Wege der Poesie

Lieber Adamas

Du hast es aber wirklich faustdick hinter den Ohren! o_O Jetzt bin ich echt beeindruckt: das sind deine eigenen Gedichte? Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt! Ein ganz dickes Kompliment von meiner Seite! Das ist nicht nur ein Hobby, das ist echte Kunst!

Na ja, wir wollen den Hund ruhig aus der Pfanne lassen.
So viel Kunst ist es nämlich gar nicht Gedichte zu schreiben.
Es hat nur etwas mit logischem Denken und dem Einbringen
von Gefühlen zu tun. Ich bin sicher, dass das viele Menschen
könnten, sich diese aber einfach nicht damit befassen wollen.
Irgendwie sehe ich das wie bei einem Kreuzworträtsel,
man sucht die richtigen Worte und setzt sie ein.
Aber jedenfalls besten Dank für die anerkennenden Worte.
 
Werbung:
Schenke mir die Ewigkeit …
dann schenke ich dir mein Leben …

Geschenkte Ewigkeit

Die Ewigkeit will ich dir schenken,
allein um deiner Liebe Willen,
denn diese soll meine Leben lenken
und meine Sehnsucht nach dir stillen.

Den Himmel, und damit die Sterne,
will ich nur dir zu Füßen legen,
selbst jetzt, wo du mir noch so ferne,
fliegt jede Regung dir entgegen.

Den Staub will ich zur Seite fegen
damit dein Fuß ihn nicht berührt
und jeder Schritt, auf deinen Wegen,
nicht über Hindernisse führt.

So mag dafür dein Herz mir sagen,
dass es auf mich gerichtet ist,
und nicht von deiner Seite jagen,
indem es voll von Hinterlist.

Doch sehe ich dir ins Gesicht
kann ich nur Liebe noch erkennen,
wie hell ist doch des Glückes Licht,
lässt Liebesglut die Herzen brennen.

H. G. W.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Adamas

Du brauchst dein strahlendes Licht nicht unter den schummrigen Scheffel zu stellen: Ehre, wem Ehre gebührt! Deine Bescheidenheit in allen Ehren, aber deine Gedichte sind wirklich vom Feinsten. Chapeau!

"Ein alter Greis, der lieber ein junger Teenager wäre, kommt auf einem weissen Schimmel daher geritten!"

So viel zum Thema Pleonasmus. :D

Nun, mir ist schon bewusst, dass ich nicht zu den schlechtesten Schreibern gehöre,
so bescheiden bin ich auch wieder nicht. Nur stellt mich das auf kein Podest.
Aber auch ich musste einmal klein anfangen und was ich damals geschrieben habe,
das drückt mir heute oft das Magenwasser hoch. Poesie kann man aber erlernen,
wenn man Gefühle beschreiben und gewisse Regeln, die für ein Gedicht einfach
wichtig sind, einzuhalten vermag. Über diesen Weg habe ich es letztlich auch geschafft.


:danke: :danke: :danke:
 
Ich freu mich, daß ich . . . Daß ich mich freu.

Aus: Mascha Kaléko: In meinen Träumen läutet es Sturm.
© 1977 dtv Verlagsgesellschaft, München.

Ich freue mich, dass ich mich freu´

Ich freue mich der Freude wegen,
selbst dann, wenn dieses zu vermessen,
doch wäre sie mir nicht gegeben,
wär jeder Tag nur zum Vergessen.

Denn einzig sie, der Sinne Helle,
sorgt dafür dass der Ärger weicht,
wenn sie, wie eine warme Welle,
mir über die Gefühle streicht.

Womit des Herzens Freudenschlag
mir fröhlich nur das Dasein zeigt,
und selbst der stärkste Arbeitstag
im Nu sich hin zum Ende neigt.

Doch mehr als alles um mich her
gibt sie mir wohl auch jene Kraft,
die jederzeit mir auch Gewähr,
dass sie mir neue Freude schafft.

So ist es auch nicht wunderlich,
dass ihr im Grunde nichts mehr gleicht,
macht sie doch, schau ich unterm Strich,
als Einzige das Leben leicht.

H. G. W.
 
Und fühle alle Leiden mich erbittern,
Die je ein Schiff erlitt,
Den leisen Wind, den Sturm, sein krampfhaft Zittern.
Den Abgrund fühl' ich mit.


Fröstelnd

Wie fröstelnd ist der kalte Hauch,
der Odem, der das Leben nimmt
und seit Äonen, wie es Brauch,
des Sensenmannes Botschaft bringt.

Wo ungeachtet einer Welt
die alles nur den Tod nicht meint,
er dennoch reiche Ernte hält,
so paradox es auch erscheint.

Und alles nur geschehen kann
da jeder stets im Stillen stirbt,
damit der Masse Lebenswahn
auf keinen Fall gefährdet wird.

Zu störend wäre wohl ein Bild,
das Sterben für normal erklärt,
ja Gott behüte, dann vielleicht
das auch noch jedem widerfährt.

Dabei und dieses ist der Schrei,
stirbt mancher nur aus Übermut.
Wo Dummheit und wo Tollerei,
ist solches fast schon Jugendgut.

H. G. W.
 
Ein Transvestit, ein schöner Mann,
zieht oft sich Frauenkleider an.


Trans-Port-Problem

Schminkt sich ein Mannsbild seine Lippen
so stimmt was nicht mit seinen Genen,
und sieht man ihn nach Männern blicken
wirkt sonderlich auch sein Benehmen.

Dann wird auch klar, und man versteht,
dass, wenn ein fescher Mann sich zeigt,
es ihm die Augen gleich verdreht,
wohl hoffend, dass der ihm geneigt.

Nur, wird im Falle seine Lust
durch Männerkleidung angeschlagen,
so ist schon klar, dass er im Frust,
muss er den ganzen Tag sie tragen.

Der Arme wird, das muss man sagen,
damit als Transe fast kastriert
und darf auch keinen Ausritt wagen,
da dieser zur Entdeckung führt.

Ihm bleibt daher, mit Ende nie,
die Heimlichkeit im Kämmerlein,
und liebt nicht noch wer Travestie
bleibt er damit für sich allein.

H. G. W.
 
....ein Wort und
das Glück auf dieser Welt

Versäumtes Glück

Da war dein Glück, doch schien es dir zu wenig,
wie faules Obst das auf der Straße lag.
Du warst doch jung und fühltest wie ein König,
was galt da etwas das vom falschen Schlag.

Dir war nach mehr, nach schierer Lebensfreude,
denn schließlich warst du weniger nicht wert.
Was sollte auch, was später vielleicht reute,
wenn so dadurch das Bessere gestört.

Du nahmst nur wahr was in der Ferne glänzte,
den gold'nen Stern der doch so unnahbar.
Sahst nur den Lorbeer, der dein Haupt umkränzte,
und nicht was in der Nähe greifbar war.

Doch letztlich, nach so vielen harten Jahren,
blieb aller Ruhm und alles Glück dir fremd.
Hast du im Leben einzig nur erfahren,
dass, was ersehnt, dich nicht als Freund erkennt.

Und denkst du nun an Glück das einst zu nieder,
doch heute wohl so tröstlich für dich wär.
Nur was vorbei das findet sich nie wieder,
was man versäumt kennt keine Wiederkehr.

H. G. W.
 
sich ins Nirwana zu versenken,
nur an das Gute, Schöne denken,

Was Leben ist...

Was Leben ist das lässt sich schwer erklären
da es für jeden anders dargestellt.
Es einfach jetzt nur überm Kamm zu scheren
entspräche nicht dem Sinn der Anderswelt.

So ist der Weg wohl jedem vorgegeben,
die Art zu gehen aber freigestellt.
Ein jeder wählt sich so sein eigen Leben
in dem er handelt und Entscheidung fällt.

So trägt er damit bei zu seinem Glücke,
doch nicht nur das, auch zu der Traurigkeit.
Nichts kommt davon dann auch in einem Stücke,
es stellt sich ein wenn es für ihn an Zeit.

Hier bringt es dann, was Seligkeit begründet,
die Liebe und was so aus ihr entsteht.
Wird aber auch so manches Leid verkündet,
das, hat man Pech, oft Jahre nicht vergeht.

So ist es halt und lässt sich auch nicht wenden,
denn jeder trägt was ihm zu tragen Pflicht.
Und heißt es dann sein Leben zu beenden,
denk' an das Schöne, denk' das Böse nicht.

H. G. W.
 
Gleichere Menschen

Gar viele Menschen trifft man auf den Wegen
die allgemein man unser Leben nennt.
So mancher ist oft länger auch zugegen,
wenn er, im Fall, die selbe Richtung rennt.

Nur kann es sein, dass man wohl gleich im Streben,
und dennoch nie auf gleicher Höhe ist.
Wer schneller geht, wem alle Pfade eben,
der schafft es leichter und in kurzer Frist.

Bei manchen sind es Reichtum oder Namen,
die dafür sorgen, dass die Wege stets gemacht.
Was ihnen Vorteil, auf den Lebensbahnen,
hat diesen auch den Ahnen schon gebracht.

Es ist daher, nimmt man die Menschenherde,
nicht jeder Weg der Gleiche den man geht.
Doch nützt dagegen keinerlei Beschwerde,
da immer einer über einem steht.

Denn trotz der Gleichheit, die formal gegeben,
steht hinter ihr dann doch der Herkunft List.
Egal auch, selbst wenn geistig man daneben,
derjenige wohl immer gleicher ist.

H. G. W.
 
Werbung:
Daheim

Es hat der Mensch, so viel steht fest,
nur einen Ort in seinem Leben
an dem es sich auch leben lässt
und ihm die Ruhe ist gegeben.

Ein Ort, egal wo der auch ist,
der einzig das Gefühl ihm gibt,
dass ihm hier Glück und Freude sprießt,
den er von ganzem Herzen liebt.

Der wert ist alles einzusetzen,
da ja das Herz auch an ihm hängt
und ihn als jenen Platz zu schätzen
der Wohlgefühl sein Eigen nennt.

Ein Wohlgefühl, das nur zu spüren,
da jeder Schritt uns wohlbekannt
und wir halt unser Dasein führen,
als Haus und Heimat oft genannt.

Zu guter Letzt ist es der Platz
an dem man Anteil an uns nimmt,
uns aber abgrenzt von der Hatz,
in dem daheim wir einfach sind.

H. G. W.
 
Zurück
Oben