Zwei Träume mit selben Nationalitäten

Dina-W

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Eine meiner Großmütter war Kroatin.
Einige Brocken dieser Sprache kann ich auch, ich habe sehr viele Beziehungen zu Menschen aus den Balkanländern.
Beruflich und privat. Manche sind oberflächlich, manche sehr eng.
So viel zur Realität.

In der Nacht von gestern auf heute träume ich,
ich kaufe in einem kleinen Laden ein, will einkaufen, hab aber noch nichts bestimmtes in Händen.
Plötzlich kommt ein Typ in diesen Laden und will ihn ausrauben.
Dieser Typ war so um die 50, mittelgroß, graumeliert und in einer hellen Strickweste, mit einer Handfeuerwaffe.

Plötzlich steht der Filialleiter neben mir, ein eher kleiner Mann, dunkelhaarig und versucht,
mich zu beruhigen und auch auf den Räuber beruhigen einzureden.
Ich war nicht ängstlich aber auch nicht übermütig.
Ich dachte nur, mit dem Filialleiter kann ich jetzt weder deutsch noch kroatisch reden,
weil der Räuber ja beide Sprachen versteht.
Plötzlich springt der Räuber zur Kassa, holt einen Zentral-Kassaschlüssel und lacht uns, Filialleiter und mich, aus.
Weil er uns so einen Schreck verpasst hat.
Der Filialleiter lacht und erklärt mir, dass der Typ nur das Geld holt und zur Zentrale der Firma bringt.
Ich bin innerlich erleichtert, lache aber nicht mit.
~~~

Dann hab ich mir in der Realität ein Nachmittagsschläfchen gegönnt (gönnen müssen).

Da träume ich, ich fahre mit meinem ältesten Sohn auf´s Land. Er sitzt am Steuer.
Wie im realen Leben, habe ich auch im Traum keinen Führerschein.
Am Rande der Ortschaft die wir als letzte auf dem Weg zu unserem Zuhause durchfahren,
fühlt sich mein Sohn schlecht um weiter zu fahren und fährt rechts ran.
Er ist ganz verzweifelt weil er uns nicht Heimfahren kann, heult richtig und ich beruhige ihn.
Ich höre kroatische Musik aus einem der Häuser am Ortsrand.
Ich gehe näher und spreche eine der Frauen an, dass wir Hilfe brauchen.
Jemanden, der uns mit unserem Auto Heim fährt und jemanden, der mit dem eigenen Auto diese Person wieder zurück fährt.
Diese Frau packt mich unter den Arm, bringt mich zu einer Gruppe von Frauen die alle irgendwie dort in den Häusern leben.
Gemeinsam leben.

In diesem Traum gibt es keine Zäune wie in der Realität.

Ein Mann kommt hinzu, hört sich das Problem an und sagt nur,
dass wir das ohne ihn lösen können und geht in Richtung seines Traktors wieder.
Ich bin etwas verwundert, dass ich mich mit all denen so gut kroatisch unterhalten kann.
Dann sehe ich auf einem Tisch der draußen steht, ein nicht fertig gemaltes Bild.
Jemand erklärt mir, dass eine der Frauen malt und zeigt mir eine Auslage mit ihren Bildern.
Ich sehe mir das Bild auf dem Tisch an,
es zeigt einen Wasserfall im Wald an. Ich bin im Traum ganz angetan von diesem Bild (ich glaub, ich werde es nachmalen, im RL).
Plötzlich sehe ich seitlich einen Schweinestall mit Ferkeln verschiedener Größe und Farben.
Braune, braun mit Flecken, schwarze, weiße, schwarzweiße - lauter Muster und Farben die man im Realen eigentlich bei Kühen + Kälbern findet.
Ich bin im Traum ganz hingerissen von den Ferkeln, sehe mich kurz besorgt um weil ich meinen Sohn nicht sehe,
stehe an der Schwelle zum Schweinestall und überlege ob ich eines dieser Ferkel in den Arm nehmen soll und wenn ja, welches.
~~~

Was soll ich in diese zwei Träume hineininterpretieren?

Wie immer danke ich euch für eure Hilfe 🍀🍀🍀
 
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Was soll ich in diese zwei Träume hineininterpretieren?
Ja, hineininterpretieren ist das passende Wort. Ich meine, diese Traumbilder beziehen sich auf Verhältnisse, Gedanken und Gefühle, Situationen aus deinem Leben, die man kennen müsste, um die Bilder zu verstehen.

Es geht dabei um deinen subjektiv wahrgenommenen Unterschied zwischen dem, was du als speziell deutsch verstehst und dem was kroatisch ist in deinen Augen.

Ein Räuber, der einen Laden überfällt, ein solches Geschehen ist sowohl deutsch als auch kroatisch.
Die Auflösung ist aber, dass der Räuber das macht, was in jedem Laden/Geschäft gemacht wird. Dort sammelt man das Geld der Leute, um es zu einer Zentralstelle zu bringen.
Das heißt, wir alle werden ausgenommen Tag für Tag. Dem normalen Menschen wird das Geld abgenommen immerzu.
Ist vielleicht ein Gedanke von dir.......?

Der andere Traum, diese „Irrfahrt nach Hause“, so will ich es mal überschreiben, beschreibt deinen immer wieder neuen Versuch, sich in beiden Nationalitäten zurechtzufinden.
Und das kannst du nicht aus eigener Kraft. Dass du keinen Führerschein hast, das ist einfach nur die nächstliegende Vorlage, um deine Abhängigkeit vom Können und Machen deiner Mitmenschen darzustellen.

Nach Hause fahren meint zu sich selbst kommen, zur eigenen Identität. Und die findest du nicht.
Vielleicht verlässt du dich auch in der Realität viel auf deinen ältesten Sohn, auf seinen Beistand. Damit ist er aber irgendwann überfordert, was die Normalität ist. Kein Mensch kann einen anderen Menschen „tragen“.

Nun bist du angewiesen auf die Hilfe fremder Menschen, die aber nicht mehr so fremd sind für dich, wenn sie kroatisch sprechen.
In der kroatischen Welt gibt es keine Zäune, das ist eine subjektive Wahrheit für dich. Dort sondert sich nicht einer vom anderen ab, wie es wohl bei den Deutschen der Fall ist. Dort lebt man miteinander in einer großen Gemeinschaft. Und man hilft sich ganz selbstverständlich...

Nun, wo du mitten unter Kroaten bist, siehst du verschiedene Symbole für das, was du eben als kroatisch empfindest. Es ist eine Welt voller Emotionen, wie der gemalte Wasserfall. Spricht dich total an, so möchtest du sein, das möchtest du auch können.

Schweine sind das klassische Symbol für Glück, das Glücksschwein eben. Und Ferkel symbolisieren das kommende Glück, das erst noch wachsen und gedeihen muss.
Das stellt sich dar in vielen verschiedenen Farben und Mustern.

Dieses symbolische Bild, liebe Dina-W, drückt überhöht das aus, was „Kroatisch“ ist für dich: Es ist das Bild von dem, was du dir wünschst für dein Leben. Ein Leben wo man geborgen ist im Miteinander der Menschen. Wo in der Fürsorge der Menschen einer für den anderen das Glück wächst.
 
Lieben Dank @Renate Ritter
Da ist sehr viel wahres an dem was du schreibst!

Die Anmerkung mit meinem Sohn ist sehr gut.
Im realen Leben bin nicht ich diejenige, die sich ihm "auflastet" (das macht schon mein Ex),
aber ich habe ihn im Traum ja beim Auto zurückgelassen
und war mit diesen Frauen, dem Bild, den Ferkeln usw. beschäftigt.
Im RL habe ich meiner Mutter Jahrzehnte lang Vorwürfe gemacht,
dass sie mich in einer schwierigen Situation alleine gelassen hat.
Erst vor gut 1,5 Jahren haben wir uns ausgesprochen,
sie wusste damals nichts von diesen unguten Umständen.

Mache ich das selbe, obwohl ich über die Umstände meines Sohnes bescheid weiß??

Der letzte Absatz trifft sehr gut zu!

Ich danke dir 🍀
 
Die Umstände deines Sohnes, dazu gab es keinen Hinweis im Traum. Um dazu was sagen zu können, müssstest du ein bisschen was erzählen, geht vielleicht am Besten in einer privaten Unterhaltung.
Danke Renate, es ist schön zu wissen, dass diese Option offen ist, falls es mal wirklich zu persönlich ist.
Danke.
Die Beschreibung "Umstände" ist im Grunde einfach.
Meine Mutter wusste nichts vom Psychoterror meiner Tante mir gegenüber,
ich weiß sehr wohl wie und womit mein Ex den Kindern nicht gut tut.

Nur sind die Kinder erwachsen und sollen selber entscheiden wie sie mit wem Kontakt haben....
 
ich kaufe in einem kleinen Laden ein, will einkaufen, hab aber noch nichts bestimmtes in Händen.
Die eigenen Hände halten noch nichts, dafür aber halten die beiden Männer die Szene in Händen. Sie kommt mit leeren Händen, ist neutral, unbestimmt, hoffend und bereit, anderen das Handeln und Entscheiden zu überlassen.


Plötzlich kommt ein Typ in diesen Laden und will ihn ausrauben.
Dieser Typ war so um die 50, mittelgroß, graumeliert und in einer hellen Strickweste, mit einer Handfeuerwaffe.

Plötzlich steht der Filialleiter neben mir, ein eher kleiner Mann, dunkelhaarig und versucht,
mich zu beruhigen und auch auf den Räuber beruhigen einzureden.
Es führen Männer die Regie. Sogar der kleine Mann will beim Räuber Regie führen. Der Räuber ist im besten Mannesalter, ein Partner für eine bald 50-jährige Frau.


Ich war nicht ängstlich aber auch nicht übermütig.
So leer wie die Hände.


Ich dachte nur, mit dem Filialleiter kann ich jetzt weder deutsch noch kroatisch reden,
weil der Räuber ja beide Sprachen versteht.
Wieder eine Form der Leerheit, zur Passivität gezwungen. Der Filialleiter hätte aber eher den Vorzug erhalten.


Plötzlich springt der Räuber zur Kassa, holt einen Zentral-Kassaschlüssel und lacht uns, Filialleiter und mich, aus.
Weil er uns so einen Schreck verpasst hat.
Der Filialleiter lacht und erklärt mir, dass der Typ nur das Geld holt und zur Zentrale der Firma bringt.
Komische Geschichte. Der Filialleiter interpretiert das Verhalten des Räubers recht eigensinnig. Warum nur? Will er den Raub beschwichtigen?


Ich bin innerlich erleichtert, lache aber nicht mit.
Wieder eine Art der Leerheit.


Der Traum steckt voller männlicher Symbole, nicht nur die zwei Männer, sondern auch die Regieführung, die Pistole, das sportliche Springen zur Kassa, der phallische Zentralschlüssel.

In welchen Verhältnissen zum anderen Geschlecht ist die Träumerin derzeit? Stellt sie sich zu ihrem kommenden 50sten die Frage nach einem passenden Partner, ihr dazu aber die Hände nicht bereit zum Handeln sind und der Mund nicht sich auszudrücken weiß?
 
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Der Traum steckt voller männlicher Symbole, nicht nur die zwei Männer, sondern auch die Regieführung, die Pistole, das sportliche Springen zur Kassa, der phallische Zentralschlüssel.

In welchen Verhältnissen zum anderen Geschlecht ist die Träumerin derzeit? Stellt sie sich zu ihrem kommenden 50sten die Frage nach einem passenden Partner, ihr dazu aber die Hände nicht bereit zum Handeln sind und der Mund nicht sich auszudrücken weiß?
Ich liebe deine Art der Traumdeutung!
@alleanderen - ich schätze all eure Deutungen sehr!!

Es ist komisch, dass du genau jetzt deine Deutung aufgeschrieben hast, der Traum ist ja schon 10 Tage her.
Ich leide ja unter Liebeskummer (wenn man sich meine Beiträge genauer ansieht) und hab gerade überlegt,
mir wurde ja vor Monaten geraten, meinen Schwarm offen anzusprechen, meine Gefühle anzusprechen.

Ich konnte es damals nicht, es ging nicht, da war viel zu viel "Altlast" in mir.
Mittlerweile könnte ich, ich meditiere sehr viel und hab meine Vergangenheit nicht nur bearbeitet und aufgearbeitet,
ich weiß mittlerweile genau was mich getriggert hat und was mich in Unruhe versetzt hat.

Heute könnte ich es aber anscheinend hab ich den richtigen Zeitpunkt verpasst.
Ob ich es bereue?
Nein.
Es war einfach so, auch wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich es nicht können.

Beschissenes Timing einfach.
Genau darüber hab ich vor einigen Minuten nachgedacht.

Aber interessant, dass du es jetzt gerade so deutest. . .
 
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