Was medizinisch nicht heilbar ist, ist nicht heilbar?

Erdkröte;3684609 schrieb:
Wenn das kein Beweis ist dass Homöophatie wirkt, vorallem in dem Rahmen wie ihr es fordert, müßt ihr Euch die Frage gefallen lassen, wie sie mir hier auch schon gestellt wurde. Welchen Beweis würdet ihr jemals akzeptieren ?

Ich behaupte wenn ihr diese Doppelblindstudien, welche ihr selbst fordert, nicht akzeptiert, werdet ihr wie mir eine befreundete Ärztin schon prophezeit hat IMMER an jeder Doppelblindstudie, egal wie gut diese in Eurem Sinne damit ihr Euer Weltbild aufrecht erhalten könnt, interpretieren.

Warum die Homöopathie physikalisch sehr unplausibel ist - und das nicht nur als subjektives Attribut, sondern weil bisher gut überprüften physikalischen Gesetzen widersprochen wird - habe ich schon ausführlich beschrieben.

Es gibt für die Homöopathie positive Studien, und es gibt negative Studien. Nun gibt es auch Leute, die sagen, dass sie die beiden Ausgänge sogar im Methodik-Teil erkennen können, d.h. dass die negativen Studien tendenziel methodisch besser sind. Dem kann man jetzt glauben oder nicht... oder man kann sich die Mühe machen, den Methodikteil der Artikel selbst zu überschauen etc.

Wir haben jetzt also zwei Standpunkte:

Skeptiker:
positive Studien -> tendenziel methodisch schwächer, publication bias etc...
negative Studien -> ok

Homöopathen:
positive Studien -> Hurra, lasst uns alle physikalischen Gesetze, die der Homöopathie widersprechen, sofort über Bord werfen!
negative Studien -> Doppelblind ist für die Homöopathie nicht geeignet (wie man manchmal - nicht von allen Homöopathen - zu hören bekommt)

Merkst Du, was ich sagen will? BEIDEN Seiten kann man vorwerfen, dass sie ihr Weltbild retten wollen. Aber nur eine Seite hat Recht. Welche ist das?

Ich habe hier immer wieder drei Sätze mit der Frage, was für Belege für welchen Satz verlangt werden würden, gebracht.
  • Ich habe heute ein Pferd gesehen
  • Da steht ein Pferd auf meinem Flur
  • Ein Ufo hat das Mordopfer erschossen und danach die Mordwaffe in die Hand des Angeklagten gebeamt.
Auf diese Frage wurde NIE geantwortet. Warum nicht? Schreibt doch mal, was für Belege Du für welche dieser Aussagen bräuchtest, um sie zu glauben. Diese Sätze zeigen doch, dass unplausible Behauptungen stärkere Belege benötigen als plausiblere. Nun wirst Du wieder einwenden, dass Plausibilität ein subjektives Attribut einer Aussage ist, womit Du durchaus Recht hast. Wenn die Aussage allerdings zusätzlich schon gut überprüften Naturgesetzen widerspricht, kommt da allerdings auch eine objektive Komponente dazu.

Da reichen mir ein paar positive Studien - zumal ich auch den publication bias nicht nur von der Homöopathie her kenne - nicht aus. Zumal es auch diverse für die Homöopathie negative Studien gibt (der publication bias ist tendenziel zu werten und nicht ausschließlich).

Da magst Du mir jetzt wieder krampfahfte Verteidigung des Weltbildes vorwerfen - und möglicherweise hast Du auch damit Recht. Ich bin ein Mensch und damit anfällig für kognitive Fehlschlüsse. Mir kommt es zwar so vor, als wenn ich rational denken würde und ich sehe nur bei anderen besagte kognitiven Fehler - allerdings ist das ebenfalls ein klassischer gut bekannter Denkfehler. Darauf, dass ich das hier bei mir in Betracht ziehe, kannst Du Dich jetzt aber nicht ausruhen, denn Du bist auch ein Mensch. Mit dem gleichen Recht kann ich Dir auch krampfhafte Verteidigung Deines Weltbildes vorwerfen.

Erdkröte;3684609 schrieb:
Und ich habe ja von vorne Weg gesagt, dass es Unsinn ist etwas aus dem geitigen beweisen zu wollen, weil jede Statisik jede Datenmenge, jede Vorgehensweise der Subjektivität unterliegt und somit angreifbar bleibt.

Wieso ist Homöopathie etwas aus dem geistigen? Es werden Mittel zubereitet und verabreicht.

Desweiteren: Natürlich bleibt alles angreifbar. Tommy hat hier schonmal Popper erwähnt - Beweise zum in Stein meißeln sind nur selten möglich.

Erdkröte;3684609 schrieb:
Die Ärzte mit denen ich befreundet bin erzählen mir ebenfalls schaut man sich die Studien verschiedner "normaler Medikamente" an so werden die genau so betrachtet wie es im Sinne des Betrachter ist, Pharmafirmen lassen oft Daten weg welche ihnen nicht passen oder interpretieren Daten in ihrem Sinne in den entsprechenden Ärztebriefen das ist normal !

Das ist leider normal und wird auch in dem schon mehrfach erwähnten Buch Die Wissenschaftslüge beschrieben und kritisiert. Na und? Soll man jetzt deswegen die ganze wissenschaftliche Methodik kippen? Wieder zurück zum Mittelalter, wo die Heilkunst rein aus subjektiven Erfahrungen der Ärzte voll mit Fehlschlüssen begangen wurde?

Erdkröte;3684609 schrieb:
Und ist das der Fall dann stehen ganz viele Medikamente genauso schelcht da wie die von Euch kritisierte Homoöphatie. Auch nicht schlecht, dann könnte man ja den Pharmamarkt ordentlich zusammenstreichen oder was nu ???

Ich habe NIRGENDWO behauptet, in der "Schulmedizin" würde es perfekt zugehen, und dass da alles sauber wäre.

Erdkröte;3684609 schrieb:
Na ja viel Freude weiterhin beim Verteidigen Eures Glaubensweltbildes.

Wie gesagt: Diese Verteidigung kann ich Dir (Euch) auch vorwerfen.
 
Werbung:
Hier geht es nun mal um gar nichts,....hier is nur ein Forum, eine Diskussionsplattform. Und auch wenn ich dir zig Heilerfolge hier dokumentieren würde, würdest du sie nicht glauben.
Eine ordentliche Dokumentation würde es mir wenigstens ermöglichen eine eigene Meinung zu bilden.

Ich bin bei dir jetzt schon mal vorsichtig ...wo siehst du nur wilde Spekulationen? Hier im Thread, in der Wissenschaft, in der Forschung, irgendwo da draußen, von bestimmten Instituten, Menschen ....?
Es geht mir vor allem um solche Bemerkungen:
Und es zeigt mir, dass du dich niemals mit spirituellen, energetischen, geistigen Dingen beschäftigt hast, außer im Verstand.
Wieso sollte ich mich damit beschäftigen? Wieso hast du dich damit beschäftigt? Der Zeitaufwand ist doch beträchtlich. Da muss doch eine Grundlage sein, die man auch verstehen kann, ohne sich damit beschäftigt zu haben.
Zur Erinnerung: Es geht immernoch um das Thema Heilen. Mit solchen Argumenten werden Heilmethoden gerechtfertigt.

:rolleyes: Ja und? Hab ich ja nix dagegen. Dann soll die Wissenschaft doch forschen.
Na gut ... dann kannst du für deine Behauptungen aber auch keine wissenschtlichkeit beanspruchen.

Langsam mit de Pferde, ja.
Mir sind das zu viele Allgemeinplätzchen die du da bedienst. Ich finde die Wortwahl "alternative Medizin und Schulmedizin, materiell, Materialismus" überhapt nicht verurteilend, für mich sind das nur Begriffe die etwas definieren. Ich identifiziere mich mit diesen Begriffen nicht persönlich, deshalb kann ich Moralvorstellungen diesbezüglich nicht teilen.
Ich benutzte die Begriffe materiell und Materialismus in einem andern Kontext als du hier darstellst.
Wenn du das nicht verurteilend meinst, dann solltest du auch solche vorurteilbehafteten Wörter nicht benutzen.
Die Frage ist doch, warum du überhaupt eine solche Trennlinie ziehen willst. Und Entschuldigung ... du willst dich nur vor der Kritik drücken, mit Begründungen wie: "Du hast ehh keine Ahnung." "Beschäftige dich erstmal hiermit und dortmit."
Und das allerbeste Begründung: "Deine eigene wissenschaftliche Ansicht ist unvollständig/fehlerhaft". Und dann wird plötzlich auf der Wissenschaft rumgehämert, anstatt sich mit der eigenen Behauptung zu beschäftigen.

Das in der Psychologie viel geforscht wird ist deine Ansicht. Jeder hat so seine Vorstellung von viel und wenig...z.B.: viel im Vergleich zu welchem anderen Forschungszweig?
Zahlen hab ich da nicht. Es gibt viele Psychologen und psychologische Einrichtungen. Aber darum ging es mir auch nicht. Ich wollte nur zeigen, dass die Wissenschaft nicht nur materialistisch ist.
Psychologie ist nicht materialistisch. Da sind wir uns einig. Oder?

Ganz abgesehen davon, das du dich da gern unter "Esoterik kritisch" dazu äußern kannst. Wohin mittlerweile der 3/4 Thread gehören würde.
Nene ... Medizin hat schon was mit Wissenschaft zu tun ;). Wir sind wier schon richtig.

Wer heilt hat recht.:D
Ich das soetwas wie ein Unfehlbarkeitsdogma?

Grüße Tomilo
 
Oberflächlicher Käse, aber danke für die Müh.
Erklärt gar nichts.
Und es zeigt mir, dass du dich niemals mit spirituellen, energetischen, geistigen Dingen beschäftigt hast, außer im Verstand.

Wann hätte ich mich denn Deiner Ansicht nach ausreichend damit beschäftigt? Sobald ich Dir zustimme? Und was spricht dagegen, diese Dinge mit dem Verstand zu hinterfragen?

Das hab ich doch geschrieben, zitiere mich: und bei Spiegelneuronen kann man, so gesehen, zwar Details von Stimmungen einer anderen Person in sehr kurzer Zeit erfassen aber......

Wusstest Du denn, dass er ein Vorstellungsgespräch hatte, ohne, dass er es sagte? Nein. Die allgemeine Aussage Kommunikation bei der zwar auch Vorstellungsgespräche als Beispiel genannt wurde, passte auf seine spezielle Situation - und es hätte auf die spezielle Situation sehr vieler Menschen gepasst - selbst, wenn Du mir diesen Stein ausgependelt hättest. Das dann zusammen mit Cold Reading... und fertig ist der Eindruck, dass Du in seine Seele geblickt hättest.
 
Gesundung oder Genesung sind ablaufende Prozesse die innerhalb einer Bewertenden Konstante sind. Mit anderen Worten Irgendjemand hat irgendwann festgelegt was Normal ist und was nicht. Daher ist die die Frage immer wieder Aktuell, was ist Normal, was ist Gesund.
Das Problem hast du bei der Heilung auch.

Doch wie oft sind über Jahrzehnte oder über längere Zeiträume Behandlungsmethoden als das Maß der Medizin gewesen, und wurden irgendwann verworfen.
Weil die Wissenschaft sich ständig weiterentwickelt und eben nicht an einem vordefiniertes Weltbild klebt.

Statt hier Wissenschaftlich hier Heilungsmethoden auseinander zu nehmen, Seht zu wie wir aus den Klimawahnsinn raus kommen. Oder die Sonstigen nicht Gesundheitsthemen im Griff bekommen.
Wird alles gemacht. Kann aber wohl kein ernsthafter Grund sein die medizinische Forschung einzustampfen.

Grüße Tomilo
 
@ Siegmund: es ist pupsegal ob du noch ein paar Dutzend positive Studien findest....Doppelblind mit signifikanten Ergebnissen....die Methodik war dann trotzdem irgendwie falsch.
Kann man ja dann einfach mal so behaupten, damit das Weltbild heil bleibt.

Es wird langsam echt albern hier und da lohnt es sich (jedenfalls für mich) auch nicht mehr noch weiter zu diskutieren.

Exakt auf den Punkt gebracht. Eigentlich kann die Homöopathie machen was sie will, sie ist schon von vornherein als Scharlatanerie einsortiert. Daher werden auch, wenn sie Doppelblind-Studien bringt, also das, was nach schulmedizinischer Auffassung das Kriterium für nachweisbare Wirkung ist, diese Nachweise als Scharlatanerie einsortiert.

Es ist aber völlig unerheblich, solange die Homöopathie diese vielen Patienten auf ihrer Seite hat, die von ihr geheilt wurden, hat diese klar ideologisch-weltanschaulich ausgerichtete Kritik der sogenannten *Skeptiker* keine Chance.

Und da kann ein weltanschaulicher Kampfverein wie die *GWUP* noch soviele Manifeste raushauen. :)
 
unterschreib ! :)

und Duckface, du kommst bei diesen Diskussionen immer wieder mit den gleichen Sprechblasen, ohne die geringste Ahnung von der Materie zu haben, obwohl dir schon mehrmals einige Fragen dazu beantwortet wurden. Das kann man dann nur noch als hochgradige IGNORANZ bezeichnen.

Duckface ist übrigens die dauerhaft gesperrte und ständig in neuen Nicks wiederauftauchende Alice94.

Wenn du Ignoranz beobachtest, so ist das kein Wunder.
 
@joey,

Es gibt für die Homöopathie positive Studien, und es gibt negative Studien. Nun gibt es auch Leute, die sagen, dass sie die beiden Ausgänge sogar im Methodik-Teil erkennen können, d.h. dass die negativen Studien tendenziel methodisch besser sind. Dem kann man jetzt glauben oder nicht... oder man kann sich die Mühe machen, den Methodikteil der Artikel selbst zu überschauen etc.

Wir haben jetzt also zwei Standpunkte:

Skeptiker:
positive Studien -> tendenziel methodisch schwächer, publication bias etc...
negative Studien -> ok

Homöopathen:
positive Studien -> Hurra, lasst uns alle physikalischen Gesetze, die der Homöopathie widersprechen, sofort über Bord werfen!
negative Studien -> Doppelblind ist für die Homöopathie nicht geeignet (wie man manchmal - nicht von allen Homöopathen - zu hören bekommt)

Dir ist hoffentlich klar daß diese, deine Aussagen nicht nur für Homöophatie sondern für sämtliche Medikamentenstudien und Studien überhaupt gelten. Setze für Homöophaten klassische Mediziner, Physiker, Chemiker, etc. ein. Das ist das was ich die ganze Zeit sage, es ist nur eine Frage der Zeit bis in solch komplexen und empfindlichen Bereichen, das Gegenteil vom Gegenteil und so weiter belegt ist, je nach subjektivem Weltbild.

positive Studien -> Hurra, lasst uns alle physikalischen Gesetze, die der Homöopathie widersprechen, sofort über Bord werfen!

Übrigens ist das alles andere als sachlich, sondern eine diffamierende Unterstellung. Homöophaten mit NW-ausbildung werden das nicht tun !

Es geht um RECHTHABEN, dabei gibt es nichts zum Rechthaben, denn am Ende hängt alles an subjektiven Weltbildern. Da halte ich es dann mit Sokrates: Ich weiß, dass ich NICHTS weiß.
Wir haben beide Recht und nicht Recht und ich behaupte, wissen letztlich nichts, außer an unseren eigenen Überzeugungen zu hängen.

Plus Du warst derjenige der zuerst behauptet hat es gäbe keine Doppelblindstudien für Homoöphatie ! Und jetzt sind sie da und Du weichst aus, ganz schlicht und simpel. Bring mir die Gegenbelege der von mir genannten Studien und bitte als Doppelblindverfahren und nicht als Metaanalayse !

LG Siegmund
 
Exakt auf den Punkt gebracht. Eigentlich kann die Homöopathie machen was sie will, sie ist schon von vornherein als Scharlatanerie einsortiert. Daher werden auch, wenn sie Doppelblind-Studien bringt, also das, was nach schulmedizinischer Auffassung das Kriterium für nachweisbare Wirkung ist, diese Nachweise als Scharlatanerie einsortiert.

Warum kämpft die Homöopathie eigentlich so sehr um eine wissenschaftliche Anerkennung? Sobald dies geschehen würde wäre Homöopathie eine Sache der Medizin und die Homöopathen, die keine Mediziner sind könnten sich von ihrem Job verabschieden.

Es ist aber völlig unerheblich, solange die Homöopathie diese vielen Patienten auf ihrer Seite hat, die von ihr geheilt wurden, hat diese klar ideologisch-weltanschaulich ausgerichtete Kritik der sogenannten *Skeptiker* keine Chance.

Also wozu der ständige Versuch die Wissenschaft von etwas zu überzeugen, dass wie es beschreiben wird so nicht nicht funktioniert, es aber Trotdem funktioniert, weil die Homöopathie Menschen auf irgend einer Weise helfen kann sich selbst zu heilen?
Wozu die Mühe sich den "Segen" der Wissenschaft zu holen?
Ich verstehe das nicht?

Liebe Grüße Reiner
 
Erdkröte;3684609 schrieb:
Hier noch ein paar Zitate von wirksamen Mitteln:

5.1 Heuschnupfen: Galphimia glauca
Galphimia glauca ist eines der am besten untersuchten homöopathischen Einzelmittel. In insgesamt sieben randomisierten Doppelblindstudien hat M. Wiesenauer die Wirksamkeit dieser Arznei bei Heuschnupfen untersucht. In sechs Studien zeigte sich Galphimia glauca Placebo überlegen (Abbildung 2). R. Lüdtke konnte in einer zusammenfassenden Analyse von über 700 Patienten zeigen, dass sich die typischen Augen- und Nasensymptome unter einer Galphimia-Behandlung statistisch signifikant 1,25mal häufiger bessern als unter einer Placebotherapie [13].


5.4 Kindliche Diarrhoe
In einer Serie von drei nahezu identischen Therapiestudien gelang es J. Jacobs zu zeigen, dass eine individualisierte homöopathische Behandlung bei der kindlichen Diarrhoe wirksam ist. Die Studien wurden in Nicaragua [49, 50] und Nepal [51] durchgeführt. Die Kinder wurden einmalig mit einem von fünf homöopathischen Einzelmitteln oder Placebo behandelt. In allen drei Studien konnte die Erkrankungsdauer und die Zahl der Stühle pro Tag deutlich verkürzt werden (Abbildung 4). Durchschnittlich wurden die Erkrankungsdauer um 0,7 Tage verkürzt und die Schwere der Erkrankung um 0,7 Stühle pro Tag gesenkt. 12345Dauer [
Tage]gesamtJacobs 1993Jacobs 1994Jacobs 2000HomöopathiePlacebo
Abbildung 4: Dauer der kindlichen Diarrhoe nach homöopathischer und Placebobehandlung in drei randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien (modifiziert nach [14])


5.5 Rheumatische Erkrankungen
In einer ersten Pilotstudie zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel bei Fibromyalgie konnte P. Fisher eine deutliche, statistisch aber nicht signifikante Schmerzabnahme unter homöopathischen Therapie im Vergleich zu Placebo belegen [15].
Basierend auf diesen Ergebnissen behandelte er in einer randomisierten Doppelblindstudie 30 weitere Fibromyalgiepatienten, wobei in diese Studie nach dem Modell der doppelten Selektion nur Patienten eingeschlossen wurden, deren Symptomenbild zum Arzneimittelbild von Rhus toxicondendron passte [16]. Die Anzahl der druckschmerzhaften Fibromyalgiepunkte konnte von etwa 14 auf unter 11 gesenkt werden; ein Erfolg, der signifikant besser war als unter Placebo.
Eine weitere Bestätigung der Ergebnisse lieferte kürzlich I. Bell [17]. Ihr gelang es zu zeigen, dass die Zahl der druckschmerzhaften Fibromyalgiepunkte im Vergleich mit Placebo signifikant gesenkt wurde, und zwar von etwa 17 auf etwa 15 Punkte. Gleichzeitig verbesserte sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität signifikant stärker als unter Placebo.

Hallo Erdkröte,

Ich will dir mal meine Sicht zu diesen Studien darlegen.
Als erstes eine Bemerkung: Hier geht es um Homöopathie und nur um Homöopathie. Diese Studien haben zu den andere "alternativen Heilmethoden" gar keine Aussagekraft.

Das heißt aber auch, dass ich die Gesamtsituation den Homöopatie betrachen muss. Ich hab drei Gründe, weswegen ich diese Studien nur achselzuckened zur Kenntnis nehme:

1. Die allgemeine Studienlage: Die Studie Shang et al. in The Lancet wurden 220 (das ist mal 'ne Ansage) Studien untersucht. Heraus kam, dass Homöopathie gegenüber Placebo (d.h. Zuckerkügelchen) keine weitere Wirkung hat. Von 220 Studien erwarte ich mehr ... viel mehr. Das kann ich auch nicht ignorieren.

2. Es gibt quasi für jede Krankheit ein homöopathisches Mittel. Du listest hier genau 3 Krankheiten auf. Das ist zu wenig! Bei dem breiten Einsatzgebiet, müsstest mich mit Studien zu verschiedensten Krankheiten überschütten.

3. 200 Jahre! 200 Jahre lang gibt es die Homöopatie schon. 200 Jahre lang wird an Homöopathie geforscht. Nach 200 Jahren willst du mir eine "ersten Pilotstudie" als Erfolg verkaufen. Das halte ich für einen Witz. Nach so einer langen Zeit erwarte ich, dass du mir hunderte sehr erfolgreiche Studien um die Ohren haust.

Zusammenfassend:
Nach 200 Jahren, in denen man Homöopathie an jeder möglichen Krankheit erforschen konnte, steckt man immernoch in der Diskussion, ob Homöopathie besser wirkt als Zuckerkügelchen.
Für mich lässt das nur zwei Rüchschlüsse zu:
1. Homöopathie wirkt nicht.
2. Unfassbare Inkompetenz in der Homöopathieforschung.
Da die Inkompetenz, die nötig ist um nach 200 Jahren Forschung derart dürftige Ergebnisse abzuliefern, meine Vorstellungskraft übersteigt, bin ich mir 100% sicher, dass Homöopathie nicht wirkt.

Grüße Tomilo
 
Werbung:
Erdkröte;3684609 schrieb:
@Joey und alle,

wie nizuz es schon sagte ich finde es interessant, daß ihr wirklich das von mir folgend nochmal Zitierte irgendwie nicht weiter erwähnt. Ihr fordert Doppelblindstudien und hier sind sie:



Wenn das kein Beweis ist dass Homöophatie wirkt, vorallem in dem Rahmen wie ihr es fordert, müßt ihr Euch die Frage gefallen lassen, wie sie mir hier auch schon gestellt wurde. Welchen Beweis würdet ihr jemals akzeptieren ?

Wenn die Homöopathie Beweise nach wissenschaftlichen Kriterien bringt (Doppelblind), dann ist das zwar nett, aber reicht natürlich nicht aus. Denn einige Theorien sind gleicher als die anderen vor den Prüfern, wenn ich mich mal eines Wortes von Orwell bedienen darf. Heißt also: Die Maßnahmen, die ihre Behauptungen im *Doppelblindfisch* nachweisen, werden durchgewunken, wenn sie eh *plausibel* waren (= mit einem vorgängig definierten mechanistischen Weltbild übereinstimmen). Diejenigen die *unplausibel* sind (= mit dem gerade herrschenden Weltbild nicht übereinstimmen), können noch so viel Doppelblindfische beibringen, das reicht nie aus, denn *ungewöhnliche Behauptungen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen*. Heißt also: die Homöopathen müssen noch zusätzliche Leistungen erbringen.

Vermutlich einen Handstand und mit den Füßen vier Teller balancieren.

:)

Der Satz "ungewöhnliche Behauptungen erfordern ungewöhnliche Beweise" stammt übrigens von Marcello Truzzi, der jetzt für die "Gesellschaft für Anomalistik" schreibt und diesen Satz nun bedauert, nachdem er gesehen hat, was die *Skeptiker* daraus gemacht haben.

In seinem berühmten Essay über „Wunder“ schrieb 1748 der große Skeptiker David Hume: „A wise man ... proportions his belief to the evidence“. Und zu Berichten über außergewöhnliche Behauptungen schrieb er: „the evidence, resulting from the testimony, admits of a diminution, greater or less, in proportion as the fact is more unusual“. Ein ähnlicher Satz stammt von Laplace und vielen späteren Autoren. Ich habe daraus Anfang der 70er Jahre die heute weit verbreitete Redensart „Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Belege“ gemacht, die dann von Carl Sagan popularisiert wurde und heute für manche Spötter geradezu einen Schlachtruf darstellt. Wie die anomalistischen Psychologen Leonard Zusne und Warren Jones beobachteten, kann diese Forderung „bis zu einem Punkt getrieben und damit missbraucht werden, an dem kein noch so großer Beleg für eine paranormale Behauptung einen Skeptiker erreichen wird, der sich bereits sein (Vor-)Urteil dazu gebildet hat“.


Über einige unfaire Umgangsweisen gegenüber paranormalen Behauptungen
 
Zurück
Oben