Hallo zusammen,
ich melde mich nochmal zu Wort, da ich was die Homoöphatie und mögliche Gründe für ihre Wirkung betrifft, folgendes gefunden habe:
Mit Sicherheit keine klaren Belege, aber Hinweise daß es hier Wirkungmechanismen gibt.
http://www.informationen-zur-homoeopathie.de/?page_id=280
Fazit
Anhand der aktuell bekannten physikalischen Versuche lässt sich der vermutete physikalische Faktor in Hochpotenzen bisher nicht sicher nachweisen.
Zwar gibt es einzelne Arbeiten mit ausreichender methodischer Qualität (Demangeat, in Teilen auch Rey und van Wijk), die auf eine Besonderheit und Spezifität der Struktur einer homöopathischer Hochpotenzen hinweisen, es bleiben dabei aber sehr viele Fragen offen. Die grundsätzliche Frage, ob in Wasser Informationen in Form netzwerkartiger Strukturen gespeichert werden können häufig auch als Gedächtnis des Wassers bezeichnet , ist in wissenschaftlichen Kreisen nicht abschließend beantwortet.
Dass durchaus nicht vermutete Überraschungen auftreten, zeigt auch die Arbeit von Chikramane et al., die eine stabile Konzentration der Ausgangssubstanz in Hochpotenzen nachweisen konnte und somit einen materiellen statt eines physikalischen Faktors wieder stärker in den Vordergrund bringt. Bis zu einer D18-Potenz waren schon Anfang des Jahrhunderts die Ausgangssubstanzen nachweisbar.
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch Forschungen des französischen Nobelpreisträgers und Entdeckers des HIV-Virus Luc Montagnier. Er hatte elektromagnetische Signale von bakterieller und viraler DNA bis zu einer Verdünnungsstufe von 10-18 nachweisen können (Montagnier 2009-1, 2009-2, siehe auch Science 2010).
Die bei Chikramane auch in C30 und C200 nachgewiesenen Konzentrationen bewegen sich in einem Bereich, bei dem Hormesis-Effekte durchaus vorstellbar sind. Bisher waren diese Überlegungen nur für niedrige und mittlere homöopathische Potenzen vorstellbar. Aber auch die Arbeit von Chikramane lässt Fragen offen: S
o wurden beispielsweise keine potenzierten Kontrolllösungen verwendet, und es bedarf einer unabhängigen Replikation, bevor weitere Schlüsse daraus gezogen werden können.
UND hier nochmal eine Zusammenfassung, welche unsere Diskussion hier ganz gut spiegelt:
http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=122
Drei Ansätze zur Erklärung der Homöopathie
Von Claus Fritzsche | 30.März 2008
1. Die Fraktion der kritischen Materialisten
Die kritischen Materialisten folgen stark vereinfacht der Logik, dass Homöopathie aus THEORETISCHEN Erwägungen ein reines Placebophänomen sein muss, da in homöopathischen Hochpotenzen kein Wirkstoff in materieller Form (also mindestens ein Atom) vorhanden ist und weil bis heute kein homöopathischer Wirkmechanismus nachgewiesen werden konnte. Die große Mehrzahl der kritischen Materialisten hat einen theoretisch intellektuellen Zugang zur Homöopathie, jedoch nicht die praktischen Erfahrungen, die z. B. klassische Homöopathen mit langjähriger Berufspraxis haben.
Argumentative Schwachstelle der kritischen Materialisten ist u. a. die Tatsache, dass es im Bereich der Veterinärmedizin weit über 100 randomisierte Therapiestudien zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel gibt, von denen 55 % positiv verlaufen sind. Rainer Lüdtke und Dr. Henning Albrecht (»Was wirkt in der Homöopathie?«) weisen darauf hin, dass Placeboeffekte in der Veterinärmedizin zwar nicht auszuschließen sind. Die Frage, wie sich persönliche Zuwendung, Überzeugung und Glaube im Schweinestall unter den Bedingungen der modernen Massentierhaltung an mehr als 4.000 Tieren, verabreicht über das Trinkwasser, unter Doppelblindbedingungen gegenüber Placebo bzw. Antibiotika durchsetzen können, bleibt von Seiten der kritischen Materialisten jedoch unbeantwortet.
Für einen spezifischen Effekt der Homöoathie spricht auch die spektakuläre, 2008 im Journal of Psychopharmacology publizierte Arbeit »Homeopathic pathogenetic trials produce more specific than non-specific symptoms: results from two double-blind placebo controlled trials« von H. Walach, H. Möllinger, J. Sherr und R. Schneider. Homöopathen gehen davon aus, dass jedes homöopathische Arzneimittel spezifische Krankheitssymptome auslöst, wenn es von gesunden Menschen eingenommen wird. Ganze Bibliotheken beschreiben, welches homöopathische Mittel welche spezifischen Krankheitssymptome heilt, wenn es von kranken Menschen eingenommen wird
oder welche spezifischen Krankheitssymptome es auslöst, wenn es von gesunden Menschen eingenommen wird. H. Walach, H. Möllinger, J. Sherr und R. Schneider prüften nun in zwei Studien, ob gesunde Probanden nach der Einnahme von ihnen unbekannten homöopathischen Mitteln spezifische Krankheitssymptome entwickeln. Ist Homöopathie ein reines Placebophänomen, so muss dies insbesondere unter Doppelverblindung unmöglich sein, da Probanden ja nicht wissen, welches von vielen tausend Krankheitssymptomen sie zeigen sollen. Das Ergebnis der Studien ist spektakulär: »Homeopathic pathogenetic trials produce more specific than non-specific symptoms.«
In hohem Maße erklärungsbedürftig sind auch die über zufällige Spontaneffekte weit hinausgehenden Erfolge der Homöopathie in der Behandlung von bewusstlosen Menschen. Mehr zu diesem Thema in der hier verlinkten Einführung von Prof. Dr. med. Michael Frass, Leiter der Intensivstation der I. Medizinischen Klinik der Universität Wien. Eine wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werdende Erschließung des Themas findet sich im Buch »Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin« (→ Buch via Google durchblättern, → das Buch bei Amazon) von Dr. med. Michael Bündner (→
www.dr-martin-buendner.de) und Prof. Dr. med. Michael Frass (→
www.homresearch.org).
Eine weitere argumentative Schwachstelle der kritischen Materialisten besteht in der Unkenntnis der Tatsache, dass es eine erhebliche Anzahl von (insbesondere neueren) Studien gibt, die eine klare Überlegenheit der Homöopathie gegenüber Placebo belegen. Siehe zu diesem Thema auch der H.Blog-Beitrag »Überlegenheit der Homöopathie gegenüber Placebo«, in dem Dr. Corina Güthlin vom Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Uniklinik Freiburg darauf hinweist, dass die Homöopathie-gleich-Placebo-These vor dem Hintergrund der vorliegenden Fakten nicht haltbar ist. Ergänzend zu den Ausführungen von Frau Güthlin sei darauf verwiesen, dass die Interpretation von randomisierten klinischen Studien auch problematisch ist.
Selbst die 2005 in The Lancet publizierte Meta-Analyse von Shang et al. hat im Rahmen einer nachträglichen Prüfung ergeben, dass die Effekte der Homöopathie (unter den Rahmenbedingungen und Prämissen der Meta-Analyse von Shang et al. 2005) deutlich über Placebo liegen. The Lancet hatte 2005 etwas voreilig und auf der Grundlage von nur 8 (!) schlampig bis nicht dokumentierten Studien das vermeintliche »Ende der Homöopathie« herbeigeredet, sich durch die neuen Arbeiten von Rutten, Stolper und Lüdtke jedoch gründlich blamiert. Siehe hierzu auch: H.Blog: The Lancet & Homöopathie: 2 Studien weisen auf grobe Fehler der Meta-Analyse von Shang et al. 2005 hin.
2. Die Fraktion der befürwortenden Materialisten
Die befürwortenden Materialisten folgen stark vereinfacht der Logik, dass Homöopathie aus PRAKTISCHEN Erwägungen ein im Sinne Hahnemanns wirksames Heilphänomen sein muss, bei dem über den Weg des homöopathischen Präparats Informationen übertragen werden. Wichtiges Fundament dieser Sichtweise ist die positive Erfahrung in der therapeutischen Praxis. Darunter auch extrem spektakuläre Erfolge, wie sie z. B. Christian Weber im Focus Themen-Spezial »Heilung aus den Nichts?« schildert und die sich (gefühlt) nur schwer mit Liebe, Zuneigung und seelischen Streicheleinheiten erklären lassen.
Argumentative Schwachstelle der befürwortenden Materialisten ist die Tatsache, dass eine vermeintliche Informationsübertragung bis heute nicht nachgewiesen werden konnte. Das Gegenteil ist der Fall: Alle entsprechenden Versuche wie zuletzt z. B. die In-vitro-Experimente der Arbeitsgruppe Nieber und Süß am Institut für Pharmazie der Universität Leipzig scheiterten daran, dass sie sich nicht replizieren ließen.
Eine weitere Schwachstelle der befürwortenden Materialisten besteht in der Überbewertung der eigenen therapeutischen Praxis, in der Erfolge (subjektiv gefühlt) dem homöopathischen Präparat und (vermuteten) Wirkmechanismus zugeschrieben werden und unspezifische Einflussfaktoren nicht objektiv bewertet werden. Siehe hierzu auch »Klient, Therapeut und das unbekannte Dritte«. Erfolgreiche Homöopathen verfügen über keine Erfahrung in der homöopathischen Behandlung von Personen, welche Homöopathie für Unsinn halten
durch Therapeuten, die Homöopathie für Unsinn halten.
Die 2007 im Indian Journal of Research in Homoeopathy veröffentlichte Publikation »Management and Control of Genetic Processes in Cotton Plants through Homoepathy« ist zu dem Ergebnis gekommen, dass homöopathische Präparate auch Hochpotenzen die elektrische Ladung von destilliertem Wasser messbar und wiederholbar verändern. Sollte diese Studie durch weitere Forschungsarbeiten bestätigt werden, so könnte dies die Annahme stützen, dass homöopathische Präparate in Verbindung mit Wasser eine biophysikalische Wirkung haben. Ohne eine unabhängige Replikation durch weitere Forschergruppen ist diese Arbeit jedoch im Moment wissenschaftlich nicht aussagekräftig. Vergleichbare Versuche des Immunologen Jacques Benveniste oder der Professoren Nieber und Süß (Universität Leipzig) konnten von unabhängiger Stelle bisher in keinem Fall (!) repliziert werden.
Nachtrag Juni 2010: Dr. H. U. Gangar hat eine weitere Studie mit dem Titel MANAGEMENT OF GENETIC ACTIVITY THROUGH HOMOEOPATHY im International Journal of Pharma and Bio Sciences (IJPBS) veröffentlicht. So interessant die Hypothese von Dr. H. U. Gangar auch ist, die neue Arbeit hat eine große Schwachstelle. Eine seriöse Bewertung ist erst dann möglich, wenn die Experimente mit Baumwollpflanzen und das Erklärungskonzept innerhalb der Scientific Community kritisch hinterfragt und diskutiert wurden und wenn Replikationsstudien von weiteren Forscherteams erfolgreich waren. Bisher steht die Arbeit von Dr. H. U. Gangar jedoch isoliert und ungeprüft im Raum.
Die Leipziger In-Vitro-Experimente (an Rattendarm), welche in der Homöopathie-Szene voreilig als Beweis für die spezifische Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel präsentiert wurden, konnten im Rahmen einer Kontroll-Studie nicht repliziert werden. Siehe hierzu die folgende idw-Pressemeldung:
»(Essen, 06.11.2009) Homöopathisch aufbereitetes Atropinsulfat hat keine nachweisbaren Effekte auf die Kontraktionsfähigkeit des Rattendarms. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die mit Fördermitteln der Karl und Veronica Carstens-Stiftung am Institut für Veterinär-Physiologie der FU Berlin durchgeführt wurde
«
3. Die Fraktion der Quantenphysiker
Anhänger einer quantenphysikalischen Erklärung der Homöopathie wie z. B. Prof. Harald Walach, Dr. Otto Weingärtner, Dr. Lione R. Milgrom aber auch Dr. Dr. Walter von Lucadou sind sehr vorsichtig mit abschließenden Aussagen, untersuchen jedoch die Möglichkeit, dass es sich im Falle der Homöopathie um (im quantenphysikalischen Sinn) nichtlokale Korrelationen in psychophysikalischen Systemen handelt. Eine 2003 von Prof. Harald Walach an der Universität Wien durchgeführte Veranstaltung (»Generalisierte Verschränkung Plädoyer für einen ontologischen Figur-Grund-Wechsel und ein paar Daten, die dabei helfen«) beschreibt das Konzept der Quantenphysiker wie folgend:
»Wir gehen in unserer normalen Alltags- und Wissenschaftsontologie davon aus, dass die Welt aus Teilen und Elementen bestehen, die räumlich voneinander getrennt sind und durch externe Wechselwirkungen verschiedener Kräfte miteinander in Verbindung stehen. In der Physik sind dies die vier Grundkräfte. Die für uns wichtigste ist die elektromagnetische, weil sie gleichzeitig diejenige Kraft ist, die auch unsere Sinnesorgane affiziert und uns damit unser Bild von der Welt vermittelt: Wir sehen uns als von anderen und der Welt Getrennte und nehmen Gegenstände als räumlich getrennt und Ereignisse in einer gewissen zeitlichen Folge wahr. Dieses Weltbild wird im wesentlichen durch die theoretischen Vorstellungen der klassischen Physik geprägt. Wir nennen es darum oft auch »klassisch« oder sprechen von der »Lokalitätsannahme«. Ihr zufolge kann es nur solche Ursachen und Wechselwirkungen geben, die durch lokale Signale und Energieaustauschprozesse zustande kommen.
Die Entwicklung der Quantenphysik hat unsere Alltagsvorstellung einer klassischen Welt durcheinandergebracht, ohne dass dies bislang wahrnehmbaren Einfluss auf die Psychologie, die Medizin oder andere Wissenschaften von unserer Welt der Alltagsdinge und -begebenheiten gehabt hätte. Beispielsweise sagt der Formalismus der Quantenmechanik aus, dass Elemente eines Quantensystems miteinander korrelativ in Verbindung bleiben, obwohl keine lokalen Wechselwirkungsprozesse stattfinden. Dies ist unter dem Terminus »Einstein-Podolsky-Rosen-Korrelation« bekannt, oft auch als Quanten- Nichlokalität bezeichnet. Unklar ist allerdings, ob und inwiefern und wieweit diese Quantenprozesse unsere Makro-Welt beeinflussen. Dies wird derzeit unter dem Terminus »Dekohärenz« in der Physik heiss diskutiert.«
Der quantenphysikalische Erklärungsansatz wird sowohl von den kritischen als auch von den befürwortenden Materialisten tendenziell als Bedrohung der eigenen Position wahrgenommen und darüber hinaus sehr wahrscheinlich mangels Zugang zu den theoretischen Grundlagen der Quantenphysik (Unschärfe, Verschränkung, Nichtlokalität) auch nicht verstanden. Das ist insofern schade, als das Konzept einer nichtlokalen Korrelation in einem psychophysikalischen System das Potential hat, alle bisherigen Widersprüche und Ungereimtheiten aufzuklären. Es kann insbesondere erklären, warum die Homöopathie mit hoher Wahrscheinlichkeit kein reines Placebophänomen ist, warum doppelverblindete Homöopathie-Studien in der Veterinärmedizin so deutlich positiv verlaufen und warum Homöopathie trotzdem dann nicht wirkt, wenn beispielsweise Therapeut und Patient Homöopathie für Humbug halten und eine negative Erwartungshaltung haben. (Nur am Rande: Wie die berühmte Naproxen-Studie von Bergmann JF et al. zeigte, ist der Einfluss von Patienten-Überzeugungen und Arzt-Patient-Interaktion auch bei der Einnahme pharmazeutischer Arzneimittel viel größer als allgemein angenommen.)
VIEL FREUDE BEIM DRÜBER NACHDENKEN
LG Siegmund