Wie kommt das Böse in unsere Gedanken?

Zu Beitrag #556
Wer noch nie böse Gedanken gehabt hat, der werfe den ersten Stein . . .
Wie ich jetzt gelesen habe, gibt es sie wirklich, die Menschen, die keine bösen Gedanken haben. Ich freue mich mit euch, dass ihr so herzlich darüber lachen könnt. Dass aber anschliessend mit Steinen geworfen wird, das erstaunt mich doch sehr.

Noch mehr erstaunt mich die Wendung am Schluss des Beitrags #556
Wer also sein Ego auf rein tierhafte Weise auslebt, sein Leben aus dem Erreichen seine triebhaften Begierden besteht: fressen, saufen und sexuelle Triebe befriedigen, dem werden `bôse` Gedanken nicht erspart bleiben, denn der Neid, die Eifersucht und die dmit verbundene Frustration ziehen sie an.

Hier wird demgegenüber meine These bestätigt, dass triebhafte Begierden zu bösen Gedanken führen können.
Erstaunlich, erstaunlich . . .


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Also stammt diese astrologische Quadrantenaufteilung von dir? Das habe ich nicht gewusst.
Ich habe nichts anderes getan, als diese mir nicht richtig erscheinende Aufteilung in Triebquadrant, Instinktquadrant, Denkquadrant und Spiritueller Quadrant in frage zu stellen, und das ist doch wohl in einem Forum erlaubt? Ich wûrde ja sonst heucheln, wenn ich nicht meine eigene Stellungsnahme dazu geben kônnte.

Da du von deiner astrologischen Quadrantenlehre, die auf der Nachtseite (der weiblichen unbewussten) das Ûbel siehst, nâmlich Trieb und Instinkt, habe ich ein andere, mir viel besser passende Quadrantenlehre vorgestellt und sehe darin weder einen Angriff auf deine Lehre, sondern nur eine Gegenûberstellung. Ich habe spezifiziert, weshalb deine Quadrantenlehre (für mein Verstândnis) hinkt, und stehe auch jetzt voll hinter dem von mir geschriebenen. Leider bist du nicht darauf eingegangen.
Was ich schrieb passt genau zum Thread, denn ich komme auf das Entstehen von 'bôsen Gedanken' zu sprechen.
Schade, dass du dir nicht mal die Mûhe machst, das, was ich sagte anzunehmen -du hast es vielleicht als Kritik verstanden.

Es ist nicht 'meine' Quadrantenlehre sondern mein psychologisches Verständnis, das ich ausgedrückt habe.
Ich halte deine Ansicht für nicht richtig, dass Trieb und Instinkt zum unbewussten Weiblichen gehören, Denken und Spiritualität aber zum bewussten Männlichen. Ich halte diese Denkweise für abstrus. Das Weibliche und das Männliche sind die zwei gleichberechtigten Seiten (Polaritäten) eines Ganzen, nämlich des Menschen.
Allerdings hast du dich im letzten Absatz deines Beitrags #556 meiner Ansicht angeschlossen, dass triebhafte Begierden zu bösen Gedanken führen können.

Ich kann auch das Triebhafte und das Instinktive als unbewusste Elemente nicht dazu verdonnern, sich vom Denken und der Spiritualitât vereinnahmen lassen zu mûssen, unter dem Deckmântelchen der Zûgelung. Wieviel Prûgel haben tausende von Kindergenertionen dies erfahen mûssen von ihren Peinigern, den Erwachsenen, Eltern und Lehrern! Wenn Kinder ihre Triebe und Instinkte nicht ausleben kônnen, weil die Erwachsenengesellschaft diese meint zûgeln zu mûssen, dann kommt es halt zu einer Welt wie wir sie heute erleben. Ein Irrenhaus mit Regeln fûr alles - aber im Verborgenen werden die Begierden dann doch ausgelebt. Mir kann niemand mehr ein X fûr ein U vormachen.
Was du postuliest ist fûr mich zu einseitig linkshirnig.

Hier hast du wirklich eine ganz andere Auffassung als ich. Das Triebhafte im Menschen auszuleben, ist ja gut und schön. Aber es muss in die rechten Bahnen gelenkt werden, sonst laufen die Triebe wie ungezügelte Pferde einfach davon. Ich habe dies in meinem Beitrag #547 beschrieben.

Alles Liebe
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Nochmal zum Punkt: wie kommt das Böse in unsere Gedanken?
In unsere Gedanken? Wer ist wir? Wieder so eine Verallgemeinerung. Ich habe gerade Besuch von einer Freundin.
Ohne ihr die nâheren Umstânde zu erklâren, fragte ich sie ganz einfach danach.
Sie sah mich erstaunt an. Dann fragte sie mich, ob ich uns Beide meine. Nein, ganz allgemein.
Halt mich jetzt nicht fûr ûberheblich, sagte sie, aber ich gehôre nicht zu dieser Allgemeinheit, denn ich habe keine bôsen Gedanken. Ich antwortete: Danke, ich dachte schon, ich sei abartig, denn ich habe auch keine bôsen Gedanken.
Wir lachten herzlich.

So eine Frage ûberhaupt, wunderte sie sich - das muss ein Mann gewesen sein.
Ja, ein Mann, der wahrscheinlich damit zu kâmpfen hat, der sich mit bôsen Gedanken herumschlâgt und nicht weiss, woher sie kommen. Denn er hâlt sich vielleich fûr einen sogenannten 'Gutmenschen' und kam nun zu dem Schluss, dass sie aus seinem Unbewussten stammen - sieht also seinen weiblichen Teil, das Unbewusste (und Ûberbewusste) als bôse an, was ja alle Patriarchen schon immer getan haben und somit die Frauen verteufelten und ihr sogar in einigen Kulturen die Seele absprachen, oder sie, wenn sie sich dem Willen des Mannes nicht beugten einfach folterten und verbrannten.

Seit einigen Jahrzehnten sind nun aber schon Bûcher und Videos erschienen, die dieses Thema behandeln und beantworten. Louise Hey ist eine von Ihnen, wenn man ihren Instruktionen folgt, so hat man sich bald von allen negativen Einflûssen befreit, oder du folgst wirklich Jesu Lehre, wer sich selbst angenommen hat, der wird auch jeden Anderen annehmen- wenn wirklich tiefgehende Nâchstenliebe da ist, dann gibts es keine 'bôsen' Gedanken mehr.

Wer aber sich selbst nicht angenommen hat, der nimmt auch seinen Nâchsten nicht an, und Neid kann entstehen, Eifersucht, Frust, und diese negativen Emotionen schaffen bôse Gedanken. Sie entstehen aus dem Ego, welches neidisch ist usw. Rachegefûhle und Gedanken sind ja auch zu den 'Bôsen' zu rechnen - sie verursachen Morde und ganze Kriege...
Das Ego ist nicht unbewusst, es ist ja unser bewusstes Ich, wenn auch nicht bewusst genug, um sich mit seiner hôheren Instanz, dem Selbst (Atman) zu verbinden.
Wer also sein Ego auf rein tierhafte Weise auslebt, sein Leben aus dem Erreichen seine triebhaften Begierden besteht: fressen, saufen und sexuelle Triebe befriedigen, dem werden `bôse` Gedanken nicht erspart bleiben, denn der Neid, die Eifersucht und die dmit verbundene Frustration ziehen sie an.

Im großen und ganzen stimme ich mit dem was du geschrieben hast überein, doch was ist mit dem Gleichgewicht? Wovon doch viele schreiben/berichten. Wenn man ständig die schlechten Gedanken vertreibt oder ignoriert, staut sich das doch im Unterbewussten. Da frage ich mich ob das dann wirklich so gut ist nur die positive Seite der Gedanken zu zulassen?! Ich für meinen Teil habe mich so angenommen wie ich bin, mit allem drum und dran, gutes wie auch schlechtes. So bin ich eben. Sehe das ähnlich wie Solis ... im Bösen kann etwas Gutes stecken und im Guten etwas Böses. Obwohl ich mehr das Wort schlecht statt böse bevorzuge. Ich würde lügen, wenn ich - z.B. wenn meinem Sohn etwas unrechtes widerfährt, dass einfach so hinnehme und es mit einer positiven Erklärung dulden würde. Nein, ich wäre ganz klar verärgert und würde es mit der Person klären - sachlich! Das verärgert sein = schlechtes Gefühl - das sachlich klären = gutes Gefühl. Somit würde ich für mich in dem Fall ein Gleichgewicht herstellen. Was ich damit sagen möchte ist, das nur weil ich mich von einem schlechten Gefühl leiten lasse, ich wiederum damit etwas gutes für meinen Sohn mache.
Korrigiere mich gerne, wenn mein Gedanke jetzt von deinem abschweift.
 
Interessant mit dem Hinweis auf Triebe finde ich die Überlegung, dass manche Menschen die Hintertür benützen. Darum die Bitte - bleib von meiner Hintertüre fern. Benützt die Vordertüre, wenn du mich wirklich erreichen willst.
 
Wenn man ständig die schlechten Gedanken vertreibt oder ignoriert, staut sich das doch im Unterbewussten. Da frage ich mich ob das dann wirklich so gut ist nur die positive Seite der Gedanken zu zulassen?!

So. wie jedes Kraut und jedes Unkraut nur auf für sie fruchtbarem Boden gedeihen kann, so können auch gute und böse Gedanken auf für sie fruchtbarem Boden entstehen. Es ist also der Fokus nicht auf die bösen Gedanken, sondern auf den Boden zu richten, auf dem sie entstehen können. Diesen Boden, so meine These, habe ich als unkontrolliertes und nicht beherrschtes Triebleben beschrieben.

In diesem Zusammenhang darf ich nochmals auf den achtfachen meditativen Weg des Buddha und den Raja Yoga Lotosblumenpfad hinweisen, den ich in meinem Buch Seins-Prinzipien beschrieben habe

Alles Liebe

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So. wie jedes Kraut und jedes Unkraut nur auf für sie fruchtbarem Boden gedeihen kann, so können auch gute und böse Gedanken auf für sie fruchtbarem Boden entstehen. Es ist also der Fokus nicht auf die bösen Gedanken, sondern auf den Boden zu richten, auf dem sie entstehen können. Diesen Boden, so meine These, habe ich als unkontrolliertes und nicht beherrschtes Triebleben beschrieben.

In diesem Zusammenhang darf ich nochmals auf den achtfachen meditativen Weg des Buddha und den Raja Yoga Lotosblumenpfad hinweisen, den ich in meinem Buch Seins-Prinzipien beschrieben habe

Alles Liebe

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Damit sagst du ja nichts anderes, als dass unterbewusste Teile der Seele der "schlechte" Boden sind. Um Bewusstsein zu erhalten, ist es also unbedingt nötig zu reflektieren. In dem Sinn kann ich Meditation als Vorbereitung und Reflektion als Ergebnis sehen?
 
Damit sagst du ja nichts anderes, als dass unterbewusste Teile der Seele der "schlechte" Boden sind. Um Bewusstsein zu erhalten, ist es also unbedingt nötig zu reflektieren. In dem Sinn kann ich Meditation als Vorbereitung und Reflektion als Ergebnis sehen?
Darf ich dich bitten, den Begriff 'reflektieren' etwas näher zu beschreiben
Dann antworte ich gerne auf dein statement
Danke
 
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