Wie ich aufhörte zu rauchen

  • Ersteller Ersteller Isisi
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@venus-pluto und Flowerstorm
Vielen Dank für Eure Beiträge. Ich finde sie sehr interessant und bereichernd.

Mir ist auch noch etwas zu der durchs Rauchen ausgelösten Entspannung eingefallen. Ich habe dazu mal ein Beispiel gelesen und fand, dass das den Mechanismus sehr gut erklärte:

Mal angenommen Susi raucht und Olga ist Nichtraucherin. Beide arbeiten in der selben Abteilung und sind gerade völlig entspannt (Susi hat gerade eine Zigarette geraucht). Da bekommen sie eine Aufgabe, die ihren Streßlevel von null auf achtig Prozent hochfährt.

Nach vierzig Minuten ist Olgas Streßlevel immer noch bei 80 %. Susi's Level aber bei 100 %. Und ihre Anspannung ist nicht wegen der Arbeit gestiegen, sondern weil der Körper eine Zigarette will. Susi raucht also eine und ihr Level geht auf 80 % runter.

Susi meint jetzt dass die Zigarette ihren Arbeitsstreß gelindert hat. In Wirklichkeit hat die Zigarette nur die Anspannung gelindert, die sie selbst (die Zigarette) hervorgerufen hat.

Rauchen lindert also nur den Streß den es selbst hervorruft. Wenn ich nicht rauche kommt dieser Streß auch nicht auf.

Ich fand das Beispiel damals sehr anschaulich und ich hatte danach der Zigarette keine entspannende Wirkung mehr zugeschrieben.
 
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Was mir bei mir - auch schon beim ersten Aufhörversuch - aufgefallen war, ist, dass ich sofort viel ruhiger wurde. Eigentlich heißt es ja immer, dass man gestresst ist, wenn kein Nikotin mehr nach kommt, doch das genaue Gegenteil war bei mir der Fall. Würde ich jedoch noch rauchen und hätte die nächste Kippe in Aussicht, könnte sie aber nicht rauchen (wie Susi), dann wäre das ein großer Stressauslöser :rolleyes:.

Dafür gibt es aber eine relativ einfache Erklärung. Die des kurzfristigen Entzugs, der beim Rauchen recht fix geht. Im Grunde über Nacht. 12 Stunden etwa. Danach sind die körperliche Symptome des Nikotin-Entzugs nicht mehr wahrnehmbar und auch kaum mehr vorhanden, da Nikotin eine sehr flüchtige Droge ist (weshalb es Kettenraucher gibt). Die Psyche und die Sache mit den Gewohnheiten stehen auf einem anderen Blatt.
Nach Susis Stunde jedenfalls, meldet sich der Entzug sehr wahrnehmbar (da sie ja nicht schläft :rolleyes: ) und ihr Körper will nun seine gewohnte Dosis. Kriegt er die nicht, gerät er in Entzugsstress und Susi kriegt 'nen Rappel.

Im Grunde wären alle Raucher über Nacht schon so gut wie Nichtraucher, würden sie am Morgen nicht wieder von neuem beginnen, Gift zu sich zu nehmen. Das wir Nikotin nicht wirklich brauchen, beweist die Nacht (zumindest die, in der man schläft) auch nur zu gut. Wenn der Entzug wirklich so schlimm wäre, wie immer behauptet wird, könnte kein Raucher jemals schlafen und müsste alle 40 Minuten aufstehen, um sich erneut eine Tschick ins Gesicht zu stecken ;) Falls es Menschen gibt, die das tatsächlich tun, befürchte ich, dass das Rauched dafür nicht der Grund ist und würde schwer zu einem Therapeuten raten.


LG!
 
Zuletzt bearbeitet:

liegen bei 0,5 mg Nikotin. waren mal leichte Ziggis. Heute liegen sie im Mittelfeld, nachdem der Nikotin bei Ziggis heruntergefahren wurde. Bei Drehtabak kann man noch auf 1,7 bis 1,8 mg Nikotin kommen.

Um mal wieder auf die Verhältnisse zu kommen ;)

Was das Übel aber dabei ist, leichte Ziggis sind meistens der Einstieg, über stärkere, bis hin zum Selbstdreher. Wenn man dan wenigstens die Anzahl reduzieren würde, wäre es ja akzeptabel, aber das passiert leider nicht.

Wenn der Körper beginnt, sich gehen das Nikotin zu wehren, wird es richtig böse. ;) Er macht es ja nicht. Er verlangt es nur ständig, weil Nikotin (da ein Nervengift) kurzfristig Erholung vorgaukelt. Wie jede Droge das eben so macht.

Das weiß ich halt nicht. Ich weiß nur, die Rezeptoren nehmen das Nikotin an, weil sie glauben es sei was anderes und dieser Vorgang könnte auch umkippen, wenn der Körper merkt, ist was anderes. Durchaus möglich.

Das Nikotin gaukelt nur vor, dass es was anderes ist. Tatsächlich den Körper unter "Strom" setzt und nun kommt doch das fatale. Der Mensch glaubt dann, noch eine, dann wird es besser und noch eine und noch eine, usw.
Die Sucht, wie bei allen Drogen.
Was aber zugleich aufzeigt, wie manipulierbar doch der Mensch ist, besser gesagt die Psyche, die glaubt noch eine ist besser.

Der Reinigungsgedanke ist Teil eines anderen Prozesses der Psyche. In bestimmten Lebensphasen geht es darum, mit sich ins Reine zu kommen und in diesen ex-t man gerne die Dinge, die einem schon lange aufstoßen. Zum Glück! Ich möchte nicht zu denen gehören, die das nicht schaffen.

Die Psyche wird doch schon von der Sucht verladen, wie soll sie da noch merken, dass sie nun den Kehrbesen auszupacken hätte :lachen:

Ich vermute eher, dass die Psyche mitunter schon willig ist :), aber das es so lange nicht funkt, wie die Rezeptoren noch das Nikotin annehmen. Wenn aber die Rezeptoren merken, das ist ja ne Verlade, ich wollte ja was ganz anderes haben, dann könnte der Reinigungsprozess in Gange kommen.

Sprechen, die vielen Versuche von Rauchern für, wo sie es nicht schaffen und urplötzlich geht es, sogar von einem auf dem anderen Tag. Vielleicht ist es auch ein andauernder Kampf schon im Körper, also, dass die Rezeptoren doch merken und der Mensch aber rauchen will. Kann auch durchaus möglich sein. Aber dann würde ich meinem psychischen Dingsbums überhaupt nicht trauen.

Klar, hört es sich schön einfach an, die Psyche macht erst das man zum Raucher wird, weil sie mitspielt und dann könnte man das ja umdrehen. Glaube ich aber nicht dran, weil sie schon mitgespielt hat.

Der Psyche traue ich daher keinen Millimeter.

Noch dazu, hier machen sich das einige verdammt einfach, aufhören, will jeder Raucher, zigfach und immer wegen Geld, speziell, als die Ziggis immer teurer wurden und das ist ein Anreiz. Im speziellen dann die Psyche zu übertölpeln.

Ist aber nicht, weil da eben noch etwas im Körper abläuft.

Daher auch wieder, gar nicht erst mit anfangen.
 
Gar nicht erst anfangen, ist natürlich das allerbeste. Aber was will man machen, wenn das Kind dann doch in den Brunnen gefallen ist? Also ist das ein wenig kluger Ratschlag in solch einem Thread.

Ich bin 43 und rauche seit 30 Jahren. Darunter waren einige Jahre in der Ex-DDR. Das Kraut von damals stünde heute wahrscheinlich auf einer Liste mit Rattengift. Ich hab starke, ganz leichte, weniger leichte Zigaretten, blaue, grüne, gelbe, BigBacks, Schnupftabak, Zigarren, Pfeifen, Joints, selbstgedrehte mit und ohne Filter...ich hab alles geraucht und es spielt keine Rolle was und wie schwer...gräslich ist alles.
Hat aber auch manchmal ziemlichen Spaß gemacht, Aber jetzt ist's halt gut. Laster weg von der Straße ;) Naja, ein paar behalt ich mir schon noch.
 
Die Sucht hat so viele Gesichter und über die Mechanismen zwischen Psyche und Körper und die Abläufe im Gehirn weiß man längst noch nicht alles.

Ich hab z.b. mit ziemlich starken Zigaretten angefangen und im Laufe der Jahre immer schwächere geraucht, ohne die Anzahl der Zigaretten nennenswert zu steigern.
Das passt so gar nicht in die Theorie, dass der Körper nach immer mehr Nikotin verlangt.

Meine Lunge hat mir da einen Streich gespielt und mit fürchterlichen Hustenanfällen reagiert, wenn ich zu starke Zigaretten geraucht habe.

Möglicherweise ist mir dadurch das Aufhören leichter gefallen (obwohl ich auch einige Anläufe gebraucht habe), aber nix Genaues weiß man nicht....:rolleyes:
 
Ich hab auch erst sehr starke geraucht (angefangen mit Pall Mall aus dem Ost-Deli - was kostet die Welt?!) und dann filterlose Johnny aus dem Intershop (kamen auf 1.60 DM und waren quasi ein Geschenk meiner Westverwandtschaft an mich ;) ).
Die DDR-Zigaretten waren nur eine späte Notlösung. Zum Glück gab es damals auch bessere Zigaretten, die aber entsprechend teuer waren. Als ich 18 war, kam die Wende und damit die Schmuggel-Zigaretten. Als ich dann wieder halbwegs in den Seilen hing, rauchte ich ganz ganz leichte, die man auch gleich ins Clo bröseln hätte können. Auf und abs in jeder Hinsicht. Keine Regeln.
 
Ich begann mit Marlboro, Winston, Kent, Ernte, HB.... und ein besonderes Kraut Parisienne (die waren filterlos)...:rolleyes:
Ich ging damals noch zu Schule, und wenns Geld knapp war, gabs Austria3, auch filterlos.

Nach 20 Jahren rauchte ich Dames, Memphis, Falk und so Zeugs....ich hab keine Ahnung, obs diese Marken überhaupt noch gibt....:D
 
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Ich begann mit Marlboro, Winston, Kent, Ernte, HB.... und ein besonderes Kraut Parisienne (die waren filterlos)...:rolleyes:
Ich ging damals noch zu Schule, und wenns Geld knapp war, gabs Austria3, auch filterlos.

Nach 20 Jahren rauchte ich Dames, Memphis, Falk und so Zeugs....ich hab keine Ahnung, obs diese Marken überhaupt noch gibt....:D

Die haben bestimmt alle grässlich geschmeckt. Memphis waren aber Kult. Überall. Die waren ja noch Vorkriegsware.

Irgendwie ist die Rauchkultur schon cool, wenn es nicht eine Kultur wäre, die tödlich enden kann. Es ist allen negativen Ringsrums zum Trotz eine ganz eigene Welt, eine große Welt. Kulturell passt das schon und vieles, was kulturell wichtig war, war deshalb noch lange nicht gut. Die Entscheidung liegt dennoch immer bei Jedem allein, was er aus der göttlichen Gabe macht, eigentlich immer das jeweils Beste wählen zu können. Das Beste kann auch manchmal der Untergang sein. Das universellste Beispiel für den kollektiven Untergang ist Las Vegas. Dort versammelt sich alles, was sich nicht mehr wehren kann :-P
 
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