Wie kommt das Böse in unsere Gedanken?

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Ist dann also Angst, Frust, Wut, Hass, Neid oder Traurigkeit ein Auslöser für böse Gedanken?
... oder ist man im Grunde genommen doch einfach nur "Selbst" dafür verantwortlich, dass böse Gedanken entstehen können, durch das Zulassen von Manipulation der Gefühle?
Es ist nicht geklärt worden, was "böse" eigentlich ist. Der Threaderöffner hat dafür und auch sonst nur schwammige und allgemein gehaltene, polarisierende und sehr undifferenzierte Ausdrucksweisen.

... oder ist man im Grunde genommen doch einfach nur "Selbst" dafür verantwortlich, dass böse Gedanken entstehen können, durch das Zulassen von Manipulation der Gefühle?
Es ist bei einem differenzierten Blick sehr fraglich, ab wann etwas "böse" ist; es kann dem Naivität, Unreife oder Unwissenheit zu Grunde liegen. Oft liegt im Bösen das Gute, so zeigt es meine Lebenserfahrung und oft entsteht aus dem Bösen eine Wandlung oder gar umgekehrt. Jedenfalls, so ein Sprichwort, sollte man nicht den Tag vor dem Abend loben.
 
Das Licht Gottes ist ein von Menschen beutzter metaphorischer Ausdruck mit dem Versuch göttliches zu beschreiben.
Mehr nicht.
Man will Schatten oder Finsternis gerne als das Abzulehnende gegenüber dem Licht sehen und das Licht des Göttlichen als ein schattenloses kreiern. Doch man lese genau, was in den Versen 4 und 5 des ersten Kapitels von 1. Mose steht. Da steht nichts, dass die Finsternis irgendwie ein Schlechtes oder Abzulehnendes wäre. In Vers 5 wird die Finsternis sogar als "Nacht" bezeichnet. Selbst wenn man dem mit einer profanen Sprache begegnen wollte, es ist gar nicht auszudenken, wenn wir keine Nacht hätten!
 
Zitat aus #533:
Hinter 'bösen' Gedanken steckt immer das Ego, das aus dem unbewussten triebhaften Teil des menschlichen Wesens gespeist wird und direkt ohne Erkenntnisprozesse ins Denken und Fühlen drängt. Der Egotrieb kann sich in drei Arten auswirken, als Machttrieb, als Habgier oder als Geltungsdrang. Diese Triebe wollen sich auf Kosten der Mitwelt selbst vergrössern, andererseits leidet die Mitwelt unter den Macht-, Geltungs- und Habgiergelüsten solcher Menschen.
Zitat aus #534:
So unbewusst ist das Ego gar nicht. Eher "automatisiert".

In meinem Beitrag #533 habe ich die These aufgestellt, das Böse enstamme dem triebhaften Ego im Unbewussten des Menschen. Diese These stützt sich auf die astrologisch-psychologische Quadrantenlehre, die das Ich des Menschen in vier Bereiche einteilt, Trieb, Instnkt, Denken und Spiritualität. Erstere Zwei gehören zum unbewussten, Letztere gehören zum bewussten Wesen des Menschen. Wenn diese These stimmt, so müsste das Böse durch die Kontrolle der Triebe und durch ihr Unterordnen unter das erkennende Bewusstsein aufgelöst werden können.

Ich sehe die Triebe als zunächst wilde Pferde an, die erst noch gezähmt und dem Geist untergeordnet werden müssen. Beispiel hierfür ist der achtfache Pfad des Buddha und die Yoga-Chakrenlehre, die ich in meinem Blog 'Seins-Prinzipien' beschrieben habe.

Nach dieser These müsste alles Böse seine schicksalhaften Folgen haben und es müsste das schicksalhafte Erleiden der Folgen des Bösen mit Notendigkeit auftreten.
Dem Machttrieb müsste 'die Niederlage' folgen
Der Habgier folgte der Verlust
Dem Geltungsdrang folgt das Zurückgewiesen werden.


Vielleicht gibt es einige ernsthaft denkende Forenmitglieder, die hierzu einen Beitrag schreiben möchten

Alles Liebe
.
 
In meinem Beitrag #533 habe ich die These aufgestellt, das Böse enstamme dem triebhaften Ego im Unbewussten des Menschen. Diese These stützt sich auf die astrologisch-psychologische Quadrantenlehre, die das Ich des Menschen in vier Bereiche einteilt, Trieb, Instnkt, Denken und Spiritualität. Erstere Zwei gehören zum unbewussten, Letztere gehören zum bewussten Wesen des Menschen. Wenn diese These stimmt, so müsste das Böse durch die Kontrolle der Triebe und durch ihr Unterordnen unter das erkennende Bewusstsein aufgelöst werden können.

Von wem stammt denn diese astrologische Quadrantenlehre? Ich kenne sie nicht. Dafür kenne ich die Quadrantenlehre von Wolfgang Döbereiner - Münchner Schule), die sich auf die Lehre von Aristoteles stützt. Hier geht es nicht um Triebe, Instinkte, Denken und Spiritualität, die da als gut und böse einestuft werden - 1. Quadrant (die ersten drei Horoskophäuser, wären somit böse = Trieb, die drei folgenden Häuser ebenfalls böse = Instinkt, dann die drei Häuser 7- 9 gut= Denken und schliesslich die Häuser 10, 11, und 12 gut= Spiritualität).

Sondern es geht beim 1. Quadranten um die causa materialis, beim 2. um die causa formalis, beim 3. um die causa ........
und beim 4. um die causa finalis - das bedeutet für den 1. Quadranten die Materie in ihren Rohzustand - ein Klumpen Lehm z.B., für den 2. Quadranten, die Formgebung z.B. ein Krug, für den 3. Quadranten die Sinngebung, ein Gefäss um Wasser zu transportieren, und für den 4. Quadranten die Idee, die zur Transformation des Lehmklumpens in ein
sinnerfülles Kunstwerk . (Ich hab das jetzt aus dem Gedächtnis genommen und bin beim 3. Quadranten in Verlegenheit gekommen, da ich seine Bezeichnung nicht parat habe, werde aber nachher danach googeln - es könnte die causa rationalis sein(?))

Bei dieser Quadrantenbetrachtung gibt es keine Dualität, wie bei dem Quadrantenkonstrukt, was ELi7 uns vorgestellt hat. Hier ist eins ohne das andere nicht möglich - alle Quadranten bedingen sich gegenseitig, eine schöne Vorstellung.
Während diese andere Theorie die untere Hälfte (Nachtseite im Horoskop) als Trieb und Instinkt verurteilt, und die Lösung proklamiert, diese Ingredienzien unserer unbewussten Natur zu kontrollieren, damit so nur die Tagesquadranten über dem Horizont übrig bleiben zum Wohle aller.

Kontrolle soll also die Welt heile machen? Dabei ist es eine psychologische Tatsache, dass Kontrolle gar nicht möglich ist. Das Unbewusste lässt sich doch nicht kontrollieren! Und sollen Triebe und Instinkte denn ausgelöscht werden? Ist unsere tierhafte Natur die Quelle des Bösen? W?enn kein Trieb und kein Instinkt im Menschen wäre, wie wollte er sich denn reproduzieren? Soll hier Sexualität verteufelt werden wie im Mittelalter?

Ja, ich komme mit dieser Quadrantentheorie echt nicht klar. Ich finde sie krass.
Die menschlichen Komponente sollen also Trieb, Instinkt, Denken und Spiritualität sein?
Da fragt man sich, wie kommt es vom Trieb zur Spiritualität? Antwort: Indem die Triebe und Instinkte
kontrolliert werden.' Schöne neue Welt' von Aldous Huxley fällt mir dazu ein. Da gab es dann ja schon keinen Sex mehr, die Kinder wurden in vitrio hochgezogen.

Und wo ist da eigentlich die Empfindungswelt in diesem System? Denken...wohin führt es denn? Hat man nicht schon seit längerer Zeit die Intuition für das rationale Denken eingesetzt? Und seit wann hat Denken mit Spiritualität zu tun? Heisst es doch, das Ziel der Meditation (Spiritualität) sei es ja gerade das Denken auszuschalten, damit Illumination geschehen kann?

L.G.
 
Ergänzung zu Beitrag 548: Der dritte Quadrant ist die causa efficiens, auch motoris genannt - also der Gestaltgeber, der Künstler.

Nebenbei bemerkt: Ich bin weder Döbereiner Fan, noch sonst ein Fan von etwas, deshalb habe ich mir wohl meine Eigenart bewahrt und kann die Dinge aus dieser (einzig möglichen) Perspektive betrachten, ohne an irgend etwas hängen zu bleiben, denn das würde Stillstand und Doktrin bedeuten. Wenn ich trotzdem Döbereiners System hervorgehoben habe, so deshalb, weil ich aus eben meiner eigenen Perspektive das von ELi7 vorgestellte astrologische Quadrantensystem für überholt ansehe

Auch bin ich kein Bibelfan, eine Fori meinte wohl ich sei es...ja, ich kenne die Bibel und schätze die Weisheitslehre von Jesus (ganz unabhängig von Religion etc). genauso wie ich jede andere Weisheitslehre (Laotse. Buddha, Krishna) schätze. Mir ist es dabei egal, wer es geschrieben hat und wann und ob es tatsächlich Jesusworte waren - aber es geht ja nicht um die Persönlichkeiten, sondern um die Lehre als solche.
 
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ie
Vielleicht ist die Frage einfach falsch. Nicht, wie wir das Böse absichtlich in unsere Gedanken lassen, sondern wie das Böse Macht über uns bekommt. Dagegen kann man sich nicht wehren. Diejenigen, denen es besser geht, haben dann die Pflicht denjenigen zu helfen, die gerade ausgeliefert sind..
Das hängt zusammen. Indem wir das Böse in unsere Gedanken lassen, bekommt es Macht über uns.

"..... führe uns in der Versuchung ...." beten wir in jenem Gebet, das Jesus Christus uns geschenkt hat. Wir sind uns also durchaus bewusst, dass Versucher und Versuchungen von aussen an uns herantreten - erst in unsere Gedanken und Gefühle. Mit Diesem Gebet lässt sich ein wunderbarer Schutz aufbauen, oder man kann beim Schutzgeist jeden Morgen um Hilfe anklopfen und am Abend sich dankbar vor ihm verneigen - Verbundenheit mit der höheren Geisterwelt Gottes ist ein mächtiger Schutzschild gegen Versuchungen.

Man kann sich also sehr wohl dagegen wehren!

lg
Syrius
 
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