassarchiv, ähnlich wie ein Krankenpfleger, eine Krankenschwester, ein Arzt oder eine Ärztin im Krankenhaus, Altenpflegeheim oder in einem Hospiz, sehr oft mit dem Tod der Patienten umgehen können muss. Vor allem dann auch der Umgang mit eventuell Hinterbliebenen.

Was mir dazu einfällt, dass die Hinterlassenschaften die Verstorbenen irgendwie wieder präsent macht, ist folgendes Zitat: "Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig, wie die Art, wie wir gelebt haben, [...] denn letztlich sind wir alle nur sterblich." (Patrick Steward als Jean Luc Picard zu Jonathan Frakes als William T. Riker in Star Trek 7 - Treffen der Generationen)
(Dieses Zitat greift meinem Verständnis nach nur die Betrachtung der irdischen Sterblichkeit auf, jedoch spricht sie nicht die Unsterblichkeit des Bewusstseins an.)
Diesem Zitat geht folgender Monolog voran: "Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns, wie ein Raubtier, ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet, uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen."
 
Hallo Marjul,
vielen Dank für Deinen Beitrag. :)
Hallo KalEl,
danke für deine Antworten.

Das sehe ich auch so. Überall gibt es Form und Stoff, also Geist und Materie, auch in den Seelenwelten. Seelen erscheinen mir wie eine Aura, die zwar nicht fest begrenzt ist, aber ein Zentrum hat (vergleichbar einer Kerzenflamme), und sie können - jedenfalls mit ihrer Aufmerksamkeit - "da" sein oder nicht. Das sind Merkmale, die mit Zeit und Raum zu tun haben. Umgekehrt gibt es auch bei den kleinsten Teilchen Geist - wenn die Quantenphysik sagt, es gibt eine Beziehung zwischen Beobachter und Beobachtetem, nach der sich entscheidet, wie das Beobachtete erscheint (als Teilchen oder Welle), dann ist das in meinen Augen ein geistiger Vorgang - Informationsübermittlung.
Da ist was dran.
Wenn Zeit und Raum auch in den Seelenwelten eine gewisse Rolle spielen, stellt sich mir gerade die Frage, ob es dort nicht auch Vergänglichkeit gibt. Es könnte damit zu tun haben, wie man sich identifiziert. Wenn ich mich mit meiner individuellen Seele identifiziere (dem, was in mir sagt: "Das sind meine Inkarnationen"), weiß ich, dass diese vergehen wird - aufgehen in einem größeren Ganzen in unaussprechlicher Seligkeit - ich darf das manchmal bei anderen Seelen miterleben, und ich freue mich darauf. Wenn ich mich aber mit der "Überseele" identifiziere, in die meine indviduelle Seele eingehen wird (wie ein Tropfen in ein Gewässer), ist deren Dauer zumindest länger. Und möglicherweise gibt es da noch wieder weitere "Überseelen". Aus diesem Gedankenspiel (etwas anderes ist es vielleicht gar nicht), komme ich nur heraus, wenn ich entschlossen sage: "Ich bin Wirklichkeit" und auf jede bestimmte Identifikation verzichte. Wirklichkeit gibt es immer, und es gibt nichts außer ihr. Und Wirklichkeit übersteht auch "Schwarze Löcher", denn die sind auch wirklich (wenn die Wissenschaft da Recht hat).
Vergänglichkeit ist für mich gleichbedeutend mit Sterblichkeit. Wenn etwas vergeht, dann kann es auch sterben. Allerdings ist Entwicklung auch ohne Vergänglichkeit durchaus nicht auszuschließen. Wissenschaftler wollen ja angeblich kurz davor stehen das Genom zu finden, welches den Menschen altern lässt. Gut für den, der sich vor dem Tod fürchtet, denn für ihn wäre das irdische Leben vielleicht attraktiver, ob er nun das Nichts am Ende des Lebens befürchtet, oder vielleicht die Hölle. Für mich ist ewiges irdisches Leben noch eher die Hölle, als nach einem möglichst erfülltem Leben in Hinsicht auf das Erreichen höchstmöglicher moralischer Werte als eigene Charaktereigenschaften und somit eine größtmögliche Seligkeit im irdischen Leben ins ewige Dasein zurückzukehren.
Ich glaube, der Geist ist aktiv - er ist das formende Prinzip. Die Materie ist passiv, sie lässt sich formen durch den Geist. Wir meinen sehr leicht, die Materie sei auch eine Macht - oder sogar die einzige, wenn wir "Materialisten" sind. Dabei ist sie einfach Material. Aber wir machen uns selbst von diesem Material abhängig, wenn wir es für begehrenswert halten, fürchten, wir könnten es verlieren, meinen, wir müssten darum kämpfen... Daher kommt alles Leiden, glaube ich, von dieser verkehrten Blickrichtung. Und darum sprechen viele Religionen von der Notwendigkeit der "Umkehr".
Materie ist nur Mittel zum Zweck, und eigentlich ist (meinem Verständnis nach) Materie nicht einmal materiell, sondern ebenfalls lediglich in-formativ (also ohne Form). Erst wie wir Informationen interpretieren, die wir als Sinneswahrnehmungen verstehen (alles im Erleben hat also mit wahrnehmen, interpretieren, assoziieren und verstehen zu tun), wird dadurch für unser Bewusstsein Realität. Das jeweilige Bewusstsein ist real, die Interaktion mit anderen Individuen ist real, was wir in Interaktion mit der Umwelt machen, wird für uns und andere real, denn durch unsere Interaktion mit der Umwelt (die ich am ehesten als virtuelle Realität ansehen würde, auch wenn es das allenfalls aus himmlischer Sicht treffen würde, weshalb ich diese irdische Realität am ehesten mit einem kollektiven Traum vergleiche) beeinflussen wir indirekt ebenfalls die Wahrnehmung anderer.
Geist wird immer über Materie bestimmen, denn ohne Geist gibt es keine Materie, selbst wenn es nur der ursprünglich schöpferische Geist ist. Diese Grundlage spricht auch dafür, dass Geist auch Materie in der Form beeinflussen kann, wie es naturwissenschaftlich vielleicht gar nicht erklärbar ist. Darauf weiter einzugehen, würde jedoch vermutlich zu weit führen.
Feiert ihr in eurer Kirche auch Weihnachten? Dann wünsche ich dir ein frohes Fest.
Ja das tun wir. Wir feiern die Geburt Christi zur Zeit der Wintersonnenwende, weil es als Brauch übernommen wurde. Aber wir glauben, dass die Geburt Christi im Frühjahr geschah (in etwa 4 bis 7 Jahre vor Beginn der heutigen Zeitrechnung) Dieses Datum wurde der Lehre unserer Kirche nach geändert, damit dieser Brauch als Fest der Liebe und Familie das vorherige heidnische Fest der Wintersonnenwende ersetzen sollte, auch um eine bessere Akzeptanz der im damaligen römischen Reich neu angeordneten Staatsreligion zu erleichtern.
Herzliche Grüße
Marjul
Auch Dir und allen anderen hier und ihren Familien, Freunden und Bekannten ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Auch wenn wir in der Kirche Jesu Christi – Der letzten Tage glauben, dass Christus eigentlich am 6. April 4-7 v.u.Z. geboren wurde, so sehen wir dennoch das Weihnachtsfest als ein überliefertes Fest der Liebe, der Familie und des Gedenkens an Gottes Liebe für die Menschen an, wobei wir in diesem Gedenken eigentlich das ganze Jahr leben (wenn dies für manche auch nur ein angestrebter Schritt ist).

Viele liebe Grüße
KalEl
 
Weihnachten

Wenn jetzt die Tage kurz – die Nächte lang,
wird so manchem in der Seel soo bang,
noch dazu wenn im Nebel alles grau
und der Himmel wirklich selten blau.

Da ist nur eines, was schwer nun quält,
es ist die Sonn, ihr Licht, das jedem fehlt.
So wird die Sonnenwende zum Grund recht bald
wahr ins helle Licht zu gehn nach Brauch ganz alt.

Doch das nun nicht den Glanz der Sonne meint,
was in diesen Tagen stets heller in die Herzen scheint.
Denn mitten in der stimmungsmäßig trüben Nacht
wird doch oft ans himmlisch Lebenslicht gedacht.

Auch wenn dies Verlangen nur ein kleiner Stern,
der am innern Horizont als Bote glimmt von fern,
so ist die ruhig, stille Freud dies Boten Lohn,
die zur Herberg werden kann für Gottes Sohn.

Im Herzen nur findest du dies seltne Geschehen,
das du bemerken musst mit genauem Spähen.
Denn wenn die Lichter mild am Baume scheinen,
wenn Kinderaugen glänzen und Erwachsne weinen,

wird in jedem festlich Feiern und geheim zur Mitternacht,
Licht, Kraft und der Hoffnung Feuer ganz neu entfacht,
weil Ochs-Verstand und Körper-Esel nun einmal ruhn
und das Christkind in der Herzens-Krippe wärmen tun.

Das Licht der Weihnacht strahlt aus dem verborgen Stillen,
wenn Freude, Kraft und Mut jetzt stärken deinen Willen.
Die andre Sonn ist´s, sie begleitet dich ins nächste Jahr
und hilft, in heller Lieb zu strahlen für alle voll und wahr.
 
Es wird...

Es wird ... hell.
Es wird ... froh.
Es wird ... warm.
Es wird ... heil.
Es wird ... neu.
Es wird ... Friede.


Auch von mir frohe, gesegnete Festtage allen, die hier lesen, und denen, die eurem Herzen nahe sind!

Mit vielen lieben Grüßen
Marjul
 
Und wieder mal Textbausteine aus Versatzstücken gelesener Channelbücher. :rolleyes:

Ob und was nach dem Ableben passiert, kann niemand abschließend beantworten.
Channelbücher, Wunschglauben und Hoffnung auf irgend danach zum Trotz.

Hallo Palo,

Was sind Versatzstücke?

Gehörst Du denn zu den 'Mit-Dem-Tode-Alles-Aus' Wesen? Natürlich hast Du recht, dass nicht alles was medial empfangen wird, Sinn macht, genauso wenig ist aber alles sinnlos.

Deshalb hat Gott den Menschen Verstand gegeben, damit sie das eine vom anderen unterscheiden können, so sie gewohnt sind, diesen auch zu gebrauchen.

Wenn Du vermutest, es geht danach nicht weiter, tut es aber doch, hast Du Pech. Der umgekehrte Fall spielt keine Rolle und der positive Fall ist sowieso gut - demzufolge wäre es unvernünftig, das Weiterleben danach zu negieren.

Frohe Weihnachten

Syrius
 
Zitat:
Zitat von Syrius Beitrag anzeigen
Also prinzipiell muss gesagt werden, dass es auch im Geistigen Zeit gibt. Hier auf der ERde ist die Zeit geprägt durch den Tag/Nacht Rythmus, die Jahreszeiten und die Jahre. Das alles gibt es dort nicht, es ist immer Tag und die Bäume blühen und haben gleichzeitig Früchte.

KalEl: Ich weiß nicht, wie es im himmlischen Dasein ist, wenn ein bewohnter Planet eine gebundene Rotation im Umlauf um sein Zentralgestirn beschreibt. Ich weiß nur, dass es glücklicherweise nicht bei der Erde der Fall ist, denn wenn es an einem Ort immer Tag und an einem anderen immer Nacht wäre auf der Erde, dann würde die Tagseite unerträglich heiß werden und die Nachtseite unerträglich kalt. Lediglich im Dämmerungsbereich wäre begrenztes Leben möglich, aber auch dann nur für einige Millionen Menschen, wenn es hoch kommt und falls sich in einem solchen Fall die Evolution überhaupt hätte soweit entwickeln können.


Im himmlischen Dasein gibt es doch keine bewohnten Planeten. Der Himmel oder auch die Himmel sind rein geistige Sphären, die schon Ewigkeiten vor der Erschaffung der Materie bestanden. Die Himmel werden bewohnt von Gott, Christus und den Drei Erzengelpaaren mit ihren Familien.


Zitat:
Zitat von Syrius Beitrag anzeigen
Trotzdem gibt es Zeit, wenn diese auch sehr viel schwieriger festzuhalten ist. Es gibt die Zeit vor der Schöpfung Christi durch Gott, und dann die Aeonen wo Gott und Christus ganz alleine und glücklich waren und dann als die weiteren Engel geschaffen wurden ....

KalEl: In dieser Hinsicht würde ich zustimmen, denn ohne Raumzeit gibt es kein Erleben. Raumzeit muss aber nicht unbedingt bedeuten, dass unbedingt alles vergeht – diese Verbindung entspricht den irdischen Gesetzen der Realität, damit letztlich alles ins himmlische Dasein zurückkehren kann. Deshalb muss es noch lange nicht für eine himmlische Raumzeit gelten.

Wenn Du zurückkehren sagst, wieso, glsubst Du, hat es sich denn vom himmlischen Dasein getrennt?

lg
Syrius
 
Im himmlischen Dasein gibt es doch keine bewohnten Planeten. Der Himmel oder auch die Himmel sind rein geistige Sphären, die schon Ewigkeiten vor der Erschaffung der Materie bestanden. Die Himmel werden bewohnt von Gott, Christus und den Drei Erzengelpaaren mit ihren Familien.
Das sagst Du. Ich sage, Realität ist das, was man wahrnimmt. Dabei kommt es darauf an, wie und als was man es wahrnimmt.
Wenn Du zurückkehren sagst, wieso, glsubst Du, hat es sich denn vom himmlischen Dasein getrennt?

lg
Syrius
Die himmlische Existenzebene und die irdische Existenzebene sind nicht ein und dasselbe. Aus Sicht der himmlischen Existenzebene ist die irdische nichts weiter als eine Grundlage für die Existenz von unzähligen kollektiven Träumen. Das hiesige Universum mit all seinen alternierenden Realitäten ist eine Ansammlung unzähliger solcher kollektiver Träume.
Soviel in Hinsicht auf getrennt zwischen himmlischer und irdischer Existenz - jedenfalls wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe. Anderenfalls wäre es nett, wenn Du den von Dir gedachten Kontext zu dieser Frage näher erläutern könntest.

LG
KalEl
 
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