Ich will mal genauer anmerken, wie ich das sehe.
◊ Polarität ist eine Waage.
◊ Dualität ist eine Wertung.
Polarität
… findet seinen Weg aus dem denkenden Geist des Erkennens in die materielle Welt. Wo zwei Pole sind, handelt die Natur stets in dem Sinne, ein polares Gleichgewicht aufzubauen oder zu erhalten. Gleiches mit gleichem stößt einander ab, Gegensätze ziehen einander an.
Polarität kennt keine Gegensätze, weil Polarität Gegensätzliches bereits vereint.
Es ist nichts anderes als das natürliche Gleichgewicht der Natur, das Bestreben nach Ausgleich, die Waage, die ihre Gewichte stets den Gegebenheiten anpasst, um Harmonie zu schaffen. Beide Pole werden als ein Ganzes betrachtet.
--> Die Gegensätze Yin und Yang ergeben ein in sich geschlossenes Ganzes; das Tàijí als Balance
Dualität
… ist nur im denkenden Geist des Unterscheidens vorhanden. Sie ist eine Kontrollinstanz. Dualität ist ein innerer Balanceakt, der die Neigung der Waage (Polarität) untersucht und bestimmt/anzeigt. Dualität sagt uns, warnt uns, wenn es ein Ungleichgewicht gibt.
Hier wird klar zwischen den Polen unterschieden und diese werden separat betrachtet, nicht hingegen als ein Ganzes.
--> Die Gegensätze Yin und Yang versuchen, gegenseitig zu dominieren; das Tàijí als Konflikt
Beispiele
◊ Polarität: Das Wetter heute ist kalt. <-- Es ist eine neutrale Feststellung des polaren Gesamteindrucks.
◊ Dualität: Das Wetter heute ist zu kalt. <-- Hier wird ein Ausgleich verlangt. Die Kälte dominiert.
Und um das konkrete Beispiel von Licht und Finsternis zu benutzen …
◊ Polarität: Es ist lichtvoll./Es ist finster.
◊ Dualität: Es fehlt Finsternis./Es fehlt Licht. - oder - Es ist zu viel Finsternis vorhanden./Es ist zu viel Licht vorhanden.