Was genau findest du "pervers"?
Du bist doch auch nicht bereit von deinem eigenen Standpunkt abzurücken, wie kannst das dann von anderen erwarten? Jeder hat seine eigenen Argumente pro oder kontra Impfung, und so wie du erwartest dass deine Argumente gefälligst ernst genommen werden sollen, erwarten das auch die anderen.
Kommt mir so ein bisschen verbissen/verbiestert vor wie die Veggi/Fleischfresser Dikussionen.
Das ist Unsinn. Der Punkt ist, dass hier kontinuierlich Lügen und Unwahrheiten verbreitet werden, völlig ohne Grundlage.
Ich habe oben mal ein logisch nachvollziehbares Argument geliefert, warum z.B. Tetanus wirksam ist, entgegen der Behauptungen von Buchwald. Daraufhin antwortete Anevay, es *könnte* aber doch auch an anderen Faktoren liegen wie Hygiene etc. Das war aber eine reine Behauptung, nicht unterlegt von Fakten. Denn wenn sie versucht hätte, diese Behauptung faktisch zu belegen, wäre sie wie ein Sandsack ausm fünften Stock auf dem harten Asphalt der Realität aufgeschlagen. Es gäbe mehrere Möglichkeiten, diese Behauptung zu belegen, z.B.:
- man nimmt sich ein Land her, in dem es kurzfristig eine starke Veränderung entweder der Durchimpfungsrate oder der Häufigkeit von Fällen von Tetanus gab, und guckt, ob der jeweils andere Datensatz positiv mit der Veränderung korreliert. Dann wäre die Behauptung widerlegt.
- man vergleicht die Häufigkeit von Tetanusfällen und anderen, nicht impfbaren Krankheiten, die mit schlechten Hygienebedingungen zusammenhängen und überprüft, ob sich hier zwischen Ländern mit guter und schlechter Durchimpfungsrate ein signifikanter Unterschied ergibt. Gibt es diesen Unterschied nicht, wären die Tetanusimpfungen tatsächlich wirkungslos.
oder sonstige Sachen, sind nur zwei Möglichkeiten, die Behauptung seriös zu untermauern. Aber so etwas passiert hier nie - hier werden nur immer wieder Allgemeinplätze herausgekramt, und immer und immer wieder gezeigt, dass die betroffenen Schreiber nichtmal das absolute Grundwissen über Medizin besitzen, das jedes Kind heutzutage schon in der Schule lernt.
Stattdessen behauptet Sadira z.B., Impfstudien werden
"unter Verschluss gehalten" und fordert, sie doch bei Ärzten auszuhängen - und als ich ihr daraufhin einen Link poste, in dem sie über 11000 Studien zum Thema Impfungen finden würde, beschwert sie sich, dass die Studien nicht auf Deutsch sind.
Und dann kommen so "schlaue" Argumente wie das von Anevay, dass Krankheiten ja gut sind, weil sie eine Überpopulation verhindern - findest du das okay? Zu sagen:
"Ist okay, dass dein Kind verreckt ist, war so gewollt von der Natur, damit wir keine Überpopulation hier bekommen". Am besten hören wir ganz auf, Leute zu behandeln, denn dann wär das Überpopulationsproblem gelöst, und die Umwelt wäre wieder gesund, und nur die stärksten würden überleben und nach ein paar Jahrzehnten hätten wir dann eine tolle Herrenrasse von Übermenschen, weil die Schwachen alle natürlich ausselektiert wurden. Toll oder?
Der Punkt ist, dass es hier eben
NICHT um ein Thema geht, wo man am Ende einen faulen Kompromiss á la
"ich bin dieser Meinung, du bist jener Meinung, das ist okay" finden kann, denn hier geht es um die Gesundheit von uns allen, und vor allem um die Gesundheit derer, die besonders gefährdet sind, z.B. Kinder und Immunschwache. In der Schweiz ist vor einigen Jahren ein Kind gestorben, weil eine Mutter mit ihrem (ungeimpften!) Kind in eine Kinderarztpraxis ging, wo dieses dann ein halbes Dutzend anderer Kinder mit Masern infizierte. Eines der Kinder starb später an SSPE, einer Spätfolge der Masernerkrankung. Findest du das in Ordnung? Vertretbar?
Dass die Vorteile von zumindest den altbekannten Impfungen
grundsätzlich ihre Nachteile ganz deutlich überwiegen, wird dir praktisch jeder seriöse Arzt/Kinderarzt bestätigen können. Dass in Einzelfällen (Immunschwäche, Allergien etc) von einer Impfung abzuraten ist, kann durchaus sein. Das ändert aber nichts daran, dass Impfungen der Menschheit grundsätzlich viel Leid ersparen.
Wir reden hier davon, dass Leute, die teilweise nicht wissen, wie eine Impfung überhaupt funktioniert, wie Statistik funktioniert, wie das menschliche Immunsystem funktioniert, wie sie ein Thema seriös recherchieren, wie medizinische Studien aussehen, etc einen von praktisch jedem ausgebildeten Arzt als selbstverständlich vorausgesetzten medizinischen Fakt in Frage stellen, und das auf Grundlage von irgendwelchen Internet-Blogs.
Das bedeutet, dass diese Leute das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder und der Menschen rund um sie herum - und natürlich ihr eigenes Leben - einfach nur aus Ignoranz und Dummheit aufs Spiel setzen, weil sie irgendwelchen ominösen Internetseiten mehr Glauben schenken als praktisch der gesamten medizinischen Fachwelt.
Eine Mindermeinung ist nicht automatisch falsch, aber hier vertreten absolute Laien eine Mindermeinung, die so klein ist, dass sie nichtmal einem ganz grundlegenden Faktencheck standhält und die so unvertretbar ist, dass Ärzte dafür sogar ein Berufsverbot bekommen können. (siehe Andrew Wakefield)
Daraufhin kommt natürlich wieder die Paranoia von der "Pharma-Mafia". Normalerweise lacht man über so ein doofes und plattes Argument, aber hier verhindert diese gestörte Verschwörungs-Paranoia, dass Leute einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von uns allen leisten.
Kurzum: Leute ohne jegliche Ahnung von Medizin vertreten eine Mindermeinung, die sie nicht annähernd begründen können und zeigen sich wegen ihrer mangelnden Fachkenntnis völlig unfähig, auf Gegenargumente einzugehen und aufgrund ihrer Ignoranz völlig unwillig, ihren Standpunkt zu überdenken. Ich bin durchaus bereit, meine Meinung zu ändern, wenn haltbare Argumente gebracht werden, warum Impfungen nicht wirken oder mehr Schaden als Nutzen bringen, aber diese Argumente werden nicht gebracht, und weißt du auch warum?
Weil sie nicht existieren.
Ich schätze deine Posts sonst sehr, aber hier, Ruhepol, muss ich echt kopfschüttelnd sagen: Lies nächstes mal mehr als eine handvoll Beiträge, bevor du so einen Scheiß schreibst.