Ich bin gegen eine Wiedereinführung einer Wehrpflicht und das sag ich als Reservist, der den Grundwehrdienst absolviert hat.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in der Bundeswehr keine Disziplin gelehrt wird und man auch nicht für ein Leben "danach" vorbereitet wird. Das einzige was man lernt ist es, im richtigen Moment "Ja" zu sagen und ansonsten seine Motivation zu verheimlichen. Viele meiner Mitkameraden, die auch aufgrund der Wehrpflicht zum Bund kamen, waren eher verloren in ihrer Rolle und nicht wenige, die sich nach dem Grundwehrdienst entschlossen hatten, weiterhin als Berufssoldat zu dienen, weil es das war, was sie kannten, sind nach ihrem Dienst in ein Loch gefallen.
Das man in der Bundeswehr Disziplin lernt ist einfach ein Mythos und hat nichts mit der Realität zu tun. Auch erwirbt man keine Form von Belastbarkeit oder Resilienz, das ist im Besten Falle den verschiedenen spezialisierten Einheiten vergönnt, und diese Vertreter besitzen in der Regel bereits ein gewisses Durchhaltevermögen, das erhalten sie nicht beim Bund.
Nun zum Eigentlichen. Ich weiß nicht, wie eine Gesellschaft überhaupt in Erwägung ziehen kann, so etwas wie eine Wehrpflicht, nicht nur zu betreiben, Nein, sie sogar wieder Einzuführen. Sagt mal, sind wir im Mittelalter oder was? Als wenn es nicht bestimmte zivilisatorische Errungenschaften gegeben hätte, wie ein Recht auf Selbstbestimmung, Unversehrtheit, etc.. Mir ist es einerlei, ob es eine Berufsarmee, gibt. Soll sie auch Werbung machen, meinetwegen auch in Schulen aber die Wehrpflicht als solches gehört auf den Scheiterhaufen der Geschichte.