Wie beurteilt ihr Prostitution? V2.0

Wie beurteilt ihr Prostitution?

  • stellt eine Verletzung der Menschenwürde dar, und ist daher ohne Wenn und Aber zu verbieten.

    Stimmen: 6 14,3%
  • Bestraft werden sollten die Freier und Bordellbetrieber, nicht aber die Prostuierten

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist ein nicht änderbares Übel und sollte unter staatliche Kontrolle

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist im Grunde eine Dienstleistung wie andere auch und sollte staatlich kontrolliert werden

    Stimmen: 22 52,4%

  • Umfrageteilnehmer
    42
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Der vermeintliche Anstieg von Vergewaltigungen in Schweden
also wenn ich mich an den Fall Assange in Schweden erinnere, war das eine äusserst dubiose Angelegenheit, wo er angeblich einmal kein Kondom benutzt hat oder so ähnlich, irgendwie ist das eine schräge Angelegenheit gewesen, die Vorwürfe wurden dann zurückgezogen. Wenn man die sonstigen Zustände in Schweden betrachtet, ist das Land auf dem Weg in einen "failed state", Stichwort Bandenkriminalität.
Also auch nicht alles super dort...........
 
also wenn ich mich an den Fall Assange in Schweden erinnere, war das eine äusserst dubiose Angelegenheit, wo er angeblich einmal kein Kondom benutzt hat oder so ähnlich, irgendwie ist das eine schräge Angelegenheit gewesen, die Vorwürfe wurden dann zurückgezogen. Wenn man die sonstigen Zustände in Schweden betrachtet, ist das Land auf dem Weg in einen "failed state", Stichwort Bandenkriminalität.
Also auch nicht alles super dort...........
Irgendwie kann ich deinen Post nicht einordnen.
Wer hat denn behauptet, dass in Schweden "alles super" sei???

Ein "failed State" ist ein Staat, der seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfüllen kann, ein Begriff aus den 90ern.
Als solche Länder galten Afghanistan, Kongo, Haiti, Somalia, die zentralafrikanische Republik.
Davon ist Schweden nun wirklich ganz weit entfernt.^^

Die Ursache der Bandenkriminalität in Schweden ist erkannt, evaluiert und ein Maßnahmenpaket ist geschnürt.
 
Davon ist Schweden nun wirklich ganz weit entfernt.^^
Je mehr man verbietet, desto eher übernehmen Krininelle und Banden die "Versorgung", siehe auch Alkoholverbot (Prohibition) in Amerika mit dem Aufstieg der Gangsterbanden.
Man " erzeugt" Kriminalität.
Und Schweden ist nicht nur "Pippi Langstrumpf" und "Ikea"..................
 
Du verkennst hier die Lage: Multiple Abhängigkeiten. Existenzieller Natur, sozial, Drogen, Erpressungen usw... . All diese Formen der Abhängigkeiten sind Teil der Prostitution:

2008 äußerte der damalige Leiter der Kriminalpolizei Augsburg, Klaus Bayerl, die ab 2002 entstandenen Großbordelle seien Einrichtungen, in denen die offiziellen Geschäftsführer Strohpersonen seien, während die tatsächlich und im Hintergrund agierenden Verantwortlichen direkt aus dem Zuhälter- oder Schwerkriminellen-Milieu stammten und fast durchgängig enge Beziehungen zur organisierten Kriminalität hätten.[61

Im Bereich der Kriminalität mit Bezug zu Prostitution und Nachtleben wurde 2005 Druck auf mutmaßliche Opfer ausgeübt, die Aussage zu verweigern. Von 642 mutmaßlichen Opfern wurden 325 (ca. 50 %) zu diesem Sachverhalt polizeilich befragt. Bei 93 (ca. 15 % der Gesamtzahl der mutmaßlichen Opfer, ca. 29 % der befragten mutmaßlichen Opfer) ermittelte die Polizei Anhaltspunkte einer unzulässigen Beeinflussung.[
Wenn das alles wissenschaftlich solide abgesichert wäre - aber ich habe ja bereits zwei Quellen genannt, welche beide zum Schluss kommen, dass die Datenlage erstaunlich dünn ist. Oder noch schlimmer: dass die Daten genau so zusammengeschustert werden, dass sie in eine politische Agenda passen.

Die Infantilisierung unter dem Deckmantel der Hilfe, von der ich spreche, ist tatsächlich viel weniger, stütz sich auf eine ganze Reihe von erstaunlich unsauber gemachten Studien.

Meine Meinung ist, bevor wir also über die Köpfe von Prostituierten hinweg bestimmen, wir sie ihren Beruf auszuüben hätten, wäre es angebracht, erstmal statt politischer Agenda seriöse Wissenschaft zu betreiben und jene Grundlagen tu erarbeiten, die entgegen irgendwelcher „Ärzteblatt-Artikel“ eben durchaus nicht eindeitig gegeben sind.

Danach hätten wir dann noch eine Reihe weiterer Probleme zu adressieren.
 
Je mehr man verbietet, desto eher übernehmen Krininelle und Banden die "Versorgung", siehe auch Alkoholverbot (Prohibition) in Amerika mit dem Aufstieg der Gangsterbanden.
Man " erzeugt" Kriminalität.
Und Schweden ist nicht nur "Pippi Langstrumpf" und "Ikea"..................
Wofür die Prohibiton alles herhalten muß ... ^^.

Umgekeht wäre es absurd, Mord, Körpervetzung, Vergewaltigung nicht zu verbieten.
Nein, damit erzeugt man keine Kriminalität, ganz im Gegenteil.

Es ist ein großer Unterschied, ob man Menschen die Möglichkeit einräumt, sich legal ggfs. zu Tode zu saufen oder ob man legalisiert, dass zu einem Großteil schwer traumatisierte Menschen weiter ausgebeutet, mißbraucht und gefoltert werden und dann noch mantramäßig zu posaunen, wie freiwillig die das machen und wie gern ... (auch Pädophile behaupten das von ihren minderjährigen Opfern, Vergewaltiger nutzen diese Aussage regelmäßig "die wollte das doch", "warum zieht die sich dann so an", "nein heißt eigentlich ja", "ich bin halt ein Mann mit Bedürfnissen" usw.) .

Ist Schweden für dich Pippi Langstrumpf und Ikea? (ich weiß nicht, was das jetzt wieder soll)

Mit dem Prostitutionsgesetz ist Deutschland ein riesiger Fehler unterlaufen, der umgehend zu korrigieren ist und das ist auch allgemein bekannt weil gut erforscht (dazu habe genug verlinkt).
 
....... Danach hätten wir dann noch eine Reihe weiterer Probleme zu adressieren.

Zum Glück sind wir hier ja kein Think Tank im Auftrag der Bundesregierung, sondern eine lose Gruppe an der Thematik interessierter Menschen, die genügend gelebte Jahre mitbringen, sich über dies und das Gedanken zu machen und sich Schlüsse zu erlauben. Da kann es sogar eine Bereicherung sein, auch die Seite des Zuhälters und die seiner zahlenden Kundschaft mit im Boot zu haben. Die ist naturgemäß eine andere als die, die das Wohl der sich prostituierenden Person im Sinn hat, auf die sie mitfühlend und sie als empfindenden Menschen wahrnehmend blickt. Für Besagte ist es halt ein kaltes Geschäft, aus welchem man auf die eine oder die andere Weise profitiert. Da stören weichliche Anwandlungen nur, ist klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will mich nochmal melden um mich zu rechtfertigen: ich hatte etwas zuviel getrunken und habe da meinen gedanken etwas bildhaft ausdruck verliehen, hoffe ich habe niemandem den frühstückskaffee verdorben. Teilweise wollte ich es wohl auch vermeiden schönfärberei zu betreiben weil ich mir vorstellen kann daß die realität in dem beruf eben kein ponyhof ist. Süffisanter unterton ist jedenfalls absolut unbeabsichtigt.

Und daß ich gleich eine streiterei vom zaun brechen wollte nehme ich mal zum anlass mich wieder ein bisschen aus dem forum zurückzuziehen, das ist eigentlich auch nicht meine art.

Genug OT, ich will den thread nicht abwürgen. Aus einer grundlegenden abneigung gegen restriktion und tabuisierung heraus bin ich nicht ganz davon überzeugt aber räume den argumenten derer die ein verbot wollen ihre berechtigung ein.
 
Ich will mich nochmal melden um mich zu rechtfertigen: ich hatte etwas zuviel getrunken und habe da meinen gedanken etwas bildhaft ausdruck verliehen, hoffe ich habe niemandem den frühstückskaffee verdorben. Teilweise wollte ich es wohl auch vermeiden schönfärberei zu betreiben weil ich mir vorstellen kann daß die realität in dem beruf eben kein ponyhof ist. Süffisanter unterton ist jedenfalls absolut unbeabsichtigt.

Und daß ich gleich eine streiterei vom zaun brechen wollte nehme ich mal zum anlass mich wieder ein bisschen aus dem forum zurückzuziehen, das ist eigentlich auch nicht meine art.

Genug OT, ich will den thread nicht abwürgen. Aus einer grundlegenden abneigung gegen restriktion und tabuisierung heraus bin ich nicht ganz davon überzeugt aber räume den argumenten derer die ein verbot wollen ihre berechtigung ein.

das von dir gestern geschriebene fand ich nicht wirklich schlimm.
das von jemand anderem aber fand ich mehr als unschön zu lesen.
du bist da quasi nur aus versehen in die schußlinie geraten. sorry
nochmal, und bleib ruhig da. nicht gleich den schwanz einziehen. :D
 
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Ich hab noch einen interessenten Bericht gefunden:


Zum Thema Freiwilligkeit:
Prostitution ist (un)freiwillig?
Die Grenzen der (Un)freiwilligkeit im Sexgewerbe sind oft fließend und klare Einteilungen in der Praxis meist schwierig.
Eine Studie des BMFSFJ* hat ergeben, dass sich viele Personen in der Prostitution in einer schwierigen sozialen und psychischen Situation befinden und daher hinterfragt werden kann, inwieweit sie sich wirklich frei für oder eben auch gegen diese Tätigkeit entscheiden konnten (BMFSFJ 2007: 10).

Auch von Seiten der Polizei gibt es einige kritische Stimmen. So schätzen beispielsweise die Polizisten Sporer aus Augsburg oder Ubben aus Hamburg den Anteil derer, die sich aufgrund unterschiedlichster Zwänge prostituieren, sogar auf bis zu 90 % bzw. 95 % (Sporer 2013: 5; Andrick 2012).

Die Frankfurter Fachberatungsstelle für Frauen in der Prostitution „FIM e. V.“, ist der Ansicht, dass sich ein Großteil der Prostituierten „im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten entschieden haben oder dazu entscheiden mussten, im Milieu zu arbeiten, unter extrem erniedrigenden und menschenunwürdigen Bedingungen tätig sind“ (Niesner 2014: 4). Dabei betonen sie in ihrer Stellungnahme, dass es sich „nicht einfach um einen ausbeuterischen Arbeitsmarkt [handle], sondern um die Verkettung von strukturellen und individuellen Zwangssituationen, die zur Ausweglosigkeit führen“ (ebd.).

Der bekannte Philosoph Jean-Jacques Rousseau sagte, dass die Freiheit des Menschen nicht darin liegt, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Die meisten Personen in der Prostitution haben aber keine wirkliche Wahl.

Sandra Norak, die selbst einige Jahre in der Prostitution war und den Ausstieg geschafft hat, sagte in einem Interview mit uns folgendes: „Wenn man tiefer blickt, sieht man, dass die Lebensumstände die Menschen in die Prostitution gezwungen haben. Es ist wie wenn jemand von einem brennenden Gebäude springt – man kann natürlich sagen derjenige hat freiwillig gewählt zu springen. Man kann aber auch sagen, diese Person hatte keine Wahl. Ich möchte nicht leugnen, dass es Menschen gibt, die sich prostituieren und für die es okay sein mag, aber das ist nicht die große Masse, sondern nur ein kleiner Bruchteil. Für die große Masse bedeutet Prostitution gefangen zu sein. Gefangen in einem Leben voller Gewalt und voller Lügen. Prostitution bedeutet für diese Menschen ein enormes Ausmaß an unsagbarem, nie wieder gut zu machendem Leid.“ (Jahresbericht 2017: 25)
 
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