Ich denke, dass alle diese Diskussionen am Kern des Problems vorbeigehen. Denn das Problem ist nicht die Sprache, ist nicht das Verhalten, sondern ist die innere Einstellung. Eine innere Einstellung, die aus dem resultiert, was dem Kind bzw. Jugendlichen vorgelebt wird.
Zum Einen sehe ich hier einen sehr grossen Erfolgsdruck, hier in möglichst kurzer Zeit etwas zu bewegen. Das funktioniert so aber nicht. Denn die Praxis zeigt, dass sich gesellschaftliche Änderungen frühestens in 2-3 Generationen (also rund 60+ Jahren) auswirken und in 7-8 Generationen etabliert sind (120-150 Jahre). Siehe die Emanzipationsbewegung der 60er-Jahre, die jetzt schön langsam beginnt anzukommen (und im Moment für ziemliche Verwirrung sorgt, da noch nicht integriert).
Die andere Facette dieses Spieles ist halt, dass wir unheimlich viele kontraproduktive Strukturen ungewollt (??) importieren. Sei es über für Frauen wenig wertschätzende Filme oder Musikformen aus den USA (welches Kid sagt heute nicht "bitch" (Nutte) zu einer Frau?), sei es über den Islam (frauenfeindlich, tief patriarchalisch) oder aus eigenen gesellschaftlichen Entwicklungen wie die steigende Tendenz zur "wissenschaftlich-analytischen" Betrachtungsweisen von Beziehung und Partnerschaft, Beziehung auf wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen, aber ohne menschlich-emotionale Beziehung.