Auf ein paar Punkte gehe ich mal ein:
Erdkröte;3688472 schrieb:
Dass durchaus nicht vermutete Überraschungen auftreten, zeigt auch die Arbeit von Chikramane et al., die eine stabile Konzentration der Ausgangssubstanz in Hochpotenzen nachweisen konnte und somit einen materiellen statt eines physikalischen Faktors wieder stärker in den Vordergrund bringt. Bis zu einer D18-Potenz waren schon Anfang des Jahrhunderts die Ausgangssubstanzen nachweisbar.
Bei ungefähr D80 hat man eine theoretische Verdünnung von 1 Atom auf das ganze Universum.
Erdkröte;3688472 schrieb:
1. Die Fraktion der kritischen Materialisten
Die kritischen Materialisten folgen stark vereinfacht der Logik, dass Homöopathie aus THEORETISCHEN Erwägungen ein reines Placebophänomen sein muss, da in homöopathischen Hochpotenzen kein Wirkstoff in materieller Form (also mindestens ein Atom) vorhanden ist und weil bis heute kein homöopathischer Wirkmechanismus nachgewiesen werden konnte. Die große Mehrzahl der kritischen Materialisten hat einen theoretisch intellektuellen Zugang zur Homöopathie, jedoch nicht die praktischen Erfahrungen, die z. B. klassische Homöopathen mit langjähriger Berufspraxis haben.
Ich habe hier in meiner Theorie-Kritik auch die anderen Erklärungsmodelle einbezogen. Auch die Ansicht, dass sich intermolekulare Muster erhalten oder eben auch die quantenmechanische Deutung. Außerdem: Was hilft die Berufserfahrung bei den Erklärungsmodellen? Man kann Erklärungen auch kritisieren, wenn man keine Berufserfahrung hat - ebenso Methodik etc.
Erdkröte;3688472 schrieb:
Argumentative Schwachstelle der kritischen Materialisten ist u. a. die Tatsache, dass es im Bereich der Veterinärmedizin weit über 100 randomisierte Therapiestudien zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel gibt, von denen 55 % positiv verlaufen sind. Rainer Lüdtke und Dr. Henning Albrecht (»Was wirkt in der Homöopathie?«) weisen darauf hin, dass Placeboeffekte in der Veterinärmedizin zwar nicht auszuschließen sind. Die Frage, wie sich persönliche Zuwendung, Überzeugung und Glaube im Schweinestall unter den Bedingungen der modernen Massentierhaltung an mehr als 4.000 Tieren, verabreicht über das Trinkwasser, unter Doppelblindbedingungen gegenüber Placebo bzw. Antibiotika durchsetzen können, bleibt von Seiten der kritischen Materialisten jedoch unbeantwortet.
Wie liefen all diese Studien genau ab? Wenn darauf hingewiesen wird, dass Placebo-Effekte nicht auszuschließen sind, waren sie vielleicht nicht doppelblind. Allerdings wird das unten behauptet. Falls nicht doppelblind: Der Placebo-Effekt gilt auch beim untersuchenden Arzt, der Tiere anders beurteilt, wenn er weiß, welches Tier was bekommen hat. Wenn doch doppelblind, zeigt sich in den Worten "4000 Tieren, verabreicht übers Trinkwasser" eine weitere mögliche Fehlerquelle: Wenn die Versuchsgruppen räumlich getrennt wurden, können die verschiedenen Ställe einen Einfluss auf das Ergebnis haben . selbst, wenn man nicht weiß, welche Gruppe in welchem Stall ist. Und dann noch: Was ist mit den 45% der anderen Studien, die keine Wirkung der Homöopathie zeigten?
Erdkröte;3688472 schrieb:
Die Entwicklung der Quantenphysik hat unsere Alltagsvorstellung einer klassischen Welt durcheinandergebracht, ohne dass dies bislang wahrnehmbaren Einfluss auf die Psychologie, die Medizin oder andere Wissenschaften von unserer Welt der Alltagsdinge und -begebenheiten gehabt hätte.
Aus gutem Grund: Wenn man die Quantenmechanik für die Alltagswelt anwendet kommt im Grenzfall die klassische Mechanik raus. Unschärfen bewegen sich im Bereich von Bruchteilen von Atomdurchmessern etc.
Erdkröte;3688472 schrieb:
Beispielsweise sagt der Formalismus der Quantenmechanik aus, dass Elemente eines Quantensystems miteinander korrelativ in Verbindung bleiben, obwohl keine lokalen Wechselwirkungsprozesse stattfinden. Dies ist unter dem Terminus »Einstein-Podolsky-Rosen-Korrelation« bekannt, oft auch als Quanten- Nichlokalität bezeichnet. Unklar ist allerdings, ob und inwiefern und wieweit diese Quantenprozesse unsere Makro-Welt beeinflussen. Dies wird derzeit unter dem Terminus »Dekohärenz« in der Physik heiss diskutiert.«
Solche Verschränkungen sind im allgemeinen auch sowohl relativ aufwendig herzustellen als auch sehr fragil.
Erdkröte;3688472 schrieb:
Der quantenphysikalische Erklärungsansatz wird sowohl von den kritischen als auch von den befürwortenden Materialisten tendenziell als Bedrohung der eigenen Position wahrgenommen und darüber hinaus sehr wahrscheinlich mangels Zugang zu den theoretischen Grundlagen der Quantenphysik (Unschärfe, Verschränkung, Nichtlokalität) auch nicht verstanden.
Das ist Quatsch. So finden sich viele "kritische Materialisten" unter Physikern. Wir haben Ahnung von Quantenmechanik.
Erdkröte;3688472 schrieb:
Das ist insofern schade, als das Konzept einer nichtlokalen Korrelation in einem psychophysikalischen System das Potential hat, alle bisherigen Widersprüche und Ungereimtheiten aufzuklären.
Wie kommt die Verschränkung zustande? Warum nur mit dem Mittel, mit dem man es will und nicht mit den unvermeidbaren Verunreinigungen, die ab etwa D23 bis D24 (Verdünnung von 1 Atom auf ein Mol) konzentrierter sind, als die gewünschte Sunstanz. Und was ist am Potenzieren physikalisch so besonderes?
Ein Argumendum ad hominem - auch wenn man es eigentlich nicht tun soll - kann ich mir hier auch nicht verkneifen. Der hier erwähnte Prof. Walach ist der selbe, der sich jetzt gerade beeilt, sich vom Global Scaling zu distanzieren. Außerdem ist er auch der selbe, der eine extrem schlechte Masterarbeit mit "hervorragend" bewertet hat.