Wege der Poesie

Genieße dein Leben

Lebe dein Leben, du hast nur das eine.
Genieße die Freude sobald sie sich zeigt.
Meistens erlebt man ja nur das Gemeine,
da dieses eher zum Kommen geneigt.

Meide, was dir nur noch Traurigkeit bringt.
Suche das Schöne, die Stunde die lacht.
Wer allem Übel den Schwung damit nimmt,
meistert sein Dasein durch eigene Kraft.

Lächle der Trauer, so sie dich gefunden,
einfach nur keck in ihr Faltengesicht.
Nichts wird von jener wohl ärger empfunden,
als, wenn ein Lachen den Bannkreis zerbricht.

Liebe, sobald dir die Chance gegeben,
letztlich ist sie es die Flügel verleiht.
Nebenbei ist ihre Kraft und ihr Streben,
uns nicht verliehen auf ewige Zeit.

Lebe und liebe, so lange die Sinne
fähig sind beides auch noch zu begrüßen.
Es kennt das Dasein kaum schönere Dinge,
als jene Momente des Glücks zu genießen.

H. G. W.
 
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Traumdeutung

Du schaust, als leuchte deine Seele.
Ich hatte einen schönen Traum.
Ja dann: erzähle!


Nichts gleicht den Träumen

Nichts gleicht den Träumen, ihrer Art zu geben,
geschweige denn wie sie bewegt zu sein.
Sie sind wohl einzigartig für das Leben
da nichts mehr Freiheit lässt im Sinnenheim.

Denn nirgends, wo real nur unser Denken,
fliegen Gedanken so durch dunkle Nacht.
Selbst beim Versuch sie zielgenau zu lenken,
man nie so wie im Traum auch Flüge macht.

Selbst wenn man wollte kann man nur versagen,
da selbst Erdachtes keine Wirkung schafft.
Man könnte sicher nächtelang sich plagen,
um zu erkennen, dass man keinen Fortschritt macht.

Es bleibt dem Traume einfach vorbehalten,
uns zu gewähren was uns Freude macht.
Wie er es anlegt, ihn dann zu gestalten,
liegt ganz an ihm - an seiner Schaffenskraft.

H. G. W.
 
Doch während wir uns aneinanderdrücken,
um nicht zu sehen, wie es ringsum naht,
kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken:
denn unsre Seelen leben von Verrat.



Rainer Maria Rilke, 1875-1926

Drum prüfe....

Nur Liebe scheint wohl zu erwecken
was sich auch noch Vertrauen nennt.
Wer wirklich liebt kann nichts erschrecken,
da Liebestaumel das nicht kennt.

Wie sollte der auch dieses kennen,
wo einzig zählt des Herzens Glück
und alles, was es könnte hemmen,
stets nur noch aus dem Sinn gerückt.

Denn wer verliebt, das wär zu sagen,
ist blind für alles rundherum.
Statt was noch stört, was zu erfragen,
da hofft man nur auf Besserung.

So kommt es, dass gar manches Glück,
dann doch ein böses Ende findet.
Zu spät erkennt man oft bedrückt,
das prüft man, ehe man sich bindet.

H. G. W.
 
Schneckenfutter

Im Kurhotel „Zum Römerbad“,
logiert wos Rang und Namen hat,
weil’s nicht nur schick und „In“ halt ist,
sondern das Essen meist noch mies.


Denn jeder, der da kommt zum „Hippen“,
trägt zu viel Kilos auf den Rippen,
die ihn, das kann man ruhig sagen,
halt letzten Endes mächtig plagen.


Und, dass man die ihm letztlich nimmt,
halt so ein Fraß den Tag bestimmt,
damit die Frauen rank und fesch
und auch die Männer wieder resch.


So futtern sie, für teures Geld,
grad alles was sie sonst nur quält,
damit der Körper das auch spürt
und Fett so ad absurdum führt.


Salat und noch mehr grünes Zeug,
Zichorie unter‘m Blätterteig,
das steckt man ohne Klage weg,
als wäre man ein Weinbergschneck.'


Man macht das, ist es noch so blöd,
damit halt das Gewicht vergeht,
und nach der Kur, der leere Sack,
dann wieder Platz zum Essen hat.


Denn danach braucht‘s ja wieder Kraft,
die nur ein Schweinebraten schafft,
und läuft der Bauch dann aus dem Ruder,
gibt's ja die Kur mit Schneckenfutter.

H. G. W.

Zum besseren Verständnis, aus der Mundart in die Schriftsprache
gesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr müsst dies Herz nicht schelten,
Das sich so schwer ergibt,
Könnt' schneller es gesunden,
Dann hätt' es nie geliebt.


Wundes Herz

Wo gehst du hin mein wundes Herz?
Suchst du dir nur die dunklen Ecken?
Nicht leichter wir dir so dein Schmerz,
versucht du ihn jetzt zu verstecken.

Kaum besser werden deine Qualen,
vergräbst du sie, hältst du sie fern.
Was fällt das ist nun mal gefallen,
das gilt auch für den Liebesstern.

So nützt es gar nichts nun zu klagen,
es hebt nicht auf die wilde Pein.
Es hilft auch kaum drauflos zu schlagen,
du fängst die Liebe nicht mehr ein.

Und was gegangen macht nicht halt.
So zeigt sich einfach dieses Leben.
Doch irgendwann, vielleicht schon bald,
wird dir ein neues Glück gegeben.

H. G. W.
 
Es hat mir noch so viel zu geben,
dieses schöne Leben...
Es ist alles so einfach, wenn man es nur will,
es ist ein wundervolles Gefühl !

E. Dörter

Lebensfreude

Im Herzen
bliebst du mir erhalten.
Selbst dann
wenn es oft traurig war.
Auf meinem Wege
hin zum Alten,
blieb dir auch Zeit
um zu gestalten.
Warst du mir Stütze.
Immerdar.

Und gabst mir Kraft
auch für die Stunden.
Damit ich manches
leichter trug.
Du halfst mir stets
über die Runden,
ja selbst hinweg
auch über Wunden,
die mir das Leben
manchmal schlug.

Wodurch
und dieses ist gewiss,
die Tage
nie zu bitter waren.
Wer ihren Lauf
stets so bemisst,
dass Freude
ihr Begleiter ist,
dem graut auch nicht
vor den Gefahren.

H. G. W.
 
Frühlingserwachen

Schon fühlt man es des Frühlings zartes Leben,
das sanfte Streicheln erster warmer Luft.
Und jenes Hoffen, welches stets gegeben,
erspüren Sinne wieder frischen Erdenduft.

Gibt helles Grün den Augen wieder Farben,
die diese schon seit Monden so entbehrt.
Zu lange mussten sie in Bleichheit darben,
die einfach auch zur Winterzeit gehört.

Zu einer Zeit, die alle Jahre wieder,
von der Natur uns aufgezwungen wird.
Wie schwer drückt sie die frohe Stimmung nieder,
was manche wohl auch in die Krise führt.

Denn wo meist grau der Tage zähes Walten,
fehlt jede Lust sie anders auch zu seh'n.
Wie soll man sich auch Stunden froh gestalten,
wenn diese nur aus Einerlei besteh'n.

Doch aufgeweckt, von warmen Frühlingswinden,
findet man wieder in die Form zurück.
Lässt Schritt für Schritt sich wieder Freude finden
und findet auch das Herz oft neues Glück.

H. G. W.
 
Was ich nicht sein will….
Ein Fehler

@Stephanie Urbat-Jarren

Festgelegt

Ich wollte nie sein wie ich bin,
zu starr ist mir die Lebensbahn,
zu vieles zeigt sich ohne Sinn,
doch komm ich nicht dagegen an.

Zu sehr war ich wohl schon geprägt
bevor das Licht der Welt ich sah,
und war der Kurs mir festgelegt
für alles was bereits geschah.

Wobei das wohl auch weiterhin
für meine Zukunft gelten wird,
die damit, fernab von Gewinn,
durch unbekannte Zeiten führt.

Durch Zeiten, die mit Sicherheit
nicht anders werden als sie waren,
die bisher schon nur knapp am Leid
vorbeigeschrammt, entlang gefahren.

Und die mich alles machen ließen
nur nicht was gerne ich gemacht,
ja mich nur durch mein Dasein stießen,
das ich mir anders ausgedacht.

H. G. W.
 
Letztes Geschenk

Ich schenke dir die Zeit für dich,
damit auch du zur Ruhe kommst
und nicht in Masse, unterm Strich,
dem Wohlgefühl der andern frommst.

Damit nun nach des Daseins Hast
dir endlich jene Zeit verbleibt,
die dir zur wohlverdienten Rast,
und nichts mehr ist was dich noch treibt.

Denn viel zu lange hastest du
bereits für aller andern Streben,
fühlst du in Pflicht dich immerzu
das Beste jedem nur zu geben.

In einer Pflicht die vorwärts drängt,
damit dein Handeln stets bestimmt,
und eine Mutter auch nichts hemmt,
selbst nicht, wenn es ihr Leben nimmt.

Doch nun da schenke ich dir Zeit,
nach Kummer, Hast und oft auch Not.
Sieh', meine Arme sind ganz weit,
umarme mich, ich bin dein Tod.

H. G. W.
 
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Manchmal ist das das beste Alter, denn nur hier höre ich auf mich.
Ich passe auf mich auf und komme zur Ruhe. Ja, manchmal bin


Alterserscheinung

Dem Alter ist sie zugedacht,
als ob sie nur dafür geschaffen.
Was Jungen wenig Freude macht,
aus Angst, dass Neues nicht erbracht,
lässt viele Alte milde lachen.

Was ließe auch die Zeit vergehen,
wenn Warten einzig hier die Tugend.
Bei aller Liebe, das zu sehen
und noch am Ende zu verstehen,
entspricht doch nicht dem Sinn der Jugend.

Somit und das ganz ohne Fragen,
ist sie für diese auch nicht nett.
Wohl einzig kennt man keine Klagen
wo man gewöhnt ist zu entsagen,
und die Geduld schon Lebenszweck.

H. G. W.
 
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