Ein "Beweisen" ist eine Sache der Mathematik und der Naturwissenschaften, die mit so genannten harten Fakten kommen. Dem gegenüber steht "Glaube" als etwas, das einem irgendwie bequem in den Sinn gekommen ist. Das kann schnell zur Manie oder zum Wahn anfachen. Mit einem "Gläubigen" lässt sich in aller Regel kein Gespräch führen, das ihm eine andere Sichtweise ermöglichen könnte, denn er meint, er sei am Höchsten bereits angekommen. Seine Bequemlichkeit schlägt durch, sein Fanatismus schlägt durch, woraus die Ansicht folgt, das Höchste sei auch für andere das Beste und geht damit auf Missions- bzw. Verkaufstour als Tournee der Eitelkeit.Wenn man etwas nicht beweisen kann, woher nehmen dann all die Gläubigen das Recht herum zu missionieren, ihren eigenen, nicht beweisbaren Glauben als das einzig Wahre auszugeben und ihn den anderen auf's Auge drücken zu wollen?
Wir brauchen für "Beweisen" und "Glaube" eine andere Umschreibung, die sich von diesen beiden Extremen lösen kann, ohne aber ins Laue abzudriften.
Lau ist auch Toleranz, wenn es etwa heißt: 'Mir hilft dieser Glaube, diesen kann ich anderen zwar anbieten, aber brauche ihn nicht aufzwängen, wie das die Missionsgläubigen ja immer so eifrig tun; so mag anderen ein anderer Glaube helfen.' Ein solcher Glaubensritter hat das persönliche Helfen im Vordergrund, sich dazu aus einem bunten Warenangebot etwas herauszupicken, um sich daran wie ein Kind mit seinem Teddy zu klammern, und dieses ist es, das dieser anderen empfiehlt, womit er auf eitle Verkaufstour geht und bei anderen Lauen Sympathien gewinnt.
Das kann ein "Gläubiger" in den oben genannten Sinnbezügen gar nicht vertragen. Beispielsweise die biblische Ausdrucksweise, nicht den Frieden gebracht zu haben, sondern das Schwert, was der Text im Anschluss in Zusammenhang bringt mit einer Trennung von Vater und Mutter u.s.w. (MT 10:34)Es geht darum, wie stabil das eigene Glaubenskonstrukt eigentlich ist. Was passiert, wenn man es auseinanderzupft und die gepredigten Phrasen logisch betrachtet?
Vgl. dazu diese Predigt und trete logisch an sie heran: http://www.biberach.ordinariat.org/html/jesus-und-das-schwert.html
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