Hallo Merlina
Oder eben durch die richtigen Fragen, die ich dann visuell auf Papier oder Bildschrim einfach besser begreife, als mit Worten in meinem Umfeld, mit Gesichtern und ihren Gesichtsausdrücken, der Trauer, des Entztens und des Mitgefühls, oder Unverständniss....da tu ich mir einfach leichter, wenn ich schreibe, und keine Energien spüre. Dabei spüre ich "mich" am besten. Alle anderen verwirren mich zusätzlich.
Das Umfeld kann sehr belasten: Ich erinnere mich sehr gut, wie sehr es mich kränkte, wenn mir Leute aus dem Weg gingen oder mich versteckt anstarrten. Oder wie unerträglich es für mich war, wenn jemand etwas säuselte, wie leid es ihm täte und ich genau spürte, dass es bloße Konvention war. Am besten taten mir Menschen, die mich einfach in den Arm nahmen oder ihre Anteilnahme dadurch ausdrückten, dass sie mich in meiner Trauer aushielten, mit mir lachten und mich weinen ließen und ansonsten ganz normal mit mir umgingen.
aber wenn es denn so sein sollte, das sie wirklich "ja ich will" sagte....dann denke ich, habe ich meine Tochter kein bißchen gekannt.
Ich habe jetzt einige Stunden vergehen lassen, um mir darüber Klarheit zu verschaffen, ob ich deine Eingangsfrage - so weit möglich - beantworten möchte. So ganz klar bin ich mir immer noch nicht, andererseits wäre es unangemessen, dich nicht ernst zu nehmen, denn du schriebst eingangs, dass dir jede Antwort lieber ist als Ungewissheit. Was ich zu spüren meine, ist so etwas wie Fragen, die du dir stellst wie etwa: Habe ich meine Tochter gekannt oder habe ich etwas übersehen? Hätte ich etwas anders machen können oder sollen (ich komme darauf wegen deiner Eingangsfrage: Was war das Grundproblem)?
Eine Konstellation, die direkt auf einen Freitod bzw. eine Todessehnsucht hindeutet, kann ich im Horoskop deiner Tochter nicht erkennen (Herrscher von 8 in 1 oder Herrscher von 1 in 8). Was sich findet, ist eine Konstellation, die darauf hindeutet, dass sie sich seelisch zu Außergewöhnlichem hingezogen fühlte, zu Unerklärlichem, im Grunde genommen zu einer Welt, die voller Zauber ist (IC auf dem "UFO-Grad"). Solche Dinge scheinen sie sehr angezogen zu haben, sie waren für sie wie seelische Nahrung. Sie könnte sozusagen mit einem Bein in der einen Welt und mit dem anderen Bein in einer Art "Anderwelt" gestanden haben. Oder anders ausgedrückt: Es gibt Menschen, die nicht so sehr an diesem Leben hängen wie andere, sie sind in diesem Dasein "flacher" verwurzelt, was zur Folge haben kann, dass sie sich zeitweise hier sehr fremd fühlen und sich nach der anderen Welt sehnen, sich gedanklich eine schöne Welt bauen (Mond aus 11 in 8).
Das bedeutet jedoch nicht, dass deine Tochter um ihren Tod gebeten haben muss. Ich schätze eher, dass ihr die Gefahr nicht so präsent war, weil sie von ihrer Prägung her nicht so sehr am Leben hing.
Zusammengefasst: Es geht weniger um ein Grundproblem als vielmehr eine Prägung, die deine Tochter "mitgebracht" hat und die niemand "wegmachen" kann. Du wirst dein Bestes als Mutter gegeben haben, all das, was dir jeweils möglich war, und du wirst deine Tochter so gut gekannt haben, wie man einen anderen Menschen kennen kann.
Es gibt Tage da könnte ich viel besser damit umgehen, wenn es ihr eigener Wunsch gewesen wäre.
Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mich hat lange Zeit der Gedanke getröstet, dass mein Sohn gegangen ist, weil er gehen wollte. Wie es aussieht, sorgst du sehr gut für dich und ich wünsche dir sehr, dass du bald auch von der Kripo Genaueres zu den Umständen erfährst.
Alles Gute
Rita