Was würdet Ihr Gott sagen, wenn Ihr ihn persönlich treffen könntet?
Nun gibt es dich doch, nicht dass ich dich je als Märchenfigur mit langem Bart gehalten habe oder dich mit der Maske verwechselt hätte, die die Menschen erschaffen haben um ihre Mitmenschen zu kontrolieren und später als Grund um dich, die Maske von dir, im aufklärerischen Wahn aus den Köpfen zu exorzieren, nein,
der Grund lag schlicht darin, ich wollte und konnte mich vor allem nicht den Konsequenzen stellen, die es für mein Leben bedeutet hätte, zu schön und zu machtvoll waren die Sünden, oh, mein Gewissen liess sich nicht so einfach abstellen, immer wieder quälte es mich, schliesslich war mir durchaus klar, dass es nicht fremd induzierte Angst irgendwelcher Demagogen war, ich konnte die Schäden auf andere und mich nicht einfach wegleugnen, obwohl ich damals in Selbstbetrug absolut spitze war, doch wieso sollte ich an etwas glauben, dass für mich nur der ewige Tod versprach, wenn sich dann nach dem Tod ironischerweise herausgestellt hätte, dass jeder in seinem persönlichen Walhalla landet, das durch den Glauben Realität geworden ist, aber,
alles zwecklos, ich bin wirklich tot, alles zu spät, ich spühre Deine Trauer, die mich viel mehr verstört als es deinen Zorn getan hätte, den ich erwärtet hätte, zugleich verspühre ich Deine Unnachgibigkeit, eine Macht, deren einmal gefällter Entscheid sogar sich selbst bindet, absurd das Verlangen Dich zu fragen, einmal zu schummeln, der ich Dich selbst nach dem Tod nicht ganz wahrnehmen kann, meine geistige Wahrnehmung scheinen die Informationen nicht interpretieren zu können, wie ein flimmern in den Augenwinkel, welches sich immer der Betrachtung entzieht, nur diese unendliche Wärme, die mich verbrennt und gleichzeitig mit unendlicher Traurigkeit erfüllt, sich unmöglich mit meinem Makel verträgt, ja, ich weiss, ich hatte die Gelegenheit gehabt, die Zeichen waren unübersehbar, jede Information über die unglaublich komplexe Gensteuerung, Zelldiferention, Stoffwechsel, der primitivste Organismus noch ein Wunderwerk, ihr Studium tatsächlich das einzige, was immer wieder einen Hauch von Zweifel aufkommen liess,
daran, dass meine Lebensphilosophie nach bestem Wissen und Gewissen Leben, vielleicht doch nicht die Wahrheit war, meine gefundene, innerere Ruhe doch wieder eine Selbsttäuschung, aber was kann ich denn dafür, selbst wenn Du in den Stein gemeiselt hättest, dass es dich gibt und dass Du nicht begeistert bist, was Deine Kreationen einander antun, ein höhnisches Zerrbild der ursprünglichen Absicht, jedoch wären willenlose Wesen, die programiert ohne Elend und Fehler ihr Leben fristeten, gar kein Leben, eine schlimmere Vorstellung als jede gedankenkontrolierende Dystopie, aber,
f**k, f**k, f**k, MIR hilft alles nichts mehr, unausweichlich wartet meine Verurteilung, harmloser und doch schlimmer als die martenden Flammen der mittelalterlichen irrgeleiteten Sektierer, ein Nichts, eine totalle Abstinenz deiner Präsenz und Wärme, die eigentliche Bedeutung des Begriffs "Sünde" wird entgültig klar, jener unvollkommener Zustand, der mich von Gott trennt, in der erbarmungslose Kälte die Fehler wiedererlebend und verzweifelt zu ändern versuchend, um nur wieder daran erinnert zu werden, dass die Entscheidungsmöglichkeit für immer vorbei ist...
Doch vielleicht erweist sich mein Sig als Rettung
